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Friedrich Heinrich Karl Georg Freiherr von Hunerbein 23 August 1762 in Harkerode 4 Februar 1819 in Breslau war ein preussischer Generalleutnant Baron v Hunerbein Punktstich von Johann Friedrich Bolt 1815 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Im Generalstab 3 In den Befreiungskriegen 4 Im Generalkommando in Schlesien 5 Ehe und Nachkommen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenEr war der Sohn des koniglich polnischen und kursachsischen Kammerjunkers Georg August Christof Freiherr von Hunerbein 1720 1796 und dessen Ehefrau Rahel Luise Karoline geborene von Heeringen 1731 1768 Sein Vater war auch Oberforstmeister in der Grafschaft Mansfeld sowie Herr auf Harkenrode Bis 1778 hatte er die Hohe Schule St Afra in Meissen und die Universitat Leipzig besucht Dann trat Hunerbein als Junker in das Husarenregiment von Czettritz der Preussischen Armee ein wo er 1781 zum Kornett und 1787 zum Sekondeleutnant befordert wurde Im Generalstab BearbeitenKonig Friedrich Wilhelm II bestimmte 1794 den Leutnant Hunerbein aus besonderem Vertrauen zum Adjutanten seines zweitgeborenen Sohnes des Prinzen Louis In dieser Funktion erwarb sich Hunerbein im Feldzug gegen den Kosciuszko Aufstand im Juni 1794 den Orden Pour le Merite Nach dem Tod des Prinzen war Hunerbein mit der Beforderung zum Stabskapitan und der Versetzung in das Dragonerregiment von Bieberstein im Jahre 1797 unzufrieden Auf seine Beschwerde hin ubernahm ihn der Konig in seine Suite die soweit sie Generalstabsfunktion hatte auch vom Thronfolger Friedrich Wilhelm III 1798 ubernommen wurde Im Jahre 1799 zum Kapitan von der Armee und 1801 zum Major befordert blieb er auch im Feldzug von 1806 07 im Generalstabsdienst Im Marz 1807 sandte der Konig Hunerbein von seinem Hoflager in Konigsberg zu Bundnis und Waffenlieferungsverhandlungen mit Konig Gustav IV von Schweden nach Malmo Dort stiess er mit dem Freikorpsfuhrer Schill zusammen der mit gleicher Absicht im Interesse der belagerten Festung Kolberg ohne irgendeine Vollmacht angereist war Im Mai zum Oberstleutnant befordert kehrte Hunerbein zum Generalstab zuruck In den Jahren 1808 09 dem Stab Tauentziens zugeteilt war Hunerbein in die weit verzweigten konspirativen Vorbereitungen einer antinapoleonischen Erhebung in Preussen eingeweiht die dann aber angesichts des verfruhten Dornbergschen Aufstands unterbieb 1 Seit Mai 1809 Oberst schied Hunerbein im Marz 1812 aus dem Generalstab aus und ubernahm die Fuhrung der 1 Kavalleriebrigade des fur den Russlandfeldzug Napoleons gebildeten preussischen Hilfskorps Kurz nach Kriegsbeginn hatte Hunerbein einen schweren Konflikt mit dem Oberbefehlshaber Grawert der dazu beitrug dass dieser sein Kommando niederlegte Weder sein Nachfolger Yorck noch der spat informierte Konig waren an einer Bestrafung Hunerbeins interessiert weil die Folgen der Konvention von Tauroggen andere Begebenheiten in der Armee bedeutungslos werden liessen In den Befreiungskriegen BearbeitenHunerbein wurde im Marz 1813 zum Generalmajor befordert und fuhrte im Verband des I Armeekorps unter Yorck die 8 Brigade Sie nahm teil an den Gefechten bei Mockern wo Hunerbein fur seinen erfolgreichen Angriff auf Dannigkow das Eiserne Kreuz II Klasse erhielt In der Schlacht von Grossgorschen schwer verwundet busste Hunerbein seine Reitfahigkeit ein Nun kommandierte er zu Fuss seine Brigade in der