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Die Belagerung von Soissons fand am 2 und 3 Marz 1814 wahrend des Winterfeldzugs 1814 der Befreiungskriege in Frankreich statt In dieser Auseinandersetzung belagerten das preussische Korps Bulow und das russische Korps Wintzingerode der Schlesischen Armee die franzosische Stadt Soissons an der Aisne in der Picardie Die Belagerung endete mit der uberraschenden Kapitulation der Verteidiger der Stadt die fur sich freien Abzug aushandelten Belagerung von SoissonsTeil von BefreiungskriegeDie Truppenbewegungen vom 24 Februar 1814bis zum 3 Marz 1814Datum 2 und 3 Marz 1814Ort Soissons an der Aisne Picardie FrankreichAusgang Aufgabe der Stadt durch die franzosischen Truppen bei freiem Abzug der VerteidigerKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Russisches Kaiserreich 1721 RusslandPreussen Konigreich PreussenBefehlshaberFrankreich 1804 Napoleon Bonaparte Preussen Konigreich Friedrich BulowRussisches Kaiserreich 1721 Ferdinand von WintzingerodeSchlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Die Brucke uber die Aisne in SoissonsDie Kapitulation von Soissons ist ein wichtiger Wendepunkt in den Befreiungskriegen da sie der Schlesischen Armee unter Blucher ermoglichte bei Soissons unbehelligt die Aisne zu uberschreiten und sich damit der nachruckenden Napoleonischen Armee zu entziehen Besonders die franzosische Literatur hebt diesen Sachverhalt hervor beginnend mit den Memoiren des franzosischen Marschalls Marmont 1832 der bekannte dass er von dem Tage an an dem Soissons fiel Napoleon fur verloren hielt 1 Marmont schrieb dazu Die Kapitulation von Soissons ist der wirklich entscheidende Moment des Feldzuges Das Gluck verliess Napoleon an diesem Tage Marschall Marmont 2 Die Literatur anderer Lander widerspricht mit guten Argumenten einer solchen Einschatzung der Kapitulation von Soissons Aus deren Sicht wird die Ubergabe Soissons an die Belagerer dazu benutzt Napoleon von jeglicher Schuld an seiner endgultigen Niederlage zu exkulpieren indem als Grund hierfur das Versagen Dritter etwa der Verteidiger von Soissons vorgeschoben wird Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Donnerstag der 24 Februar 1814 1 2 Freitag der 25 Februar 1814 1 3 Samstag der 26 Februar 1814 1 4 Sonntag der 27 Februar 1814 1 5 Der Lauf des Ourcq 1 6 Gefecht an der Therouanne Gefecht bei Le Gue a Tresmes am 28 Februar 1814 1 7 Dienstag der 1 Marz 1814 1 8 Gefecht bei May en Multien am 2 Marz 1814 2 Belagerung von Soissons 2 1 Festung Soissons 2 2 Besatzung von Soissons 2 3 Belagerer von Soissons 2 3 1 Korps Bulow 2 3 2 Das Korps Wintzingerode 2 4 Beginn der Belagerung am 2 Marz 1814 2 5 Kapitulation der Besatzung am 3 Marz 1814 2 6 Kriegsgerichtsverfahren gegen die Besatzung 2 7 Ubergang der Schlesischen Armee uber die Aisne am 3 und 4 Marz 1814 2 7 1 Gefecht bei Neuilly am 3 Marz 1814 2 7 2 Brucken uber die Aisne 2 8 Napoleons Marsch nach Norden 3 Folgen 4 Die wichtigsten Personen des Geschehens 5 Koordinaten der wichtigsten Orte des Geschehens 6 Koordinaten der wichtigsten Flusse 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAm 23 Februar 1814 erhielt Blucher von Zar Alexander I und dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm III den Auftrag die von ihm gefuhrte Schlesische Armee mit dem russischen Korps unter Wintzingerode und dem preussischen Korps unter Bulow zusammenzufuhren und anschliessend gemeinsam auf die franzosische Hauptstadt Paris vorzurucken Der Oberbefehl uber diese Streitkrafte war Blucher ubertragen worden Fur Blucher bestand allerdings eine Erschwernis dieses Auftrags darin dass er keine genaue Kunde daruber hatte wo sich diese Korps befanden Beide hatten im Jahr 1813 zur Nordarmee der Koalition gehort Das Korps Bulow hatte sich im November 1813 von dieser getrennt war dann in Holland einmarschiert und hatte dort zusammen mit einem britischen Korps die franzosischen Feldtruppen vertrieben und Anfang Februar von Norden kommend Frankreich erreicht Das Korps Wintzingerode hatte sich im Dezember 1813 von der Nordarmee getrennt und war uber das Rheinland und Belgien nach Frankreich gezogen Donnerstag der 24 Februar 1814 Bearbeiten Um seinen Auftrag zu erfullen beschloss Blucher zunachst nach Norden den beiden gesuchten Korps entgegenzuziehen Noch in der Nacht vom 23 auf den 24 Februar 1814 ab 2 00 Uhr morgens marschierte die Schlesische Armee von Mery sur Seine und seiner Umgebung ab und uberschritt uberwiegend noch in der Nacht bei dem Dorf Baudement unweit Anglure sur Aube auf drei am Vortage errichteten Pontonbrucken die Aube Der Train der Armee uberschritt die Aube in Arcis sur Aube Danach zerstorten die Begleitmannschaften die dortige Brucke Freitag der 25 Februar 1814 Bearbeiten nbsp Die Region zwischen Seine und MarneBlucher hatte Kenntnis davon dass sich etwas weiter nordlich bei Sezanne noch immer das franzosische Korps des Marschalls Marmont befand Dieses stand dort zur Deckung der Strasse von Chalons en Champagne nach Paris der sogenannten Kleinen Pariser Strasse seit der Schlacht von Champaubert am 10 Februar 1814 Fur den 25 Februar 1814 befahl Blucher daher den Angriff auf dieses franzosische Korps bei Sezanne Marmont der von dem Abmarsch der Schlesischen Armee aus Mery sur Seine erfahren hatte entzog sich der heranruckenden mehrfachen Ubermacht durch einen Eilmarsch nach La Ferte Gaucher Als die Koalitionstruppen das franzosische