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Das Gefecht bei Liebertwolkwitz auch Kavalleriegefecht bei Liebertwolkwitz oder Kavalleriegefecht bei Guldengossa genannt war eine militarische Auseinandersetzung zwischen Truppen der Sechsten Koalition und Einheiten der Grande Armee Napoleons im Suden von Leipzig am 14 Oktober 1813 zwei Tage vor Beginn der entscheidenden Volkerschlacht bei Leipzig Gefecht bei LiebertwolkwitzTeil von BefreiungskriegeDatum 14 Oktober 1813Ort Liebertwolkwitz Konigreich SachsenAusgang Abbruch des GefechtsKonfliktparteienFrankreich 1804 FrankreichHerzogtum Warschau Herzogtum WarschauRheinbundItalien 1805 ItalienKonigreich Neapel Neapel Osterreich Kaisertum OsterreichPreussen Konigreich PreussenRussisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberFrankreich 1804 Joachim Murat Russisches Kaiserreich 1721 Ludwig zu WittgensteinTruppenstarke42 000 Mann Infanterie7000 Mann Kavallerie156 Geschutze am Morgen 3000 Mann20 Geschutzeam Abend 60 000 MannVerlusteunbekannt unbekanntSchlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Reitergefecht bei Liebertwolkwitz Marschall Murat im Vordergrund entgeht der Gefangennahme Gemalde von Richard Knotel Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Ergebnis 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDie Streitkrafte der Verbundeten hatten den Armeen Napoleons im Herbstfeldzug 1813 bereits empfindliche Niederlagen zugefugt und dem franzosischen Feldherrn nur wenig Raum zur Initiative gelassen Im Oktober hatte Napoleon vergebens versucht die schlesische Armee unter Blucher die seit dem Sieg bei Wartenburg am 3 Oktober die Elbe uberschritten hatte zur Schlacht zu stellen Blucher war mit seinen Kraften geschickt Richtung Halle ausgewichen und gab somit der alliierten Hauptarmee unter Schwarzenberg Gelegenheit aus dem sachsisch bohmischen Grenzraum nach Nordwesten zu marschieren Napoleon hatte etwa 50 000 Mann unter dem Kommando Murats abkommandiert die anfangs zwischen Leipzig und dem Erzgebirge lagen und sich mit dem Vormarsch der Hauptarmee immer weiter Richtung Leipzig zuruckzogen Murat hatte Napoleon wiederholt um Unterstutzung gegen Schwarzenberg gebeten was dieser schliesslich am 13 Oktober billigte Er glaubte Blucher in ausreichender Entfernung um genug Zeit zu haben die Hauptarmee schlagen zu konnen Von Duben aus marschierte Napoleon nach Suden Murat hatte seine Stellung inzwischen auf eine Linie nur wenige Kilometer sudlich von Leipzig zuruckgenommen Die Vorhut der Verbundeten stand ihm bereits in der Nacht zum 14 direkt gegenuber Schlachtverlauf BearbeitenSchwarzenberg befahl von seinem Hauptquartier in Altenburg aus fur den Morgen des 14 Oktober eine gewaltsame Aufklarung Die Vorhut der noch im Anmarsch befindlichen Hauptarmee sollte die Stellungen der Franzosen sudlich von Leipzig erkunden und nach Moglichkeit den Feind weiter zuruckwerfen Unter dem Kommando von General Wittgenstein sollten 3000 Mann russischer Kavallerie die Aufklarung betreiben Ihm unterstanden weiterhin die beiden Infanteriekorps unter Eugen von Wurttemberg und Gortschakow das Kavalleriekorps Pahlen sowie die Korps Klenau und Kleist zu dem auch die Reservekavallerie unter Roder gehorte Den Verbundeten standen etwa 50 000 Mann gegenuber Das Korps Poniatowski lag mit 6000 Mann in Connewitz Lossnig Dolitz und Markkleeberg Das II Korps unter dem Kommando von Victor stand mit 15 000 Mann in Wachau und das V Korps mit 12 700 Mann unter Lauriston in Liebertwolkwitz Die Reserve bestand aus dem IX Korps Augereau mit 10 000 Mann in Thonberg einer Division Junger Garde insgesamt 4000 Mann Kavallerie der Divisionen Milhaud Berkheim und L Heritier sowie 2000 polnischen Reitern Das Gefecht begann ab 9 Uhr Murat fuhrte zu Beginn das Kommando von der Napoleonlinde im Garten des Rittergutes Wachau aus Die Vorstosse der Verbundeten begannen auf dem rechten Flugel mit dem Angriff auf das nur noch schwach verteidigte Grossposna durch das Korps Klenau Die Angriffe auf Liebertwolkwitz wurden in den ersten Stunden nur unzureichend durchgefuhrt Erst gegen 11 Uhr sahen sich die Franzosen in ihrer Flanke bedroht als die Division Maison in Seifertshein