Schlacht an der Katzbach wurde dort mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet der Schlacht bei Wartenburg und in der Volkerschlacht von Leipzig beim Sturm auf Mockern wodurch er sich den russischen Orden der Heiligen Anna I Klasse erwarb Im Dezember 1813 zum Generalleutnant und Kommandierenden General im Herzogtum Berg ernannt befehligte Hunerbein die von Steins Zentralverwaltungsdepartement durch General Jechner organisierte Bergische Brigade im Deutschen Bundeskorps unter dem Herzog Ernst von Sachsen Coburg Es blockierte die Festung Mainz von Anfang Februar 1814 bis zu deren Kapitulation am 4 Mai Danach amtierte Hunerbein in Dusseldorf der Hauptstadt des Generalgouvernements Berg Hunerbein gebildet und gesellschaftlich interessiert bei Hofe sowie in Offiziers und Adelskreisen fur seinen sprudelnden Witz bekannt unterstutzte die Preussischen Reformen Er verzichtete in den Feldzugen von 1812 13 gegenuber den einfachen Soldaten auf Vorrechte bei der Unterbringung und Verpflegung und entsprach damit Scharnhorsts Idee eines Volks in Waffen Den Fortbestand der Rheinbundfursten und die Restauration der von Napoleon abgesetzten Reichsfursten lehnte Hunerbein ab zum Kurprinzen Wilhelm von Hessen dem Sohn des Kurfursten von Hessen sagte er Geht es nach mir so bekommt Ihr Vater nicht soviel Land zuruck als ich Schmutz unter meinen Nageln habe 2 Im Generalkommando in Schlesien BearbeitenAls Yorck der Kommandierende General in Schlesien bei der Mobilmachung gegen den zuruckgekehrten Napoleon im April 1815 ein Armeekommando ubernahm ruckte Hunerbein stellvertretend in dessen bisherige Position ein Nach Yorcks Verabschiedung ernannte der Konig Hunerbein im Oktober 1815 zum Gouverneur von Breslau und kurz darauf zum Kommandierenden General in Schlesien und Chef des VI Armeekorps Im Kommando des schlesischen Armeekorps setzte er den Gedanken Boyens von der Armee als Schule der Nation im Wortsinne um wenn er den Offizieren befahl den Rekruten Unterricht im Schreiben und Rechnen zu erteilen und Unterhaltungsstunden zu geben in denen sie sich mit jenen uber den Felddienst und das Benehmen des Soldaten im Dienst und ausser demselben und auch unmilitarische Themen zu unterhalten hatten Im Januar 1818 dekorierte der Konig Hunerbein fur seine Verdienste um die Hebung des Ausbildungsniveaus besonders der schlesischen Landwehr mit dem Roten Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub Hunerbeins Verletzung war nicht ausgeheilt deswegen durfte er im Sommer in Sibyllenort leben musste aber ab Ende Mai 1818 beurlaubt werden Dennoch reiste Hunerbein im gleichen Jahr nach Berlin um dort an den Herbstubungen teilzunehmen Danach verschlimmerten sich seine Leiden er erholte sich nicht mehr und starb am 4 Februar 1819 in Breslau Beigesetzt wurde er auf dem Militarfriedhof Breslau Ehe und Nachkommen BearbeitenHunerbein war seit 21 Marz 1798 mit Wilhelmine Ulrike von Knobelsdorff 1774 1831 verheiratet Sie war die Tochter des Generals Kurd Gottlob von Knobelsdorff 1755 1807 und dessen Frau Karoline Helene von Oppen 1780 Ermoglicht wurde die Eheschliessung durch Konig Friedrich Wilhelm II Ihm war 1797 wahrend eines Besuchs bei seiner verwitweten Schwiegertochter der Prinzessin Friederike deren schone Hofdame Ulrike von Knobelsdorff aufgefallen Als er erfuhr dass sie und ihr Geliebter Hunerbein der vormalige Adjutant Louis nicht heiraten konnen denn sie haben beide nichts