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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hofamt Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Die Hofamter waren zumeist von Adligen wahrgenommene Aufgaben in einem Hofstaat die ursprunglich das Funktionieren des furstlichen Haushalts zu gewahrleisten hatten Die wichtigsten waren Kammerer Marschall Truchsess bzw Drost und Mundschenk oder nur Schenk 1 2 Hinzu trat bald als funftes der Kanzler Als einfache Hofcharge Hofamter wurden bezeichnet die Schlosshauptleute welche uber die zahlreichen koniglichen Schlosser gesetzt sind die Hofmeister die Zeremonienmeister die Stallmeister und die Hofjagermeister Schon fruhzeitig wandelte sich der Charakter dieser Amter vom Dienstamt zum Ehrenamt das nur mehr wenig mit der ursprunglichen Funktion zu tun hatte und fast immer an hochrangige Adlige vergeben wurde Nicht selten waren mit diesen auch als Hofcharge bezeichneten hochrangigen Titeln wichtige Aufgaben in Verwaltung und Regierung verbunden Der Kammerer lat camerarius war ursprunglich der personliche Bedienstete der Kammerdiener des Fursten Zu dieser Vertrauensstellung gehorte ursprunglich auch die Sorge um dessen Finanzen eine Funktion die spater an den Schatzmeister uberging Der Marschall lat mareschallus beaufsichtigte ursprunglich den Marstall den Pferdestall des Fursten stieg aber mit der Entstehung des Rittertums zum Oberbefehlshaber der Reitertruppen auf Spater bezeichnete der Titel allgemein einen hochrangigen Heerfuhrer Der Truchsess lat dapifer auch Seneschall oder Drost e engl Steward war ursprunglich der Kuchenmeister dem die Aufsicht uber die furstliche Tafel zustand der aber schon in frankischer Zeit zum Leiter der gesamten Hofverwaltung aufstieg Der Mundschenk oder Schenk lat pincerna war im fruhen Mittelalter fur die Versorgung der furstlichen Tafel mit Wein und anderen Getranken zustandig seit karolingischer Zeit auch fur die Verwaltung der koniglichen Weingarten Der Brotmeister lat panetarius panistarius oder pistor war zustandig fur Brot und Geback und fur das Wasser und die Tucher zur Reinigung der Hande in Frankreich besass der konigliche Brotmeister zudem neben anderen Privilegien bis zum 17 Jahrhundert die Jurisdiktion uber die Backerzunft von Paris Die Hofamter am Hof des Kaisers des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation hatten sich aus den merowingischen Hausamtern entwickelt und wurden seit dem 10 Jahrhundert nur noch von bedeutenden Reichsfursten ausgeubt wobei sie in der Praxis immer mehr symbolischer Natur wurden wahrend die ursprungliche Funktion fast ganz verloren ging Die bedeutendsten von ihnen wurden spater als Erzamter mit der Kurwurde verbunden also von den Kurfursten ausgeubt Die Hofamter des Reiches waren bei den weltlichen Kurfursten schon fruh erblich und bei den geistlichen an den jeweiligen Bischofsstuhl gebunden ihre Verwaltung und praktische Ausubung in Stellvertretung des kurfurstlichen Inhabers z B bei der Kronung eines Kaisers oder Romischen Konigs wurde hingegen seit Beginn des 13 Jahrhunderts ebenfalls erblich niederrangigeren Adelsgeschlechtern als Erbamt ubertragen Die Erbamter des Reiches waren allerdings zahlreicher als die Erzamter An den vielen Furstenhofen des Reiches gab es aber ebenfalls erbliche Hofamter mit denen Familien des lokalen niederen Adels erblich betraut wurden und bei manchen von ihnen ging