www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Gefecht im heutigen Sachsen Anhalt Zu dem spateren Gefecht im selben Jahr nahe Leipzig siehe Volkerschlacht bei Leipzig Erster Tag Das Gefecht bei Mockern fand zwischen den Truppen des Kaiserreiches Frankreich und der preussisch russischen Koalition wahrend des Fruhjahrsfeldzuges der Befreiungskriege am 5 April 1813 statt Tatsachlich ist die historische Bezeichnung Gefecht bei Mockern irrefuhrend da es sich um drei Vorpostengefechte bei Dannigkow Vehlitz und Zeddenick handelte Hierbei errangen die alliierten Truppen unter General Ludwig Adolf Peter zu Sayn Wittgenstein einen ersten grosseren Sieg uber zahlenmassig uberlegene franzosische Verbande die von Napoleons Stiefsohn Eugene de Beauharnais gefuhrt wurden Dieser Sieg starkte in der Folge die Moral der alliierten Seite Gefecht bei MockernTeil von BefreiungskriegeSzene aus dem Reitergefecht bei Zeddenick nahe Mockern Historisierende Darstellung von Richard Knotel nach 1880 Datum 5 April 1813Ort Mockern bei Magdeburg Preussen Ausgang Sieg der VerbundetenKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Preussen Konigreich PreussenRussisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberFrankreich 1804 Eugene de Beauharnais Russisches Kaiserreich 1721 Ludwig zu WittgensteinTruppenstarkeca 37 000 Mann 1 ca 20 000 Mann 2 Verluste900 3 bis 2 200 Mann 4 500 4 bis 600 Mann 3 Schlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Gefechtsverlauf 2 1 Die Kampfe um Dannigkow 2 2 Die Kampfe um Vehlitz 2 3 Die Kampfe bei Zeddenick 3 Folgen 4 Bedeutung 5 Gedenkstatten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem verheerenden Ruckzug der franzosischen Grande Armee aus Russland kehrte Napoleon nach Frankreich zuruck um neue Truppen aufzustellen Marschall Murat ubernahm den Befehl uber die verbliebenen franzosischen Verbande in Mitteleuropa und versuchte vergeblich eine stabile Verteidigung gegen die nachruckende russische Armee zu organisieren Im Februar 1813 ubergab er das Kommando nach Differenzen mit dem Kaiser schliesslich an Eugene de Beauharnais und reiste in seine Besitzungen in Italien ab Diesem gelang es ebenso wenig die Lage zu stabilisieren Eugene wich von der Weichsel an die Oder aus raumte im Marz Berlin und bezog schliesslich eine Stellung entlang der Elbe Die russischen Truppen waren in Preussen eingeruckt und hatten vorher das Herzogtum Warschau besetzt Am 11 Marz standen sie in Berlin Vielerorts hatte sich die Bevolkerung gegen die franzosischen Besatzungen erhoben Doch erst am 16 Marz 1813 erklarte die preussische Regierung Frankreich formell den Krieg nachdem die Streitkrafte bereits in der Mobilmachung begriffen waren An Truppenstarke waren die verbundeten Preussen und Russen uberlegen da die Franzosen und die verbundeten Rheinbundstaaten westlich der Elbe zunachst neue Verbande aufstellen mussten Napoleon drangte deshalb Eugene in zahlreichen Briefen die Elbe Linie zu halten indem er mit seinen wenigen Truppen eine Offensivstellung ostlich des Flusses einnehmen wollte So waren die Verbundeten gezwungen gegen diese exponierte Stellung vorzugehen und erst danach die strategisch wichtige Elbe Saale Linie zu uberschreiten Der unvermeidliche Zeitverlust sollte Napoleon ermoglichen die neu aufgestellten bzw neuformierten Verbande heranzufuhren Am 9 Marz 1813 schrieb er an Eugene 5 Wenn es eine schone Stellung gibt so ist es die vor Magdeburg wo Sie in jedem Augenblicke drohen den Feind anzugreifen und von wo Sie ihn wirklich