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Dieser Artikel befasst sich mit dem klassizistischen Bildhauer Christian Daniel Rauch Fur den DDR Fussballer siehe Daniel Rauch Christian Daniel Rauch 2 Januar 1777 in Arolsen 3 Dezember 1857 in Dresden war ein deutscher Bildhauer Neben seinem Lehrer Johann Gottfried Schadow war er der bedeutendste Vertreter des deutschen Klassizismus und der Begrunder der Berliner Bildhauerschule Zu seinen Hauptwerken gehoren das Grabmal fur Konigin Luise von Preussen 1814 die Denkmaler fur Friedrich Wilhelm von Bulow 1822 Gerhard von Scharnhorst 1822 Gebhard Leberecht von Blucher 1826 und Friedrich den Grossen 1851 in Berlin das Denkmal fur Konig Maximilian I Joseph von Bayern 1835 in Munchen und das Albrecht Durer Denkmal 1840 in Nurnberg Wichtige Gedenkstatten des Bildhauers sind das Christian Daniel Rauch Geburtshaus und das Christian Daniel Rauch Museum in Arolsen Christian Daniel Rauch Fotografie von Franz Hanfstaengl 1855 Rauchs Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 1 2 Am preussischen Hof 1 3 Studium in Rom 1 4 Werkstatt in Berlin 1 5 Arbeitsweise und Kunstauffassung 1 6 Spate Jahre und Ehrungen 2 Werke Auswahl 3 Rauch in Arolsen 3 1 Rauch Geburtshaus 3 2 Rauch Museum 3 3 Rauch Stiftung 3 4 Popularkultur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabmal fur Konigin Luise von Preussen 1814 Mausoleum Charlottenburg nbsp Scharnhorst Denkmal 1822 Berlin nbsp Bulow Denkmal 1822 Berlin nbsp Blucher Denkmal 1826 Berlin nbsp Denkmal fur Konig Maximilian I Joseph von Bayern 1835 Munchen nbsp Durer Denkmal 1840 Nurnberg nbsp Denkmal fur Friedrich den Grossen 1851 Berlin nbsp Glaube Liebe Hoffnung 1852 Stadtkirche ArolsenFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten Christian Daniel Rauch wurde am 2 Januar 1777 im waldeckischen Arolsen geboren Dort wurde er auch am Heiligen Dreikonigstag getauft Er war der Zweitjungste von sechs Geschwistern Zwei Geschwister waren zum Zeitpunkt seiner Geburt schon verstorben zwei weitere folgten ihnen als Rauch zwei bzw zwanzigjahrig war Sein Vater Johann Georg Rauch wurde 1729 in Flechtdorf geboren Dieser war erst Soldat bevor er dann als Kammerdiener des Fursten zu Waldeck tatig wurde Rauchs Mutter stammte aus Mengeringhausen und starb im Alter von 77 Jahren Die Familie lebte in verhaltnismassig einfachen Verhaltnissen wovon sich jeder auch heute noch in dem restaurierten Geburtshaus Rauchs kleines Fachwerkhaus in der Rauchstrasse Bad Arolsen im furstlichen Brauereigarten ein Bild machen kann Der gebildete Vater liess seine Sohne an der fruher noch kostenpflichtigen Burgerschule Arolsen unterrichten Zusatzlich bekamen sie Privatunterricht in Latein und Franzosisch Die sprachlichen Kenntnisse sowie der gute Umgang bei Hofe sollten ihm spater sehr dienlich sein Als Rauch dreizehn Jahre alt war begann er seine Lehre bei dem Bildhauer Friedrich Valentin in Helsen Funf Jahre spater verliess Rauch Valentin da es keine Auftrage mehr gab Von 1795 bis 1797 war er Gehilfe des Bildhauers und Akademieprofessors Johann Christian Ruhl in Kassel fur den er an der Ausschmuckung des Schlosses Wilhelmshohe mitwirkte An der Kasseler Landgraflichen Akademie wo auch Ruhl lehrte modellierte er in Ton Am preussischen Hof Bearbeiten Nach dem Tod des Vaters 1796 sorgte zunachst der elf Jahre altere Bruder Friedrich der Hofgartner und danach Kammerdiener beim preussischen Konig im Schloss Sanssouci in Potsdam war fur die Familie Als sein Bruder 1797 starb musste der