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Friedrich Wilhelm von Bulow ab 1814 Graf Bulow von Dennewitz volkstumlich Der allzeit gluckliche Bulow 16 Februar 1755 in Falkenberg 25 Februar 1816 in Konigsberg war ein preussischer General Kirchenkomponist und Befreiungskampfer In den Schlachten bei Luckau Grossbeeren und Dennewitz 1813 verteidigte er Berlin erfolgreich gegen Napoleon In den Schlachten bei Leipzig 1813 und Waterloo 1815 trug er entscheidend zum Sieg uber ihn bei Daneben komponierte er Kirchenmusik Bulow gehorte zu den bedeutendsten Feldherren der Befreiungskriege Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarische Laufbahn 1 3 Im Feldzug von 1813 1 4 Im Feldzug von 1814 und 1815 1 5 Familie 1 6 Personlichkeit 2 Ehrungen 3 Wappen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Bulow Denkmal 1822 von Christian Daniel Rauch in Berlin nbsp Bulow Denkmal von Victor Seifert in DennewitzHerkunft Bearbeiten Friedrich Wilhelm kam auf dem Familiengut Falkenberg der Bulows in der Altmark zur Welt Er war der dritte Sohn von Friedrich Ulrich Arwegh von Bulow 1726 1791 und dessen Ehefrau Sophie geborene Schultz 1727 1794 Sein gebildeter Vater hatte als Leutnant am Ersten Schlesischen Krieg teilgenommen er gab Friedrich Wilhelm eine umfassende Erziehung und blieb auch in spateren Jahren noch von bedeutendem Einfluss auf ihn Militarische Laufbahn Bearbeiten Am 2 April 1768 trat Bulow als Gefreiterkorporal in das Infanterieregiment von Lottum Nr 13 der Preussischen Armee ein Als Sekondeleutnant seit 1 April 1778 nahm er mit seinem Regiment am Bayerischen Erbfolgekrieg teil und bewahrte sich dabei wahrend des Gefechts bei Leopold Als Kapitan wurde Bulow 1793 zur Dienstleistung beim Prinzen Louis Ferdinand von Preussen kommandiert Diese Stellung hatte er bis zum Frieden von Basel inne In der Zwischenzeit kampfte Bulow im Feldzug 1793 94 bei Kaiserslautern Eichweiler Meckenheim Roth Herzogenbusch Altdorf Fischingen sowie der Belagerung von Mainz Fur den Sturm auf die Zahlbacher Schanze wurde Bulow am 17 Juli 1793 mit dem Pour le Merite ausgezeichnet Nachdem er am 3 April 1794 zum Major befordert worden war kam er als solcher am 14 November 1795 zum Fusilierbataillon Stutterheim Nr 21 der 2 Ostpreussischen Fusilierbrigade Innerhalb der Brigade erfolgte am 12 September 1797 seine Ernennung zum Chef des neu aufgestellten Fusilierbataillons Nr 24 Kurzzeitig war Bulow ab 15 November 1805 Kommandeur des Infanterieregiments Prinz Louis Nr 20 kehrte dann aber auf eigenen Wunsch hin am 7 Dezember 1805 wieder zur 2 Ostpreussischen Fusilierbrigade zuruck Dort wurde er am 23 Mai 1806 Oberst Wahrend des Feldzuges 1806 07 kampfte Bulow unter L Estocq bei Thorn und Danzig und wurde am 5 Februar 1807 bei Waltersdorf durch einen Gewehrschuss am linken Arm verwundet Zuletzt wirkte er als Brigadier in den Truppen des Generalleutnants Blucher 1808 Generalmajor und 1809 Brigadier der pommerschen Infanteriebrigade waren seine nachsten Posten hier zunachst unter Blucher und dann unter Yorck 1812 machte man ihn als Vertreter Yorcks zum stellvertretenden Generalgouverneur von Ost und Westpreussen Im Feldzug von 1813 Bearbeiten nbsp Pyramide zur Erinnerung an die Schlacht bei Grossbeeren in Grossbeeren nbsp Gedenktafel mit Bulows Worten an der PyramideBulow wurde bei Beginn des Krieges 1813 zum Generalleutnant und Kommandierenden General des III Armeekorps ernannt In der Schlacht bei Mockern am 5 April 1813 nahm nur seine Kavallerie teil Am 2 Mai sturmte er Halle an der Saale und schutzte durch seinen Erfolg im Gefecht bei Luckau gegen Marschall Oudinot das von den Franzosen bedrohte Berlin Nach dem Waffenstillstand im August 