angreifen werden wenn er nicht mit grosser Macht erscheint nbsp Eugene de Beauharnais 1810 Wenige Tage spater wiederholte er diese Anweisungen in einem Schreiben an General de Lauriston Kommandeur des V Korps mit dem Zusatz er moge bei Gelegenheit offensiv gegen den Feind vorgehen 6 Am 21 Marz 1813 brachte Eugene tatsachlich die Masse seiner Truppen ostlich der Festung Magdeburg in Stellung Doch bereits am 24 Marz wich er erneut zuruck Erst nachdem Napoleon ihn erneut gedrangt hatte die Offensivstellung einzunehmen ruckte Eugene am 1 April wieder uber die Elbe 7 Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 13 000 Russen unter dem Grafen von Wittgenstein und 10 000 Preussen vom Korps des Generals Yorck in Berlin Von der Oder her befanden sich zudem die Korps von Bulow ca 12 000 Preussen und die Brigade Borstell ca 5 000 Preussen im Anmarsch 8 Wittgenstein der den Oberbefehl fuhrte hatte die Order erhalten sich nach Suden zu wenden bei Rosslau die Elbe zu passieren und im Raum Leipzig die Vereinigung mit der Armee Marschall Bluchers zu suchen Diese Bewegung hatte er bereits eingeleitet wobei seine Flanke gegen die franzosische Truppenkonzentration um Magdeburg nur von den schwachen Kraften Borstells gedeckt wurde Letztere wurden nun am 2 April 1813 vom franzosischen V Korps Lauriston angegriffen und zuruckgedrangt Am 3 April gingen auch das franzosische XI Korps Grenier und das Kavallerie Korps Latour Maubourg uber die Elbe und drangten Borstells Truppen bis hinter Mockern zuruck Graf von Wittgenstein glaubte in dem Vorgehen Eugenes einen moglichen Offensivstoss gegen Berlin zu erkennen und gab daraufhin die Plane zum Marsch nach Sachsen auf Stattdessen erteilte er an alle ihm unterstehenden Korps den Befehl sich gegen die stark ausgebaute Festung Magdeburg zu wenden Die weit vorgeruckte Brigade Borstell erhielt dagegen die Weisung einer direkten Konfrontation vorlaufig auszuweichen Am Morgen des 4 April 1813 setzten sich Borstells Truppen nach Gloine ab Bulow erreichte Ziesar das russische Korps Berg langte in Lietzo an wahrend Yorck in Zerbst stand Wittgenstein plante zunachst noch einen Tag abzuwarten um seine Truppen zu sammeln Am 6 April wollte er dann mit den Korps Bulow und Borstell die Front des Gegners durch einen Scheinangriff binden wahrend die Korps Yorck und Berg uber Gommern in dessen Flanke stossen sollten Doch als am Morgen des 5 April die Nachricht eintraf dass ein Ruckzug der napoleonischen Streitkrafte auf Magdeburg geplant sei befahl Wittgenstein unverzuglich den allgemeinen Angriff 9 Dazu konnte Wittgenstein etwa 20 050 Mann aufbieten womit er den Franzosen zahlenmassig weit unterlegen war 2 Gefechtsverlauf Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan zum Fruhjahrsfeldzug 1813Am Morgen des 5 April 1813 hatten die franzosischen Verbande folgende Aufstellung genommen Am rechten Flugel stand bei Wahlitz die Division Lagrange vom V Korps ca 9500 Mann 16 Geschutze deren Vorauskommandos bis in die Orte Gommern und Dannigkow vorgeschoben waren Im Zentrum befanden sich die drei Divisionen des XI Korps ca 24 000 Mann 46 Geschutze bei Karith Nedlitz und Buden und die 1 leichte Kavallerie Division 800 Mann 6 Geschutze bei Zeddenick Auf dem linken Flugel hatte sich die Division Maison des V Korps 5000 Mann 18 Geschutze bei Woltersdorf formiert Etwas weiter ruckwarts befand sich noch die Division Rochambeau des V Korps sowie bei Pechau die Garde Division Roguet zur Deckung eines sumpfigen Engweges an den Zugangen nach Magdeburg Noch