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Dieser Artikel befasst sich mit dem Kupferstecher Michael Wening Fur weitere Personen siehe Michael Wenning Michael Wening 11 Juli 1645 in Nurnberg 18 April 1718 in Munchen war Hofkupferstecher bei Kurfurst Ferdinand Maria von Bayern und dessen Nachfolger Kurfurst Max Emanuel Wenings Hauptwerk Historico Topographica Descriptio zeigt 846 topografische Ansichten Bayerns und gilt als umfassendste Landesbeschreibung Europas der Fruhen Neuzeit Michael Wening 1645 1718 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hauptwerk Historico Topographica Descriptio 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des Schweinemetzgers Balthasar Wening und dessen Frau Katharina wurde Michael Wening 1645 in Nurnberg geboren Dort erlernte er das Handwerk des Kupferstechers Seit 1669 ist sein Aufenthalt in Munchen nachweisbar nachdem er 1668 aus seiner Heimatstadt dorthin gezogen war In Munchen konvertierte Wening vom Protestantismus zur Katholischen Kirche 1671 erhielt er mit dem Munchner Burgerrecht die dauerhafte Aufenthaltserlaubnis und heiratete am 27 Januar 1671 Anna Maria Morl Etwa zeitgleich fand er eine unregelmassige Anstellung bei Hofe wo er als Fourier fur die Organisation von Reisen und Empfangen zustandig war In den Folgejahren arbeitete Wening fur unterschiedliche Auftraggeber auch mit Kleinauftragen Nachdem er zunehmend Auftrage als Kupferstecher bekommen hatte erfolgte 1675 die Ernennung zum Hofkupferstecher Wening unterhielt gegen Ende der 1670er Jahre einen eigenen Verlag in dem er uber zehn Jahre lang erfolgreich illustrierte Kalender veroffentlichte Eine Serie von Kupferstichen die er 1680 anlasslich des 18 Geburtstags und der Regierungsubernahme des Kurfursten Max Emanuel herausgab erregten dessen Interesse und fuhrten zum Erfolg des Kunstlers Noch im selben Jahr erhielt Wening das Hofamt eines kurfurstlichen Ritterstubenportiers verliehen Wahrend der Turkenkriege dokumentierte der Kupferstecher fur Kurfurst Max Emanuel dessen Kriegserfolge Wening fertigte in dieser Zeit viele Schlachtendarstellungen aus den Turkenkriegen fur Kurfurst Max Emanuel an die bis heute von Historikern geschatzt werden weil sie die Ereignisse jener Zeit veranschaulichen 1 Hauptwerk Historico Topographica Descriptio Bearbeiten nbsp Schloss Haidenburg in Historico Topographica DescriptioZu Beginn des Jahres 1696 schlug Wening seinem Kurfursten vor ein topographisches Werk mit Ansichten und Beschreibungen aller Stadte Kloster und Schlosser Bayerns herauszugeben Vorbilder waren Werke wie die Topographia Germaniae von Matthaus Merian die osterreichischen Topographien von Georg Matthaus Vischer bzw die nie gedruckten Vorarbeiten zur lateinischen Topographie Bayerns von Philipp Apian Nach kleineren Arbeiten erhielt der Kupferstecher im Juni 1696 von Kurfurst Max Emanuel und der bayerischen Landschaft den Landstanden einen Vertrag fur die Darstellung aller Orte in den vier Rentamtern Munchen Burghausen Landshut und Straubing Jeder der vier Foliobande die zwischen 1701 und 1726 erschienen umfasst eines dieser vier Rentamter Dabei werden nach der Regierungshauptstadt des Rentamts in alphabetischer Reihenfolge die Gerichtsbezirke behandelt Nach der Beschreibung des Gerichtssitzes folgen Stadte und Markte Kloster und Hofmarken Wenings Darstellungen der Schlosser und Herrensitze des bayerischen Landadels geben auch Aufschluss uber die Rolle der barocken Gartenanlagen in Bayern Bestimmte Elemente hob Wening im Sinne seines Auftraggebers Max Emanuel hervor wie etwa bei den Darstellungen der Schlosser rund um den Starnberger See dessen Prunkschiff Bucentaur oder Schiffe aus seiner Begleitflotte Die topografischen Ansichten weisen verschiedene Formate auf Sie stammen zum Teil ausschliesslich von Wening Teils basieren sie auf alteren