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Die Schlacht bei Waterloo deutsch ˈvɑːtɐloː niederlandisch ˈʋaːterloː vom 18 Juni 1815 war die letzte Schlacht Napoleon Bonapartes Sie fand rund 15 km sudlich von Brussel in der Nahe des Dorfes Waterloo statt das damals zum Konigreich der Vereinigten Niederlande gehorte und heute in Belgien liegt In der franzosischen Sprache wird sie Bataille de Waterloo oder seltener Bataille de Mont Saint Jean genannt im Niederlandischen Slag bij Waterloo im Englischen Battle of Waterloo In Deutschland war bis ins 20 Jahrhundert auch die Bezeichnung Schlacht bei Belle Alliance ublich Die Niederlage der von Napoleon gefuhrten Franzosen gegen die alliierten Truppen unter dem britischen General Wellington und dem preussischen Feldmarschall Blucher beendete Napoleons Herrschaft der Hundert Tage und fuhrte mit dessen endgultiger Abdankung am 22 Juni 1815 zum Ende des Franzosischen Kaiserreichs Nach dieser zweiten volligen militarischen Niederlage innerhalb kurzer Zeit wurden Frankreich im Zweiten Pariser Frieden verscharfte Friedensbedingungen auferlegt Napoleon selbst wurde als Kriegsgefangener der Briten auf die Atlantikinsel St Helena gebracht wo er am 5 Mai 1821 starb Schlacht bei Waterloo Teil von Sommerfeldzug von 1815 Siebte Koalition Schlacht bei WaterlooGemalde von William Sadler Juni 1815 Datum 18 Juni 1815Ort WaterlooAusgang Sieg der AlliiertenFolgen Abdankung und Verbannung Napoleons nach St HelenaKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichPreussen Konigreich PreussenBefehlshaberNapoleon BonaparteMichel Ney Arthur Wellesley 1 Duke of WellingtonGebhard Leberecht von BlucherTruppenstarke78 000 Mann 72 000 MannVerluste25 000 Tote und Verwundete 7 000 Gefangene 22 000 Tote und Verwundete Schlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorbereitungen 3 Auftakt 4 Schlachtordnung 4 1 Briten 4 2 Franzosen 5 Schlacht 5 1 11 30 Uhr bis 15 30 Uhr 5 1 1 Hougoumont 5 1 2 Hauptangriff 5 2 15 30 Uhr bis 18 30 Uhr 5 2 1 Die Preussen erreichen das Schlachtfeld 5 3 19 00 bis 20 00 Uhr 5 3 1 Angriff der Garde 5 3 2 Zusammenbruch 6 Folgen 6 1 Verwertung der sterblichen Uberreste der Gefallenen 6 2 Gedenkstatten 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNachdem Napoleon am 26 Februar 1815 von Elba nach Frankreich zuruckgekehrt war wurde er am 13 Marz von den Alliierten auf dem Wiener Kongress zum Gesetzlosen erklart Zwolf Tage spater unterzeichneten Preussen Russland Osterreich und Grossbritannien einen Vertrag in dem sie sich verpflichteten Armeen aufzustellen und Napoleon endgultig zu besiegen A 1 Die Plane der Alliierten sahen vor dass eine preussische Armee von 120 000 Mann unter Blucher und eine britische Armee mit 100 000 Mann unter dem Herzog von Wellington in Belgien einmarschieren und den Nordwesten Frankreichs bedrohen sollten Gleichzeitig sollte Osterreich mit 200 000 Mann unter Schwarzenberg am Oberrhein in Stellung gehen In der Zwischenzeit sollte der russische Feldmarschall Barclay de Tolly 150 000 Mann an den Mittelrhein fuhren und eine osterreichisch italienische Armee von 75 000 Mann unter General Johann Frimont die sudostliche Grenze Frankreichs uberschreiten Grossbritannien verpflichtete sich der Koalition 5 Millionen Pfund zur Verfugung zu stellen 1 2 Vorbereitungen BearbeitenDa Napoleon nicht erwartet hatte einen Krieg zu vermeiden verschwendete er keine Zeit um die Alliierten zu beschwichtigen Im April ordnete er die Mobilisierung an Die Armee die er ubernommen hatte umfasste lediglich 200 000 Mann Innerhalb der nachsten drei Wochen erhohte er die Zahl auf 280 000 Nach den notwendigen Abzugen zur Unterdruckung von Aufstanden durch Unterstutzer von Ludwig XVIII und zur Verteidigung der sudlichen und sudostlichen Grenzen standen ihm jedoch am Ende weniger als 130 000 Mann zu Verfugung Ein weiteres Problem stellte sein Generalstab dar Die meisten seiner fruheren Befehlshaber schlossen sich ihm zwar an doch viele blieben auf Distanz Marschall Massena und Macdonald lehnten ein Kommando ab Bernadotte und Marmont waren aus Frankreich geflohen Berthier sein ehemaliger Generalstabschef war tot und Joachim Murat kampfte in Italien um Neapel Von den verbleibenden Marschallen erhielt Suchet das Kommando in den Alpen wahrend Davout als Kriegsminister in Paris blieb Stattdessen wurde Napoleon von Marschall Nicolas Jean de Dieu Soult Marschall Michel Ney und Marschall Emmanuel de Grouchy begleitet 3 4 Uber franzosische Sympathisanten in den Niederlanden hatte Napoleon eine klare Vorstellung von der Truppendisposition seiner Feinde Die Armeen waren in loser Korpsformation gruppiert Die Preussen lagen im Gebiet Luttich Dinant Charleroi Tienen Wellingtons Armee die neben britischen auch niederlandische hannoversche braunschweigische und nassauische Einheiten umfasste befand sich im Gebiet Brussel Gent Leuze Mons Nivelles Beide Armeen hatten zusammen eine Starke von 205 000 