vor dieser Stellung war das 1 Kavallerie Korps bis an die Ehle vorgeschoben einen kleinen Fluss der fur jeden Angreifer ein naturliches Hindernis darstellte 10 In Vehlitz und Dannigkow standen jeweils zwei Kompanien als Vorposten 11 Insgesamt verfugte Eugene damit auf dem Schlachtfeld uber etwa 37 400 Mann 1 Die Kampfe um Dannigkow Bearbeiten Auf dem linken Flugel der Alliierten ging am Vormittag des 5 April 1813 ab 11 00 Uhr das Korps Yorck gegen die franzosischen Stellungen vor Die Avantgarde unter Generalleutnant Friedrich Heinrich Karl von Hunerbein bestand aus drei Bataillonen ostpreussischer Infanterie zwei Schwadronen Husaren dem Dragoner Regiment Treskow einigen Kosaken und 12 Geschutzen 12 Hunerbein hatte Anweisung den Feind zu beschaftigen und so am Ausweichen zu hindern bis die Hauptkrafte des Korps heran waren 13 Der General war seinerseits entschlossen mit seinen begrenzten verfugbaren Kraften Dannigkow einzunehmen In einem Bericht hielt er spater fest Nur war die Sache offenbar zur Ehrensache zur heiligen Sache des Vaterlandes geworden und ich konnte den Befehl Gefecht zu vermeiden nicht mehr befolgen es war das erste ernsthafte Gefecht in diesem Kriege und Sieg oder Tod musste hier offenbar die Losung sein General von Hunerbein 14 Gegen 13 00 Uhr trafen die Husaren auf die Vorposten der Division Lagrange und warfen diese bis Dannigkow zuruck Dort erhielten sie jedoch Feuer von franzosischen Schutzen und erlitten erste Verluste Hunerbein entsandte die Schutzen des ersten Bataillons um den Ort zu nehmen doch obwohl diese bis zur Ehle Brucke vordrangen gerieten sie bald in einen heftigen Hauserkampf Die Schutzen des zweiten Bataillons wurden zur Verstarkung herangezogen doch auch mit deren Hilfe konnte Dannigkow nicht genommen werden 15 Auf franzosischer Seite hatte Eugene aufgrund des weithin horbaren Kanonendonners erkannt dass bei Dannigkow ein ernsthafter Angriff erfolgte und mit weiteren gerechnet werden musste Er befahl deshalb je zwei Bataillone zur Verstarkung nach Dannigkow Vehlitz und Zeddenick 16 Bis dahin erhielten die franzosischen Truppen im Ort zwei spater drei Kompanien des 134 Linieninfanterie Regiments 16 Feuer von vier preussischen Geschutzen die mittlerweile aufgefahren waren nbsp General Yorck Gemalde von Ernst GebauerHunerbein liess nun unter dem Major Lobenthal zwei ostpreussische Infanterie Bataillone zum Angriff antreten Die Franzosen wehrten den ersten Sturm ab aber der zweite warf sie schliesslich nach einem heftigen Nahkampf aus dem Ort Sie versuchten sich auf dem offenen Gelande jenseits Dannigkow zu sammeln doch eine Bajonettattacke warf sie erneut zuruck Major Lobenthal entschloss sich gegen 16 00 Uhr in das Dorf zuruckzugehen um sich auf dem offenen Gelande nicht dem Angriff der uberlegenen franzosischen Artillerie und Kavallerie auszusetzen Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Bataillone etwa 100 Tote und Verwundete 15 Gleichzeitig war das Gros des Korps Yorck mit sechs Bataillonen und dem Dragoner Regiment Jurgass bei dem sich auch Graf von Wittgenstein befand bei Leitzkau eingetroffen Auf die Nachricht von der Heftigkeit der Kampfe wurden zwei weitere Infanterie Bataillone und einige Artillerie Batterien nach Dannigkow gesandt Doch an diesem Tag kam es nur noch zu einer wechselseitigen Kanonade der preussischen und franzosischen Truppen 15 Gegenuber der versammelten Division Lagrange war ein weiteres preussisches Vorgehen aussichtslos 4 Eine weitere Kolonne bestehend aus einem Fusilier Bataillon