Korps bei Sezanne nicht mehr fanden zogen sie in dessen weiterer Verfolgung ebenfalls nach Westen Die russischen Korps Sacken und Kapzewitsch am sudlichen Ufer des Grand Morin am selben Tage noch bis Esternay die preussischen Korps Kleist und Yorck hingegen zogen noch uber Sezanne hinaus nach Norden umgingen die Quellen des Grand Morin und zogen an dessen Nordufer weiter Samstag der 26 Februar 1814 Bearbeiten Am nachsten Tage dem 26 Februar 1814 zogen die russischen Korps weiter nach La Ferte Gaucher Das Korps Marmont hatte den Ort aber bereits nach Norden verlassen und die Brucke uber den Grand Morin in Brand gesteckt Die Eintreffenden konnten die Nachhut der Franzosen noch in der Ferne abziehen sehen Da die Russen an dieser Stelle nicht mehr uber den Fluss setzen konnten zogen sie am selben Tag noch weiter bis Coulommieres sur Grand Morin wo die Brucke noch unversehrt war und der Grand Morin uberschritten werden konnte Bei La Ferte Gaucher blieb ein starker Kosaken Pulk als Deckung stehen Die Preussen hingegen die La Ferte Gaucher bereits auf dem Nordufer des Flusses erreichten konnten das Korps Marmont unmittelbar verfolgen und zogen wie dieses auf der Strasse nach La Ferte sous Jouarre nach Norden Das Gros erreichte an diesem Tag noch den Ort Rebais Die Vorhut uberschritt bei Saint Quen sur Morin den Petit Morin und kam bis an La Ferte sous Jouarre heran wo sie in ein kurzes Reitergefecht verwickelt wurde Den Tag nutzte aber auch der franzosische Marschall Mortier der mit seinem Korps seit dem 12 Februar 1814 bei Chateau Thierry am Nordufer der Marne stand Von Marmont uber die Situation informiert liess er sein Korps nordlich der Marne nach La Ferte sous Jouarre marschieren uberschritt dort die Marne und vereinte sein Korps mit dem Korps Marmont Sonntag der 27 Februar 1814 Bearbeiten Als die Preussen am 27 Februar 1814 in La Ferte sous Jouarre einruckten waren die Franzosen bereits abgezogen die Marne Brucke im Ort lag in Trummern Sehr fruh am Morgen waren die franzosischen Korps bereits von La Ferte sous Jouarre aufgebrochen und auf der befestigten Strasse direkt westwarts nach Meaux marschiert Bei dem Dorf Trilport uberschritten sie wieder die Marne denn Meaux liegt am Nordufer des Flusses Die von ihnen benutzte Brucke zerstorten sie hinter sich wobei sie nacheilende preussische Reiterei mit Geschutzfeuer auf Abstand hielten Die russischen Korps waren direkt nach Meaux marschiert und erreichten dort das Sudufer der Marne Sie fanden die alte steinerne Brucke unbeschadigt vor und die ersten Truppenteile der Vorhut begannen sofort uber diese Brucke in die Stadt einzudringen Als sie bemerkt wurden stellte sich Marschall Marmont wie er selbst berichtet personlich an die Spitze von 200 Marine Kanonieren die zur Verstarkung von der Kuste gekommen waren vertrieb die Russen wieder verlegte den Zugang zur Brucke und sprengte diese 1 Den russischen Korps blieb keine andere Wahl als am Sudufer der Marne wieder nach Osten zu marschieren um ebenfalls die Ponton Brucken zu nutzen die die Preussen bis zu ihrem Eintreffen errichtet hatten An diesem Tage kamen sie noch bis Trilport Das erste Ergebnis des Tages war also dass es den franzosischen Korps mit der Zerstorung aller Marne Brucken gelungen war der dreifachen Ubermacht der Schlesischen Armee zu entkommen Blucher besann sich nun auf das eigentliche Ziel seiner Bewegungen die Vereinigung mit den beiden Korps der fruheren Nordarmee 3 Er ordnete den sofortigen Ubergang uber die Marne nach Norden an Dies war moglich da die russischen Korps in der Schlesischen Armee eine reichliche Zahl Leinen Pontons in den Feldzug mitgebracht hatten Ihre Zahl war so gross 4 dass bis 16 00 bei Ussy sur Marne westlich von La Ferte sous Jouarre auf halbem Wege bis Trilport zwei Ponton Brucken uber die Marne gebaut werden konnten die hier bereits ein stattlicher Fluss ist Als erstes ging das Korps Kleist uber den Fluss dann das russische Korps Sacken Es folgte der Train des Korps Yorck wahrend das Gros des Korps Yorck am Abend noch sudlich der Marne stand Der Ubergang dieser Truppenteile uber den Fluss zog sich bis tief in die Nacht hin Die Vorhut des Korps Kleist erreichte an diesem Tage noch den nordlicher gelegenen Ort Lizy sur Ourcq und konnte dort die Brucke uber den Ourcq nach einem kurzen Gefecht in Stand setzen Das Gros des Korps Kleist legte noch den halben Weg bis zum Ourcq zuruck An diesem Tag ereignete sich noch mehr Napoleon selbst verliess mit einer starken Truppe von uber 30 000 Mann die Gegend um Troyes an der Seine und begab sich auf die Verfolgung der Schlesischen Armee Er erreichte die Aube und uberschritt in Arcis sur Aube den Fluss nachdem die Brucke dort wieder instand gesetzt worden war An der Seine liess er 40 000 Mann unter dem Oberbefehl des Marschall MacDonald zuruck Zu diesen gehorten die Korps Oudinot und Gerard Ihre Aufgabe war es ein weiteres Vorrucken der Bohmischen Armee zu verhindern Hierzu veranlasste Napoleon dass geschickt das Gerucht ausgestreut wurde an der Seine standen noch 100 000 Mann der napoleonischen Armee unter seinem personlichen Kommando Die Korps Mamont und Mortier wurden an diesem und den nachsten Tagen durch 6 500 Mann 800 Pferde und 48 Geschutze von Paris kommend verstarkt 5 Die Pariser Nationalgarde erhielt den Auftrag die Gegend um Lagny sur Marne zu uberwachen und jeden Vorstoss der Koalitionstruppen dorthin sofort zu unterbinden aber