Mann Die Versorgungslinien beider Armeen fuhrten auseinander Die Linie von Wellington verlief von Ninove uber Alost nach Ostende diejenige von Blucher von Luttich ostwarts nach Deutschland Napoleon rechnete damit dass es mindestens drei Tage lang dauern wurde bis beide Armeen sich vereinigt hatten Ein plotzlicher Schlag gegen den Angelpunkt der die Zentren der beiden Armeen miteinander verband konnte eine oder beide Armeen dazu zwingen sich entlang ihrer auseinanderlaufenden Verbindungslinien zuruckzuziehen Durch den immer grosser werdenden Abstand zwischen den alliierten Armeen plante Napoleon die feindlichen Armeen mit ortlich uberlegenen Truppen zu besiegen 5 Die Aufstellung Napoleons war fur eine solche Bewegung ideal ausgerichtet Zwei Flugel unter Ney und Grouchy sollten der Armee vorausgehen und Napoleon in der Mitte folgen wobei er das Gewicht wahlweise auf die eine oder andere Flanke werfen konnte 6 nbsp Der Weg nach WaterlooAuftakt Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Quatre Bras Hauptartikel Schlacht bei Ligny Die Zusammenfassung der franzosischen Krafte fur die Offensive hatte am 6 Juni begonnen und war praktisch abgeschlossen als der Kaiser am 14 Juni sein vorgeschobenes Hauptquartier in Beaumont erreichte Am Morgen des 15 Juni uberquerte die in drei Kolonnen aufgeteilte franzosische Armee die belgische Grenze Der linke Flugel bestehend aus dem ersten und zweiten Korps unter Generalmajor Jean Baptiste Drouet bzw Honore Charles Reille marschierte von Lille und Valenciennes nach Sohr sur Sambre Das Zentrum bestehend aus der kaiserlichen Garde sowie dem 6 Korps unter Georges Mouton und dem 3 Korps unter Dominique Joseph Rene Vandamme marschierte in Richtung Beaumont Die kaiserliche Garde lagerte hinter der Stadt wahrend Mouton und Vandamme etwa 1 5 Kilometer vor der Front kampierten Der rechte Flugel bestehend aus dem 4 Korps unter Etienne Maurice comte Gerard ruckte von Metz nach Philippeville vor 7 Am Abend des 15 Juni erfuhr Wellington von schweren Kampfen zwischen preussischen und franzosischen Einheiten bei Charleroi Einen Tag spater stellte er sich mit 21 000 Mann den 22 000 Franzosen unter Marschall Ney entgegen Wellington konnte mehrere Angriffe abwehren und schliesslich mit weiterer Verstarkung zum Gegenangriff ubergehen 8 Am selben Tag stellten sich die Preussen in einer vorher erkundeten Stellung dem franzosischen Angriff und wurden bei Ligny geschlagen Napoleon konnte jedoch keinen entscheidenden Sieg erringen da das franzosische I Korps auf dem Marsch von Quatre Bras nach Ligny widerspruchliche Befehle erhielt und damit weder in der Schlacht von Quatre Bras noch bei Ligny eingesetzt werden konnte So war es der preussischen Armee moglich sich einer Vernichtung zu entziehen und weitgehend intakt den Ruckzug anzutreten Nachdem Wellington am Morgen des 17 Juni von der Niederlage der Preussen in der Schlacht bei Ligny und deren Ruckzug auf Wavre erfahren hatte zog er sich in Richtung des Weilers Mont Saint Jean zwischen Braine l Alleud und dem Gehoft Papelotte zuruck 9 Schlachtordnung Bearbeiten Hauptartikel Liste der franzosischen Truppen der Armee du Nord Hauptartikel Schlachtordnung der Britisch Alliierten Armee in der Schlacht von Waterloo Briten Bearbeiten Wellington hatte seine Hauptstreitmacht bis zum Morgen des 18 Juni in zwei Abteilungen beiderseits der Strasse von Charleroi nach Brussel auf einem von Westen nach Osten laufenden Hohenzug aufgestellt Diese erstreckte sich uber etwa 3 500 Meter entlang der Nordseite der Ohain Strasse die auf dem Kamm des Mont St Jean verlief Auf der rechten Seite war George Cooks britische 1 Division mit 4 500 Mann postiert Zu seiner Linken befand sich die 3 Division mit 8 000 Mann unter Carl von Alten und auf der anderen Seite der Strasse die 5 Division mit 9 500 Mann unter Thomas Picton Ungefahr 200 Meter dahinter stand das Kavalarie Korps unter dem Kommando von Generalleutnant Henry Paget Ganz links bei den Gehoften Papelotte La Haye und Fichermont standen die zwei Brigaden niederlandischen 2 Division mit 4 300 Mann unter Karl Bernhard von Sachsen Weimar Eisenach 3 300 Mann unter Willem Frederik van Bylandt sowie die Kavalleriebrigade von Ormsby Vandeleur und Richard Hussey Vivian Auf der ausseren rechten Seite in der Nahe von Schloss Hougoumont postierte Wellington das 1 Bataillon des 2 Naussau Regiments mit 1 100 Mann Etwa 120 Meter sudlich des Zentrums befand sich eine grosse Sandgrube in der Wellington einige Kompanien des 95 Schutzenregimentes unterbrachte Weitere 100 Meter im Suden hielt das zweite leichte Battalion der King s German Legion La Haye Sainte Wellington war sehr vorsichtig mit seinen Reserven Er stellte die britische 2 Division unter Generalleutnant Henry Clinton hinter Cook und in der Mitte hinter Alten postierte er die drei Bataillone des nassauischen 1 Infanterieregiments unter Generalleutnant Baron August von Kruse Fur den Fall dass Napoleon