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Das Kloster Furstenfeld lat Monasterium Campus Principis ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Furstenfeldbruck in Bayern in der Erzdiozese Munchen und Freising Kloster FurstenfeldSeitenansicht des KlostersLage Deutschland DeutschlandBayernLiegt im Bistum Erzbistum Munchen und FreisingKoordinaten 48 10 10 4 N 11 14 58 1 O 48 169569444444 11 249472222222 Koordinaten 48 10 10 4 N 11 14 58 1 OOrdnungsnummernach Janauschek 664Patrozinium Hl MariaGrundungsjahr 1263Jahr der Auflosung Aufhebung 1803Mutterkloster Kloster AldersbachPrimarabtei Kloster MorimondKongregation Oberdeutsche ZisterzienserkongregationTochterkloster Kloster WaldsassenEs liegt etwa 25 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Munchen Das fruhere Kloster war eines der ehemaligen Hauskloster der Wittelsbacher Die Klosterkirche St Maria gilt als ein Hauptwerk des suddeutschen Spatbarock Unmittelbar sudlich uber dem Kloster liegt auf einem Sporn eines eiszeitlichen Moranenzuges der hochmittelalterliche Burgstall Engelsberg Diese Burg war vermutlich ein welfischer Ministerialensitz der spater vom Kloster aufgekauft und zerstort wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche Maria Himmelfahrt 3 Kloster 4 Liste der Abte 5 Veranstaltungsforum Furstenfeld 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700Das Kloster wurde 1263 von Herzog Ludwig II dem Strengen nach zwei vorubergehenden Grundungsversuchen in Thal bei Grosshohenrain und Olching gestiftet als Suhne fur die unrechtmassige Hinrichtung seiner ersten Frau Maria von Brabant Der Sohn Ludwigs II aus dritter Ehe Kaiser Ludwig der Bayer stattete das Kloster mit zahlreichen Privilegien aus nachdem es vor der Schlacht bei Muhldorf am 28 September 1322 die Boten von Ludwigs Habsburger Thronrivalen Friedrich dem Schonen abgefangen hatte wodurch das Kloster zum Sieg des Bayern und zur Verhaftung Friedrichs beigetragen hatte 1 1347 starb der Kaiser unweit des Klosters auf der Barenjagd in Puch Unter Vorsitz des Abtes von Citeaux wurden 1595 in Furstenfeld Grundlagen fur Ordensreformen erarbeitet die bis in das 18 Jahrhundert gelten sollten Im Dreissigjahrigen Krieg 1632 1633 wurde das Kloster durch die Truppen von Konig Gustav Adolf von Schweden geplundert der Konvent fluchtete unter anderem nach Munchen Dort gehorten zwei Monche zu den Geiseln des schwedischen Konigs Ab 1640 ging es mit dem Kloster wieder bergauf Unter Abt Martin Dallmayr verdoppelte sich die Anzahl der Monche die Ordensdisziplin wurde erneuert und die wirtschaftliche Grundlage fur den barocken Neubau geschaffen 1691 fand die Grundsteinlegung der barocken Klosteranlage statt Mit der Ausfuhrung wurde der Munchner Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi beauftragt Kirche Maria Himmelfahrt Bearbeiten Hauptartikel St Maria Himmelfahrt Furstenfeldbruck Die Bauausfuhrung im Bereich der Kirche die erst nach dem Spanischen Erbfolgekrieg richtig einsetzen konnte besorgte nach Viscardis Tod 1713 Johann Georg Ettenhofer Ob er einige Anderungen an Viscardis Planen einbrachte oder diese noch von Viscardi selbst festgelegt worden waren ist ungeklart 1723 war der Chor vollendet 1741 wurde die Kirche geweiht die weitere Ausstattung zog sich bis gegen 1780 hin Zahlreiche erstrangige Kunstler waren an der Ausstattung beteiligt so Cosmas Damian Asam der die Deckenfresken malte und die Bruder Jacopo und Francesco Appiani Von