1813 wurde sein Korps der Nordarmee des Kronprinzen von Schweden zugeteilt und war damit am Anfang zur Untatigkeit gezwungen Gegen den Willen des Oberbefehlshabers schlug er am 23 August die Schlacht bei Grossbeeren wo er Oudinot zum zweiten Mal besiegte Am 6 September schlug er gemeinsam mit Tauentzien die Schlacht bei Dennewitz 1 in der er den franzosischen Marschall Michel Ney besiegte und den Franzosen so betrachtliche Verluste zufugte dass er Berlin damit endgultig retten konnte 2 Dafur erhielt er das Eichenlaub zum Pour le Merite Seitdem wurde er von den Berlinern der allzeit gluckliche Bulow genannt 3 da er als einziger General seiner Zeit nie eine Schlacht verlor An der Volkerschlacht bei Leipzig nahm Bulow als Kommandeur des 3 preussischen Korps teil Er tauchte von Paunsdorf und Reudnitz her kommend am 19 Oktober mit seinen Truppen als Erster vor Leipzig auf Spater wandte er sich nach Westen besetzte Westfalen und eroberte bis Ende Januar 1814 praktisch ganz Holland und Belgien Bulow wurde dann mit seiner Streitmacht zur Armee des Feldmarschalls Blucher hinzugezogen der in der Champagne stand Auf dem Weg dorthin nahm er die Festungen La Fere und Soissons ein und nahm am 9 und 10 Marz an der Schlacht bei Laon teil Sein Konig ehrte seine Verdienste mit der Verleihung des Grosskreuzes des Eisernen Kreuzes am 15 September 1813 sowie am 11 Dezember 1813 mit dem Roten Adlerorden I Klasse Im Feldzug von 1814 und 1815 Bearbeiten Bulows Truppen begleiteten den Vormarsch Bluchers nach Paris Am 3 April 1814 schlug ihn der Konig zum Ritter des Schwarzen Adlerordens Schliesslich schloss er den Feldzug mit der Ersturmung des Montmartre in Paris ab Er wurde zum General der Infanterie ernannt und erhielt am 18 Mai 1814 das Kommandeurskreuz des Maria Theresia Ordens 4 Am 3 Juni 1814 wurde er unter dem Namen Bulow von Dennewitz in den Grafenstand erhoben Am 1 April 1815 erhielt er den Oberbefehl uber das IV Armeekorps brachte aber seine Truppen versehentlich nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Ligny In der folgenden Schlacht bei Waterloo am 18 Juni war er ein wichtiger Faktor zum schliesslichen Sieg uber Kaiser Napoleon I Der britische Feldmarschall Wellington bezeichnete Bulows Einsatz in der Schlacht als entscheidend Am 14 Juli 1815 wurde der Graf per Armeebefehl zum Chef des 15 Infanterie Regiments ernannt 5 Der Konig der Niederlande verlieh ihm am 28 Juli 1815 das Grosskreuz des Militar Wilhelms Ordens und Konig Friedrich Wilhelm III schenkte ihm 25 000 Taler sowie die Guter Grunhoff Rudnicken und Neuhausen in Ostpreussen Bulow kehrte im Oktober 1815 bereits korperlich gezeichnet nach Ostpreussen zuruck und ubernahm dort als Kommandierender General das I Armee Korps in Konigsberg Dort starb er bereits wenige Monate spater am 25 Februar 1816 an den Folgen einer Erkaltung die er sich bei der Jagd zugezogen hatte Familie Bearbeiten Bulow war zweimal verheiratet Am 9 November 1802 ehelichte er in Konigsberg Auguste Marianne 1780 1807 die Tochter des preussischen Generalmajors Johann Kasimir von Auer Das Paar hatte folgende Kinder Wilhelmine 1805 Johanna Auguste 1806 Marianne 29 Juni 1807 1 Februar 1874 Anton Otto Ludwig Leopold Eugen von Bardeleben 15 Mai 1797 4 April 1884 6 Sohn von Karl Alexander von BardelebenNach deren Tod heiratete er am 27 Juni 1808 die Schwester seiner ersten Ehefrau Pauline Juliane 1790 1842 Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor Elise Sophie Friederike 1810 1811 Rudolf Wilhelm 1811 1812 Albert Friedrich 7 Dezember 1811 14 Mai 1887 7 Luise Pauline 25 Oktober 1813 1905 Karl Eduard von Bulow 1803 1853 Luise wurde Stiefmutter von Hans von Bulow Pauline Wilhelmine