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Der Burgstall Engelsberg auch Eberhardsburg bezeichnet eine abgegangene hochmittelalterliche Spornburg unmittelbar sudlich oberhalb des Klosters Furstenfeld Furstenfeldbruck Oberbayern auf einem 560 m u NN hohen Sporn eines eiszeitlichen Moranenzuges Die Anlage war wohl ursprunglich ein Ministerialensitz der spater vom Kloster abgerissen wurde Heute ist das Burgareal in das stadtische Naherholungsgebiet eingebunden An die einstige Veste erinnern nur noch Gelandemerkmale und der Halsgraben Der Begriff Burgstall bedeutet Die Stelle an der eine Burg war und beschreibt die vorliegende Situation Burgstall EngelsbergBurgstall EngelsbergBurgstall EngelsbergAlternativname n EberhardsburgStaat DeutschlandOrt Furstenfeldbruck KreuthEntstehungszeit vermutlich 10 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 48 10 N 11 15 O 48 167777777778 11 249444444444 560 Koordinaten 48 10 4 N 11 14 58 OHohenlage 560 m u NNBurgstall Engelsberg Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Sagen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Halsgraben und ZufahrtswegDie Geschichte der Burg liegt im Dunklen Erste sichere Nachricht erhalten wir erst aus einer Zeit als die Burg ihre ursprungliche Funktion verloren hatte Der Sage nach soll im 10 Jahrhundert die Burg dem Adeligen Eberhard gehort haben der angeblich 955 in der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld ums Leben kam Die Burg bestand mindestens seit dem 12 Jahrhundert Sie lag damals an einer Nebenstrasse der Fernverbindung von Salzburg nach Augsburg Die Strecke zweigte in Gilching von der alten Romerstrasse ab und fuhrte uber Germannsberg und Pfaffing an der Burg vorbei zur alten Amperbrucke und von dort uber Puch nach Augsburg Zu dieser Zeit gab es den Ort Bruck mit seiner Brucke und das Kloster noch nicht Beide wurden erst Mitte des 13 Jahrhunderts gegrundet Die Burg diente wohl zur Sicherung von Reisenden und Handel und des Eintreibens von Bruckenzoll Wer Lehnsherr der Burginsassen war die wahrscheinlich Ministerialen waren kann nur gemutmasst werden Ministerialen hatten die Besitzungen machtigerer Feudalherren zu sichern und verwalten Als Lehnsherren kommen sowohl die Welfenherzoge als auch die Wittelsbacher die vor ihrer Zeit als Herzoge von Baiern Pfalzgrafen 1120 1180 waren in Betracht Die Gegend um Furstenfeldbruck lag im Spannungsfeld beider Geschlechter Mitte des 12 Jahrhunderts verlor die Strecke und damit die Burg ihre Bedeutung Zwischen 1132 und 1144 schenkte ein Magnus von Hadorf dem Benediktinerkloster Admont in der Steiermark eine Burg neben der Brucke des Heiligen Stephan burcstal iuxta pontem sancti Stephani Mhd burcstal bedeutete nicht Burgstall im heutigen Sinne sondern meinte allgemein einen Platz auf dem eine Burg steht oder die Burg selbst Mit der Ortskonkretisierung sancti Stephani scheint das 900 Meter entfernte Pfaffing mit Kirche St Stephan gemeint zu sein Offen bleibt aber ob mit dem burcstal tatsachlich die Eberhardsburg gemeint war Andernfalls konnte der Niedergang als mogliche welfische Burg auch mit dem Niedergang der Welfen durch den Sturz Heinrichs des Lowen 1180 zusammenhangen Vielleicht siedelten die Burgherren auf die nahe Burg Gegenpoint um die erst um 1150 erwahnt wird und die sie um 1340 aufgaben Allerdings nannten sich offenbar mehrere Dienstadelsgeschlechter nach dem Ort von Prukk Die genealogischen Zusammenhange lassen sich hier nur schwer rekonstruieren Im 13 Jahrhundert muss aber der am Fusse des Abhangs liegende Eberhardsgarten und damit wahrscheinlich auch die Burg im Besitz der Wittelsbacher Herzoge gewesen sein Sonst hatte der Wittelsbacher Ludwig der Strenge nicht den Grundbesitz an dem Garten an die Zisterzienser zur Grundung des Klosters Furstenfeld 1263 ubertragen konnen Mutmasslich ging damals auch die Eberhardsburg auf die Monche uber ansonsten erwarben sie sie recht bald danach 1285 wird die Burg letztmals als solche lat munitio Schanze Befestigung erwahnt und in der Nachfolgezeit abgetragen In der Landkarte Philipp Apians aus dem 16 Jahrhundert wird sie nicht mehr erwahnt Das Kloster durfte die Burg abgetragen haben um eine Wiedernutzung der Burg zu verhindern Vom Plateau der Hauptburg war das Klosterareal gut einsehbar Es liegt nur 200 Meter davon entfernt Als Hauskloster der Wittelsbacher konnte Furstenfeld jedoch auf die militarische Sicherung durch Dienstmannen und Burganlagen verzichten Zusatzlich unterdruckten die Herzoge von Bayern systematisch das Entstehen einer machtigen Konkurrenz auf ihrem Territorium Um 1700 scheint eine Schiessstatte auf dem Plateau eingerichtet gewesen zu sein Stich von Michael Wening 1701 1779 wurde schliesslich ein Lustgarten auf dem Gelande angelegt und eine Statue der Muttergottes aufgestellt die man spater auf den Wall der Vorburg versetzte Heute ist die ehemalige Burganlage in wenigen Minuten vom Kloster aus erreichbar Einige Ruhebanke dienen der Erholung der Bevolkerung die Aussicht ist aber durch die Bewaldung stark eingeschrankt Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan von Burgstall Engelsberg auf dem Urkataster von Bayern nbsp Das Plateau nach Osten nbsp Kasten mit Marienstatue im Sudosten des GelandesDer naturliche Gelandesporn wurde wahrscheinlich zusatzlich kunstlich abgesteilt und im Osten durch den erhaltenen Halsgraben vom Gelande und der mutmasslichen Vorburg getrennt Im Norden ragen einige machtige Nagelfluhbanke aus dem Hang Das Bodendenkmal umfasst etwa 2000 m 60 45 Meter Der Graben ist noch drei bis vier Meter tief eine Erdbrucke ermoglicht den bequemen Zugang zur ovalen Kernburg Der Burghugel ist als unregelmassiges Dreieck erhalten Eine Planskizze Eberhardsburg von F S Hartmann um 1870 Archiv des Hist Vereins von Oberbayern zeigt das Areal noch rechteckig mit abgerundeter Ostseite und doppeltem Halsgraben Nach dieser Zeichnung wurde der Nordwestteil der Burg beim Bau der Bahnlinie zur Materialgewinnung abgegraben Die Erdwerke der ehemaligen Vorburg sind grosstenteils verschwunden nur im Bereich des Halsgrabens haben sich eindeutige Wallreste erhalten auf denen jetzt die Marienstatue eine Traubenmadonna in einem vergitterten Holzkasten steht Ursprunglich war die Madonna auf dem Plateau angeblich von zwolf Engelsfiguren umgeben nach denen der Burgstall wohl den Namen Engelsberg erhielt Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als mittelalterlichen Burgstall unter der Denkmalnummer D 1 7833 0065 als Burgstall des hohen Mittelalters Engelsberg 1 Sagen BearbeitenUm den Ort ranken sich einige Sagen 2 Besitzer der Burg war einst Graf Eberhard ahd ebur harti stark wie ein Eber der 955 gegen die Ungarn sein Leben verlor Er soll ein besonders frommer Mann gewesen sein dessen grosster Wunsch war dass aus seinem Garten unterhalb der Burg dem Eberhardsgarten ein Kloster werde Ursprunglich sollte das Zisterzienserkloster im 13 Jahrhundert aber an der Stelle der ehemaligen Burg errichtet werden Jedoch versetzten die Engel die tags uber errichteten Mauern in der Nacht an den Fusse des Berges so dass man schliesslich das Kloster an der von den Engeln gewiesenen Stelle errichtete Hier erklart die Sage vermutlich die Vorliebe der Zisterzienser ihre Kloster in Talern zu errichten im Gegensatz zu den Benediktinern Als der Burgstall noch zugewachsen war furchteten ihn die Anwohner des Ortes da sie sagten es hausen wilde Tiere auf ihm deren Geheul nachts ihren Schlaf store Dennoch heisst es auch dass man nachts lieblichen Gesang horte Engel sollen an allen Marienfeiertagen das Salve Regina gesungen haben Von den 12 Engeln die die heutige Marienstatue einst umgaben soll einjeder eine Tafel mit einer Strophe des Liedes gehalten haben Das Volk taufte daraufhin die Anhohe Eberhardsberg um in Engelsberg Literatur BearbeitenVolker Liedke Peter Weinzierl Landkreis Furstenfeldbruck Denkmaler in Bayern Band I 12 Munchen 1996 ISBN 3 87490 574 8 Hans H Schmidt Hrsg Versunkene Burgen im Funf Seen Land zwischen Ammersee und Isar Historisch archaologische Rekonstruktionen Arbeitskreis fur Ortsgeschichtsforschung der Wurmregion Selbstverlag Gauting 2002 Walter Irlinger Toni Drexler und Rolf Marquardt Hrsg Landkreis Furstenfeldbruck Archaologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2079 7 S 64 178 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Engelsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Robert Weinzierl Der Engelsberg von Bruck auf der Internetseite des HFV Historischer Verein fur die Stadt und den Landkreis Furstenfeldbruck Eintrag zu Wallburg Engelsberg Engelsburg Eberhardsburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung In der Chronik von Furstenfeld des Abtes Gerhard Fuhrer 1820 Manuskript wird die Veste auf den Adeligen Eberhard zuruckgefuhrt Unter der Burg soll an der Stelle des spateren Klosters der Eberhardsgarten gelegen haben Siehe auch Gisela Schinzel Penth Sagen und Legenden um Furstenfeldbruck und Germering 1 Aufl 1996 S 18 20 mit weiteren Quellenangaben und Robert Weinzierl Der Engelsberg von Bruck Im Internet auf http www historischer verein ffb org pages 06 bib bgesch 13 engelsberg html aufgerufen am 9 April 2008Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Furstenfeldbruck Schlosser Schloss Esting Schloss Geiselbullach Schloss Grunertshofen Schloss Holzkirchen Schloss Nannhofen Schloss Spielberg Schloss Turkenfeld Schloss WeyhernBurgen und Ruinen Burg Alling abgegangen Burg Aufkirchen abgegangen Burg Dunzelbach abgegangen Burg Engelsberg abgegangen Burg Gegenpoint abgegangen Burg Haldenberg abgegangen Burg Roggenstein abgegangen Burg Rottbach abgegangen Burg Wildenroth abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Hegnenberg Burgstall Parsberg Turmhugel Stefansberg SunderburgBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Adelshofen Burgstall Biburg Abschnittsbefestigung im Burgholz Abschnittsbefestigung Landsberied Ringwall Mittelstetten Burgstall Oberschweinbach Abschnittsbefestigung Puch Romerschanze Burgstall Purk Abschnittsbefestigung Schongeising Burgstall WenigmunchenWehrkirchen Wehrkirche Fussberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstall Engelsberg amp oldid 237016748