und 20 Husaren unter dem Major Crammon wurde von Hunerbein gleich zu Beginn des Gefechtes zur Umgehung der franzosischen Stellung uber Dornburg auf Gommern angesetzt Zu Anfang kam diese Abteilung gut voran warf die franzosischen Vorposten aus einem kleinen Fichtenwald zuruck und drang danach in Gommern ein Doch nun fuhrten die Franzosen zwei Infanterie Bataillone und zwei Schwadronen Kavallerie heran und gingen zum Gegenangriff uber Die Preussen zogen sich in den Fichtenwald zuruck und verteidigten sich dort In den folgenden Stunden kam es hier zu brutalen Kampfen in denen auch gefangene Franzosen getotet wurden wie Major Crammon spater lapidar feststellte weil sie kein Pardon nehmen wollten und die Zeit zu kurz war um sich noch langer mit ihnen abzugeben 17 Ahnliches hatte sich bereits in Dannigkow abgespielt wo keine Gefangenen gemacht worden waren 18 Die Kampfe um Vehlitz Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte zu den Gefechten am 5 April 1813Etwas weiter nordlich von Dannigkow war die Avantgarde des Korps Berg unter General Roth vorgegangen und hatte gegen etwa 16 00 Uhr nahe dem Ort Vehlitz Feindberuhrung Im Gegensatz zum Kampf um Dannigkow verhinderte hier allerdings das schwierige Gelande die Entwicklung eines grosseren Gefechtes Stattdessen duellierte sich hier die Artillerie beider Seiten Die franzosischen Truppen der Brigade Zucchi der Division Gerard hatten bei Vehlitz vier Bataillone und vier Geschutze in Stellung gebracht und General Grenier der kommandierende General des XI Korps war selbst auf das Schlachtfeld geeilt um die Verteidigung zu leiten 19 Gegen 18 00 Uhr naherte sich jedoch die Infanterie der Brigade Borstell welche von Gloine aus uber Wendgraben herangekommen war General von Borstell liess seine Truppen 4 preussische Bataillone unverzuglich zum Angriff ubergehen der von Norden und Suden angesetzt wurde Zwei preussische Artillerie Batterien fuhren zudem auf und unterstutzen dieses Vorgehen Zusatzlich kam weitere Unterstutzung von zwei russischen Bataillonen der Division Berg Links von Vehlitz ging das Fusilier Bataillon des 4 Ostpreussischen Infanterieregiments unter Major von Bulow uber die Ehle Es schwenkte nach Norden und drang mit seinen Tirailleuren in dem Ort ein wobei es zwei Geschutze einnahm Die linke Flanke deckte ein Bataillon des russischen 26 Jager Regiments und das russische Miliz Bataillon Olonetz Wologda Der russische General Roth erkannte die gunstige Gelegenheit und ersuchte das zum Schutz der preussischen Artillerie zuruckgebliebene Grenadier Bataillon des 1 Pommerschen Infanterieregiments ebenfalls frontal uber die Ehle Brucke anzugreifen Dieser Angriff war erfolgreich und brachte das Dorf unter alliierte Kontrolle Nordlich von Vehlitz gingen das 1 und 2 Bataillon des 1 Pommerschen Infanterieregiments unter den Majoren von Schon und von Creilsheim uber die Ehle mussten sich auf dem jenseitigen Ufer allerdings erst wieder sammeln 20 nbsp Preussische Soldaten 1813 aus dem Uniformwerk von Richard Knotel 1883 In diesem Augenblick unternahm die franzosische Kavallerie ca 800 Lanciere Chasseurs und Husaren einen Gegenangriff gegen die beiden Bataillone des 1 Pommerschen Infanterieregiments nordlich von Vehlitz In den preussischen Reihen war man sich nicht sicher ob es sich um franzosische oder russische Reiter handelte und als man sie als Feinde erkannte war es zu spat um noch eine Karreeformation einzunehmen Das II Bataillon formierte deshalb kurz eine Linie und liess das dritte Glied auf nur 50 Schritte