bereits in diesen Tagen gab es unter den Nationalgardisten offene Meuterei und solche die den Kriegsdienst verweigerten 1 Der Lauf des Ourcq Bearbeiten nbsp Das Flusssystem von Champagne und PicardieDer Fluss Ourcq erreicht die Marne von Norden kommend bei dem Ort Mary sur Marne etwas sudlich von Lizy sur Ourcq genau am nordlichsten Punkt der grossen Marne Schleife zwischen La Ferte sous Jouarre und Meaux Folgt man dem Lauf der Marne weiter so fliesst von rechts also von Westen kommend der Bach Therouanne bei dem Dorf Le Gue a Tresmes in die Marne Folgt man hingegen dem Ourcq nach Norden so liegen alle grosseren Orte am westlichen also rechten Ufer des Flusses Diese sind von Suden nach Norden May en Multien Neufchelles Mareuil sur Qurcq Am anderen Ufer liegt der Ort Crouy sur Ourcq etwas nordlich von May mit dem Chateau de Gesvres le Duc am Flussufer Noch etwas weiter nordlich andert sich die Richtung des Ourcq er fliesst dort von Osten nach Westen so dass Ferte Milon zwar am rechten Ufer aber nordlich des Ourcq liegt Weiter ostlich liegt Neuilly Saint Front sudlich des Flusses An vielen dieser Orte versuchte die Schlesische Armee den Ourcq nach Westen zu uberqueren was ihr aufgrund der Beweglichkeit und Aggressivitat der franzosischen Korps nicht gelang so dass sie wegen der von Suden heranziehenden Napoleonischen Armee immer weiter nach Norden abrucken musste Gefecht an der Therouanne Gefecht bei Le Gue a Tresmes am 28 Februar 1814 Bearbeiten Am Morgen des 28 Februar gab Blucher in seinen Tagesbefehlen die Weisung aus uber Lizy sur Ourcq nach Meaux zu marschieren Dazu kam es aber nicht Als das Korps Kleist nach der Uberquerung des Ourcq am Morgen der Marne sudwarts folgend den Bach Therouanne erreichte kam ihm aus dem Suden von Meaux die zahlenmassig uberlegene Masse der Korps Mortier und Marmont entgegen Diese brachten sofort ihre Geschutze in Stellung und es begann ein heftiges Artilleriegefecht Die Preussen setzten sich in dem Dorf Le Gue a Tresmes fest wo sie von den franzosischen Truppen heftig attackiert wurden und deutliche Verluste erlitten 6 In der fruhen Dammerung ordnete Kleist den Ruckzug seines Korps an Zu diesem Zeitpunkt hatten die franzosischen Truppen aber bereits dem rechten Ufer von Marne und Ourcq folgend die linke Flanke der Preussen umgangen den Ort Lizy sur Ourcq erreicht und besetzt Damit war den preussischen Truppen der Ruckzug uber den Ourcq verwehrt und sie waren von den anderen Korps der Schlesischen Armee abgeschnitten In dieser Lage mussten sie sich unter standigen Angriffen der Franzosen weit nach Norden bis Neufchelles zuruckziehen das sie erst um Mitternacht erreichten 3 Die franzosischen Truppen folgten bis May und besetzten bis dorthin luckenlos das rechte Ufer des Ourcq Sie versetzten sich damit in die Lage am nachsten Tage jeden Versuch der Schlesischen Armee an diesem Teil des Flusslaufes uberzusetzen erfolgreich abzuwehren Der spatere preussische General Muffling der sich in Bluchers Generalstab befand nannte Marmonts taktische Leistung an diesem Tage dessen beste wahrend des ganzen Feldzuges 3 Napoleon marschierte uber La Fere Champenoise nach Sezanne seine Vorhut erreichte Esternay wo sie von den Kosaken die Blucher am Grand Morin zuruckgelassen hatte bemerkt wurde Nun aber wurden Napoleons Truppen bei La Fere Champenoise von einem 1000 Reiter starken Kosaken Pulk angegriffen dem einige Gefangene in die Hande fielen die wichtige Informationen lieferten Diese frei operierenden Kosaken standen unter dem Befehl des Generals Tettenborn und gehorten zum Korps Wintzingerode Tettenborn sandte sofort Kuriere an Blucher und Wintzingerode mit der Nachricht dass Napoleon personlich im Marsch nach Norden sei Die Starke seiner Truppen schatze er korrekt auf 30 000 Mann Diese Nachricht erreichte Blucher noch am Abend des 28 Februar 1814 Er zog sofort die Konsequenzen und ordnete an dass alle Kosaken die noch im Suden standen heranzurucken und noch in der Nacht zum 1 Marz 1814 mit allen restlichen Truppen der Schlesischen Armee bei Ussy sur Marne den Fluss zu uberschreiten hatten Die Ponton Brucken sollten bis Mittag des nachsten Tages eingezogen werden 7 Von Tettenborns Kurier erfuhr Blucher auch dass sich das Korps Wintzingerode in einer Starke von 30 000 Mann bei Reims befand und bald erreichte ihn auch Nachricht die direkt von Wintzingerode kam An diesem Tage traf auch ein Kurier aus dem Hauptquartier der Koalitionstruppen ein der die schriftlichen Ausfertigungen der Befehle der Monarchen Zar Alexander und Konig Friedrich Wilhelm III brachte in denen die Korps von Bulow und Wintzingerode dem Befehl Bluchers unterstellt wurden Blucher sandte sofort einen seiner Adjutanten mit einem Pulk von 50 Kosaken um Bulow im Norden zu suchen und ihm die ihn betreffenden Befehle zu uberbringen 8 Dienstag der 1 Marz 1814 Bearbeiten nbsp Der Lauf der OurcqAm 1 Marz 1814 versuchte Blucher mit seinen Truppen den Ubergang uber den Ourcq zu erzwingen um den Weg nach Paris frei zu machen Dies konnte aber nicht gelingen solange die Brucken zerstort waren und franzosische Truppen insbesondere deren Artillerie das jenseitige Ufer beherrschten denn unter deren Feuer war es unmoglich eine Brucke wiederherzustellen oder die empfindlichen Leinen Pontons einzusetzen Die Franzosen hatte alle Brucken zerstort und waren uberall zur Stelle wo Preussen oder Russen einen Ubergang versuchten Auch bei Lizy sur Ourcq war