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Die Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 fand auf dem Gebiet der Stadt Hanau statt Sie war Teil der Befreiungskriege gegen die franzosische Besatzung Der Hauptschauplatz befand sich auf dem heutigen Gebiet des Lamboywaldes Hanau gehorte damals zum Grossherzogtum Frankfurt Schlacht bei HanauTeil von BefreiungskriegeDatum 30 und 31 Oktober 1813Ort Hanau 50 8 0 N 8 55 0 O 50 133333333333 8 9166666666667 Koordinaten 50 8 0 N 8 55 0 OAusgang Sieg FrankreichsKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Konigreich Bayern BayernOsterreich Kaisertum OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Napoleon I Konigreich Bayern Carl von WredeTruppenstarkebis 60 000 Mann 45 000 MannVerluste6 000 Tote und Verwundete10 300 Gefangene 9 300 Tote und VerwundeteSchlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Bewertung 4 Gedenken 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenBayern unterzeichnete am 8 Oktober 1813 den Vertrag von Ried mit dem es das Bundnis mit Frankreich loste und auf die Seite der Alliierten wechselte Das geschah gerade noch rechtzeitig da die Volkerschlacht bei Leipzig am 19 Oktober den Feldzug gegen Napoleon durch dessen Niederlage entschied Wahrend Napoleon in Leipzig gegen die Alliierten kampfte wartete der Oberkommandant der bayerischen Armee Carl Philipp von Wrede auf die Ratifikation des Vertrages durch den bayerischen Konig Am 28 Oktober 1813 besetzte das 1 bayerische Chevaulegers Regiment Hanau Als Truppen der franzosischen Vorhut aus dem Kinzigtal eintrafen kam es zu ersten Gefechten bei denen Prinz Ludwig von Waldeck ein Neffe des Bayerischen Konigs so schwer verwundet wurde dass er seinen Verletzungen erlag Am Morgen des 29 Oktobers 1813 wurden 3 000 bis 4 000 franzosische von General Remy Isidore Exelmans gefuhrte Soldaten von der bayerischen Brigade Deroy und dem russischen Hilfskorps Tscherenitschew und Kaisaroff gefangen genommen Am Nachmittag nahmen die Verbundeten die Stadt Hanau formlich in Besitz Vereinte osterreichisch bayerische Streitkrafte unter dem Befehl des bayerischen Generals Graf Wrede mit einer Starke von 43 000 Soldaten drei bayerische zwei osterreichische Divisionen mit Kavallerie und osterreichisch bayerischer Artillerie unter dem osterreichischen Generalmajor Swrtnik formierten sich um Napoleons Armee den Weg abzuschneiden Diesen schloss sich eine Kavallerieeinheit des russischen Generalmajors Tschernischow an Verlauf Bearbeiten nbsp Plan der Schlacht bei Hanau 1813Am Morgen des 30 Oktober 1813 postierte Wrede seine Truppen nordlich der Kinzig vor dem Lamboywald Der linke Flugel wurde rechts und links des Fallbaches das Zentrum auf dem heutigen Tumpelgartengebiet und der rechte Flugel an der Lamboybrucke positioniert Nachteil dieser Aufstellung war die mangelnde Ruckzugsmoglichkeit Dies geschah obwohl die Positionen der Franzosen nur unzureichend bekannt waren Diese befanden sich grosstenteils im Lamboywald Am Vormittag gab es insbesondere auf dem rechten Flugel heftige Gefechte wobei aber keiner Partei ein entscheidender Durchbruch gelang Erst um elf Uhr erfuhr Wrede dass Napoleon mit seinen Elitetruppen im Lamboywald lagerte Schon am fruhen Nachmittag war aber ein grosser Teil der Munition der bayerischen und osterreichischen Truppen verschossen Napoleon begann gegen funfzehn Uhr seine Offensive Zunachst richtete der Kaiser sein Augenmerk auf den rechten Flugel Dieser musste von Wrede gestarkt werden sodass der linke Flugel geschwacht wurde Daraufhin gab Napoleon der Kavallerie und Artillerie den Befehl den linken Flugel verstarkt zu attackieren Es entstand eine hitzige Reiterschlacht