Entfernung eine Salve abfeuern Die franzosische Kavallerie geriet dadurch in Unordnung und teilte sich Ein Teil schwenkte um Vehlitz herum und warf dort das Fusilier Bataillon zuruck Der andere Teil sprengte durch die beiden preussischen Bataillone sowie die Ehle und erreichte jenseits ein Fichtenwaldchen Dort wurden sie von zwei frischen Schwadronen des preussischen Dragoner Regiments Konigin angegriffen und aufgerieben Allein hier wurden 115 Franzosen gefangen genommen 21 Nachdem dieser Gegenangriff gescheitert war eroberte das preussische Grenadier Bataillon Vehlitz Nunmehr gingen alle verfugbaren Krafte gegen den dahinter liegenden Windmuhlenberg vor den zwei Bataillone der italienischen Brigade Zucchi verteidigten 22 Erst unter grosseren Verlusten gelang es den Alliierten unter General von Borstell den Hugel einzunehmen nachdem die Italiener eine Aufforderung zur Kapitulation abgelehnt hatten Die franzosischen Krafte zogen sich bei Einbruch der Dunkelheit nach Nedlitz zuruck 23 Die preussisch russischen Truppen richteten sich um Vehlitz zur Verteidigung ein und schliesslich brach Dunkelheit herein 24 Auch General Grenier wurde wahrend des Gefechtes durch eine Musketenkugel im Gesicht schwer verwundet 25 Die Kampfe bei Zeddenick Bearbeiten nbsp Major von Platen im Gefecht nahe Zeddenick aus einem Buch von 1864Das Korps Bulow war gegen 16 00 Uhr mit der Avantgarde unter General von Oppen Dragoner Regiment Platen vier Schwadronen Husaren je 2 Schwadronen vom 1 und 2 Leib Husaren Regiment ein Fusilier Bataillon einige Kosaken bis Mockern herangekommen Die Kosaken warfen die gegnerischen Voraustruppen der franzosischen 1 leichten Kavalleriedivision bis hinter Zeddenick zuruck Dahinter formierte sich jedoch die Masse dieser Division die aus dem 7e regiment de chevau legers lanciers dem 8e regiment de hussards dem 9 Polnischen Regiment und kleineren Teilen der Chasseur Regimenter 3 13 19 und 22 bestand Diese wurden durch eine Batterie Artillerie unterstutzt und in einiger Entfernung standen bei Nedlitz drei Infanterie Bataillone Vor dieser Stellung lag ein breiter Graben 26 Dagegen gingen die preussischen Husaren und das Dragoner Regiment unter General von Oppen zum gemeinsamen Angriff uber wobei sie von einer halben Batterie unterstutzt wurden Nach kurzem Kampf flohen die drei franzosischen Regimenter vom Schlachtfeld 27 Es waren diese Regimenter welche spater noch einen Angriff auf die Truppen der Brigade Borstell und Berg bei Vehlitz fuhrten und dort schliesslich aufgerieben wurden General von Oppen verfolgte die fliehenden gegnerischen Truppen in Richtung Nedlitz und kehrte erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Zeddenick zuruck 4 Folgen Bearbeiten nbsp Denkmal an die Gefechte vom 5 April 1813 in Vehlitz nbsp Gedenkstein in DannigkowWahrend der Kampfe hatten die Alliierten etwa 500 600 Mann durch Tod oder Verwundung verloren Die franzosischen Verluste sind schlecht uberliefert Eugene selbst sprach in seinem Bericht von etwa 900 Mann von denen 100 in Gefangenschaft geraten sein sollen 3 Nach alliierten Angaben sollen die Franzosen jedoch bis zu 2200 Mann und ein Geschutz verloren haben 4 Davon sollen 38 Offiziere und 900 Soldaten in Gefangenschaft geraten sein 27 Graf von Wittgenstein dachte daran den Angriff am folgenden Morgen mit versammelten Kraften und mehr Koordination zu erneuern doch bereits in der Nacht zog sich Eugene nach Magdeburg zuruck Am folgenden Tag ging er uber die Elbe und zerstorte hinter sich alle Brucken Wahrscheinlich