ihn von Westen her angreifen wurde platzierte er zusatzlich Prinz Friedrich von Oranien Nassau mit der niederlandischen 1 Division etwa 16 Kilometer westlich von Hal 10 11 Franzosen Bearbeiten Napoleon stellte seine Truppen auf einer 5 500 Meter langen Front auf Auf der rechten Seite positionierte er das 1 Korps unter Jean Baptiste Drouet Ganz rechts bei Frischermont stand die 1 Kavalleriedivision unter Generalmajor Charles Claude Jacquinot Ihm folgten die 4 Division mit 4 000 Mann unter Generalmajor Joseph Francois Durutte die 3 Division mit 4 100 Mann unter Generalmajor Pierre Louis Binet de Marcognet die 2 Division mit 5 300 Mann unter Generalmajor Francois Xavier Donzelot und die 1 Division unter Generalmajor Joachim Jerome Quiot du Passage mit 4 200 Mann Auf der gegenuberliegenden Seite der Strasse befand sich das 2 Korps unter Generalmajor Charles Michel Reille mit der 5 Division mit 4 300 Mann unter Brigadegeneral Gilbert Bachelu die 9 Division mit 5 000 Mann unter Generalmajor Maximillian Foy und die 6 Division unter Jerome Bonaparte mit 8 000 Mann Seine Flanke wurde von der 2 Kavalleriedivision mit 2 300 Mann unter Generalmajor Hippolyte Marie Guillaume de Pire gedeckt Der Rest der Armee wurde als Reserve hinter der Hauptkampflinie eingesetzt Hinter d Erlon befand sich das 4 Kavalleriekorps mit 3 100 Mann unter Generalmajor Edouard Jean Baptiste Milhaud In der Mitte vor der kaiserlichen Garde befand sich das 6 Korps mit 10 450 Mann unter Generalmajor Georges Mouton Hinter Reille stand das 3 Kavalleriekorps von Generalmajor Francois Etienne Kellermann mit 3 900 Mann 12 Schlacht Bearbeiten nbsp 11 30 Uhr bis 15 30 Uhr Bearbeiten Napoleons Hauptangriff sollte in Richtung Mont St Jean erfolgen um die dortige Kreuzung wo sich die Strassen nach Brussel und Wavre verbanden zu besetzen Zu diesem Zweck sollten sich die 12 Pfunder Batterien des II und VI Korps mit denen des I Korps verbinden und die feindlichen Truppen bei Mont St Jean beschiessen Gleichzeitig sollten Drouet und Reille auf Mont St Jean marschieren wahrend ein Tauschungsangriff auf Hougoumont von dieser Bewegung ablenken und einen Teil der feindlichen Krafte aus dem Zentrum dorthin ziehen sollte Auf Grund von starkem Regen in der vergangenen Nacht entschied Napoleon den Angriff von 09 00 Uhr auf 11 30 Uhr beziehungsweise den Hauptangriff auf 13 00 Uhr zu verlegen um den nassen Boden trocknen zu lassen 13 Hougoumont Bearbeiten Der Angriff auf Hougoumont sollte durch die 6 Infanteriedivision unter dem Kommando von Jerome Bonaparte erfolgen der in vergangenen Feldzugen als Feldherr versagt hatte und mit einer erfolgreichen Eroberung des stark befestigten Gutshofes seinen Ruf wieder festigen wollte 14 Um 11 30 Uhr befahl Jerome seiner ersten Brigade mit 4 200 Mann unter Brigadegeneral Bauduin den Vormarsch auf Hougoumont Sie kampften sich uber die umliegenden Hecken und Mauern und sturzten sich in die grosse bewaldete Anlage Nach einer Stunde schwerer Kampfe warf Jerome seine 2 Brigade mit weiteren 3 500 Mann in den Kampf Doch die Briten hielten ihre Stellung und zwangen Jerome um 12 30 Uhr Generalmajor Foy um noch mehr Verstarkung zu bitten Zur gleichen Zeit griff Wellington ein und entsandte das Coldstream Guards und Scots Guards Regiment als Verstarkung Die Kampfe bei Hougoumont dauerten fast acht Stunden in denen 2 500 bis 3 000 Mann gegen 10 000 Franzosen standhielten Diese Schlacht in der Schlacht hatte zur Folge dass der grosste Teil von Reilles Korps fur den uberwiegenden Verlauf des Tages gebunden war wahrend Wellingtons Gesamtaufstellung seiner Truppen abgesehen von zwei Regimentern nicht wesentlich beeintrachtigt wurde Vor dem Hauptangriff hatte Napoleon eine grosse Batterie von vierundvierzig 12 Pfunder und vierzig 8 Pfunder Geschutzen zum Beschuss von Wellingtons Zentrum zusammengezogen Kurz nach 13 00 Uhr eroffnete die Batterie das Feuer auf die feindliche Linie Die Wirkung war jedoch minimal da sich die meisten Soldaten Wellingtons in Deckung hinter dem Kamm des Bergruckens befanden Ausserdem verhinderte der noch feuchte Boden ein Abprallen der Schusse da die Kanonenkugeln in der schlammigen Erde stecken blieben Kurz bevor Napoleon den Hauptangriff anordnete erfuhr er dass sich die Preussen nicht ins Rheinland zuruckgezogen hatten sondern nun auf Waterloo zu marschierten Napoleon nahm die Nachricht recht gelassen auf Er hatte nicht die Absicht die Schlacht abzubrechen Stattdessen befahl er die 3 und die 5 Kavalleriedivision unter Domont bzw Subervie sowie Mouton mit seinem 6 Korps nach Osten und schuf so eine zweite Frontlinie von Planchenoit bis Blois de Paris 15 Hauptangriff Bearbeiten Um 13 30 Uhr befahl Napoleon den Hauptangriff Innerhalb weniger Minuten setzte sich das gesamte I Korps A 2 uber die 1 200 Meter bis zur Anhohe in Bewegung Aus unbekannten Grunden ruckten die 1 die 2 und die 3 Division in einer veralteten Formation vor der colonnes de