Victorie Beerenhilde 15 Juli 1815 18 August 1867 Viktor Karl Ludwig Johann von Klinckowstroem 23 August 1813 8 November 1876 8 Personlichkeit Bearbeiten Bulow verweigerte mehrmals Befehle seiner Vorgesetzten Jean Baptiste Bernadotte Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen nicht ruckwarts und Gebhard Leberecht von Blucher Herr General Sie sind gut zum Befehlen aber schlecht zum Gehorchen Im besiegten Frankreich erwarb Bulow sich breite Anerkennung indem er keine Ubergriffe auf Zivilisten duldete und Plunderern mit schweren Strafen drohte Er brachte Blucher von dem Plan ab den Pont d Iena in Paris zu sprengen da es keinen Sinn habe den Hass der Franzosen zu provozieren Der franzosische Konig Ludwig XVIII verlieh Bulow daraufhin den militarischen Verdienstorden 3 Ehrungen Bearbeiten1822 wurde das Bulow Denkmal von Christian Daniel Rauch links neben der Neuen Wache in Berlin enthullt das als ein Meisterwerk der Berliner Bildhauerschule gilt Kaiser Wilhelm II verlieh dem Infanterie Regiment Nr 55 am 27 Januar 1889 zum bleibenden Andenken den Namen Infanterie Regiment Graf Bulow von Dennewitz 6 Westfalisches Nr 55 Er ist zudem Namensgeber der Bulowstrasse in Koln Leipzig Kiel Blucherplatz 9 und einer grossen Anzahl weiterer Bulowstrassen in anderen Ortschaften Im Berliner Generalszug ist der Dennewitzplatz mittelbar auch nach ihm und die sich anschliessende Bulowstrasse direkt benannt nebst weiterer Bulowstrassen sowie ein vormaliger Bulowplatz Ein Reichspostdampfer der Feldherren Klasse erhielt den Namen Bulow 10 In der Befreiungshalle in Kelheim ist sein Name auf einer der Feldherrentafeln genannt 11 Im Leipziger Stadtteil Reudnitz erinnert der Apelstein Nr 42 an Bulow Ausserdem wurden die Bulow Pyramide 1906 in Grossbeeren und das Bulow Denkmal 1913 in Dennewitz ihm zu Ehren errichtet Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen Bulow von Dennewitz 18141814 Quadrierter Schild mit roter Einfassung und mit Mittelschild Der Mittelschild ist ebenfalls quadriert mit Herzschild Dieses Herzschild zeigt in Blau vierzehn goldene Pfennige oder Kugeln 4 4 3 3 wohl auch 4 4 3 2 1 1 und 4 in Blau funf silberne wellenweise gezogene schmale Balken oder Faden 2 und 3 in Blau ein rechtsgewendeter blauer Vogel mit goldener Brust einen goldenen mit einem Diamant gezierten Bing im Schnabel haltend 1 und 4 des Hauptschildes in Silber der preussische schwarze Adler ohne Szepter und Reichsapfel 2 und 3 in Gold ein aus zwei Zweigen gebildeter oben offener Lorbeerkranz und vor diesem aufrechtstehend ein Schwert mit goldenem Griffe Der rote Schildesrand enthalt in der unteren Halfte die Worte Dennewitz 6 September 1813 Den Schild deckt eine Grafenkrone auf welcher vier Helme stehen von denen der rechte der zweite und der linke mit einer Grafenkrone geziert sind Auf dem rechten Helme steht der preussische schwarze Adler einwartssehend auf dem zweiten ein offener blauer Flug dessen Flugel mit den Balken des 1 und 4 Feldes des Mittelschildes belegt sind Der dritte Helm ist mit einem blau goldenen Wulste besetzt und tragt zwischen zwei goldenen Flugeln von welchen jeder mit einem blauen Buffelshorn und dieses wieder mit sieben goldenen Pfennigen oder Kugeln belegt ist den Vogel des 2 und 3 Feldes des Mittelschildes Auf dem linken Helme steht das Schwert mit dem Lorbeerkranze wie im 2 und 3 Felde des Hauptschildes Die Decken des rechten Helmes sind silbern und schwarz die des zweiten silbern und blau des dritten golden und blau und des linken golden und grun 12 Werke Auswahl BearbeitenNeben dem Kriegshandwerk beschaftigte sich Bulow mit den schonen Kunsten Er komponierte Kirchenmusik darunter eine Messe mehrere Motetten