am Fallbach Die franzosische Kavallerie attackierte gezielt die osterreichisch bayerische Batterie des linken Flugels Dank des frankischen Artillerieoffiziers Oberleutnant Johann Baptist von Roppelt der fast in Gefangenschaft geriet gelang es die franzosische Kavallerie aufzuhalten indem er sie auf 70 Meter herankommen liess und dann das Feuer eroffnete Somit konnte die gesamte alliierte Artillerie des linken Flugels gerettet werden Die osterreichisch bayerische Kavallerie hatte die von den Franzosen umzingelte Batterie von Roppelts verteidigt Mit der Unterstutzung der franzosischen Artillerie attackierten die Franzosen den linken Flugel von Wrede Doch nachdem auch dort die komplette Munition der Bayern und Osterreicher verschossen war flohen diese Die franzosischen Reiter sowie die Artillerie warfen sich dann verstarkt auf das Zentrum das der Angriffswelle nicht standhielt Nur der rechte Flugel der bayerisch osterreichischen Truppen hielt die Stellung Gegen siebzehn Uhr mussten sich die Verbundeten aber zuruckziehen und die Schlacht endete mit einem Sieg Napoleons dem letzten seiner Siege auf deutschem Boden Damit war der Weg fur die franzosischen Truppen Richtung Westen frei In der Nacht zum 31 Oktober beschossen dann die Franzosen zusatzlich Hanau um den Abzug ihrer Truppen zu sichern Dabei geriet die Hanauer Vorstadt in Brand Die Bayern mussten Hanau raumen und die Stadt wurde von der franzosischen Division Fontanelli besetzt Am Mittag des 31 Oktober gab Wrede den Befehl Hanau zuruckzuerobern Mit sechs osterreichisch bayerischen Bataillonen der russischen Kavallerieeinheit des Generals Alexander Iwanowitsch Tschernyschow und der frankischen Batterie von Roppelts eroberte Wrede die Stadt zuruck Die Division Fontanelli leistete keinen grossen Widerstand und so gelangte Hanau wieder in den Besitz der Verbundeten 1 Wrede wurde dabei durch einen Schuss in den Unterleib schwer verletzt Fur ihn ubernahm der osterreichische General Graf Fresnel das Kommando Gegen sieben Uhr waren alle franzosischen Truppen abgezogen Bereits am 30 Oktober war der frisch zum Generalmajor beforderte Osterreicher Karl Flach von Flachenfeld 1762 gefallen er war Kommandeur des Kurassier Regiments Lichtenstein Ausserdem fiel der bayrische Generalmajor Eduard Anton Janson von der Stockh schwer verwundeten und am 21 November 1813 zu Wurzburg verstorben 2 Bewertung BearbeitenNapoleon konnte durch den Sieg ungehindert nach Frankfurt gelangen wo er am Nachmittag des 31 Oktober 1813 eintraf Die militarisch sinnlose Schlacht war ein eindeutiger Sieg fur Napoleon Wrede gelang es nicht Napoleon den Weg zu versperren Die alliierten Truppen der Russen Preussen und Osterreicher hatten Napoleon den Weg langst abschneiden konnen unterliessen es aber Bayern wollte mit dieser Schlacht seinen Wechsel auf die Seite der Alliierten auch militarisch untermauern Deshalb war es aus Sicht der bayerischen Politiker und Militars relativ gleichgultig ob die Schlacht gewonnen oder verloren wurde Hauptsache sie fand statt Insgesamt fielen in der Schlacht 6 000 Franzosen und 8 000 bis 9 000 Verbundete Allerdings konnten die Verbundeten 10 000 meist schwache und kranke Franzosen gefangen nehmen Am 5 November 1813 marschierte Alexander I mit seinen Truppen in Frankfurt am Main ein Die besten Offiziere der Hanauer Schlacht wurden durch eine Beforderung geehrt und mit vielen Orden ausgezeichnet So bekam beispielsweise Carl Philipp von Wrede das Grosskreuz des osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens den russischen Alexander Newski Orden den russischen Orden des Heiligen Georg und das Kommandeurkreuz des osterreichischen Militar Maria Theresien Ordens