bataillon par division Das bedeutete dass jede Division in Treffen mit Bataillonsstarke marschierte Bei 200 Mann pro Bataillon ergab sich somit eine Tiefe von etwa 50 Metern die ein perfektes Ziel darstellte Nur die 4 Division verfugte uber eine flexiblere Formation und hatte damit den grossten Erfolg Unter dem Artilleriefeuer der Alliierten stiessen die Franzosen muhsam auf den Bergrucken vor Auf der linken Seite stiess Donzelot auf die Verteidigungsanlagen von La Haye Sainte Unter schwerem Beschuss gelang es den Franzosen die Manner der 2 Brigade der King s German Legion aus dem Obstgarten in die Wirtschaftsgebaude zu treiben Nach einem gescheiterten Versuch des hannoverschen Feldbataillons Luneburg begann das standige Feuer der Deutschen auf die dichten franzosischen Reihen zu wirken so dass Donzelots Angriff ins Stocken geriet Weiter rechts gelang es den Truppen von Quiot und Marcognet den Feind aufzureiben und das 95 Schutzenregiment aus seiner Sandgrube in Richtung der Hauptkampflinie zu vertreiben Die Franzosen stiessen dann direkt auf die 1 Brigade unter Generalmajor Willem Frederik van Bylandt von der 2 niederlandischen Division Diese Brigade hatte bereits 1 300 von 3 200 Mannern verloren blieb aber dennoch standhaft bis sie von einem massiven Bajonettangriff noch weiter zuruckgeworfen wurden und eine Lucke in Pictons Division riss In diesem angespannten Moment handelte Picton Da die Franzosen nur noch 40 Meter entfernt waren befahl er seiner 8 und 9 Brigade unter Generalmajor James Kempt und Generalmajor Dennis Pack den Angriff Gleichzeitig befahl Generalleutnant Paget seiner 1 und 2 Kavalleriebrigade gegen die linke Flanke von Donzelot und in das Zentrum von Marcognet zu sturmen Als sie in die franzosische Linie einbrachen verursachten sie schwere Verluste und mehr als 3 000 Franzosen wurden zur Kapitulation gezwungen Im Uberschwang ihres Erfolges galoppierte sie weiter bis sie die 84 Kanonen Batterie erreicht hatte Da sie es jedoch versaumt hatten sich fur den Angriff neu zu formieren konnten sie dem Angriff von einer starken Truppe von Lanzierern und Kurassieren nicht standhalten und ein Grossteil der Kavelleristen wurde getotet Nichtsdestotrotz war Napoleons erster massiver Angriff zuruckgeschlagen worden 16 17 Zu diesem Zeitpunkt befand sich Napoleon in einer schlechten Lage Auf seiner linken Seite hatte er zwar etwa 23 000 Mann zur Verfugung aber nur die 5 Division und eine Brigade von Foy befanden sich in Schlachtordnung um seine gesamte linke Seite zwischen Hougoumont und der Strasse bei La Belle Alliance zu halten Auf seiner rechten Seite zwischen dem Gasthaus und der Stellung von Mouton hatte er nur eine Brigade von du Passage s Division Wenn Wellington sich jetzt zu einem allgemeinen Gegenangriff entschliessen wurde hatte Napoleon einschliesslich seiner Garde nur noch 13 000 Mann zur Verteidigung Als er erkannte dass er zu schwach war um einem Angriff standzuhalten entschied er sich zum Angriff In der Zwischenzeit hatte Wellington der es fur unerlasslich hielt seine Ruckzugslinie zu schutzen nicht die Absicht Prinz Friedrich von Oranien Nassau zu befehlen sich ihm auf seiner rechten Seite anzuschliessen Wenn die Preussen nicht rechtzeitig eintreffen wurden hatte er den niederlandischen Prinzen dort gebraucht wo er war Da sein Plan keine Bewegung aus seiner Verteidigungsposition vorsah nutzte er Napoleons Schwache nicht aus Stattdessen beorderte er General Lamberts 10 Brigade der 6 Division mit den beiden reduzierten niederlandischen Bataillonen in die zweite Linie zu seiner Linken wahrend Kempt und Pack die erste Linie bildeten Das 95 Schutzenregiment wurde erneut nach vorne geschickt um die Sandgrube zuruckzuerobern und General Perponcher wurde nach Papelotte und La Haye geschickt um das Gesamtkommando zu ubernehmen 18 15 30 Uhr bis 18 30 Uhr Bearbeiten Um 15 30 Uhr befahl Napoleon Marschall Ney einen Grossangriff auf La Haye Sainte zu starten Ney zog dafur zwei Brigaden des 1 Korps die 13 und 14 schwere Kavallerie Division sowie die beiden Brigaden der leichten Kavallerie der kaiserlichen Garde zusammen In La Haye Sainte ubertrug Major Baring der zwei Kompanien des 1 leichten Bataillons der King s German Legion als Verstarkung erhalten hatte ihnen die Verteidigung des Gartens wahrend sich der Rest seiner Truppen in den Gebauden postierte Wahrend die franzosischen Kolonnen dagegen vorruckten gerieten sie unter schweres Gewehrfeuer das aber ihr Vorankommen nicht stoppen konnte Als Wellington die herannahenden Franzosen sah verstarkte er seine Linie und formierte sein Zentrum zu Karrees Vor diesen Karrees mit 18 000 Infanteristen postierte Wellington 56 Geschutze die den strikten Befehl erhielten so viele Schusse wie moglich auf den vorruckenden Feind abzugeben und sich dann in die Karrees zuruckzuziehen Sobald sich die Franzosen umdrehten sollten sie das Feuer erneuern und auf den sich zuruckziehenden Feind schiessen