www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav IV Adolf 1 November 1778 in Stockholm 7 Februar 1837 in St Gallen war Konig von Schweden von 1792 bis 1809 Per Krafft d A Gustav IV Adolf 1785Per Krafft d A Gustav IV Adolf 1793Per Krafft d J Gustav IV Adolf 1809 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Konig 1 2 Nach der Absetzung 2 Trivia 3 Bibliothek 4 Ehe und Nachkommen 5 Vorfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav IV Adolf war der alteste Sohn von Gustav III von Schweden und dessen Gemahlin Sophie von Danemark Sein einziger Bruder Karl Gustav starb 1783 im ersten Lebensjahr Konig Bearbeiten Als sein Vater ermordet wurde war Gustav dreizehn Jahre alt Gustav lernte Latein und auch Finnisch Auf Grund seiner Minderjahrigkeit stand er bis 1796 unter der Vormundschaft seines Onkels Karl Als dessen Vertrauter hatte Graf Gustaf Adolf Reuterholm in diesen ersten Jahren bedeutenden Einfluss und fuhrte das sogenannte Regime Reuterholm 1 Gustaf Mauritz Armfelt der von Gustav III zum Statthalter fur seinen Sohn ernannt worden war plante 1793 mit Unterstutzung der russischen Zarin Katharina II einen Umsturz von Reuterholms Regierung der jedoch aufgedeckt wurde Armfelt gelang die Flucht nach Neapel Am 1 November 1796 wurde Gustav volljahrig und ubernahm die Regierung 1797 heiratete er Prinzessin Friederike Dorothea von Baden mit der er eine gluckliche Ehe fuhrte und funf Kinder bekam Auf dem einzigen von Gustav IV einberufenen Reichstag in Norrkoping 1800 wurde das Paar von Erzbischof Uno von Troil gekront Schon 1799 hatte er Armfelt wieder in seine Amter eingesetzt Der tief religiose Gustav fuhlte sich der Erweckungsbewegung zugezogen worin ihn die Schriften von Johann Heinrich Jung Stilling pragten Er war einer der fruhesten Vertreter des romantischen Historismus auf Europas Thronen und forderte Maler wie Caspar David Friedrich 2 1803 musste Schweden auf englischen Druck hin seine Neutralitat zunachst in der Handelspolitik aufgeben Von Jung Stilling entnahm Gustav die Interpretation des Antichristen der Offenbarung des Johannes als Napoleon 3 Wie sein Vorbild Gustav II Adolf stilisierte er sich zum Retter des Protestantismus 4 Als sich Napoleon im Mai 1804 selbst zum Kaiser ernannte brach Gustav IV alle diplomatischen Verbindungen zu Frankreich ab und verbot auch den Verkauf franzosischer Schriften 5 Am 31 Oktober 1805 erklarte er als Mitglied der Dritten Koalition Frankreich den Krieg Schwedische Truppen kamen allerdings im schon mit dem Vertrag von Schonbrunn am 15 Dezember 1805 mit einem Sieg Napoleons beendeten Dritten Koalitionskrieg kaum zum Einsatz Der Versuch Norwegen durch Armfelt erobern zu lassen scheiterte dieser wurde abgesetzt Nach dem Frieden von Tilsit der am 7 Juli 1807 den Vierten Koalitionskrieg mit einem Bundnis zwischen Frankreich und Russland beendete strebte Russland nach der Kontrolle uber den Finnischen Meerbusen Der Krieg begann am 21 Februar 1808 mit dem Einfall der russischen Truppen in Finnland Dass Gustav IV trotz der Niederlagen und der Gefahr eines danischen Angriffs den Krieg fortsetzen wollte brachte ihm das Misstrauen der schwedischen Offentlichkeit ein Dazu kamen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die Kontinentalsperre gegen Grossbritannien an der sich Schweden gezwungenermassen beteiligte Im Zuge eines Staatsstreichs unter fuhrender Beteiligung von Armfelt wurde Gustav IV am 13 Marz 1809 auf Schloss Gripsholm gefangen gesetzt und am 29 Marz zur Abdankung gezwungen 6 7 Am 10 Mai setzte ihn der