zwanzigjahrige Christian Daniel die Sorge fur die Mutter und den jungeren Bruder Ludwig ubernehmen Noch im gleichen Jahr trat er die Stelle seines Bruders an und wurde Kammerdiener bei Friedrich Wilhelm II Nebenher studierte er Kunstgeschichte und Altertumskunde an der Berliner Kunstakademie Nach dem baldigen Tod des preussischen Konigs wechselte er in den herrschaftlichen Dienst der jungen Konigin Luise die er auf ihren Reisen begleitete An der Kunstakademie freundete er sich mit vielen Kunstlern an darunter Karl Wichmann und Karl Kretschmar Es entstanden erste eigene plastische Arbeiten er modellierte einige Reliefs nach Skizzen von Gottfried Schadow und wurde 1803 Schadows offizieller Gehilfe Schadow war schon mit 24 Jahren Leiter der koniglichen Bildhauerwerkstatt geworden und erkannte Rauchs Begabung Versuche Rauchs aus dem hofischen Dienst entlassen zu werden scheiterten an der Weigerung der Konigin Rauch arbeitete bis spat in die Nacht las Werke von Goethe und Schiller und modellierte anstatt wie seine Freunde Karten zu spielen 1804 und 1812 wurde Rauch Vater zweier Tochter Agnes und Doris jedoch ohne mit deren Mutter Wilhelmine Schulze 1783 1855 die Ehe einzugehen Er bekannte sich aber zu den Tochtern wie spater zu seinen sechs Enkelkindern zog sie in seinem Haushalt auf und erreichte dass sie seinen Familiennamen tragen durften 1 Wenn nicht bei ihm so wohnten die Kinder im Logierhaus der Familie seines Vetters Mundhenk in Bad Pyrmont am Altenauplatz 1 Da es dem beruhmten Kunstler unmoglich war die Mutter der Kinder die zwar noch ziemlich jung hubsch von Gestalt aber sehr hasslich von Kopf war zu ehelichen wurden die Kinder mit Hilfe der Familie Mundhenk immer wieder dort oder bei Pflegeeltern in Holzhausen untergebracht Auch spater als inzwischen beruhmter Kunstler am preussischen Hof besuchte Christian Daniel Rauch Bad Pyrmont mehrfach 1797 1819 1823 und logierte im Haus Mundhenk Studium in Rom Bearbeiten Auf einflussreiche Fursprache hin gewahrte ihm Friedrich Wilhelm III mit Kabinettsorder vom 29 Juli 1804 fur sechs Jahre ein Stipendium von jahrlich 125 Talern und 12 Groschen fur einen Studienaufenthalt in Italien Mit 27 Jahren trat er die Reise nach Rom als Begleiter des jungen Grafen Karl Sandretzky an Ihre Reise fuhrte durch Deutschland Schweiz Frankreich und Italien Bald nach seiner Ankunft wurde er Wilhelm von Humboldt dem preussischen Gesandten beim Vatikan vorgestellt Sie schlossen Freundschaft und Humboldt stellte weitere Kontakte zu Kunstlern und Gelehrten her In Rom lernte Rauch auch die klassizistischen Bildhauer Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen kennen Nach Humboldts Weggang lebte er in der Kunstlerherberge Casa Buti Im Jahr 1809 wurde Rauchs Stipendium auf 400 Taler jahrlich erhoht Rauch lebte abwechselnd in Rom und Carrara hier zeitweise in einer Wohn und Arbeitsgemeinschaft mit Christian Friedrich Tieck Mit grosser Anteilnahme erlebte Rauch aus der Entfernung den Niedergang Preussens sowie auch den Befreiungskrieg Ihm wurde selbst in Italien mit Verbannung gedroht und er musste sich einmal zwischen Carrara und Rom freikaufen Im Herbst 1810 wurde Rauch nach Fursprache Wilhelm von Humboldts vom preussischen Konig Friedrich Wilhelm III der Auftrag erteilt eine Liegefigur der verstorbenen Konigin Luise fur deren Sarkophag im Charlottenburger Mausoleum zu schaffen Er fertigte die Gipsversion 1811 und 1812 unter den Augen des Konigs an Erschwert wurde die Arbeit dadurch dass Rauch die Marmorarbeiten in Rom