hatte ihn die Nachricht vom Flussubergang der Armee Bluchers bei Rosslau erreicht und so hatte er sich entschieden den Kampf vorzeitig abzubrechen um nicht selbst spater abgeschnitten zu werden Dieser Entschluss Eugenes traf spater auf Kritik Er hatte damit die gunstigste Gelegenheit uber die getrennt anmarschierenden Kolonnen des Gegners mit Ubermacht herzufallen versaumt nur Teilkrafte ins Gefecht gebracht und so die Moglichkeit durch einen glanzenden Erfolg den gesunkenen Mut seiner Truppen zu heben unbenutzt gelassen 28 Eugene selbst rechtfertigte sich damit er habe nicht alles aufs Spiel setzen wollen bevor sich ihm nicht eine gunstige Gelegenheit bot 29 Doch auch auf alliierter Seite musste man sich der Kritik stellen Am 6 April schrieb General von Bulow an seine Ehefrau nach Berlin 30 Der Erfolg wurde noch ganz anders gewesen sein wenn man sich nicht so sehr ubereilt und statt gestern nachmittag anzugreifen den heutigen Morgen erwartet hatte wie es eigentlich der Graf Wittgenstein befohlen Die Schuld des ubereilten Angriffs wird nun Hunerbein aufgeburdet Hunerbein reagierte in seinem Bericht auf die Anschuldigungen 31 Ich bekenne mich auf Neue zu der Schuld ein Gefecht mit so wenigen Truppen gegen den Willen des commandirenden Generals unternommen zu haben allein von der Schuld eines vorsatzlichen Ungehorsames darf ich mich dreist freisprechen Die Betrachtung dass sehr viel darauf ankam gegen den neuen Feind unter den Augen des neuen Alliierten den ersten Schlag glucklich zu schlagen liess dies klein angefangene Gefecht mich hartnackig fortsetzen Tatsachlich hatten die Rugen keine ernsthaften Konsequenzen fur Hunerbein Er erhielt ganz im Gegenteil noch das Eiserne Kreuz fur seine Leistungen im Gefecht bei Dannigkow Bei der Wehrmacht wurde eine Infanterie Division nach dem Ort der Gefechts benannt Bedeutung BearbeitenDie Gefechte bei Mockern waren nach dem ebenfalls erfolgreichen Gefecht bei Luneburg am 2 April 1813 die ersten grosseren Kampfhandlungen in den Befreiungskriegen Zwar hatte Eugene die Gelegenheit verpasst seine numerische Uberlegenheit auszuspielen und die Armee Wittgensteins einzeln zu schlagen Doch der strategische Zweck der von Napoleon empfohlenen Offensivstellung war letztlich erfullt worden denn Wittgenstein hatte sich vorerst nicht mit der Armee Bluchers vereinigen konnen Stattdessen hatte er einige Tage verloren in denen er erst die drohende Stellung Eugenes ausschalten musste Abgesehen von diesem strategisch nachteiligen Effekt wirkte sich der Sieg in diesen Kampfhandlungen vor allem vorteilhaft auf die Moral der alliierten Truppen aus So wurde der Tag von Mockern weit uber seine eigentliche Bedeutung hinaus zu einem Ereignis das uberall die froheste Hoffnung auf die Zukunft weckte und der Waffenbruderschaft zwischen Preussen und Russen den erste festen Halt verlieh Rudolf Friederich Historiker 28 Selbst ein franzosischer Historiker schrieb spater uber den Effekt des Gefechtes Wittgenstein berichtete und war auch jedenfalls des Glaubens dass Eugen auf dem Marsche nach Berlin begriffen gewesen und durch den Sieg von Mockern daran gehindert worden ware In Berlin schoss man Victoria wahrend in den Kirchen Dankfeste gehalten wurden allerorten feierte man den Ruhm der Vaterlandsverteidiger und ihrer Bundesgenossen den Russen uberall wuchs die Begeisterung der Burger und Soldaten Jean Baptiste Adolphe Charras Historiker 32 Gedenkstatten BearbeitenIn verschiedenen Orten wurden zu dieser Schlacht ein Kriegerdenkmal errichtet