Egid Quirin Asam stammen die mittleren Seitenaltare wohl auch der Entwurf zum Hochaltar Die Furstenfelder Klosterkirche folgt dem Typus der suddeutschen Wandpfeilerkirche in der Nachfolge von St Michael in Munchen und der Studienkirche Maria Himmelfahrt in Dillingen a d Donau Die Besonderheit sind umlaufende Emporengange oberhalb des Hauptgebalks das sich bei einheimischen Baumeistern meist auf den Pfeilerkopf beschrankt in diesem Fall aber wie bei italienischen Meistern ublich durchlauft Dazu kommen eingehangte Emporen uber der Attikazone in Hohe der Gewolbe Beeindruckend sind Hohe und Weite des Kirchenraums der trotz der langen Bau und Ausstattungsperiode sehr einheitlich wirkt nbsp St Maria Himmelfahrt nbsp HochaltarKloster BearbeitenIm Konventbau des Klosters das gerne als bayerischer Escorial bezeichnet wird entstand auf Geheiss des Kurfursten Maximilian II Emanuel eine Raumfolge mit bedeutenden Fresken von Hans Georg Asam und Stuck von Pietro Francesco Appiani Der fast 9 m hohe 12 m breite und 27 5 m lange Churfurstensaal im Westtrakt der sich uber zwei Geschosse erstreckt mit Fresken von Hans Georg Asam und einer Stuckdekoration von Giovanni Nicolo Perti aus der Zeit um 1696 wurde 1860 durch Abschlagen der Deckenfresken und des Deckenstucks beeintrachtigt und durch Einziehen einer Zwischendecke im Raumgefuge zerstort zwischen 2007 und 2010 erfolgte die rekonstruierende Wiederherstellung jedoch ohne die Decke 2 1803 ging das Kloster Furstenfeld aufgrund der allgemeinen Sakularisation in Privatbesitz uber Neuer Besitzer wurde der bohmische Tuchfabrikant Ignaz Leitenberger Der Naturforscher Karl von Moll pachtete zur Unterbringung seiner Sammlungen einige Raume Die Einwohner von Bruck retteten die Kirche vor dem Abbruch 1816 ging die Klosterkirche in den Besitz des bayerischen Konigs Maximilian I uber und diente ab diesem Zeitpunkt als Landhofkirche des koniglichen Hauses 1817 wurde das gesamte Kloster vom bayerischen Feldmarschall Carl Philipp von Wrede zuruckgekauft und ein Jahr spater wurde eine Militarinvalidenanstalt in den fruheren Konventgebauden eroffnet 1828 wurde ein Gebetssaal fur Protestanten im ehemaligen Kapitelsaal eingerichtet 1866 wurde das Klostergebaude teilweise durch ein Feuer im Trakt sudlich der Klosterkirche der zu dieser Zeit als Krankenhaus genutzt wurde zerstort Zwischen 1848 und 1921 wurde das Klostergebaude zu militarischen Zwecken genutzt z B Standort verschiedener Infanterie und Kavallerieabteilungen und als Kriegsspital fur deutsche Soldaten und auslandische Kriegsgefangene im und nach dem Ersten Weltkrieg Der Friedhof der Militarinvalidenanstalt am Kloster wurde 1918 reaktiviert um die verstorbenen Kriegsgefangenen beizusetzen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort verstorbene Displaced Persons zugebettet so dass heute auf der Kriegsgraberstatte Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster Furstenfeld 274 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ruhen 3 Nach 1918 ging der Okonomietrakt in den Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds uber der ihn 1923 dem Kloster Ettal verpachtete Ab 1921 wurden die Klostergebaude als Landesschulerheim genutzt Von 1924 bis 1975 waren verschiedene Einrichtungen der Polizeiinstitutionen wie Polizeihaupt Schutzpolizei Landpolizeischule im Kloster zuhause ab 1975 der Fachbereich Polizei der Bayerischen Beamtenfachhochschule heute Hochschule fur den offentlichen Dienst