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Der Posener Dom die erzbischofliche St Peter und Paul Kathedrale polnisch Bazylika archikatedralna sw Piotra i sw Pawla w Poznaniu ist die Bischofskirche des Erzbistums Posen und ein bedeutendes Baudenkmal der Stadt Posen Westfassade des Posener DomsAls eine der fruhesten Kirchen und die alteste Kathedrale des Landes steht der Posener Dom geschichtlich fur den Beginn der Christianisierung Polens Eine lokale Uberlieferung behauptet der Dom befinde sich an jenem Ort an der die Taufe des polnischen Herzogs Mieszko I stattfand Auf der Dominsel Ostrow Tumski einer Binneninsel der Warthe lag die fruheste Ansiedlung der Posener Stadtgeschichte In unmittelbarer Nachbarschaft westlich gegenuber steht die Marienkirche Posen Inhaltsverzeichnis 1 Grablege der Piastendynastie 2 Baugeschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 20 Jahrhundert bis heute 3 Das heutige Bild der Kirche 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGrablege der Piastendynastie BearbeitenDie Bedeutung der Kirche druckt sich darin aus dass sie als Grablege der fruhen christlichen Herrscher und Konige der Piastendynastie diente Zu ihnen zahlen neben Mieszko I insbesondere der erste polnische Konig Boleslaw Chrobry sowie sechs weitere polnische Konige und Herzoge Mieszko II Lambert Kasimir I Wladyslaw Odon Przemyslaw I Boleslaw VI der Fromme von Grosspolen und Przemyslaw II Hinzu kommen die Graber der hier ebenfalls bestatteten Bischofe und Erzbischofe von Posen Baugeschichte Bearbeiten nbsp Reste der vorromanischen BasilikaMittelalter Bearbeiten Die Anfange der Kathedrale gehen in die Zeit der Grundung des altesten polnischen Bistums im Jahre 968 zuruck als der Papst den Missionsbischof Jordanes nach Posen berief Bei der ersten Kirche handelte es sich um eine vorromanische dreischiffige Basilika die um 1038 im Verlauf eines Feldzugs des bohmischen Herzogs Bretislav I zerstort wurde In den folgenden zwei Jahrzehnten wurde eine neue romanische Basilika mit zwei Turmen errichtet In gotischer Zeit wurde die Kirche erneut von Grund auf umgebaut 1346 1357 wurde das Langhaus 1403 1410 der Chor und bis 1428 mehrere Seitenkapellen neu errichtet Neuzeit Bearbeiten nbsp Der klassizistische Dom 1798 nbsp Grabdenkmal fur Mieszko I und Boleslaw ChrobryIm Jahr 1622 zerstorte ein Brand das Kirchendach und die Turmhelme Die daraufhin notwendig gewordene umfassende Renovierung in den Jahren 1638 bis 1650 entsprach dem Barockstil Im 18 Jahrhundert setzten dem Wahrzeichen Posens Sturmschaden zu und ein weiterer Kirchenbrand verheerte 1772 den Innenraum der Kathedrale Daraufhin erfolgten umfassende Umgestaltungen die dem Gebaude ein klassizistisches Aussehen gaben Die neue klassizistische Fassade Bonaventura Solaris mit Portikus dominierte das aussere Bild des Doms bis zum Zweiten Weltkrieg In den Jahren 1835 bis 1841 Posen stand inzwischen unter preussischer Herrschaft erfolgte der Bau der Goldenen Kapelle Grundriss Nr 6 unter Verwendung von alteren Mauern nach einem Entwurf von Francesco Maria Lanci im Stil des byzantinisierenden Historismus Die Herrscher Mieszko I und Boleslaw Chrobry wurden hierhin umgebettet Das Mausoleum der bedeutendsten fruhen Herrscher Polens schmucken seitdem Bronzestatuen des deutschen Bildhauers Christian Daniel Rauch 20 Jahrhundert bis heute Bearbeiten In der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges wurde der Posener Dom wahrend der Schlacht um Posen schwer beschadigt Der schwere Brand vom 15 Februar 1945 richtete starke Schaden an doch letztlich blieben die um den Chor angeordneten Kapellen sowie die Schiffe der Basilika erhalten Da das Feuer altere mittelalterliche Schichten des Gebaudes freigelegt hatte entschieden sich die Restauratoren fur eine weitgehende Freilegung derselben und eine Rekonstruktion des Ausseren und Inneren des Domes im Stil der Backsteingotik Die Neueroffnung erfolgte mehr als elf Jahre nach Kriegsende am 29 Juni 1956 Das heutige Bild der Kirche Bearbeiten nbsp Geosteter Grundriss des Domes nbsp Das Innere des Doms nbsp Decke vom DomDie Domkirche ist eine dreischiffige Basilika An die Seitenschiffe und den Chorumgang schliessen zwolf Kapellen und zwei Sakristeien an Die Ausmasse der Kirche betragen in der Lange 81 Meter sie ist 43 5 Meter breit Die Kirchturme ragen 62 Meter auf Das gotische Fenster uber dem Portal ziert eine Rosette und wurde nach teilweiser Freilegung bei den