Zur gleichen Zeit bemerkte Ney Anzeichen fur einen Ruckzug der alliierten Truppen Es handelte sich jedoch nur um Truppen die franzosische Gefangene und Wagen mit Verwundeten eskortierten Ney befahl seiner Kavallerie sofort die vermeintlich zuruckweichenden Alliierten anzugreifen um zwischen La Haye Sainte und Hougoumont durchzubrechen Gegen 16 00 Uhr begannen etwa 5 000 Kavalleristen durch das Tal auf Wellingtons Zentrum zu galoppieren 19 20 Die britischen Kanoniere warteten bis die franzosische Kavallerie etwa 100 Meter entfernt war und eroffneten dann das Feuer mit all ihren Geschutzen wobei sie fast die gesamte vordere Reihe niedermahten und sich dann in die Karrees zuruckzogen Die alliierten Soldaten in ihren Karrees bildeten eine massive Mauer aus Bajonetten welche die Franzosen verzweifelt zu durchbrechen versuchten Trotz mehrerer Versuche die die Franzosen hohe Verluste kosteten konnten die Alliierten ihre Stellung halten Nun befahl Wellington seiner eigenen Kavallerie den Angriff Mit rund 6 000 Kavalleristen trieben sie die Franzosen den Kamm hinunter Napoleon der die fehlgeschlagenen Angriffe beobachtete befahl dem III Kavalleriekorps unter Kellermann den Angriff zu erneuern Unbeabsichtigt oder nicht schlossen sich die schwere Kavallerie der kaiserlichen Garde unter Generalmajor Guyot das dezimierte IV Kavalleriekorps und die leichte Kavalleriedivision der Garde an Erneut galoppierten die Franzosen den Hang auf einer Front von etwa 500 Metern hinauf Und wieder feuerten die alliierten Kanoniere mit all ihren Geschutzen und zersprengten die ersten Linien Wie zuvor befand sich die franzosische Kavallerie zwischen den Karrees und war gezwungen sich mangels Infanterieunterstutzung zuruckzuziehen Erst um 18 00 Uhr beorderte Ney die 5 Division von Bachelu und die 9 Division von Foy nach vorne Die Manner gerieten jedoch unter schweren Artilleriebeschuss und verloren so innerhalb von zehn Minuten 1 500 Manner bevor sie sich ihrerseits zuruckzogen In zwei Stunden in denen die Franzosen mehrere erfolglose Angriffe unternahmen hatten sie 3 000 bis 4 000 Mann verloren Aber auch die Alliierten hatten gelitten Der grosste Teil ihrer Kavallerie war aufgebraucht und auch die letzten Infanteriereserven waren in den Kampf geworfen worden 21 In der Zwischenzeit war der Angriff auf die Weiler und Gehofte mit der gleichen Wucht wie zuvor wieder aufgenommen worden Kurz nachdem Ney den Angriff abgebrochen hatte um den Bergrucken zu sturmen befahl er den reduzierten Divisionen von Donzelot und du Passage den Vorstoss Um 18 30 Uhr war La Haye Sante nach einem koordinierten Angriff von Infanterie und Artillerie in der Hand der Franzosen Von den 4 500 Mannern die das Gehoft gehalten hatten uberlebten nur 45 A 3 Ney verschwendete keine Zeit und stellte eine Batterie nur 400 Meter vom feindlichen Zentrum entfernt auf um Wellingtons bereits ausgedunnte Linie zu beschiessen Zur gleichen Zeit hatte Durutte mit seiner gesamten Division einen Angriff auf Papelotte La Haie und Frischermont gestartet Nach mehreren Angriffen und Gegenangriffen waren alle drei Orte in franzosischer Hand 22 23 Obwohl die franzosische Batterie schwere Schaden in den alliierten Linien anrichtete wurden bereits zwei Brigaden vernichtet In diesem angespannten Moment bemerkte Wellington Night or the Prussians must come Ich wollte es ware Nacht oder die Preussen kamen 24 Die Preussen erreichen das Schlachtfeld Bearbeiten nbsp Der preussische Angriff auf Plancenoit gemalt von Adolph NorthenDie Preussen marschierten unterdessen seit dem Tagesanbruch auf das Schlachtfeld zu General der Infanterie Friedrich Wilhelm Freiherr von Bulow hatte mit seinem 4 Korps um 15 00 Uhr St Lambert erreicht Blucher selbst hatte Wavre um 11 00 Uhr verlassen nachdem er dem 2 Korps unter Generalleutnant Georg Dubislav Ludwig von Pirch befohlen hatte Bulow zu folgen und dem 1 Korps unter Generalleutnant Hans Ernst Karl von Zieten uber Point du Jour nach Geneval vorzustossen um dann durch das Ohain Tal auf Wellingtons linke Seite zu gelangen Ursprunglich hatte Blucher nicht die Absicht einen Angriff zu starten bis das gesamte 4 Korps vollstandig versammelt war Angesichts des schweren Angriffs auf Wellingtons Zentrum beschloss er jedoch mit der Kavallerie des 4 Korps und zwei Brigaden anzugreifen bevor Wellingtons Linie zusammenbrechen konnte Gegen 16 30 Uhr begann Bulow mit der 15 und 16 Brigade unter Generalleutnant Michael Heinrich von Losthin bzw General der Infanterie August Hiller von Gaertringen vorzurucken Bulows Absicht war das noch unbesetzte Dorf Plancenoit einzunehmen Von diesem Ort aus konnten die Preussen Napoleons Ruckzugslinie durchtrennen und so fast die gesamte franzosische Armee einschliessen Als die Preussen ihren Angriff begannen griff der rechte Flugel Mouton an wahrend der linke Flugel in Richtung Plancenoit vorruckte Kurze Zeit spater traf dann die 13 und 14 Brigade ein Obwohl er zahlenmassig