sowie den 51 und den 100 Psalm in einer Ubersetzung von Moses Mendelssohn Jauchzet dem Herrn alle Welt in F Dur RISM ID 452009006 Literatur BearbeitenMax Jahns Bulow von Dennewitz Friedrich Wilhelm Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 520 524 Grosser Generalstab Hrsg 1806 Das Preussische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1906 S 108 Heinrich August Ernst von Bulow Generalfeldmarschall Graf Bulow von Dennewitz Komitee zur Errichtung eines Bulow Denkmals Dennewitz 1910 archive org Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 3 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 294 306 Nr 1137 DNB 367632780 Hans Branig Bulow von Dennewitz Friedrich Wilhelm Graf in Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 S 738 ISBN 3 428 00183 4 Frank Bauer Graf Bulow von Dennewitz Der dreimalige Retter Berlins Sonderheft 2 der Kleinen Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813 1815 Edition Konig und Vaterland Potsdam 2006 Karl August Varnhagen von Ense Leben des Generals Grafen Bulow von Dennewitz G Reimer Berlin 1853 Nachdruck Hrsg BiblioBazar Bibliolife Verlag 2008 ISBN 978 0559141300 Reprint Melchior Verlag Wolfenbuttel ISBN 978 3944289557 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bulow von Dennewitz Friedrich Wilhelm Graf seit 1814 preussischer General 16 2 1755 Falkenberg Kreis Osterburg 25 2 1816 Konigsberg evangelisch Graf Bulow von Dennewitz in Verein fur die Geschichte Berlins e V Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz Epoche Napoleon Friedrich Wilhelm von Bulow in Leipzig Lexikon Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz in dennewitz com RISM Friedrich Wilhelm Bulow von DennewitzEinzelnachweise Bearbeiten General von Bulow erhielt fur den Gewinn der Schlacht das Grosskreuz des Eisernen Kreuzes und wurde spater fur sich und seine Nachkommen mit dem Namen eines Grafen von Dennewitz belegt Jakob Sass Befreiungskriege Als Napoleon beinahe Berlin erobert hatte In Welt Online 16 November 2023 abgerufen am 16 November 2023 a b Bulow Dennewitz Feldherr und Patriot In dennewitz com Abgerufen am 16 November 2023 Jaromir Hirtenfeld Der Militar Maria Theresien Orden und seine Mitglieder Wien 1857 Alfred Cramer Geschichte des Infanterie Regiments Prinz Friedrich der Niederlande 2 Westfalisches Nr 15 Verlag R Eisenschmid Verlagsbuchhandlung fur Militarwissenschaft Berlin 1910 Marcelli Janecki Red zug Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 Hrsg Deutsche Adelsgenossenschaft Verlag von W T Bruer Berlin 1898 S 25 Heinrich August Ernst von Bulow Generalfeldmarschall Graf Bulow von Dennewitz Komitee zur Errichtung eines Bulow Denkmales Dennewitz 1910 S 68 f Karl Hopf Historisch genealogischer Atlas seit Christi Geburt Band 1 Ausgabe 2 S 101 Textarchiv Internet Archive Hans G Hilscher Dietrich Bleihofer Bulowstrasse In Kieler Strassenlexikon Fortgefuhrt seit 2005 durch das Amt fur Bauordnung Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel Stand Februar 2017 kiel de Reichspostdampfer Bulow 1906 1951 Seite uber die Befreiungshalle Napoleon Monuments eu Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung 1 Band A K Verlag T O Weigel Leipzig 1852 S 132 f Normdaten Person GND 118666029 lobid OGND AKS LCCN no2008120266 VIAF 45096211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bulow von Dennewitz Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Bulow von Dennewitz Friedrich Wilhelm GrafKURZBESCHREIBUNG preussischer Offizier zuletzt General der InfanterieGEBURTSDATUM 16 Februar 1755GEBURTSORT FalkenbergSTERBEDATUM 25 Februar 1816STERBEORT Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz amp oldid 239182000