die Brucke zerstort und eine Instandsetzung unter feindlichem Feuer unmoglich dennoch blieb das Korps Sacken zunachst dort stehen die Korps Kapzewitsch und Yorck zogen weiter bis Crouy sur Ourcq wo die Brucke ebenfalls zerstort war und an diesem Tage nicht wieder aufgebaut werden konnte An diesem Tage setzte Tauwetter ein und es begann anhaltend in Stromen zu regnen Der Boden weichte auf und die Wegeverhaltnisse verschlechterten sich sehr Am Abend schloss das Korps Sacken nach Crouy sur Ourcq auf von den Mannern des Korps Yorck wurde aber verlangt noch in der Nacht uber aufgeweichte Wege bei Dauerregen bis auf die Hohe von Mareuil sur Qurcq vorzurucken Als das Korps tief in der Nacht dort eintraf fand sie die Brucke uber den Ourcq unzerstort vor denn das Korps Kleist stand am Westufer noch sudlich von Mareuil sur Qurcq und die Franzosen waren daher noch nicht bis dorthin gekommen Noch in der Nacht konnte eine Division des Yorckschen Korps uber den Fluss setzen Napoleons Truppen erreichten an diesem Tage bei Ferte sous Jouarre die Marne er selbst traf dort am Abend ein Die Nachhut der Schlesischen Armee die noch bei Ussy sur Marne am Nordufer stand wurde von den Franzosen sofort uber den Fluss hinweg unter heftiges Artilleriefeuer genommen das noch bis zur Dammerung anhielt Napoleon fand alle Brucken zerstort auf Befehl seiner eigenen Marschalle wenige Tage zuvor Gefecht bei May en Multien am 2 Marz 1814 Bearbeiten Am 2 Marz 1814 befahl Blucher einen weiteren Versuch gegen die franzosischen Korps westlich des Ourcq vorzugehen Wegen der schlechten Wegverhaltnisse aufgrund des anhaltenden Regens erreichten die Kuriere mit den Befehlen erst spat die verschiedenen Korps Das Korps Kleist bei Neufchelles westlich des Ourcq ruckte als Folge erst um 13 00 Uhr nach Suden auf den Ort May en Multien vor Dort standen die Franzosen mit etwa 6 000 Mann und 300 Reitern und es begannen sofort heftige Kampfhandlungen die als Gefecht bei May bezeichnet werden Aufgrund des annahernden Gleichgewichts der Krafte zog sich das Gefecht uber mehrere Stunden hin und beide Seiten erlitten einige Verluste Die Franzosen behaupteten allein 300 Gefangene gemacht zu haben 1 Zur gleichen Zeit versuchte das russische Korps Kapzewitsch wenig weiter ostlich bei Crouy sur Ourcq uber die beschadigte Brucke nach May en Multien uberzusetzen Dieser Versuch misslang im Abwehrfeuer der Franzosen Wahrend des ganzen Tages warteten Blucher und sein Generalstab auf Nachricht aus dem Suden die ihnen Aufschluss daruber gab wo Napoleon mit seinen Truppen die Marne uberschreiten wurde Ihre Uberlegungen waren folgende Wurde Napoleon bei Meaux uber die Marne setzen so plante er sich zuerst westlich des Ourcq mit den Korps von Marmont und Mortier zu vereinen und dann gegen die Schlesische Armee zu ziehen In diesem Falle stand die Schlesische Armee richtig und konnte am Ort auf den Zuzug der erwarteten Verstarkung warten Wurde Napoleon aber ostlich des Marnebogens bei Ferte sous Jouarre uber den Fluss gehen so konnte er sich zwischen die Schlesische Armee und die Korps von Bulow und Wintzingerode schieben und deren Zusammenschluss verhindern In diesem Falle musste sich die Schlesische Armee sofort nach Nordosten absetzen um Napoleon zuvorzukommen Erschwerend kam hinzu dass Blucher die Starke der Truppen die Napoleon anfuhrte nicht kannte und dazu neigte sie zu uberschatzen 9 nbsp Die Marnebrucke in Ferte sous Jouarre heuteWahrend des Nachmittags traf die erwartete Nachricht ein Napoleon dem keine Pontons zur Verfugung standen hatte bis 16 00 Uhr die Brucke in Ferte sous Jouarre wiederherstellen lassen und begonnen mit seinen Truppen dort die Marne zu uberschreiten Nur das Korps Victor war schon fruher abgezweigt und uberschritt die Marne noch weiter ostlich in Chateau Thierry Es war schon fast Morgen bis alle Franzosen uber den Fluss waren Blucher reagierte sofort und entschied dass sich die Schlesische Armee bei Oulchy le Chateau auf halbem Wege an der Strasse von Chateau Thierry nach Soissons zu sammeln hatte um den napoleonischen Truppen dort den Weg zu verlegen In diesem Sinne sandte er neue Befehle aus Das kleistsche Korps zog sich ab 17 00 Uhr standig von den Franzosen verfolgt nach Mareuil sur Qurcq zuruck um dort auf die andere ostliche Seite des Ourcq zu wechseln Die Brucke war jedoch nicht frei sondern andere Truppenteile belegten sie und den ganzen Ort Mareuil sur Qurcq Das Korps Kleist musste zunachst auf dem rechten Ufer des Ourcq verharren und dies gab den Franzosen Gelegenheit aufzurucken die Kampfhandlungen hoben wieder an Die letzten Bataillone des Korps Kleist mussten als Deckung bis 3 00 Uhr morgens in Mareuil sur Qurcq bleiben bis sie weiterziehen konnten Die Franzosen folgten ihnen uberschritten den Fluss kamen in dieser Nacht noch bis Ferte Milon und erreichten am nachsten Tage Neuilly Saint Front wo sie wieder auf dieselben preussischen Truppen vom Vortage trafen und ihnen das nachste Gefecht lieferten Die Korps Kleist und Kapzewitsch erreichten noch spat in der Nacht die Gegend von La Ferte Milon Die Korps Yorck und Sacken aber marschierten noch langer durch die Nacht und erreichten um Mitternacht Oulchy la Ville 23 km sudlich von Soissons Der Zustand der Koalitionstruppen nach diesen Marschen im Dauerregen ohne Schutz und ohne eine Moglichkeit sich zu trocknen und zu warmen war schlecht Drei Tage in Folge waren keine Lebensmittel an die Truppen