in Bayern 1979 erwarb die Stadt Furstenfeldbruck den Okonomietrakt des Klosters und begann 1987 mit Umbauten 1991 eroffnete der erste Teil des heutigen Museum Furstenfeldbruck und bis 2001 wurden die Bauten zu einem neuen Kulturzentrum fur die Burger des Landkreises Furstenfeldbruck ausgebaut nbsp Kloster Furstenfeld bei Sonnenuntergang spharisches Luftbildpanorama aus 21 Einzelaufnahmen nbsp Kloster Furstenfeld Panorama nbsp Passage zum Klosterhof nbsp Kriegsgefangenenfriedhof am Kloster FurstenfeldListe der Abte BearbeitenQuelle 4 1261 1270 Anselm 1270 1274 Albert 1274 1278 Eberhard 1278 1284 Hermann 1284 1314 Volkmar 1314 1324 Heinrich 1324 1344 Werner 1344 1362 Johann I Vischhauser 1362 1387 Conrad 1387 1403 Otto 1403 1413 Johann II Mindl 1413 1432 Johann III Fuchs 1432 1451 Andreas erhielt 1441 die Pontifikalien 1451 1454 Paul Herzmann 1454 1457 Michael I Pistorius 1457 1467 Ulrich 1467 1480 Jodok 1480 1496 Leonhard I Eggenhofer Eggendorfer gestorben 22 September 1496 1496 1502 Abt Michael II resignierte 1502 gestorben 11 Mai 1503 1502 1505 Abt Peter Petrus resignierte 1505 gestorben 2 Dezember 1511 1505 1513 Abt Johannes IV Scharb gestorben 27 August 1513 1513 1522 Abt Kaspar Casparus Harder gestorben 26 Marz 1522 1522 1531 Abt Georg I Menhard wurde 1531 durch eine Intrige zur Resignation gezwungen gestorben 30 Dezember 1538 1539 1547 Johannes V Albrecht Pistor zunachst 1531 1538 als Administrator seit 1539 als Abt 1547 zur Niederlegung seines Amtes gezwungen formelle Resignation erst 1552 gestorben 14 Februar 15541547 1552 Michael Kain als Administrator wegen finanzieller Unregelmassigkeiten am 13 Januar 1552 abgesetzt und auf Befehl des Herzogs von Bayern gefangen genommen und im Kloster Aldersbach festgesetzt gestorben 1563 1552 1555 Stephan Dorfpeck seit dem 11 Mai 1552 als weltlicher Administrator gestorben 10 Juli 1561 in Abensberg dd 1556 1565 Abt Leonhard II Lienhard Paumann Baumann zunachst 1555 1556 als Administrator seit dem 16 April 1556 als 25 Abt von Furstenfeld gestorben 15 Dezember 1565 Nahm vom 27 Juni bis 2 Juli 1558 an der Synode in Glatz polnisch Klodzko teil auf der im Auftrag des Glatzer Pfandherrn Ernst von Bayern die Konfession der anwesenden Geistlichen mit einem umfangreichen Fragenkatalog erfasst werden sollte Zusammen mit Abt Johannes Cressavicus verfasste er den Bericht uber den Glaubenszustand der Geistlichen im Glatzer Dekanat 5 1566 1595 Abt Leonhard III Treuttwein gestorben 7 Juli 1595 1595 1610 Abt Johann es IV Puel gestorben 26 Mai 1610 1610 1623 Abt Sebastian Thoma gestorben 3 November 1623 1624 1632 Abt Leonhard us IV Lechner gestorben 24 Juli 1632 1633 1640 Abt Georg ius II Echter Aechter resignierte am 4 Februar 1640 gestorben 13 September 1641 1640 1690 Abt Martin Dallmayr Dallmayer gestorben 22 April 1690 1690 1705 Abt Balduin Helm resignierte am 29 Mai 1705 gestorben 8 Mai 1720 1705 1714 Abt Casimir Kramer gestorben 18 Juni 1714 1714 1734 Abt Liebhard us Kellerer gestorben 4 September 1734 1734 1744 Abt Konstantin Haut gestorben 26 Dezember 1744 1745 1761 Abt Alexander Pellhammer gestorben 25 Oktober 1761 1761 1779 Martin us II Hazi gestorben 11 12 Mai 1779 1779 1796 Abt Tezelin Tecelin Kazmayr Katzmair resignierte am 16 Juli 1796 gestorben 28 November 1798 1796 1803 Abt Gerhard Fuhrer letzter Furstenfelder Abt erlebte Aufhebung am 18 Marz 1803 und Sakularisation gestorben 4 April 1820Veranstaltungsforum Furstenfeld Bearbeiten nbsp Stadtsaal