ausfuhren lassen der Konig die Statue aber gerne in Berlin entstehen sehen wollte und sich das Zugestandnis fur Rom nur schwer abrang 1812 sandte Rauch das Gipsmodell nach Rom Rauch beschloss Statue und Sarkophag in Carrara roh anzulegen und erst in Rom zu vollenden Nach der Vollendung des Grabmals wurde es fur die Seefahrt nach Hamburg verladen Rauch erfuhr aus der Zeitung dass das Schiff gekapert worden war und erst funf Monate spater kam die Nachricht dass das Grabmonument auf einem anderen Schiff in Cuxhaven angekommen sei Rauch konnte es noch vor der Ruckkehr des Konigs vom Wiener Kongress von den Salzwasserschaden befreien und in dem dafur neu erbauten Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg aufstellen Werkstatt in Berlin Bearbeiten Seit 1815 hatte Rauch in Berlin eine Wohnung im Berliner Schloss Aber erst 1819 liess er sich dauerhaft in der Hauptstadt nieder Zunachst musste er einen heftigen Kampf um eine den Anforderungen genugende Werkstatt fuhren Die Situation entspannte sich erst als ihm das sogenannte Lagerhaus in der Klosterstrasse zur Verfugung gestellt wurde Er loste seine Werkstatt in Carrara auf und liess Tieck mit vier der geschicktesten italienischen Marmorwerkleute nach Berlin kommen Das Lagerhaus seine Heimat wurde zum Ursprungsort der Berliner Bildhauerschule Rauch selbst war unablassig tatig gonnte sich bis ins hohe Alter nach dem einfachen Essen keine Ruhe und der Gang zur Werkstatt war ihm auch in truben Tagen ein Trost Zeitweise war Rauch einer der meistbeschaftigten Bildhauer in ganz Europa Als Hohepunkt seiner kunstlerischen Karriere lasst sich wohl der Staatsauftrag fur das Reiterstandbild Friedrichs des Grossen 1836 bezeichnen 1851 enthullt mit dem er seinem Lehrer Schadow endgultig den Rang abzulaufen schien Dieser soll berlinernd und humorig gesagt haben Mein janzer Ruhm is in Rauch uffjegangn Neben vielen Fursten und Feldherrenstatuen fertigte er auch Bronze und Marmorbusten von Goethe und Durer sowie einzelne Busten fur die Walhalla Gedenkstatte in Regensburg unter anderem Anton Raphael Mengs und Gerhard von Scharnhorst an Eine Besonderheit im Werk Rauchs ist die marmorne Statuengruppe Glaube Liebe Hoffnung die in der Arolser Stadtkirche neben und vor dem Altar standen und nach der Kirchenrenovierung 1957 1958 einen neuen Platz in einer Wandnische fanden Anlass zum Entwurf der Statue Glaube war eine 1821 geausserte und nach zehn Jahren wiederholte Bitte um eine Plastik fur die dortige Stadtkirche Rauch gab deshalb seinem Knaben Camillo die Figur des Waisenknaben wurde vom Francke Denkmal in Halle ubernommen eine Schale in die Hande die er bittend vor sich halt Er beschloss dem Gotteshaus eine grossere Gruppe zu stiften Dem Knaben mit der Bibel der den Glauben verkorpert stellte er die Figur mit der warmenden Flamme als Liebe gegenuber Bei einem Besuch Rauchs in Arolsen dem ersten nach 23 Jahren wurde die Aufstellung der Skulpturen besprochen 1845 entwarf Rauch die Figur der Hoffnung aber erst 1852 konnte sie in der Kirche aufgestellt und beim Weihnachtsgottesdienst dieses Jahres erstmals betrachtet werden 1852 bot Rauch der Stadtkirche Gipsabdrucke der vier Kardinaltugenden Weisheit Massigung Gerechtigkeit und Starke als Geschenk an Die Kirchenbehorde ging darauf jedoch nicht ein weil ihr die Allegorien aus theologischer Sicht problematisch erschienen Rauch war tief verargert und schenkte die vier Darstellungen 1856 dem Fursten zu Waldeck der sie im Treppenhaus des Schlosses anbringen liess Arbeitsweise