Wiederaufbauarbeiten ebenso wie der Staffelgiebel in gotischen Formen rekonstruiert Den Eindruck der Frontansicht pragen zudem die 1952 rekonstruierten barocken Turmhelme von 1772 Die Gestalt der Choranlage ist ungewohnlich Ein aus der franzosischen Kathedralgotik ubernommener Chorumgang wird durch drei Turmchen Grundriss Nr 16 uberhoht deren Laternen Licht in den Umgang lassen Auch das Triforium des Chorpolygons ist ein in Osteuropa seltenes Motiv Im Presbyterium ist ein rekonstruiertes Kreuzrippen und in den Kirchenschiffen sind Sterngewolbe vorzufinden Ausstattung BearbeitenIm Zuge des regotisierenden Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg fanden zahlreiche historische Kunstdenkmaler aus anderen Orten Platz in der Kathedrale So ist das Retabel des Hauptaltars Grundriss Nr 17 ein spatgotisches Triptychon aus der Guhrauer Stadtpfarrkirche das bedeutendste Ausstattungsstuck der Kathedrale Er wurde im Jahre 1512 wohl in einer Breslauer Werkstatt geschaffen Im mittleren Segment des Flugelaltars befinden sich drei Frauengestalten Maria mit dem Jesuskind sowie die Heiligen Barbara und Katharina Bemerkenswert sind ferner u a das spatgotische Gestuhl vom Anfang des 16 Jahrhunderts das aus Gorlitz ehem Chorgestuhl der Dreifaltigkeitskirche stammt sowie die barocke Kanzel und der Taufstein von 1720 aus der evangelischen Gnadenkirche in Militsch Zur Originalausstattung der Kirche gehoren dagegen funf Epitaphe aus der Vischer Werkstatt sowie die reichhaltig ausgestalteten Kapellen In der Goldenen Kapelle Grundriss Nr 6 befindet sich das Mausoleum von Mieszko I und Boleslaw Chrobry Als weiteres Beispiel sei das Grabmal der Familie Gorki in der Heilig Kreuz Kapelle Grundriss Nr 5 genannt Es wurde 1574 von Hieronim Canavesi gestaltet und ist als eines der wichtigsten Kunstwerke der polnischen Renaissance Bildhauerei anzusehen nbsp Goldene KapelleDer Bedeutung des Posener Doms fur die polnische Geschichte entsprechend wurden auch in jungerer Zeit noch Veranderungen vorgenommen So wurde in der Kapelle des heiligen Bischofs Stanislaus im Jahr 1995 anlasslich des 700 Jahrestages der Kronung von Konig Przemysl II eine von Marian Konieczny entworfene Bronzegrabplatte hinzugefugt Relikte der vorromanischen Kirche sind in der Krypta zu besichtigen Neben dem fruheren Grabmal von Mieszko I und Boleslaw Chrobry ist ein Sandstein Taufbecken mit funf Metern Durchmesser erhalten Fur die Behauptung es handele sich um einen Uberrest des zur Zeit Mieszkos also vor dem Bau der ersten Kathedrale errichteten Baptisteriums dass also der Furst der Polanen 966 hier auf der Dominsel die Taufe empfing gibt es keine belastbaren Anhaltspunkte In der Krypta sind weitere Mauerreste der mittelalterlichen Dombauten zu erkennen Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde im Jahr 2001 von Jan Drozdowicz gebaut Sie verfugt uber 51 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 1 I Hauptwerk C g3Prinzipal 16 Prinzipal 8 Gambe 8 Konzertflote 8 Gedackt 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Superoktave 2 Kornett VMixtur V VITrompete 16 Trompete 8 Trompete 4 II Positiv C g3Gedackt 16 Flotenprinzipal 8 Gemshorn 8 Quintadena 8 Portunal 8 Praestant 4 Flauto dolce 4 Nasard 2 2 3 Feldflote 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Scharff IIIDulcian 16 Clarinett 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Bordun 16 Italienish Prinzipal 8 Salicional 8 Vox coelestis 8 Flauto dolce 8 Prinzipal 4 Traversflote 4 Gamshorn 2 Progressio IIIOboe 8 Trompette harmonique 8 Rohrenglocken Pedalwerk C f1Untersatz 32 Prinzipal 16 Violon 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gemsbass 8 Choralbass 4 Nachthorn 2 Mixtur IVBombarde 32 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln I I Superoktavkoppel II I auch als Sub und Superoktavkoppel III I auch als Superoktavkoppel III II III III Superoktavkoppel I P II P III P P P Superoktavkoppel Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 26 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www organy art pl polnisch abgerufen am 28 Februar 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Posener Dom Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Dom auf der Website der Stadt Posen52 411388888889 16 947777777778 Koordinaten 52 24 41 N 16 56 52 O Normdaten Geografikum GND 4515321 8 lobid OGND AKS VIAF 241206801 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Posener Dom amp oldid 232414280