im Veranstaltungsforum 48 170057 11 2466956Im historischen Areal des Klosters liegt das im Herbst 2001 eingeweihte Veranstaltungsforum Furstenfeld Nachdem die Stadt Furstenfeldbruck 1979 die Okonomiegebaude der Zisterzienserabtei erworben hatte dauerte es danach uber 20 Jahre bis die Idee eines uberregionalen Freizeit und Kulturzentrums verwirklicht werden konnte Neben und in baulicher Verbindung mit den restaurierten Okonomiegebauden wurde ein moderner Stadtsaalbau erstellt Heute finden in der Gesamtanlage Veranstaltungen aller Art statt wie beispielsweise Weiterbildungsseminare Tagungen Theaterauffuhrungen Konzerte Lesungen Kabarett Produktprasentationen sowie jahreszeitlich orientierte Veranstaltungen z B Oster Weihnachtsmarkt Literatur Auswahl BearbeitenPeter Pfister Autor Wolf Christian von der Mulbe Fotos Das Zisterzienserkloster Furstenfeld 2 vollig neubearb Auflage Regensburg 1998 ISBN 3 7954 1159 9 Peter Pfister Hrsg Alberich Martin Altermatt Mitarbeit u a Klosterfuhrer aller Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum 2 Auflage Strasbourg Munchen 1998 ISBN 3 931820 57 2 In Tal und Einsamkeit 725 Jahre Kloster Furstenfeld Ausstellungskatalog Bd II Aufsatze hrsg von Angelika Ehrmann Peter Pfister Klaus Wollenberg Stadt Furstenfeldbruck 1988 ohne ISBN Birgitta Klemenz Das Zisterzienserkloster Furstenfeld zur Zeit von Abt Martin Dallmayr 1640 1690 Dissertation Karl Ad Rockl Beschreibung von Furstenfeld Munchen 1840 Werner Schiedermair Kloster Furstenfeld 2 Auflage Josef Fink Verlag 2013 ISBN 978 3 89870 324 6 insbesondere darin Peter Pfister Die Funktionen eines Abtes und die Reihenfolge der Furstenfelder Abte S 289ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Furstenfeld Album mit Bildern Videos und Audiodateien 3 D Lageplan PDF Datei 731 kB von der Klosteranlage und dem Veranstaltungsforum Furstenfeld Website von Kloster Furstenfeld Kloster Furstenfeld Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Furstenfeld In Tal und Einsamkeit in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Veranstaltungsforum FurstenfeldbruckEinzelnachweise Bearbeiten Markus T Huber Die Vereinnahmung Ludwigs des Bayern durch die Nachwelt Memoria und Reprasentation am Beispiel Munchens und der Abtei Furstenfeld In Hubertus Seibert Hrsg Ludwig der Bayer 1314 1347 Reich und Herrschaft im Wandel Regensburg 2014 S 508 Werner Schiedermair Hrsg Der Churfurstensaal im ehemaligen Zisterzienserkloster Furstenfeld Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2012 ISBN 978 3 89870 746 6 Geschichts und Erinnerungstafel Furstenfeldbruck Kriegsgefangenenfriedhof Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge e V abgerufen am 20 Mai 2020 Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band I Die Benediktiner Cisterzienser und Augustiner Chorherrenstifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 120 Hans Kammermayer Herzog Ernst von Bayern 1500 1560 Geistlicher Landesfurst im Hochstift Passau Erzstift Salzburg und der Grafschaft Glatz Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 167 Munchen 2018 ISBN 978 3 406 10782 5 S 382f Ortsteile der Stadt Furstenfeldbruck Aich Furstenfeldbruck Gelbenholzen Hasenheide Kloster Furstenfeld Kreuth Lindach Neu Lindach Pfaffing Puch Rothschwaig Weiherhaus Normdaten Korperschaft GND 4019529 6 lobid OGND AKS LCCN n85124193 VIAF 125552867 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Furstenfeld amp oldid 237010839