Grafiken und Zeichnungen die in dessen Munchner Stecherwerkstatt gefertigt wurden Versehen mit einem kurfurstlichen Patent begann Wening am 12 November 1692 von Dachau aus seine Reise durch Bayern Bis Januar 1693 soll er bereits 131 Orte abgebildet haben Am 2 November 1701 war mit dem Rentamt Munchen der erste Band der Historico topographica descriptio Bavariae fertiggestellt Wenings Historico Topographica Descriptio gilt mit ihren 846 Ansichten als umfassendste Landesbeschreibung Europas der Fruhen Neuzeit Das topographische Werk zeigt Ansichten und Beschreibungen der Stadte Markte Kloster Schlosser Burgen Hofmarken und Herrenhauser Bayerns Die begleitenden Texte schrieb der Jesuit Ferdinand Schonwetter Dessen Schilderungen sind wertvolle Erganzungen zu Wenings Drucken Herausragend sind die Abbildungen die Wening selbst vor Ort erstellte Ihre grosse Exaktheit ist fur die kunst historische Forschung ausserst wertvoll Dabei sind die Ansichten bayerischer Kloster hervorzuheben weil sie den baulichen Zustand vor den barocken Umgestaltungen zuverlassig wiedergeben und andererseits nicht realisierte Bauprojekte abbilden Dem reprasentativen Charakter des Werks geschuldet entschloss sich Wening mitunter auch zu idealisierenden Abbildungen beispielsweise hinsichtlich des Zustandes der Bausubstanz und der Gartenanlagen Die Kupferplatten wurden vertragsgemass dem Hof abgegeben obwohl die Zahlungen mitunter schleppend erfolgten Dies betrifft vor allem die Zeit der Besetzung Bayerns durch osterreichische Truppen wahrend des Spanischen Erbfolgekriegs Der damit einhergehende wirtschaftliche Niedergang der Wenings Erwerbsmoglichkeiten stark einschrankte fuhrte dazu dass er sein Werk auf eigene Kosten abschloss Wenings letzte Jahre waren von bitterer Armut gekennzeichnet Drei der vier Bande der Historico Topographica Descriptio erschienen erst nach Wenings Tod Seine Erben lieferten die Kupferplatten vertragsgemass bei Hofe ab Wenings Topographie wurde zum Hohepunkt barocker Vergegenwartigung des durch die Arbeit und den Ausdruckswillen seiner Bewohner geformten mit Stadten Garten Kirchen Klostern Schlossern und Hofmarken ubersaten Landes 2 Wenings Kupferplatten befinden sich noch immer im Staatsbesitz Derzeit befinden sie sich in der Obhut des Landesamtes fur Digitalisierung Breitband und Vermessung Literatur BearbeitenRainer Schuster Michael Wening und seine Historico Topographica Descriptio Ober und Niederbayerns Voraussetzungen und Entstehungsgeschichte Munchen 1999 ISBN 3 87821 309 3 Gertrud Stetter Michael Wening Leben und Werk des Kupferstechers und Topographen Suddeutscher Verlag Munchen 1964 Gertrud Stetter Altbayerisches Leben auf Wening Stichen Rosenheim 1977 ISBN 3 475 52202 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michael Wening Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www bavarikon de alle Stiche von Wening in hoher Qualitat Wening Ortsansichten Bayerische Vermessungsverwaltung Literatur von und uber Michael Wening im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Zum Leben von Michael Wening In Landesamt fur Digitalisierung Breitband und Vermessung 2017 abgerufen am 12 November 2017 Christoph Stolzl Bildung und Wissenschaft In Kurfurst Max Emanuel Bayern und Europa um 1700 Ausstellungskatalog Band 2 Katalog der Ausstellung im Alten und Neuen Schloss Schleissheim 2 Juli bis 3 Oktober 1976 Hirmer Verlag Munchen 1976 ISBN 3 7774 2800 0 S 234 235 hier S 235 Normdaten Person GND 118631284 lobid OGND AKS LCCN n83069087 VIAF 18015390 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wening MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher KupferstecherGEBURTSDATUM 11 Juli 1645GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 18 April 1718STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Wening amp oldid 232502218