drei zu eins unterlegen war befahl Mouton die Preussen anzugreifen Sein Angriff wurde jedoch bald zuruckgeschlagen Da Mouton die Absicht Bulows durchschaut hatte beschloss er sich auf Plancenoit zuruckzuziehen 25 Die Preussen postierten in etwa 460 Metern Entfernung eine Batterie von 60 Kanonen und beschossen die Gebaude fur zehn bis funfzehn Minuten mit Traubenhagel bevor sie zum Sturmangriff ubergingen Nach 40 minutigen Kampfen gelang es den Preussen schliesslich in das Dorf einzudringen 26 Trotz ihres Erfolges geriet der preussische Vormarsch jedoch ins Stocken als sie die Kirche des von einer starken Steinmauer umgebenen Dorfes erreichten Als daher um 18 30 Uhr der Angriff zum Erliegen kam handelte Napoleon Um seinen finalen Angriff auf Wellingtons Zentrum starten zu konnen musste er zuvor seine Flanke und Ruckzugslinie sichern Deshalb entsandte er die Junge Garde unter Generalmajor Guillaume Philibert Duhesme zur Hilfe um Plancenoit gegen die Preussen zu verteidigen Nach schweren Kampfen um die Kirche bei denen Duhesme todlich verwundet wurde A 4 konnten die Preussen aus dem Dorf vertrieben werden Da Blucher die Einnahme des Dorfes fur unabdingbar hielt formierte er seine Linien neu und startete einen weiteren Angriff der schliesslich die Junge Garde sowie die Reste von Moutons Mannern aus dem Dorf vertrieb Napoleon war gezwungen erneut zu reagieren und befahl Brigade General Jean Jacques Pelet mit dem 2 Jagerregiment der Alten Garde nach Plancenoit Dank Pelet der vorubergehend Napoleons rechte Flanke gesichert hatte konnte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Wellingtons Zentrum richten Von den 23 Bataillonen seiner Garde waren elf bereits im Einsatz so dass Napoleon noch zwolf mit 5 000 bis 6 000 Mann zur Verfugung standen Von diesen zwolf befand sich noch eines in Le Caillou um Napoleons Hauptquartier zu schutzen und zwei in Le Belle Alliance um die Ruckzugslinie zu sichern 27 19 00 bis 20 00 Uhr Bearbeiten Angriff der Garde Bearbeiten Die Garde ruckte in zwei Echelons vor Die erste bestand aus dem 3 Grenadierregiment unter Brigadegeneral Paul Jean Baptiste Poret de Morvan dem 3 Jagerregiment unter Oberst Pierre Antoine Anselme Malet und dem 4 Jager und Grenadierregiment unter Brigadegeneral Christophe Henrion bzw Louis Harlet Das zweite bestand aus dem 1 und 2 Jagerregiment unter Pierre Cambronne und Jean Jacques Pelet sowie dem 2 Grenadierregiment von Brigadegeneral Charles Joseph Christiani Jedes Bataillon marschierte auf einer 75 Meter breiten und 18 Meter tiefen Linie vor Zwischen jedem Bataillonspaar befanden sich zwei Kanonen welche die Linie auf eine Lange von fast 1000 Metern ausdehnten In Erwartung des Angriffs hatte Wellington die niederlandische 3 Division von David Hendrik Chasse herangezogen und sie etwa 400 Meter hinter der Mitte seines rechten Flugels postiert Zusatzlich hatte er 3 000 Mann Kavallerie sowie die hannoversche 5 Infanteriebrigade in Reserve Die 300 Meter breite Verteidigungslinie der Alliierten wurde von weniger als 21 Bataillonen gehalten Die 3 Brigade von Generalmajor Frederick Adam die 1 Brigade von Generalmajor Peregrine Maitland die 5 Brigade von Generalmajor Colin Halkett die beiden Brigaden von Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Braunschweig und das nassauische 1 Infanterieregiment unter von Kruse Vor ihnen standen die Geschutze von Captain Alexander Cavalie Mercer Captain Thomas Rogers Captain Samuel Bolton und Captain Charles Freeman Sandham 28 Unter den Rufen Vive l Empereur Es lebe der Kaiser marschierten die neun Bataillone direkt auf Wellingtons rechtes Zentrum zu wahrend Brigadegeneral Poret de Morvans Grenadiere in Richtung Hougoumont befohlen wurden Beim Vormarsch durch die dichten Rauchwolken der Geschutze begannen sich die Franzosen in mehrere Kolonnen aufzuteilen Als sie in Reichweite der Artillerie kamen wurden sie von 30 Geschutzen empfangen die mit doppelt geladenen Kartatschen geladen waren Trotz der Zerstorung welche die Geschutze anrichteten marschierten die Franzosen weiter Zunachst uberrannten die Grenadiere von Friant die Batterien und drangten eines der braunschweigischen Bataillone sowie die Manner des 30 und des 73 Infanterieregiments zuruck Als nachstes griff das 4 Grenadierregiment an und konnte weitere Regimente der Alliierten zuruckdrangen Als Wellington dies sah befahl er der 1 Brigade von Chasse einen Gegenangriff In der Zwischenzeit erreichte das 3 Jagerregiment die Ohainstrasse wo Maitlands Grenadiere das Feuer auf sie eroffneten Sie sturmten vorwarts und schickten die aufgeriebene franzosische Kolonne den Hugel hinunter wo sie ihrerseits vom 4 Jager Regiment angegriffen wurden Zu diesem Zeitpunkt begann Oberst John Colborne mit seinem 52 leichten Infanterieregiment die beiden franzosischen Jagerregimenter von der Seite her aufzurollen Wenige Augenblicke spater eroffnete die Brigade von Oberst Halkett die hinter Hougoumont