Gedenkstein bei Ladeburg Kriegerdenkmal in Dannigkow Kriegerdenkmal in Mockern Kriegerdenkmal in VehlitzLiteratur BearbeitenFrank Bauer Mockern 5 April 1813 Der erste Sieg preussisch russischer Truppen Potsdam 2004 Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813 1815 Heft 5 Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Verlag F A Brockhaus Leipzig 1867 Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Emil Vollmer Verlag Essen 1996 ISBN 3 88851 160 7 Friedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungskriege 1813 1814 1815 3 Bande Verlag Gustav Hempel Berlin 1864 Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 4 Bande Verlag Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1911 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 2 Bande Verlag von Ferdinand Riegel Potsdam 1843 Yorck von Wartenburg Napoleon als Feldherr 2 Bande Verlag Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1901 Frank Bauer Die Gefechte bei Mockern am 5 April 1813 Siegreicher Auftakt der Verbundeten im Befreiungsjahr 1813 Potsdam 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 337 a b Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 338 a b c Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 400 a b c d e Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 Bd 1 Berlin 1911 S 205 Zit nach Yorck von Wartenburg Napoleon als Feldherr Bd 2 Berlin 1901 S 208 Yorck von Wartenburg Napoleon als Feldherr Bd 2 Berlin 1901 S 208 Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 Bd 1 Berlin 1911 S 202 Yorck von Wartenburg Napoleon als Feldherr Bd 2 Berlin 1901 S 210 Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 Bd 1 Berlin 1911 S 202 204 Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 Bd 1 Berlin 1911 S 204 Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 393 Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 232 Friedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungskriege 1813 1814 1815 Bd 1 Berlin 1864 S 202 f Zit nach Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 233 a b c Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 232f a b Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 396 Friedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungskriege 1813 1814 1815 Bd 1 Berlin 1864 S 204 Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 233 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 345 f Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 347 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 348 Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 397 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 349 Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 233 f Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 398 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Bd 1 Potsdam 1843 S 342 f a b Johann Gustav Droysen Yorck von Wartenburg Essen 1996 S 234 a b Rudolf Friederich Die Befreiungskriege 1813 1815 Bd 1 Berlin 1911 S 206 Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 401 Der preussische General von Bulow an seine Frau 5 April 1813 in Tim Klein Hrsg Die Befreiung 1813 1814 1815 Ebenhausen 1913 S 160 Zit nach Friedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungskriege 1813 1814 1815 Bd 1 Berlin 1864 S 207 Jean Baptiste Adolphe Charras Geschichte des Krieges von 1813 in Deutschland Leipzig 1867 S 403 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Juli 2010 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Mockern amp oldid 225555836