ausgegeben worden was dazu fuhrte dass sich die Manner zum Leidwesen der Landbevolkerung durch Plunderung der Dorfer selbst versorgten 10 Ebenso fehlte es an Brennmaterial Wo immer entlang des Marschweges ein Holzhaus zu sehen war war es auch in wenigen Minuten abgerissen und zerlegt das wertvolle Holz als Brennmaterial mitgenommen oder gleich verfeuert Ganze Dorfer verschwanden uber Nacht und so verbreiteten die Koalitionstruppen Hass und Schrecken unter der franzosischen Landbevolkerung 3 5 Blucher sandte in Vorbereitung der erwarteten Schlacht Kuriere an Bulow und Wintzingerode fragte den ersten nach seiner genauen Stellung und fragte an wo es eine Ruckzugsmoglichkeit uber die Aisne gabe und forderte den zweiten auf mit seinem Korps nach Oulchy le Chateau zu kommen Spater noch am selben Tage traf aber auch Nachricht von beiden Korps ein die eine Uberraschung fur Blucher und seinen Generalstab enthielten Wintzingerodes Korps war von Reims entgegen Bluchers Planen nach Nord Westen auf Soissons gezogen war dort mit Bulows Korps zusammengetroffen und beide belagerten die Stadt Damit waren Bluchers Plane fur eine Schlacht bei Oulchy le Chateau hinfallig geworden da die erwartete Verstarkung ihn nicht mehr erreichen konnte und er ordnete fur den nachsten Tag den Marsch nach Norden auf Soissons an Bluchers Generale waren unzufrieden mit ihm und seinem Generalstab insbesondere Yorck gab seinem heftigen Zorn Ausdruck und warf ihnen Planlosigkeit vor 11 Belagerung von Soissons BearbeitenFestung Soissons Bearbeiten Soissons war seit vielen Jahren eine befestigte Stadt umgeben von einem breiten Wassergraben mauerbewehrten Wallen und Geschutzturmen in den Befestigungen Allerdings waren die Befestigungsanlagen zuletzt vernachlassigt worden der Wassergraben war an einigen Stellen zugeschuttet worden um Garten anzulegen und neue Hauser waren im Schussfeld der Geschutze gebaut worden Mitte Januar 1814 hatte man begonnen die Befestigungen wieder in Stand zu setzen als die Stadt unerwartet am 14 Februar 1814 von einem Kontingent russischer Truppen des Korps Wintzingerode unter dem Befehl von General Tschernyschow im Handstreich erobert wurde Zwar lag in der Stadt eine Besatzung von 4 000 Nationalgardisten aber als deren Kommandant fiel verbreitete sich Panik unter ihnen und sie zogen in Eile nach Compiegne ab soweit sie nicht in Gefangenschaft gerieten Seit dem 13 Februar 1814 dem Tage nach der Schlacht von Chateau Thierry bewegte sich aber das franzosische Korps Mortier nordlich der Marne Der Respekt der Russen vor diesem Korps war so gross dass sie am 16 Februar 1814 die Stadt wieder verliessen und diese am 19 Februar 1814 kampflos von Mortiers Truppen besetzt werden konnte Aber auch diese verliessen die Stadt am 22 Februar 1814 wieder Das Pariser Kriegsministerium sandte nun einen Genieoffizier nach Soissons der Massnahmen zur Verbesserung der Festung auszuarbeiten hatte was er auch akkurat tat Daruber hinaus wurde der Brigadegeneral Moreau nicht zu verwechseln mit dem beruhmten damals bereits verstorbenen Jean Victor Marie Moreau zum neuen Kommandanten der Besatzung bestimmt Besatzung von Soissons Bearbeiten Brigadegeneral Jean Claude Moreau unterstanden in Soissons 80 Mann regularer Truppen 140 Artilleristen und ein Kontingent von 700 polnischen Veteranen die sich in den wenigen Stunden in denen sie sich auszeichnen durften sehr bewahrten 20 Kanonen uberwiegend kleinen Kalibers standen zur Verfugung und enorme Mengen an Munition 12 Hinzu kamen noch 300 Mann einer Burgerwehr insgesamt hochstens 1 220 Mann Moreau machte sich daran die Befestigungen zu verbessern liess Graben ausheben und Palisaden errichten und einige Hauser einreissen 13 Allerdings versaumte er die Sprengung der Brucke uber die Aisne vorzubereiten weil ihm das Pulver hierzu fehlte und auch nicht mehr geliefert wurde Belagerer von Soissons Bearbeiten Korps Bulow Bearbeiten Das Korps Bulow gehorte im Jahre 1813 zur Nordarmee der Koalition unter der Fuhrung des schwedischen Kronprinzen Als dieser gegen Ende des Jahres 1813 in Danemark einfiel wurde das Korps Bulow aus seiner Armee herausgelost und erhielt vom preussischen Konig den Auftrag die franzosischen Truppen aus Holland zu vertreiben Am 2 Dezember 1813 stand das Gros des Korps bei Utrecht und drangte von dort nach Suden vorgehend alle franzosischen Feldtruppen aus dem Land Am 3 Februar 1814 erreichte das Korps Brussel von wo es in Nordfrankreich eindrang und am 24 Februar 1814 Laon in der Picardie erreichte 14 Das Korps Wintzingerode Bearbeiten Das Korps Wintzingerode gehorte im Jahre 1813 ebenfalls zur Nordarmee und stand bei der Eroffnung des Feldzuges gegen Danemark als Reserve bei Bremen Am 9 Dezember 1813 erhielt das Korps den Auftrag in das zu dieser Zeit noch von franzosischen Truppen besetzte Rheinland zu ziehen Am 6 Januar 1814 erreichte das Korps bei Dusseldorf den Rhein setzte am 13 Januar 1814 auf die linke westliche Rheinseite uber und besetzte am 15 Januar 1814 Koln Die franzosischen Feldtruppen zogen sich jedoch auf Befehl Napoleons ohne Widerstand zu leisten aus dem Rheinland zuruck wobei einige befestigte Stadte besetzt blieben Am 24 Januar 1814 stand das Korps Wintzingerode in Aachen am 29 Januar 1814 in Luttich Am 13 Februar 1814 also 10 Tage vor dem Korps Bulow traf es in Laon ein wechselte aber bald darauf nach Reims mit dem Plan wenn moglich uber Chalons en Champagne Anschluss an die