Standereichstag formell ab und schloss ihn und seine Nachkommen von der Thronfolge aus 6 Sein Onkel wurde als Karl XIII am 6 Juni neuer Konig 8 Durch weitere Niederlagen wurde Schweden unter seinem neuen Konig zur Kapitulation gezwungen Im Vertrag von Fredrikshamn vom 17 September 1809 verlor es Finnland und Pommern an Russland Nach der Absetzung Bearbeiten Friederike Dorothea Gustav und seine Familie wurden des Landes verwiesen Die Familie zog uber Kopenhagen nach Deutschland wo sie zunachst bei Friederike Dorotheas Mutter auf Schloss Bruchsal unterkam 1810 verliess Gustav seine Familie auf der Suche nach einem einfachen Leben im Sinne des Herrnhutertums und zog nach Basel Er nannte sich dort Graf von Gottorp nach dem Herzogtum Schleswig Holstein Gottorf aus dem sein Vater stammte und logierte in einem von ihm als Kajute ehemals Hotel drei Konigen 1681 1844 wurde das Haus erstmals erwahnt als Herrenherberge und Gasthof zu den drei Konigen bezeichneten Zimmer uber dem als Kloake dienenden stinkenden Birsig Zwischenzeitlich verliess er wieder die Stadt und lebte in Deutschland Nach der Scheidung von seiner Frau im Jahr 1812 verwendete er auch andere Inkognito Namen wie Herzog von Holstein Eutin oder Oberst G A Gustafsson 1815 erwarb er die Ruine der Itterburg und nannte sich zeitweise Herr oder Graf von Itter 1818 kehrte er zum zweiten Mal nach Basel zuruck und kaufte fur 12 000 Franken das Haus St Johanns Vorstadt 72 das heute mit einer Gedenktafel versehen ist Im selben Jahr wurde er fur 1 500 Franken Basler Burger nachdem er vor versammeltem Rat auf alle Vorrechte von Geburt und Stand verzichtet hatte Er fand aber keinen burgerlichen Frieden denn Oberst Gustafsson fuhlte sich geplagt nicht ernst genommen und erregte sich am unaufhorlichen Geschrei der calvinistischen Kinder beim sommerlichen Baden im sogenannten Entenloch am Rhein Als ihm auch noch die Stelle eines Zeughausverwalters verweigert wurde sandte er am 4 Februar 1822 den Basler Burgerbrief ans Rathaus zuruck Nach weiteren Jahren eines unsteten Wanderlebens kreuz und quer durch Europa wahrenddessen er mit mehreren Frauen Kinder bekam erreichte er 1834 St Gallen Dort fand er im Wirtshaus zum Weissen Rossli Asyl und lebte hochst bescheiden drei Treppen hoch in zwei kleinen Stuben des Wirtshauses Dort starb er drei Jahre spater an einem Schlaganfall Am 28 Februar wurde der Sarg Gustavs IV von St Gallen nach Burg Eichhorn in Mahren geleitet wo sein Sohn der osterreichische Feldmarschallleutnant Gustav Prinz von Wasa lebte 1884 wurde Gustav IV zusammen mit seinem Sohn in die Riddarholmskirche nach Stockholm uberfuhrt und dort beigesetzt Trivia BearbeitenEs wurde auch behauptet dass Graf Adolf Friedrich Munck von Fulkila Gustavs Vater war Er soll Gustav III in dessen erster Liebesnacht mit der Konigin Beistand geleistet haben als der Herrscher in sexuelle Schwierigkeiten geraten war Bibliothek BearbeitenSeine Bibliothek wurde im Jahre 1924 durch die Hamburger Buchhandlung L Friedrichsen amp Co versteigert Die Wasa Bibliothek Vorwort von Fedor von Zobeltitz Bis zu ihrem Verkauf wurde sie in Dresden im sog Georgenbau des Residenzschlosses verwahrt Die Bemuhungen einer Ruckfuhrung in schwedischen Besitz scheiterten Die umfangreiche Sammlung ist ein Spiegelbild des geistigen Lebens ihres ersten Besitzers Konig Gustav war vielleicht selbst ein Bibliophile Ein grosser Teil der Bucher ruht in kostbaren Einbanden Den Hauptstamm der Sammlung bildet Geschichtliches und Geographisches Deutschsprachiges ist wenig vorhanden schwedische