und Kunstauffassung Bearbeiten Bevor Rauch seine Skizzen zu einer Bildnisstatue anfertigte besorgte er sich alle erreichbaren Portrats und die vorhandene Literatur uber die Person Die dann angefertigten Skizzen wurden dem Auftraggeber meist Fursten aber spater auch Burgervereinen und Stadten vorgelegt die vielfach Anderungen wunschten Nach ihrem Einverstandnis wurde zunachst ein kleines Gipsmodell angefertigt dann ein Hilfsmodell in halber Grosse Die Modelle wurden nackt angefertigt um anatomische Fehler zu vermeiden Diesen Modellen hangte er Stoffbahnen zur Ausrichtung des Faltenwurfes um Da Rauch sehr sparsam war nutzte er diesen Stoff manchmal fur Mantel seiner Enkelkinder Auch befasste er sich eingehend mit der Ortlichkeit die fur die Aufstellung des Denkmals vorgesehen war Er forderte zum Beispiel Plane Skizzen der umstehenden Gebaude und Bodenprofile an oder wahlte unter mehreren Platzen aus Erst hiernach konnte die richtige Grosse festgelegt und dem vorlaufigen Kostenanschlag ein endgultiger nachgereicht werden Die Ausarbeitung der Statue erfolgte in Ton Damit dem oft viele Zentner schweren Koloss Halt gegeben werden konnte richtete man vorher ein starkes Eisengerust als Skelett auf und schichtete den Ton darum Die Schaffung des Tonmodells dauerte Monate Dabei musste der Ton standig feucht gehalten werden damit er nicht rissig wurde Von dem Tonmodell wurde mit grosser Vorsicht und Sorgfalt eine Kopie in Gips abgenommen Solche Gipsmodelle die leicht zu modellieren waren und der spateren Ausfuhrung in Marmor oder Bronze genau glichen wurden von Rauch gelegentlich in seiner Werkstatt offentlich gegen Entgelt ausgestellt der Ertrag kam dem Waisenhaus oder anderen sozialen Einrichtungen zu Sollte das Standbild in Marmor ausgefuhrt werden so musste man sich zuerst grob von der Aussenseite dann vorsichtig mit Meissel Raspel und Feile an das Bildwerk heranarbeiten Diese Arbeit uberliess Rauch weitgehend seinen Mitarbeitern und Schulern er selbst legte nur die letzte Hand an Anders hatte die fast unglaubliche Anzahl der Skulpturen nicht entstehen konnen Er schuf in seinem Leben mit Hilfe seiner Schuler und Lehrlinge rund 50 Statuen 150 Busten und 90 Reliefs Bei seiner rastlosen Arbeit mit Spatel Meissel und Feile war Rauch immer wieder mit grossen Problemen konfrontiert Ein Standbild des Zaren Alexander I von Russland das Rauch fur 1817 geplant hatte konnte er erst drei Jahre spater vollenden da sich zweimal der Marmor als rissig und unbrauchbar erwies Grosste Sorgfalt widmete er auch den Denkmalern Scharnhorsts und Bulows Bei diesen Statuen und den Sockelreliefs trat fur Rauch zum ersten Mal die Frage der Kleidung auf Da er die klassischen griechischen Werke als den Hohepunkt der plastischen Kunst empfand kleidete er die von ihm geschaffenen Statuen in klassische Gewander Bei diesem Standpunkt blieb er sein Leben lang So lehnte er es noch dreissig Jahre spater ab die Geistesheroen Schiller und Goethe als Gruppe fur Weimar anders als im idealen Kostum zu entwerfen Weil der beruhmteste unter den Stiftern des Doppeldenkmals Konig Ludwig von Bayern auf seiner heroisierenden Auffassung bestand verzichtete Rauch auf den Auftrag der daraufhin seinem Schuler Rietschel erteilt wurde Rauch war von seiner bildhauerischen Grundschule der Antike und von dem zu benutzendem Material dem Stein und dem Erz her nicht bereit eine aus der Emotion kommende Bewegung darzustellen Pathetisches Effektvolles lag ihm fern Bei aller realen Ahnlichkeit in Gesichtszugen