auftauchte das Feuer auf die Franzosen Bereits durch das Kanonenfeuer angeschlagen und nun unter dem Nahbereichsfeuer mehrerer Bataillone brach der Angriff zusammen und unter den Rufen Le Garde recule Die Garde weicht fielen die Franzosen zuruck In diesem ausserst angespannten Moment naherte sich Zieten uber die linke Flanke der Alliierten und griff den Scheitelpunkt der franzosischen rechten Flanke bei Papelotte an Durch den Vormarsch der Preussen wurde die franzosische Armee in zwei Halften geteilt Wellington der die Preussen nun endlich ankommen sah befahl einen Generalangriff seiner gesamten Linie 29 Zusammenbruch Bearbeiten Um 20 00 Uhr als immer mehr Preussen in Le Haie Papelotte und Plancenoit eindrangen brach der franzosische Widerstand zusammen Die Panik die sich dort breit gemacht hatte begann sich auf die gesamte franzosische Linie zu ubertragen Mit einer aufgeriebenen Armee aber ohne weitere Reserven befahl Napoleon den Uberresten seiner alten Garde aus Grenadieren und Jagern sich bei La Belle Alliance in einer Linie von Karees aufzustellen um seine Truppen aufzufangen Sobald sie sich formiert hatten versuchten sie vorzurucken doch die schiere Masse der alliierten Soldaten zwang sie zum Ruckzug Als Napoleon erkannte dass die Schlacht verloren war verliess er das Feld innerhalb eines der Karees in Richtung Rossomme wo er seine altesten Bataillone aufgestellt hatte Gegen 21 00 Uhr traf Wellington Blucher auf der Strasse nach Brussel zwischen Rossomme und La Belle Alliance Dort vereinbarten sie dass Bluchers Stabschef August Neidhardt von Gneisenau die Verfolgung aufnehmen sollte In Rossomme hatte Napoleon gehofft seine Manner sammeln und eine Nachhut bilden zu konnen Doch unter dem standigen Angriff der feindlichen Kavallerie musste sich Napoleon nach Le Caillou zuruckziehen Dort sammelte er seine Papiere und seinen Stab und zog sich in Richtung Genappe zuruck wo Tausende von Soldaten in Panik versuchten die kleine Brucke uber den Dyle zu uberqueren Sobald die Preussen eintrafen nahm Napoleon ein Pferd und fluchtete in Richtung Quatre Bras wo er am 19 Juni eintraf 30 31 32 Folgen BearbeitenTrotz seiner Niederlage war Napoleon entschlossen den Kampf fortzusetzen Er verfugte noch immer uber fast 400 000 Mann und seit dem 15 Juni hatten die Alliierten ebenso viel gelitten wie er Napoleon war immer noch zuversichtlich dass er sie besiegen konnte Unstrittig ist jedoch dass Napoleons Ruf als militarischer Fuhrer zerstort war In seinem Exil auf St Helena machte er seine unmittelbaren Untergebenen fur die Niederlage verantwortlich Und in der Tat konnen seine Marschalle kritisiert werden Dennoch lag die Hauptverantwortung fur die Niederlage bei Napoleon Er ernannte zweitklassige Manner fur Schlusselpositionen obwohl es bessere gab Er unterschatzte seine Gegner Er ignorierte Bluchers Loyalitat und Wellingtons Fahigkeiten als General obwohl es viele um ihn herum gab insbesondere Ney die bereits gegen ihn gekampft hatten Andererseits verdienten Blucher und Wellington hohe Anerkennung fur ihr Verhalten in der Schlacht Wellington wahlte eine ausgezeichnete Verteidigungsposition Er widerstand der Versuchung seine rechte Seite bei Hougoumont zu verstarken und damit sein Zentrum zu schwachen wie Napoleon es sich erhofft hatte Aber auch er kann dafur kritisiert werden dass er Napoleon vermeidbare Chancen gab das Blatt zu wenden 33 Waterloo war selbst fur die Verhaltnisse des fruhen 19 Jahrhunderts eine ausserst blutige Schlacht Von der Gesamttruppenstarke von 180 000 Mann wurden etwa 86 000 getotet verwundet oder gefangen genommen Die Alliierten einschliesslich der Preussen verloren 22 000 wahrend auf franzosischer Seite 25 000 fielen verwundet oder gefangen genommen wurden 34 Verwertung der sterblichen Uberreste der Gefallenen Bearbeiten Zunachst wurden die Toten der Schlacht in Massengrabern in den fur diese Loss Gegend typischen Hohlwegen begraben 35 Spatere Versuche ihre Gebeine zu bergen blieben ergebnislos Wo die mit Ausnahme von zwei Skeletten verschwundenen sterblichen Uberreste der mindestens 20 000 gefallenen Soldaten samt ihren Pferden geblieben waren war lange Zeit unklar Im Jahr 2022 fanden der belgische Historiker Bernard Wilkin sein deutscher Kollege Robin Schafer und der britische Schlachtfeldarchaologe Tony Pollard heraus dass etwa 20 Jahre nach der Schlacht begonnen worden war die Gebeine wieder auszugraben um sie an die boomende Zuckerindustrie Belgiens zu verkaufen Bei der Zuckerfabrikation wurde die begehrte Knochenkohle als Filtermaterial zum Entfarben des Zuckers benotigt 36 Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Der Lowe auf dem Hugel1826 wurde auf der Gemarkung des Weilers Mont St Jean der uber 40 m hohe kunstlich aufgeschuttete Lowenhugel niederlandisch Leeuwenheuvel franzosisch Butte du Lion eroffnet Das Denkmal wurde im Auftrag von Konig Wilhelm I der Niederlande errichtet und markiert die vermutliche