Literatur gar nicht ungemein reichhaltig dagegen die franzosische Da es nun leider das Schicksal der Wasabibliothek zu sein scheint auseinandergerissen zu werden so wird dieser mit besonderer Sorgfalt hergestellte Katalog ein dauerndes Bild eines koniglichen Sammlergeistes bleiben Vorwort Ehe und Nachkommen BearbeitenGustav war von 1797 bis 1812 mit Friederike Dorothea von Baden verheiratet mit der er folgende Kinder hatte Gustav 9 November 1799 4 August 1877 Kronprinz von Schweden trug nach dem Sturz seines Vaters den Titel Prinz von Wasa Sophie Wilhelmine 21 Mai 1801 6 Juli 1865 1819 Leopold Grossherzog von Baden Karl Gustav 2 Dezember 1802 10 September 1805 Grossherzog von Finnland Amalie 22 Februar 1805 31 August 1853 Prinzessin von Schweden Cacilie 22 Juni 1807 27 Januar 1844 1831 August Grossherzog von Oldenburg Nach 1812 zeugte er mehrere uneheliche Kinder die er grosstenteils nicht anerkannte Vorfahren Bearbeiten Christian August von Schleswig Holstein Gottorf 1673 1726 Adolf Friedrich Konig von Schweden 1710 1771 Albertina Friederike von Baden Durlach 1682 1755 Gustav III Konig von Schweden 1746 1792 Friedrich Wilhelm I Konig in Preussen 1688 1740 Luise Ulrike von Preussen 1720 1782 Sophie Dorothea von Hannover 1687 1757 Gustav IV Adolf Konig von Schweden Christian VI Konig von Danemark 1699 1746 Friedrich V Konig von Danemark 1723 1766 Sophie Magdalene von Brandenburg Kulmbach 1700 1770 Sophie Magdalene von Danemark 1746 1813 Georg II Konig von Grossbritannien 1683 1760 Louise von Grossbritannien 1724 1751 Caroline von Brandenburg Ansbach 1683 1737 Literatur BearbeitenCarl Bernoulli Siegfried Der Schwedenkonig wird Basler Burger In Basler Jahrbuch 1892 S 113 135 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav IV Adolf Schweden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jorgen Weibull Reuterholm 1994 In K Marklund u a Hrsg Nationalencyklopedin Bokforlaget Bra Bocker AB 1989 96 ISBN 91 7024 620 3 schwedisch Norbert Wolf Caspar David Friedrich 1774 1840 Der Maler der Stille 2007 S 27 28 Ralf Tuchtenhagen Von Tilsit nach Fredriksham In Jan Hecker Stampehl Hrsg 1809 und die Folgen Finnland zwischen Schweden Russland und Deutschland BWV Verlag 2011 S 29 google nl abgerufen am 22 April 2022 Werner Busch Forschungsbericht zur kunsthistorischen Romantik Forschung In Helmut Huhn und Joachim Schiedermair Hrsg Europaische Romantik Interdisziplinare Perspektiven der Forschung De Gruyter 2015 S 37 49 S 41 google nl abgerufen am 22 April 2022 Ralf Tuchtenhagen Von Tilsit nach Fredriksham In Jan Hecker Stampehl Hrsg 1809 und die Folgen Finnland zwischen Schweden Russland und Deutschland BWV Verlag 2011 S 30 a b J Weibull Gustav IV Adolf 1992 In K Marklund u a Hrsg Nationalencyklopedin Bokforlaget Bra Bocker AB 1989 1996 ISBN 91 7024 620 3 schwedisch Spencer C Tucker Hrsg A Global Chronology of Conflict From the Ancient World to the Modern Middle East ABC CLIO LLC 2010 ISBN 978 1 85109 667 1 J Weibull Karl III 1993 In K Marklund u a Hrsg Nationalencyklopedin Bokforlaget Bra Bocker AB 1989 1996 ISBN 91 7024 620 3 schwedisch VorgangerAmtNachfolgerGustav III Konig von Schweden 1792 1809Karl XIII Normdaten Person GND 122651634 lobid OGND AKS LCCN no89014848 VIAF 96515208 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gustav IV AdolfKURZBESCHREIBUNG Konig von Schweden 1792 1809 GEBURTSDATUM 1 November 1778GEBURTSORT Stockholm SchwedenSTERBEDATUM 7 Februar 1837STERBEORT St Gallen Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav IV Adolf Schweden amp oldid 238970291