und Gestalt sucht er seinen Geschopfen eine zum Idealen strebende Allgemeingultigkeit zu geben ohne jedoch eine innere Bewegung bei ihnen zu verbergen Sein Streben nach Geschlossenheit und Harmonie trug ihm in der zweiten Halfte des Jahrhunderts den Vorwurf der Schwunglosigkeit und des Mangels an Anmut ein Rauch hat zeitlebens an allen Erscheinungen der Kunst und des Kunstgewerbes grossen Anteil genommen Er half Bildhauern indem er ihnen behauenes Material zur Verfugung stellte Er beriet Fursten und wohlhabende Leute bei Marmoreinkaufen aus Italien und Griechenland Uberdies sorgte er dafur dass die Berliner Giesserei mit guten Formern und Giessern besetzt war Mehrfach wurden auf seine Initiative hin Fachkrafte nach Petersburg und Paris geschickt Spate Jahre und Ehrungen Bearbeiten nbsp Rauchs Ehrengrab auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof nbsp Lukaspokal des Hamburger Kunstlervereins die Detailansicht zeigt das Portrat von Christian Daniel Rauch In der zweiten Halfte seines Lebens ging Rauch mehrfach auf Reisen um bei der Einweihung seiner Denkmaler anwesend zu sein um antike Skulpturen zu kaufen oder Einladungen zu folgen So unternahm er Reisen nach Venedig und Neapel wo er mit dem preussischen Gesandten Basilius von Ramdohr und Prinz Heinrich von Preussen 2 zusammentraf Er bereiste viele europaische Stadte und besichtigte Kirchen Schlosser Museen sowie Werkstatten und Ateliers seiner Kollegen 1830 unternahm er die vierte 1855 eine letzte Italienreise Rauch wurde in gelehrte Gesellschaften Akademien und Kunstlerkreise aufgenommen und man bedachte ihn mit zahlreichen Auszeichnungen und Orden 1832 wurde er als auswartiges Mitglied in die Academie des Beaux Arts aufgenommen Ausserdem war er seit dem 31 Mai 1842 Mitglied des preussischen Ordens Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste 3 Die grosste offentliche Ehrung erhielt er nach der Enthullung des Friedrich Denkmals in Berlin Er erhielt eine Plakette die von der Koniglichen Akademie der Kunste zu seiner Ehrung gestiftet wurde Die Vorderseite zeigt innen das Reiterdenkmal umrandet von den bedeutendsten Werken Rauchs die Ruckseite sein Profil Im Jahr 1851 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin verliehen Rauchs Produktivitat hielt bis zum Lebensende an Noch in seinem 81 Lebensjahr schuf er eines seiner reifsten Werke die Statue des Forderers der Landwirtschaft Albrecht Daniel Thaer Erst in den letzten Monaten erkrankte er und begab sich zur Behandlung nach Dresden Dort starb er am 3 Dezember 1857 um sieben Uhr morgens nachdem er 48 Stunden ohne Bewusstsein gewesen war Er fand seine letzte Ruhe in einem Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof Die Grabstatte befindet sich in der Abt CAL G2 Eine Buste zu Ehren Christian Daniel Rauchs findet sich als Nebenbuste zum zentralen Standbild Konig Friedrich Wilhelms IV in der Denkmalgruppe 31 der Siegesallee in Berlin Sie wurde 1900 von Karl Begas ausgefuhrt Zahlreiche Bildhauer und weitere Kunstler waren Schuler Rauchs zu ihnen zahlen unter anderen Friedrich Drake der die Viktoria der Berliner Siegessaule fertigte Ernst Rietschel der das Goethe und Schiller Denkmal in Weimar schuf Albert Wolff Bernhard Afinger August Kiss und Theodor Kalide Wenn sehr junge Bewerber um Aufnahme in seine Werkstatt baten empfahl Rauch ihnen meist vier bis funf Jahre bei einem Steinmetz in die Lehre zu gehen um die Technik dieses Handwerks grundlich zu erlernen und sich erst dann der Bildhauerkunst zu