das Hofamt dann auch in den Familiennamen uber verbunden mit dem Namen des Stammsitzes so bei den Schenck zu Schweinsberg den Schenk von Stauffenberg siehe Liste der den Schenkentitel als Bestandteil des Familiennamens fuhrenden Familien den Truchsess von Wetzhausen Marschall von Bieberstein Marschall von Altengottern Marschalk von Ostheim siehe Liste der den Marschallstitel als Bestandteil des Familiennamens fuhrenden Familien den Kammerern von Worms Freiherren von und zu Dalberg oder den Puttkamer von slawisch putcumer Unterkammerer In der Romischen Kurie gab es zahlreiche traditionelle Hofamter darunter sind die Kardinale und Pralaten des Apostolischen Palasts der Hofmeister Maggiordomo Seiner Heiligkeit der Papstliche Oberkammerer Maestro di Camera der Auditor Seiner Heiligkeit der Magister des Heiligen Hospizes der Grossfurier des Papstlichen Hauses der Oberstallmeister der Generalpostmeister die Trager der Goldenen Rose der Legationssekretar der Exemte Tribun der Papstlichen Nobelgarde die Ehrenkammerherren die Ehrenkammerherren extra Urbem ausserhalb Roms die Geheimkaplane die Geheimen Ehrenkaplane die Geheimen Ehrenkaplane extra Urbem die Geheimkleriker die gewohnlichen Kaplane der Beichtvater der Papstlichen Familie der Geheime Speisenvorkoster Diese Hofamter wurden 1968 von Papst Paul VI im Rahmen der Reformen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch 3 des Motu proprio Pontificalis Domus abgeschafft 3 Papst Franziskus gab im Jahre 2013 bekannt dass er beschlossen habe keine Gentiluomini di Sua Santita mehr zu ernennen 4 In England waren der Lordsiegelbewahrer der First Lord of the Treasury Erster Lord des Schatzes oder Schatzkanzler und der Lordkanzler seit dem Hochmittelalter die wichtigsten Regierungsamter Zahlreiche Hofamter bestehen bis heute und sind oft bestimmten Familien erblich verliehen so etwa der Earl Marshal of England an den Duke of Norfolk aus dem Hause Howard In Schweden und Danemark waren Reichskanzler Reichsmarschall Reichsadmiral Reichsschatzmeister und Reichsdrost die wichtigsten Reichsamter Ihre Inhaber waren Mitglied des Reichsrats Als im Konigreich Bohmen zur Zeit der Hussiten die Macht des Konigs schwand wandelten sich die Hofamter zu Landesamtern Bei der Besetzung musste der Konig auf die Stande Rucksicht nehmen Die wichtigsten Positionen Oberstburggraf Oberstkanzler Oberstlandrichter Oberstlandhofmeister und Oberstlandkammerer waren fur Angehorige des Herrenstands reserviert Ein Grossteil der Regierungsgewalt lag bei den genannten Amtern die abgesehen vom Oberstkanzler seit dem 15 Jahrhundert kaum mehr vom Hof abhangig waren Siehe auch BearbeitenTruchsess Adelsgeschlecht Schenk Adelsgeschlecht Marschall Adelsgeschlecht Kammerer Adelsgeschlecht Kammerherr SilberpageWeblink BearbeitenHof und Erzamter bei Bernhard Peter deEinzelnachweise Bearbeiten Grundlagen des Studiums der Geschichte eine Einfuhrung von Egon Boshof Kurt Duwell Hans Kloft Bohlau Verlag Koln 1997 S 184 Hausamter Hofamter PAOLO VI LETTERA APOSTOLICA MOTU PROPRIO PONTIFICALIS DOMUS VIENE CAMBIATO L ORDINAMENTO DELLA CASA PONTIFICIA 1 Der Furst und die Edelmanner des Papstes Ihre Abschaffung ist richtig aber Paul VI beging einen Fehler Eintrag auf Katholisches Magazin fur Kirche und Kultur 2 aufgerufen am 29 April 2019Normdaten Sachbegriff GND 4127554 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofamt amp oldid 234104982