verliehen nbsp Conrad Westermayr Beschiessung der Stadt und brennende Vorstadt beim Abzug der Franzosen in der Nacht vom 30 auf den 31 Oktober 1813 nbsp Nennung der Schlacht bei Hanau auf dem Arc de Triomphe in Paris nbsp Gedenkstein Hanau Karl Marx StrasseGedenken BearbeitenZum Gedenken an die Schlacht wurden in der Stadt Hanau einige Gedenksteine errichtet Funf davon sind erhalten je einer in der Lamboy der Karl Marx und der Robert Blum Strasse sowie zwei an der Kinzigbrucke Die Schlacht ist ausserdem in der Auflistung der von Napoleon gewonnenen Schlachten an der Sudseite des Arc de Triomphe in Paris und im Invalidendom in dem Napoleon begraben ist verewigt 3 2013 fand im Historischen Museum in Hanau die Ausstellung Die Franzosen kommen statt in der unter anderem der Schlacht bei Hanau gedacht wurde 4 Anm 1 Siehe auch BearbeitenKoalitionskriegeLiteratur BearbeitenFrank Bauer Hanau 30 31 Oktober 1813 Napoleons letzter Sieg auf deutschem Boden Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813 1815 Heft 8 Potsdam 2004 Erhard Bus Markus Hafner Martin Hoppe Red Hanau in der Epoche Napoleons Herausgegeben vom Hanauer Geschichtsverein 1844 e V zur Erinnerung an die Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Hanau 2014 ISBN 978 3 935395 21 3 Hanauer Geschichtsblatter 47 Tobias Picard Die Schlacht bei Hanau und Bayerns Ausdehnung bis an Main und Kinzig S 203 277 Stefan Welte Medaillen zur Schlacht bei Hanau S 339 351 Werner Kurz Eckhard Meise Anton Merk Die Schlacht bei Hanau 1813 Magistrat der Stadt Hanau Hanau 1993 ISBN 3 926011 22 X Carl Casar von Leonhard Geschichtliche Darstellung der Schlacht bei Hanau am 30 Oktober 1813 Erste Ausgabe http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D2B9YAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DErste 20Ausgabe PUR 3D Neudruck der ersten Auflage von 1813 Hanauer Anzeiger Hanau 1988 ISBN 3 9801933 0 6 Anton Merk Schlacht bei Hanau In Stadtzeit 1998 Geschichtsmagazin anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Revolution und Turnerbewegung Hanau 1848 1998 S 17 19 NN Napoleons letzte Bataille Augenzeugenbericht der Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Von Carl Caesar Leonhard ND n d 3 Auflage von 1913 Hanau 2013 ISBN 978 3 935395 18 2 Richard Schaffer Hartmann Steine erinnern an die Schlacht In Stadtzeit 1998 Geschichtsmagazin anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Revolution und Turnerbewegung Hanau 1848 1998 S 20f Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 463 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D463 doppelseitig 3D LT 3DS 20463 PUR 3D Georg Wilhelm Roeder Historische Beitrage zur Geschichte der Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DmNtBAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DWeblinks Bearbeitenhttp www hanauer geschichtsverein de http www hanau de http www befreiungskriege de faz net zum 200 Jahrestag der SchlachtAnmerkungen Bearbeiten Dazu erschien ein Begleitband Erhard Bus u a Hanau in der Epoche Napoleons siehe Literaturverzeichnis Einzelnachweise Bearbeiten Johann Sporschil Geschichte des Krieges des verbundeten Europas gegen Napoleon Bonaparte in den Jahren 1813 1814 und 1815 Bd 1 Der Feldzug von 1813 Teilband 3 Westermann Braunschweig 1841 S 1021 1033 bayrischer Armee Befehl 1813 1 Georg Zecher Duttmann Hanau und das gleich zweimal In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau in der Epoche Napoleons Hanauer Geschichtsblatter 47 Hanau o J ca 2015 ISBN 978 3 935395 21 3 S 365 367 Napoleons letzte Schlacht in Deutschland in FAZ vom 30 Oktober 2013 Seite N4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Hanau amp oldid 237781603