widmen Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Kranzwerfende Viktoria 1845 Alte NationalgalerieAdelheid von Humboldt als Psyche sitzende Marmorstatue Rom 1810 Grabmal fur Konigin Luise von Preussen Marmor Mausoleum Charlottenburg 1814 Lebensgrosse Goethebuste 1820 Marmor Goethe Museum Dusseldorf Marmorstandbilder fur Bulow und Scharnhorst vor der Neuen Wache Berlin 1822 Bronzestandbild fur Blucher an der Prachtstrasse Unter den Linden Berlin 1824 Bronzestandbild fur Blucher auf dem Salzring ab 1827 Blucherplatz in Breslau 1824 aufgestellt 1827 Marmorbuste Carl Friedrich Zelters 1758 1832 Berlin Sing Akademie 1825 Denkmal August Hermann Francke fur Halle Saale 1825 1829 Denkmal fur Friedrich von Kleist fur Merseburg 1825 26 Goethe im Hausrock Statuette 1828 Als Medailleur modellierte Rauch die Medaille Brandts von Alexander von Humboldt 1828 Die Berliner Medailleure Gottlieb Goetze Christoph Carl Pfeuffer und Johann Karl Fischer erhielten von Rauch Kopien seiner Werke auf ihren Medaillen 4 Bronzeplastiken fur das Grabmal der Fursten Mieczyslaw und Boleslaw von Polen in der Goldenen Kapelle des Posener Doms 1841 Arbeiten fur die Walhalla Busten von Raphael Mengs 1808 Hans Sachs van Dyck Admiral Tromp Martin Schon 1813 Snyders 1814 Blucher 1817 Graf Diebitsch Sabalkansky 1830 Scharnhorst 1831 Durer 1837 und 6 Victorien zwei sitzend vier stehend Denkmal fur Konig Max I Joseph Erzguss von Johann Baptist Stiglmaier Munchen Durer Standbild in Nurnberg 1830 1840 Erzguss von J D Burgschmiet Victoria stehende Marmorstatue mit Kriegsschaden im Park von Schloss Tamsel Neumark 1840 heute Dabroszyn Polen Standbild Gneisenaus an seinem Mausoleum im Sommerschenburg 1835 1841 5 Lowenbrunnen auf dem Marktplatz in Eberswalde Marmorstatue Kranzwerfende Viktoria 1838 45 im Berliner Schloss jetzt Alte Nationalgalerie Berlin Grabmal fur Konigin Friederike von Hannover im Welfenmausoleum 6 um 1842 Grabmal fur Konig Ernst August von Hannover im Welfenmausoleum 7 Modell fur Durer Denkmal in Nurnberg vor 1849 von Jakob Daniel Burgschmiet 1849 in Bronze gegossen Grabmal fur Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen Marmor Mausoleum Charlottenburg 1846 Denkmal Friedrich II von Preussen Berlin Friedrichshain Berlin 1848 Reiterstandbild Friedrichs des Grossen auf der Prachtstrasse Unter den Linden Berlin 1851 Bronzestandbilder fur Yorck und Gneisenau an der Prachtstrasse Unter den Linden Berlin 1855 Bronzestatue Albrecht Thaer 1859 Lichthalle Invalidenstrasse 42 Lebenswissenschaftliche Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin Bronzeplastik Immanuel Kant fur Konigsberg 1864 von Hermann Gladenbeck gegossen 1945 verschollen als Nachguss 1992 wieder aufgestellt Moses gestutzt von Aaron und Hur im Gebet fur sein Volk im Kampf gegen die Amalekiter Entwurf Marmorgruppe an der Friedenskirche in Potsdam Je ein Paar liegender Bronzehirsche u a fur das Jagdschloss Platte bei Wiesbaden fur das Hirschtor in Rastede 8 fur das Sanssouci Tor des Wildpark Potsdam 1844 45 9 10 und fur den Schlossberg Neustrelitz 1825 11 Buste fur Karl August von Hardenberg auf der Plassenburg in KulmbachWeitere Hauptwerke nbsp Grabmal fur Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen 1846 Mausoleum Charlottenburg nbsp Francke Denkmal 1829 Halle an der Saale nbsp Grabmal der Fursten Mieczyslaw und Boleslaw von Polen 1841 Posener Dom nbsp Yorck Denkmal 1855 Berlin nbsp Gneisenau Denkmal 1855 Berlin nbsp Kant Denkmal 1864 KonigsbergRauch in Arolsen Bearbeiten nbsp Residenzschloss