Schlesische Armee zu finden 14 Beginn der Belagerung am 2 Marz 1814 Bearbeiten nbsp Karte der Region von Soissons an der AisneUm 9 00 Uhr morgens am 2 Marz 1814 wurden von Soissons aus fast gleichzeitig zwei Heersaulen bemerkt die sich auf die Stadt zubewegten von Norden auf der Strasse von Laon das preussische Korps Bulow von Sudosten sudlich der Aisne auf der Strasse von Reims das russische Korps Wintzingerode Wenig spater standen knapp 47 000 Mann mit 40 Kanonen vor den Toren der Stadt die von etwa 1 200 Mann verteidigt wurde Um 10 30 Uhr fiel der erste Kanonenschuss von den Wallen der Stadt und schlug in eine Gruppe berittener russischer Offiziere ein die sich zu kuhn genahert hatten Bald war ein heftiges Artillerie Duell im Gange das bis 22 00 Uhr anhielt Hierbei bewahrten sich die Walle um die Stadt bestens da der Boden tief gefroren war hinterliess der Beschuss durch die Koalitionstruppen kaum Spuren Um 15 00 Uhr griffen die Russen die Walle der Stadt mit einer Abteilung Infanterie an doch den 300 polnischen Veteranen gelang es diese mit dem Bajonett wieder und wieder zu vertreiben Am Abend zahlte man unter den Besatzern von Soissons 23 Tote und 123 Verwundete darunter den Kommandanten der Polen der aber mit dem Arm in einer Schlinge weiter seinen Dienst tat Einige Geschutze waren unbrauchbar geworden 13 Ebenfalls am Abend erschien vor dem Tor der Stadt zur Strasse nach Laon hin ein Unterhandler des Generals Bulow Moreau liess den Unterhandler abweisen mit der Begrundung diesem fehle es an jeglicher Legitimation Eine Stunde spater war derselbe wieder da und konnte Moreau einen personlichen Brief von Bulow uberreichen in dem dieser den Unterhandler legitimierte die Starke der Belagerer schilderte und eindringlich auf das Schicksal der Stadt im Falle eines Sturms der Koalitionstruppen hinwies Moreau reflektierte wohl daruber wie lange sich seine Manner mit den verbliebenen Kanonen noch halten konnten bei einem Sturm einer 50 fachen Ubermacht auf die Walle der Stadt denn er zogerte mit einer ernsthaften Antwort Da bot ihm der Unterhandler im Falle einer Kapitulation freien Abzug unter Waffen und ohne Auflagen an Moreau bat darauf um eine Frist von einigen Stunden um sich mit seinen Offizieren zu beraten Um 3 00 Uhr am Morgen des 3 Marz 1814 traf sich Moreau mit seinen Offizieren die bis auf eine Ausnahme dafur sprachen den Kampf um die Stadt fortzufuhren Kapitulation der Besatzung am 3 Marz 1814 Bearbeiten Kurz darauf meldete man bei Moreau einen weiteren Unterhandler diesmal von General Wintzingerode gesandt Dieser ubergab einen ahnlichen Brief seines Generals an Moreau und warnte diesen eindringlich vor den Folgen fur die Stadt ihre Besatzung und ihre Burger sollte der Beschuss am Morgen wieder aufgenommen werden Moreau war nun zu einer Ubergabe der Stadt unter den bereits besprochenen sehr ehrenvollen Bedingungen bereit verlangte aber noch die Erlaubnis sechs Kanonen mit sich fuhren zu durfen was ihm Wintzingerode zunachst abschlug Gegen 9 00 Uhr als man aus Sudwesten Kanonendonner horte gaben die Russen nach und Moreau unterzeichnete die Kapitulationsurkunde Um 16 00 Uhr verliess er mit seinen Mannern und sechs Kanonen die Stadt auf der Strasse nach Compiegne Kriegsgerichtsverfahren gegen die Besatzung Bearbeiten Als Napoleon am 5 Marz 1814 von der Ubergabe Soissons erfuhr ordnete er sofort an Moreau und seine Offiziere zu verhaften ihn selbst binnen 24 Stunden zu erschiessen und die Grunde und Umstande dieser Hinrichtung unverzuglich offentlich bekannt zu machen um ein Exempel zu statuieren Ein strenges Reglement fur Festungskommandanten das Napoleon 1812 noch vor dem Russland Feldzug erlassen und gegen das Moreau offensichtlich verstossen hatte indem er seine Festung aufgab berechtigte Napoleon seiner Meinung nach dazu Moreau und seine Offiziere wurden alsbald arrestiert Die Offiziere liess man schnell wieder laufen aber Moreau wurde in Paris vor ein Tribunal gestellt wo er sich mit rationalen Argumenten zu verteidigen suchte Angesichts der grossen Ubermacht meinte er dem Kaiser den besten Dienst zu erweisen wenn er ihm seine verbliebenen Manner kampfesfahig zur Unterstutzung zufuhrte Daher habe er ja auch darauf bestanden 6 Kanonen mitzunehmen Das Tribunal fallte kein Urteil sondern empfahl am 24 Marz 1814 schriftlich die Eroffnung eines Kriegsgerichtsverfahrens Dazu kam es nicht mehr Nach dem Ende der Napoleonischen Herrschaft wurde Moreau aus dem Gefangnis entlassen diente sich den Bourbonen an wurde wieder in Dienst gestellt und starb 1828 im Ruhestand 13 Ubergang der Schlesischen Armee uber die Aisne am 3 und 4 Marz 1814 Bearbeiten Gefecht bei Neuilly am 3 Marz 1814 Bearbeiten nbsp Die Aisne in SoissonsAm 3 Marz 1814 um 6 00 Uhr morgens sandte Blucher Befehle an seine Truppen auf der Strasse nach Soissons bis Buzancy zu marschieren und dort weitere Befehle abzuwarten Die offensichtliche Erschopfung der Truppen erlaubte aber erst deren Abmarsch ab 15 00 Uhr am Nachmittag Die Korps Kleist und Kapzewitch mussten bis dahin noch von La Ferte Milon nach Oulchy vorrucken und hierzu noch einmal den Ourcq bei Neuilly Saint Front von Suden nach Norden uberschreiten Diese Gelegenheit nutzten die franzosischen Marschalle Mamont und Mortier um die Nachhut der beiden Korps mit ihrer Artillerie anzugreifen Diese hielt stand musste aber einige Verluste hinnehmen und das Gefecht zog sich bis in den Nachmittag hin