Holzhausen und am Kolmberg ostlich von Liebertwolkwitz von den Osterreichern umfasst wurde Zwischen 11 30 Uhr und 12 30 Uhr konnte Klenau Liebertwolkwitz erobern verlor es aber durch einen Gegenangriff Murats wenig spater und gewann es um 14 Uhr wieder Die Franzosen eroberten das Dorf erneut mussten es nach einer kurzzeitigen Bedrohung durch russische Kavallerie in ihrem Rucken aufgeben und hielten es endgultig ab 18 Uhr wahrend Klenau sich nach Grossposna zuruckzog Kleist griff ab 10 Uhr mit mehreren preussischen Kavallerieregimentern das sudlichere Guldengossa an Parallel dazu ging Roder mit seinen Einheiten sowohl auf Wachau als auch Markkleeberg vor Der Angriff auf Guldengossa und Wachau wurde ab der Mittagszeit auch durch das Korps Eugen von Wurttemberg unterstutzt das zwischen beiden Dorfern in Stellung ging Die Eroberung beider Dorfer wurde jedoch durch die zahlreichen franzosischen Einheiten verhindert die sich in der Schaferei Auenhain verschanzt hatten welche am Rande Guldengossas liegend aus massiven Backsteingebauden bestand Eine Kanonade durch verbundete Artillerie auf dem Wachtberg bei Guldengossa und franzosische Artillerie welche auf dem Galgenberg zwischen Wachau und Liebertwolkwitz stand gab den Anlass fur weitere gegenseitige Kavallerieangriffe die beide Seiten so erschopften dass ab 12 Uhr der Kampf vorerst eingestellt wurde Gegen 13 Uhr fuhrte Murat einen Angriff mit etwa 5000 Reitern gegen das Zentrum der Verbundeten die etwa die gleiche Anzahl an Kavallerie einsetzten Dabei entging Murat nur knapp der Gefangennahme Gegen 14 Uhr brachen auf beiden Flanken des franzosischen Zentrums preussische und russische Reiter durch und verfolgten die Franzosen bis Wachau wo sie massivem Geschutzfeuer weichen mussten Genauso scheiterten Murats Gegenangriffe an preussischer Artillerie auf dem Wachtberg Zeitweise befanden sich bei diesen Gefechten bis zu 14 000 Reiter auf dem Schlachtfeld Ab 17 Uhr wurden die Kampfe im Zentrum eingestellt Den russischen und preussischen Einheiten unter Pahlen und Roder gelang es auf dem linken Flugel trotz grosser Anstrengungen nicht die Polen aus ihren Stellungen zu vertreiben Die Ausbruchsversuche Poniatowskis aus Markkleeberg scheiterten jedoch ebenso blutig Wegen des starken Widerstandes der Verteidiger hatten die Verbundeten zahlreiche weitere Einheiten aus dem Suden auf das Schlachtfeld beordert bis ab dem spaten Nachmittag etwa 60 000 Mann Murat gegenuberstanden Trotzdem befahl Schwarzenberg den Abbruch des Gefechts Ergebnis BearbeitenDurch den Abbruch der Angriffe und das Zuruckweichen beider Seiten auf die jeweiligen Ausgangsstellungen vom Vormittag kann der Ausgang als unentschieden gewertet werden Murat konnte insofern einen taktischen Sieg davontragen als er die Angriffe der Verbundeten und ihren Vormarsch auf Leipzig so lange verzogerte bis Napoleon bis zum 16 Oktober die Hauptkrafte der Armee in den Suden Leipzigs verlegen konnte Die Verbundeten zogen in den folgenden Tagen ebenso den Grossteil der Hauptarmee heran Die Verbundeten errangen insofern einen strategischen Sieg da sie der bereits kaum auf Sollstarke befindlichen Kavallerie Napoleons weitere Verluste zufugten was in den folgenden Tagen eine erhebliche Schwachung auf franzosischer Seite bedeutete Die eigenen Verluste wogen bei den Verbundeten hingegen nicht so schwer Die Stellungen beider Seiten blieben unverandert und wurden am 16 Oktober erneut heftig umkampft Die meisten Schlusselpositionen und Dorfer wurden von den Franzosen erst am 18 Oktober geraumt Literatur BearbeitenDieter Walz Sachsenland war abgebrannt 2 Auflage Verlag Sachsenbuch Leipzig 1999 ISBN 3 89664 002 X Paul Benndorf Volkerschlacht bei Leipzig Ein Gedenkbuch fur die 100jahrige Jubelfeier der deutschen Jugend erzahlt Saxoniabuchverlag Dresden 2013 ISBN 978 3 944822 14 3 Nachdr der Ausg Berlin 1913 Karl Heinz Borner Volkerschlacht bei Leipzig 1813 Illustrierte historische Hefte Bd 32 2 Auflage Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1988 ISBN 3 326 00323 4 Holger Krug Die Volkerschlacht bei Leipzig Leipzig 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Liebertwolkwitz amp oldid 225123320