Arolsen heute Sitz des Rauch MuseumsIn Arolsen befinden sich das Christian Daniel Rauch Geburtshaus 12 und das Christian Daniel Rauch Museum 13 Das Gymnasium der Stadt ist nach ihm benannt Eine fruhere museale Erinnerungsstatte fur Christian Daniel Rauch befand sich bis zu ihrer Zerstorung wahrend des Zweiten Weltkrieges in Berlin Das heutige im Oktober 2002 eroffnete Christian Daniel Rauch Museum ist eine Zweigstelle des Museums in Bad Arolsen Als Dauerleihgabe der Alten Nationalgalerie Berlin ist eine Auswahl von Skulpturen Rauchs und seiner Zeitgenossen zu sehen Im Christian Daniel Rauch Geburtshaus werden vornehmlich Erinnerungsstucke gezeigt 14 Rauch Geburtshaus Bearbeiten Das Christian Daniel Rauch Geburtshaus befindet sich in der Rauchstrasse 6 Die Besucher sollen einen Einblick in die Wohnkultur des 19 Jahrhunderts und Informationen uber die Familie Rauch bekommen Hier kann man den Stammbaum Christian Daniel Rauchs betrachten sowie eine auf lateinisch geschriebene Urkunde mit einem Originalsiegel des Konigs Friedrich Wilhelm IV und viele andere Gegenstande und Busten aus Gips zum Beispiel Rauch als junger und alter Mann Neben dem Geburtshaus befanden sich Schweine und Ziegenstall sowie die Toilette Hinter dem Geburtshaus findet man heute noch einen Garten in dem wilder Hopfen wachst sowie eine Rose aus dem Jahr 1855 Rauch Museum Bearbeiten Rauchs kunstlerischen Nachlass besass im Wesentlichen die Alte Nationalgalerie in Berlin Sie betrieb ein Rauch Museum Kustos war Hans Mackowsky Es befand sich 1912 in der Klosterstrasse und ab Anfang der 1930er Jahre in der Grossen Orangerie von Schloss Charlottenburg Der Museumsbestand ist im Zweiten Weltkrieg vor der Zerstorung der Orangerie ausgelagert worden Fur Arolsen stellte die Stiftung Preussischer Kulturbesitz aus dem Bestand der Nationalgalerie eine reiche Auswahl zusammen die als Dauerleihgabe ab 2002 im Marstallgebaude des Residenzschlosses Arolsen ausgestellt wurde und durch Filme uber sein Leben und seine Arbeiten mit Bronze Marmor und Gips erganzt wird Rauch Stiftung Bearbeiten Das Geburtshaus des Bildhauers kam nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1810 in den Besitz von deren Schwester weil Rauch auf sein Erbe verzichtet hatte Durch sie wurde das Haus an ihren Schwiegersohn weitervererbt Nach dessen Tod 1856 erwarb die Stadt Arolsen das Grundstuck mit den beiden Gebauden fur 1204 Taler Man wollte eine Unterkunft fur alte und mittellose Menschen schaffen Der Kunstler war daruber so erfreut dass er fur dieses Altenheim einen grosseren Geldbetrag spendete Dieser Betrag bildete den Grundstock zum Vermogen der Rauch Stiftung Es vergingen weitere drei Jahre bis zur Verwirklichung der Idee Im Jahr 1950 wurde die Stiftung aufgelost da die Einkunfte zur Fortfuhrung der Anstalt nicht mehr ausreichten Popularkultur Bearbeiten Rauchs Marmorstatue Kranzwerfende Viktoria diente u a als Vorbild fur den langjahrigen Wanderpokal der deutschen Fussballmeisterschaft vgl Victoria Pokal und wurde so einer breiten Offentlichkeit auch jenseits kunstinteressierter Kreise bekannt Literatur Bearbeiten nbsp Rauchs Portrat auf einer Briefmarke der Bundespost 1957Lionel von Donop Rauch Christian Daniel In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 765 778 Jutta von Simson Rauch Christian Daniel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 195 197 Digitalisat A Hagen Ueber den Bildhauer Rauch Ein zum Besten des zu errichtenden Kant Denkmals am 16 Januar offentlich gehaltener Vortrag