Dann konnten auch die letzten Kontingente der Koalitionstruppen uber den Ourcq abziehen Brucken uber die Aisne Bearbeiten Noch am Morgen um 7 00 Uhr erhielt Blucher eine weitere Nachricht von Wintzingerode Spatestens jetzt erfuhr er dass das Korps Bulow bei dem Ort Vailly sur Aisne ostlich von Soissons eine Ponton Brucke uber die Aisne errichtet hatte Hierzu dienten ihm Pontons die ihm bei der Eroberung der Festung La Fere in die Hande gefallen waren und von denen es noch weitere zur Verfugung hatte Blucher begab sich nun personlich nach Buzancy knapp sudlich von Soissons um dort zu erfahren dass das Korps Bulow bereits zu Mittagsstunde als die Kapitulation feststand unter den Geschutzen der Stadt begonnen hatte eine weitere Pontonbrucke zu errichten die in der folgenden Nacht fertig wurde In derselben Nacht wurde eine weitere Pontonbrucke neben der ersten errichtet so dass der Schlesischen Armee am Morgen des 4 Marz 1814 vier Brucken zum Zug uber die Aisne zur Verfugung standen Noch am spaten Nachmittag uberschritten die ersten Koalitionstruppen die Brucke in Soissons Am folgenden Tag und in der Nacht vom 4 Marz 1814 auf dem 5 Marz 1814 wurden alle vier Ubergange zugleich genutzt Insgesamt zogen mehr als 90 000 Mann uber den Fluss Zunachst uberquerte das Korps Wintzingerode die Aisne dann die Korps Sacken und Yorck zuletzt die Korps von Kapzewitch und Kleist In der zweiten Nacht traf Langeron in Soissons ein und ubernahm wieder das Kommando seines Korps von Kapzewitsch Napoleons Marsch nach Norden Bearbeiten Napoleons Armee konnte erst im Laufe des 3 Marz 1814 von Chateau Thierry aufbrechen und ihre Vorhut erreichte an diesem Tage noch Rocourt Saint Martin 30 km sudlich von Soissons wo die Strasse nach Fismes von der nach Soissons abzweigt Am nachsten Tage dem 4 Marz 1814 erreichten seine Truppen Fismes an der Strasse von Reims nach Soissons In dieser Position hatte er die Vereinigung des Korps Wintzingerode mit der Schlesischen Armee Bluchers verhindern konnen aber er kam zu spat In der folgenden Nacht vertrieben die Franzosen die letzten Russen aus Reims und besetzten die Stadt Noch bevor der Weg uber Soissons frei war hatte Blucher das Gepack seiner Korps uber Fismes nach Berry au Bac gesandt Die Wagen der preussischen Korps kamen durch die der russischen Korps waren zu langsam und fielen den Franzosen in Fismes in die Hande Die Korps von Marmont und Mortier wollten auch am 4 Marz 1814 die Schlesische Armee weiter verfolgen und kamen bis Hartennes et Taux nordlich von Oulchy le Chateau wo sie erfuhren dass Soissons gefallen sei und die Verfolgten bereits uber die Aisne zogen Marmont sandte hieruber einen Bericht an Napoleon aus dem dieser in der Nacht auf den 5 Marz 1814 von der Ubergabe Soissons erfuhr Folgen BearbeitenIn den ersten zwei Tagen nach dem Ubergang uber die Aisne verfiel die Schlesische Armee in eine eigenartige Unbeweglichkeit Als Blucher und sein Generalstab endlich erkannten dass Napoleon ihnen nicht direkt gefolgt sondern uber Fismes nach Bery au Bac gezogen war und dort die Aisne uberschritten hatte hatte Napoleon auch schon alle vorteilhaften Stellungen am Nordufer der Aisne besetzt und konnte die Schlesische Armee am 7 Marz 1814 angreifen und ihr die blutigste Schlacht des ganzen Feldzuges liefern Die wichtigsten Personen des Geschehens Bearbeitender franzosische Kaiser Napoleon Bonaparte der preussische Marschall Gebhard Leberecht von Blucher der preussische General Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz der General in russischen Diensten Ferdinand von Wintzingerode der preussische General Ludwig Yorck von Wartenburg der preussische General Friedrich von Kleist der General in russischen Diensten Fabian Gottlieb von der Osten Sacken der franzosische Marschall Auguste Frederic Louis Viesse de Marmont der franzosische Marschall Edouard Adolphe MortierKoordinaten der wichtigsten Orte des Geschehens BearbeitenMery sur Seine 48 30 N 3 53 O 48 507478 3 889847 Anglure sur Aube 48 34 55 6 N 3 48 29 3 O 48 582115 3 808136 Sezanne 48 43 38 9 N 3 43 13 3 O 48 727478 3 720374 Montmirail 48 52 12 7 N 3 32 17 5 O 48 870191 3 538198 Esternay 48 43 54 7 N 3 33 29 5 O 48 731851 3 558197 La Ferte Gaucher 48 46 46 5 N 3 18 14 4 O 48 779581 3 304009 Coulommieres sur Grand Morin 48 48 38 7 N 3 4 58 7 O 48 810747 3 082975 Meaux 48 57 N 2 53 O 48 951028 2 879791 Trilport 48 57 N 2 57 O 48 957566 2 943478 Chateau Thierry 49 2 N 3 24 O 49 033333333333 3 4 Ferte sous Jouarre 48 57 N 3 7 O 48 944715 3 123722 Ussy sur Marne 48 57 7 8 N 3 4 24 3 O 48 952156 3 073425 Lizy sur Ourcq 49 1 N 3 1 O 49 0246154 3 0237723 Le Gue a Tresmes 49 1 14 8 N 2 57 47 6 O 49 020788 2 963219 Crouy sur Ourcq 49 5 N 3 4 O 49 090843 3 062782 May en Multien 49 4 N 3 2 O 49 071054 3 039351 Mareuil sur Qurcq 49 8 N 3 5 O 49 137586 3 079948 La Ferte Milon 49 11 N 3 8 O 49 176205 3 126125 Neuilly Saint Front 49 10 N 3 16 O 49 172501 3 260193 Oulchy le Chateau 49 12 N 3 22 O 49 204813 3 368683 Soissons 49 23 N 3 20 O 49 38488716274 3 3307456970215 Vailly sur Aisne 49 24 N 3 31 O 49 402016 3 514777 Fismes 49 18 N 3 41 O 49 307805 3 684218 Barry au Bac 49 24 N 3 54 O 49 400529276432 3 9004898071289Koordinaten der wichtigsten Flusse BearbeitenAisne mundet in Compiegne von links in die Oise 49 26 2 7 N 2 50 54 8 O 49 434087 2 848549 Ailette mundet von links in die Oise 49 34 37 2 N 3 9 42 O 49 576995 3 161659 Oise mundet bei Paris von