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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur den am 16 Oktober 1809 zwischen Frankreich und Osterreich geschlossenen Vertrag von Schonbrunn siehe Friede von Schonbrunn Im Vertrag von Schonbrunn franzosisch Traite de Schonbrunn de 1805 zwang Frankreichs Kaiser Napoleon das Konigreich Preussen in ein gemeinsames Bundnis Der Pakt wurde am 15 Dezember 1805 auf Schloss Schonbrunn paraphiert von Preussens Konig Friedrich Wilhelm III jedoch nicht ratifiziert Dies geschah erst nach weiteren Verhandlungen mit dem sog Pariser Traktat vom 15 Februar 1806 der Preussen allerdings eine Verschlechterung der Konditionen einbrachte Das Konigreich Preussen in blau nach der vertraglich vorgeschlagenen Annexion des Kurfurstentums Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsinhalt 3 Auswirkungen 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenPreussen war im Frieden von Basel 1795 aus der Reihe der anti franzosischen Koalition der europaischen Grossmachte ausgeschieden und fuhr seitdem einen strikten Neutralitatskurs So nahm es weder am Zweiten Koalitionskrieg noch am Dritten Koalitionskrieg teil Im Vertrauen auf die vermeintliche Starke der eigenen Armee glaubte die Hohenzollernmonarchie im Machtekonzert das Zunglein an der Waage spielen und daraus seinen Vorteil ziehen zu konnen Sich selbst uberschatzend wollte die preussische Regierung Ende 1805 Kaiser Napoleon auffordern die Kronen Frankreichs und Italiens zu trennen sowie die Neutralitat der Schweiz und der Niederlande zu respektieren Die verheerende Niederlage des vereinten russisch osterreichischen Heeres in der Schlacht von Austerlitz brachte eine herbe Desillusionierung Nachdem Kaiser Napoleon in der Schlacht von Austerlitz die Grossmachte Osterreich und Russland am Ende des Dritten Koalitionskriegs entscheidend geschlagen hatte war das neutral gebliebene Preussen aussenpolitisch isoliert Die Hohenzollernmonarchie suchte nun den Schulterschluss mit dem ubermachtig erscheinenden Sieger Vertragsinhalt BearbeitenGegen die Abtretung einiger Exklaven wurde Preussen der Besitz des Kurfurstentums Hannover versprochen Das Kurfurstentum wurde seit 1714 von den britischen Herrschern in Personalunion regiert befand sich aber seit 1803 in franzosischer Hand Im Einzelnen sollte Preussen die rechtsrheinischen Landesteile des Herzogtums Kleve an das Gross Herzogtum Berg abtreten das Furstentum Neuchatel an Frankreich und das Furstentum Ansbach an Bayern das im Gegenzug kleinere Gebiete um das Furstentum Bayreuth an Preussen abzugeben hatte Bei Inkrafttreten des Vertrags hatte Preussen als offizieller Verbundeter Frankreichs gegolten und sich verpflichtet von vorneherein alle Gebietsabtretungen anzuerkennen die Napoleon Osterreich noch abzunotigen gedachte Der preussische Gesandte in Paris Christian von Haugwitz erhielt die Vertragsbedingungen von franzosischer Seite aus aber mehr oder weniger diktiert weshalb Konig Friedrich Wilhelm III sie nicht akzeptierte und auf Nachverhandlungen bestand Diese fuhrten zum sog Pariser Traktat vom 15 Februar 1806 der Preussen aber schlechter stellte Auswirkungen BearbeitenSiehe auch Vertrag von Paris 15 Februar 1806 Indem Preussen in das Bundnis und Vasallensystem Napoleons eintrat nahm es einen de facto unausweichlichen Konflikt mit Grossbritannien um den Besitz Hannovers billigend in Kauf Nahezu gleichzeitig formte Frankreich aus den Trummern des Heiligen Romischen Reichs den Rheinbund der mit der Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12 Juli 1806 in Paris aus der Taufe gehoben werden sollte Doch der Pakt zwischen Frankreich und Preussen zerbrach bereits nach weniger als einem Jahr Als Napoleon Grossbritannien im Gegenzug fur einen Frieden mit Frankreich die Ruckgabe Hannovers anbot kam es zwischen Berlin und Paris zum Bruch Preussen forderte ultimativ den Ruckzug aller franzosischen Truppen bis zum 8 Oktober 1806 hinter den Rhein Als Napoleon die Frist ungeruhrt verstreichen liess kam es zum Vierten Koalitionskrieg In der Schlacht von Jena und Auerstedt erlitt Preussen eine verheerende Niederlage und wurde schliesslich zum fur ihn demutigenden Frieden von Tilsit genotigt Literatur BearbeitenKatja Frehland Wildeboer Treue Freunde Das Bundnis in Europa 1714 1914 Studien zur Internationalen Geschichte Bd 25 Oldenbourg Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 486 59652 6 Regina Bianca Kubitscheck NAPOLEON I Bonaparte In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 985 1008 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hermann Muller Bohn Die deutschen Befreiungskriege Erster Band Verlag von Paul Kittel Historischer Verlag in Berlin 1901 Johannes Willms Nationalismus ohne Nation Deutsche Geschichte 1789 1914 Claassen Verlag Dusseldorf 1983 ISBN 3 546 49695 7 Artikel bei PSM data Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Schonbrunn amp oldid 233087081