In Neue Preussische Provinzial Blatter Andere Folge Band 7 Heft 3 Konigsberg 1855 S 196 224 Hans Mackowsky Christian Daniel Rauch 1777 1857 Verlag Cassirer Berlin 1916 Helmut Weber Gunter Jedicke Hrsg Christian Daniel Rauch Jubilaumsschrift zum 200 Geburtstag des Bildhauers Christian Daniel Rauch Herausgegeben im Auftrag der Stadt Arolsen und des Waldeckischen Geschichtsvereins Arolsen 1977 DNB 780519019 Gunter Jedicke Hrsg Christian Daniel Rauch Museumshefte Waldeck Frankenberg 15 Arolsen 1994 Elke Riemer Buddecke Christian Daniel Rauch Leben und Werk In Christian Rauch Schule Bad Arolsen Hrsg Von der Burgerschule zum Gymnasium 150 Jahre hohere Schulbildung in Arolsen Bad Arolsen 2002 ISBN 3 87077 091 0 Jutta von Simson Christian Daniel Rauch Oeuvre Katalog Bildhauer des 19 Jahrhunderts Gebr Mann Verlag Berlin 1996 ISBN 3 7861 1778 0 Jutta von Simson Christian Daniel Rauch Preussische Kopfe Verlag Stapp Berlin 1997 ISBN 3 87776 181 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian Daniel Rauch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Christian Daniel Rauch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Edierte Briefe von und an Christian Daniel Rauch im Webservice correspSearch der BBAW Christian Daniel Rauch Museum Arolsen Rauch Christian Daniel Hessische Biografie Stand 2 Januar 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Christian Daniel Rauch Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Jutta von Simson Christian Daniel Rauch Preussische Kopfe 1997 Friedrich und Karl Eggers Christian Daniel Rauch Band 1 Verlag C Dunker Berlin 1873 S 212 Der Orden Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste Die Mitglieder des Ordens Band I 1842 1881 Gebr Mann Verlag Berlin 1975 Rauch Christian In L Forrer Biographical Dictionary of Medallists Volume V Spink amp Son London 1912 S 35 f englisch Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Landkreis Borde I Band 15 1 erarbeitet von Sabine Meisel Michael Imhof Verlag Petersberg ISBN 978 3 86568 119 5 S 110 111 Dieter Lange Das Mausoleum im Berggarten In Gunther Kokkelink Harold Hammer Schenk Hrsg Laves und Hannover Niedersachsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert Ed Libri Artis Schafer 1989 ISBN 3 88746 236 X S 186 188 revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof Helmut Knocke Hugo Thielen Mausoleum In Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 92 Hirschtor Rastede Residenzort Rastede GmbH abgerufen am 31 Januar 2021 Ruhende Hirsche Potsdam West Abgerufen am 31 Januar 2021 Bernd Rosenkranz Pressemitteilung Ruckkehr der Hirsche Wildpark e V 2006 abgerufen am 31 Januar 2021 Marlies Steffen Hirsche entschweben sanft nach Thuringen In Strelitzer Zeitung 18 Juli 2012 S 15 Digitalisat abgerufen am 1 Februar 2021 https www museum bad arolsen de Museum C D Rauch Geburtshaus https www museum bad arolsen de Museum Christian Daniel Rauch Museum Vgl Peter Klaus Schuster Rauch in Arolsen Ansprache zur Eroffnung des Christian Daniel Rauch Museums in Bad Arolsen In Jahrbuch Preussischer Kulturbesitz Band 39 Mann Berlin 2002 S 69 79 Normdaten Person GND 118749218 lobid OGND AKS LCCN n82059477 VIAF 39650543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rauch Christian DanielKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer des deutschen KlassizismusGEBURTSDATUM 2 Januar 1777GEBURTSORT Arolsen HessenSTERBEDATUM 3 Dezember 1857STERBEORT Dresden Abgerufen von https 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