rechts in die Seine 48 59 9 1 N 2 4 19 6 O 48 98585 2 072124 Grand Morin mundet von links in die Marne 48 53 47 6 N 2 46 7 4 O 48 89655 2 768726 Petit Morin mundet bei Ferte sous Jouarre von links in die Marne 48 56 37 5 N 3 7 18 3 O 48 943757 3 121748 Aube mundet von rechts in die Seine 48 33 26 3 N 3 43 0 5 O 48 557296 3 716812 Yonne mundet von links in die Seine 48 23 15 8 N 2 57 32 8 O 48 387722 2 959099 Marne mundet vor Paris von rechts in die Seine 48 48 56 5 N 2 24 38 9 O 48 815681 2 410812Literatur BearbeitenFriedrich Saalfeld Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit Seit dem Anfange der franzosischen Revolution Brockhaus Leipzig 1819 4 Bde Karl von Damitz Geschichte des Feldzuges von 1814 in dem ostlichen und nordlichen Frankreich bis zur Einnahme von Paris Als Beitrag zur neueren Kriegsgeschichte Mittler Berlin 1842 43 3 Bde Friedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungs Kriege 1813 1814 1815 Band 2 G Hempel Berlin 1858 Ludwig Hausser Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Grossen bis zur Grundung des deutschen Bundes Salzwasser Verlag Paderborn 2012 ISBN 978 3 86382 553 9 unverand Nachdr d Ausg Berlin 1863 Heinrich Ludwig Beitzke Geschichte der deutschen Freiheitskriege in den Jahren 1813 und 1814 Band 3 Der Feldzug von 1814 in Frankreich Duncker amp Humblot Berlin 1855 Karl Rudolf von Ollech Carl Friedrich Wilhelm von Reyher General der Kavallerie und Chef des Generalstabes der Armee Ein Beitrag zur Geschichte der Armee mit Bezug auf die Befreiungskriege 1813 1814 und 1815 Band 1 Mittler Berlin 1861 Joseph Edmund Woerl Geschichte der Kriege von 1792 bis 1815 Herder sche Verlagshandlung Freiburg B 1852 Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Teil 3 Amelang Berlin 1817 Karl von Muffling Zur Kriegsgeschichte der Jahre 1813 und 1814 Die Feldzuge der schlesischen Armee unter Feldmarschall Blucher Von der Beendigung des Waffenstillstandes bis zur Eroberung von Paris 2 Auflage Mittler Berlin 1827 Karl von Muffling Aus meinem Leben Zwei Theile in einem Band VRZ Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 931482 48 0 Nachdr d Ausg Berlin 1851 Alexander Iwanowitsch Michailowski Danilewski History of the Campaign in France in the Year 1814 Trotman Books Cambridge 1992 ISBN 0 946879 53 2 Nachdr d Ausg London 1839 vom Autor aus dem Russischen ubersetzt Jacques MacDonald Souvenirs du marechal Macdonald duc de Tarente Plon Paris 1821 Auguste Frederic Louis Viesse de Marmont Memoires du duc de Raguse de 1792 a 1832 Perrotin Paris 1857 9 Bde Guillaume de Vaudoncourt Histoire des campagnes de 1814 et 1815 en France Castel Paris 1817 26 deutsch Geschichte der Feldzuge von 1814 und 1815 in Frankreich Metzler Stuttgart 1827 28 Alphonse de Beauchamp Histoire des campagnes de 1814 et de 1815 Band 2 Edition Le Normand Paris 1817 Agathon Fain Souvenirs de la campagne de France manuscrit de 1814 Perrin Paris 1834 Frederic Koch Memoires pour servir a l histoire de la campagne de 1814 Accompagnes de plans d ordres de bataille et de situations Maginet Paris 1819 Antoine Henri Jomini Vie politique et militaire de Napoleon Racontee par lui meme au tribunal de Cesar d Alexandre et le Frederic Anselin Paris 1827 Maurice Henri Weil La campagne de 1814 d apres les documents des archives imperiales et royales de la guerre a Vienne La cavalerie des armees alliees pendant la campagne de 1814 Baudouin Paris 1891 96 4 Bde Henry Houssaye 1814 Librairie Academique 94 Auflage Perrin Paris 1947 EA Paris 1905 deutsch Die Schlachten bei Caronne und Laon im Marz 1814 Bearbeitet nach dem franzosischen Geschichtswerk 1814 Laon 1914 Maximilian Thielen Der Feldzug der verbundeten Heere Europa s 1814 in Frankreich unter dem Oberbefehle des k k Feldmarschalls Fursten Carl zu Schwarzenberg K k Hofdruckerei Wien 1856 August Fournier Napoleon I Eine Biographie Vollmer Essen 1996 ISBN 3 88851 186 0 Nachdr d Ausg Wien 1906 Archibald Alison History of Europe from the commencement of the French Revolution to the restoration of the Bourbons in 1815 Band 11 1813 1814 9 Auflage Blackwood Edinburgh 1860 David G Chandler Campaigns of Napoleon Weidenfeld amp Nicholson London 1998 ISBN 0 297 74830 0 Nachdr d Ausg London 1966 David G Chandler Dictionary of the Napoleonic wars Greenhill London 1999 ISBN 1 85367 150 9 EA London 1979 Stephen Pope The Cassell Dictionary of Napoleonic Wars Cassell London 1999 ISBN 0 304 35229 2 Gregory Fremont Barnes The Napoleonic Wars Band 4 The Fall of the French Empire 1813 1815 Osprey Publ Oxford 2002 ISBN 1 84176 431 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Marmont 20 Buch siehe auch Houssaye 1814 a b c d Muffling Das Kriegsgeschehen Muffling und Ollech geben die Zahl mit 50 Pontons an a b Beitzke VII Buch 10 Abschnitt Kleist verlor etwa 10 seiner Mannschaft vgl Marmont Muffing Ollech Bis 10 00 Uhr die erste bis 12 00 Uhr die zweite vgl Ollech Plotho Wintzingerode war eine Abschrift direkt zugestellt worden Muffling Das Kriegsgeschehen Wahrend des gesamten Feldzuges uberschatzten die Heerfuhrer der Koalition die Starke napoleonischer Truppen wahrend Napoleon die Zahl seiner Gegner immer unterschatzte Houssaye Cap V sagt dass es sieben Tage waren Beitzke VII Buch 10 Abschnitt u a Houssaye 3 000 Schuss fur die Kanonen 200 000 Patronen fur Musketen a b c Houssaye Cap VI a b OllechKarte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Soissons amp oldid 238693046