Stelle an welcher der Kronprinz der Niederlande wahrend der Schlacht am 18 Juni 1815 verwundet wurde Es soll an einen Tumulus der antiken Belger erinnern und wird von einem kolossalen gusseisernen Lowen auf steinernem Sockel bekront Am Fusse des Hugels befindet sich heute ein Museum nbsp Der Lowenhugel uberragt das Schlachtfeld von WaterlooBei Plancenoit sudlich von Waterloo befindet sich in der Nahe der Ortsmitte unweit des Meierhofs Belle Alliance ein vom Konig von Preussen in Auftrag gegebenes eisernes Schinkel Tabernakel von Belle Alliance Diese beiden Denkmaler wurden 1832 von den Franzosen bei Gelegenheit ihrer Intervention zu Gunsten Belgiens stark beschadigt Ausserdem stehen in direkter Nahe zu La Haye Sainte zwei Denkmaler das Denkmal fur den in der Schlacht gefallenen britischen Oberstleutnant Alexander Gordon und das 1818 errichtete Denkmal fur die Hannoveraner das den gefallenen Offizieren der Koniglich Deutschen Legion King s German Legion gewidmet ist die den Hof verteidigt hatten Entlang der Stellungen der Alliierten und Franzosen verteilt befinden sich Gedenktafeln fur die verschiedensten Einheiten und Ereignisse ebenso in und bei Hougoumont Im folgenden Zweiten Pariser Frieden kam es zu Gebietseinbussen fur Frankreich Literatur BearbeitenJeremy Black The Battle of Waterloo A New History Icon Books London 2010 ISBN 978 1 84831 155 8 englisch Mike Chappell The King s German Legion 2 1812 1816 Osprey Oxford 2000 ISBN 1 85532 996 4 englisch David G Chandler The Campaigns of Napoleon Scribner New York 1966 ISBN 0 02 523660 1 englisch David G Chandler Waterloo The Hundred Days Osprey London 1997 ISBN 1 85532 716 3 englisch Michael Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures 1492 2015 IV Auflage McFarland Incorporated Publishers Jefferson 2017 ISBN 978 1 4766 2585 0 englisch Bernard Cornwell Waterloo eine Schlacht verandert Europa Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2016 ISBN 978 3 499 62940 2 Andrew Field Waterloo The French perspective Pen amp Sword Military Barnsley 2012 ISBN 978 1 78159 043 0 englisch David Hamilton Williams Waterloo new perspectives the great battle reappraised Brockhampton Press London 1999 ISBN 978 1 86019 996 7 englisch David Armine Howarth Waterloo day of battle Galahad Books New York 1969 ISBN 0 88365 273 0 englisch Gordon Corrigan Waterloo a New History of the Battle and its Armies Atlantic Books New York 2014 ISBN 978 1 78239 392 4 englisch Alexander Mikaberidze The Napoleonic Wars A Global History Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 995106 2 englisch Albert A Nofi The Waterloo campaign June 1815 Combined Books Harrisburg 1993 ISBN 0 938289 29 2 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Waterloo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Schlacht bei Waterloo In Deutsche Digitale Bibliothek Literatur zur Schlacht bei Waterloo im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Es gibt verschiedene Angaben daruber viele Soldaten eingesetzt werden sollten Die Zahlen schwanken zwischen 500 000 und 800 000 Im Gegensatz zu Napoleons ursprunglichen Plan gab Marschall Ney Drouet den Befehl zum Angriff zuerst Die dort eingesetzten Einheiten der Kings German Legion waren nicht mit Musketen sondern mit Baker Rifles ausgerustet die uber ein anderes Kaliber verfugten und somit nicht mit gewohnlichen Kugeln geladen werden konntenBrendan Simms Waterloo Bis zur letzten Kugel In Zeit de 16 Juni 2015 abgerufen am 19 August 2023 Er starb durch einen KopfschussEinzelnachweise Bearbeiten Chandler Waterloo Osprey London 1997 S 13 S 20 Mikaberidze The Napoleonic Wars A Global History Oxford University Press Oxford 2020 S 607 Mikaberidze S 608 Alexander Decisive Battles Strategic Leaders Partridge Bloomington 2014 S 124 Chandler The Campaigns of Napoleon Scribner New York 1966 S 1016ff Chandler Waterloo S 76 Chandler The Campaigns of Napoleon S 1020 Pope The Cassell dictionary of the Napoleonic Wars Cassell London 1999 S 400 Chandler The Campaigns of Napoleon S 1056ff Nofi The Waterloo campaign June 1815 Combined Books Harrisburg 1993 S 181ff S 305 311 Chandler The Campaigns of Napoleon S 1064ff Nofi S 191ff S 294 303 Nofi S 189 S 193f S 198 Cornwell Waterloo Eine Schlacht verandert Europa Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2016 S 220 Chandler The Campaigns of Napoleon S 1072 1076 Chandler The Campaigns of Napoleon S 1077ff Nofi S 206 209 Hamilton Williams Waterloo new perspectives Brockhampton Press London 1999 S 315f Nofi S 215ff Chandler The Campaigns of Napoleon S 1080 Nofi S 224 228 Hamilton Williams S 335ff Nofi S 336 Howarth Waterloo Day of Battle Galahad New York 1968 S 162 Hamilton Williams S 327ff Corrigan Waterloo a new history of the battle and its armies Atlantic Books London 2014 S 274f Field Waterloo the French perspective Pen amp Sword Barnsley 2012 S 177ff S 184f 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