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Der Burgstall Wildenroth bezeichnet eine abgegangene hochmittelalterliche Hohenburg auf der Amperleite uber dem Grafrather Gemeindeteil Wildenroth im Landkreis Furstenfeldbruck in Oberbayern Das Bodendenkmal wurde um 1900 bei der Anlage einer Lourdesgrotte und dem Neubau einer Kapelle beeintrachtigt Burgstall WildenrothDer Burgstall auf der AmperleiteDer Burgstall auf der AmperleiteStaat DeutschlandOrt GrafrathEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 48 8 N 11 10 O 48 125 11 17 Koordinaten 48 7 30 N 11 10 12 OBurgstall Wildenroth Bayern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg entstand wohl in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts uber einem wichtigen Amperubergang Allerdings fehlt ein direkter Nachweis einer solchen Brucke oder Furt in den historischen Quellen Als politischer Hintergrund des Burgneubaues ist der Konflikt zwischen den Herzogen von Bayern und den machtigen Grafen von Andechs anzunehmen Die Grafen konnten so von ihren Besitzungen nordlich der Amper abgeschnitten werden Die Wittelsbacher gaben die Veste als Lehen an Konrad von Hegnenberg der sich fortan nach seiner neuen Burg benannte Der Hegnenberger galt als einer der treuesten Gefolgsmanner des Herzogs dem er auch als Finanzberater und Marschall diente Ende des 13 Jahrhunderts wurde er jedoch in eine Fehde verwickelt und 1297 wegen des Totschlages seines fluchtigen Sohnes Engelschalk an ihrem Verwandten Winhart von Rohrbach zu Althegnenberg vom Munchner Hofgericht geachtet Konrad von Wildenroth wurde des Landes verwiesen und zur Zahlung einer jahrlichen Herrengult von 22 Pfund Pfennigen verurteilt Nach der Entschadigung der Rohrbacher und der Aufhebung der Acht konnte er allerdings wieder auf seine Guter zuruckkehren und wurde vom Herzog zum Hofmeister bestellt Bei der oberbayerischen Landesteilung 1310 wurde Wildenroth zum Ingolstadter Teil Herzog Ludwigs IV geschlagen Der spatere Kaiser verpfandete die Herrschaft bereits 1311 um 200 Pfund Pfennig an Engelschalk von Wildenroths Sohn Konrad II 1319 gab dieser Konrad die Burg mit allen Pfandrechten an seinen Oheim Berthold von Kuhlenthal und seine Neffen Siegfried und Berthold weiter Drei Jahre spater schenkte Konig Ludwig die Burg mit allem Zubehor dem nahen Kloster Furstenfeld Um 1350 scheint die Veste von den Furstenfeldern abgebrochen worden zu sein obwohl die Pfandherren erst 1366 ihre Forderungen gegen die Zahlung von 200 Pfund Hellern an das Kloster abtraten Bis 1803 blieb Wildenroth eine Hofmark des Klosters Furstenfeld Die Reste der Burg verschwanden bis auf die Graben und Erdwerke 1900 entstanden die kleine Kapelle St Leonhard am Rand der Hauptburg und der Obelisk uber der Lourdesgrotte Die Inschrift auf diesem Obelisken deutet die Burgstelle als die Rassoburg des hl Rasso von Grafrath die der ortlichen Uberlieferung nach von den Ungarn zerstort worden sein soll Diese fruhmittelalterliche Burganlage wird heute jedoch im Bereich der Kirche von Hofen lokalisiert Bei der Anlage der Grotte und dem Kapellenbau wurde der Sudteil der Hauptburg stark gestort Im Januar 2008 waren zudem Beeintrachtigungen durch schwere Holzerntemaschinen im Bereich des Kernwerkes feststellbar Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan von Burgstall Wildenroth Grafrath auf dem Urkataster von BayernDer Burgstall liegt auf dem nordlichen Hochufer etwa 30 Meter uber der Amper Das Bodendenkmal zeigt die typische zweiteilige Anlage hochmittelalterlicher Burganlagen Der ovale Grundriss der Veste umfasst etwa 150 100 Meter Die etwas erhohte Hauptburg im Westen wird durch einen ungefahr drei Meter tiefen Abschnittsgraben von der Vorburg getrennt Der Nordbereich des Grabens wurde modern durch schwere Holzerntemaschinen beeintrachtigt Sehr gut erhalten ist der bogenformige bis zu sechs Meter tiefe Aussengraben der Vorburg dem teilweise noch ein Randwall vorgelagert ist Das annahernd gleich grosse Areal der Hauptburg wurde um 1900 bei der Anlage der Lourdesgrotte und dem Bau der Kapelle stark gestort Sudteil Im Norden und Osten ist der anzunehmende Graben nur noch ansatzweise zu erkennen Auch dieser Bereich wurde nach 2000 durch Forstarbeiten beeintrachtigt Uber der Lourdesgrotte steht im Sudosten der steinerne Obelisk aus dem Jahr 1900 mit der Aufschrift Rassoburg 900 Das Denkmal ist eine Stiftung des Wildenrother Mullers Leonhard Hartl Im Sudwesten wurde damals gleichzeitig die schlichte St Leonhard Kapelle als Nachfolgerin der alten Burgkapelle errichtet Das ursprungliche Gotteshaus war dem hl Nikolaus geweiht Nach dem Abbruch der ursprunglichen Burgkirche errichtete man 1788 einen erhaltenen Kapellenbau am sudlichen Amperufer unterhalb der Burg Das Plateau der Hauptburg ermoglicht einen weiten Ausblick uber das Ampertal und nach Suden bis zur Alpenkette Im Hochmittelalter bot der Burgplatz eine gute Kontrollmoglichkeit des Machtbereiches der konkurrierenden Grafen von Andechs Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als Burgstall des hohen und spaten Mittelalters Wildenroth bzw Schlossberg unter der Denkmalnummer D 1 7833 0009 1 nbsp Gesamtansicht von Nordosten uber den Graben der Vorburg nbsp Nordlicher Grabenbereich der Vorburg nbsp Lourdesgrotte im Sudwesten der Hauptburg nbsp Obelisk 1900 uber der Lourdesgrotte nbsp St Leonhard KapelleLiteratur BearbeitenToni Drexler Grafrath Wildenroth Der Schlossberg In Toni Drexler Walter Irlinger Rolf Marquardt Hrsg Landkreis Furstenfeldbruck Archaologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2079 7 Hans H Schmidt Hrsg Versunkene Burgen im Funf Seen Land zwischen Ammersee und Isar Historisch archaologische Rekonstruktionen Arbeitskreis fur Ortsgeschichtsforschung der Wurmregion Gauting 2002 Topographische Gelandeaufnahme Volker Liedke Peter Weinzierl Landkreis Furstenfeldbruck Denkmaler in Bayern Band I 12 Munchen 1996 ISBN 3 87490 574 8 S 122 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