entschied er spontan Hunerbein ein Gut eigener Wahl im jungst annektierten Sudpreussen zu schenken Hunerbein wahlte aus einer Liste das Kloster Obra unweit von Kosten der Garnison seines Regiments Bieberstein Der Vorgang wurde publik und erregte als Beispiel fur die Verschleuderung staatlicher Mittel aus einer Laune des Konigs heraus Aufsehen 3 Der Ehe entsprossen drei Sohne und zwei Tochter Bertha 1799 1859 Franz von Waldersee preussischer General der Kavallerie Eltern von Alfred von Waldersee preussischer Generalfeldmarschall und Chef des Grossen Generalstabs Heinrich Curt Georg 1800 1842 preussischer Offizier Bertha von Briesen Eltern von Thekla von Hunerbein Grunderin und Oberin des Diakonissenhauses Stift Salem in Stettin Georg Karl Deodatus 1802 1802 Arthur Julius 1806 1870 4 getauft als Julius Oppen Sohn der Wilhelmine Ulrike von Hunerbein mit einem Offizier von Trotha 5 im Jahr seiner eigenen Eheschliessung gerichtlich als in der Ehe geboren legitimiert 6 1843 Agnes Sievers 1819 5 Februar 1854 7 Ulrike Eleonore 1804 1832 Alexander von Knobelsdorff 1788 1848 Literatur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 3 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632780 S 390 395 Nr 1183 Grosser Generalstab Hrsg Die Theilnahme des Preussischen Hulfskorps an dem Feldzuge gegen Russland im Jahre 1812 Kriegsgeschichtliche Einzelschriften Heft 24 Herausgegeben vom Grossen Generalstabe Abtheilung fur Kriegsgeschichte Mittler amp Sohn Berlin 1898 L Hunerbein Karl Friedr Georg v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 410 Einzelnachweise Bearbeiten Zu den heimlichen Vorbereitungen in preussischen Offizierskreisen und ihren Folgen siehe Veit Veltzke Zwischen Konig und Vaterland Schill und seine Truppen im Netzwerk der Konspiration In Veit Veltzke Hrsg Fur die Freiheit gegen Napoleon Ferdinand von Schill Preussen und die deutsche Nation Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 978 3 412 20340 5 S 126 ff Heinrich von Treitschke Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert Erster Teil Bis zum zweiten Pariser Frieden F W Hendel Verlag Leipzig 1928 S 467 Eduard Vehse Preussische Hofgeschichten Neu herausgegeben von Heinrich Conrad Georg Muller Munchen 1913 S 95f dort auch das wortliche Zitat der Prinzessin Friederike Nachweisung der vom 1 Januar bis ultimo Marz 1870 zur offiziellen Kenntniss gekommenen Todesfalle von pensionirten und ausgeschiedenen Offizieren und Beamten der Koniglich Preussischen Armee In Militar Wochenblatt 30 Juli 1870 Nr 63 S 501 Web Ressource Karl August Varnhagen von Ense Denkwurdigkeiten des eignen Lebens Hrsg v Ludmilla Assing Bd 6 F A Brockhaus Leipzig 1871 S 163 178 hier S 166 Web Ressource Karl August Varnhagen von Ense Denkwurdigkeiten des eignen Lebens Hrsg v Ludmilla Assing Bd 6 F A Brockhaus Leipzig 1871 S 163 178 hier S 178 Web Ressource Todesfalle In Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Nr 35 10 Februar 1854 3 Beil S 3 Web Ressource Normdaten Person GND 137645511 lobid OGND AKS VIAF 81810436 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hunerbein Friedrich Heinrich Karl vonALTERNATIVNAMEN Hunerbein Friedrich Heinrich Karl Georg Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralleutnantGEBURTSDATUM 23 August 1762GEBURTSORT HarkerodeSTERBEDATUM 4 Februar 1819STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Heinrich Karl von Hunerbein amp oldid 233293003