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Philipp Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Muffling genannt Weiss 1 12 Juni 1775 in Halle Saale 16 Januar 1851 in Erfurt war ein preussischer Generalfeldmarschall Militarschriftsteller und Geodat Karl von Muffling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Grabmal im Bruhler Garten in Erfurt 1 4 Familie 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Karl entstammte dem Adelsgeschlecht Muffling und war das erste Kind des spateren preussischen Generalmajors Friedrich Wilhelm von Muffling 1742 1808 und dessen Ehefrau Charlotte geborene von Borschitten 1743 1796 Militarkarriere Bearbeiten Muffling trat 1787 als Junker in ein Fusilierbataillon ein mit dem er 1790 nach Schlesien ging und 1792 94 den Feldzug gegen Frankreich mitmachte Von 1797 bis 1802 wurde er bei der trigonometrischen Vermessung Westfalens fur die Lecoqsche Karte dann 1803 als Premierleutnant bei der Gradmessung in Thuringen beschaftigt Gefordert durch den einflussreichen General Ernst von Ruchel trat er 1805 als Kapitan in den Generalstab Ausserdem wurde er Mitglied der von Gerhard von Scharnhorst gegrundeten Militarischen Gesellschaft 2 1806 stand er bei dem Korps des Herzogs von Weimar schloss sich nach der Katastrophe von Jena Gebhard Leberecht von Blucher an und erhielt nach dem Treffen bei Lubeck den Auftrag die Kapitulation von Ratekau abzuschliessen 1808 trat er als Mitglied des sogenannten Geheimen Konseils in weimarische Dienste 1813 aber wieder in die Preussische Armee und wurde als Oberstleutnant dem Generalstab Bluchers zugeteilt Muffling soll Namensgeber der Volkerschlacht bei Leipzig sein da er bereits am 19 Oktober 1813 daruber schrieb und diese Metapher verwendete Mit Volkerschlacht meinte er jedoch die schiere Masse an Heervolkern welche beteiligt waren und nicht die Volker in einem nationalen Sinne wie das heute oft verstanden wird 3 Nach dem Gefecht bei Haynau in Schlesien zu dem er die Disposition entworfen hatte avancierte er zum Obersten Nach dem Ende des Waffenstillstands wurde er Generalquartiermeister bei der Schlesischen Armee nach der Schlacht bei Leipzig Generalmajor und nach Abschluss des ersten Pariser Friedens Chef des Generalstabs der am Rhein zuruckgebliebenen Armee Im Feldzug gegen Napoleon fungierte Muffling 1815 als preussischer Verbindungsoffizier im Hauptquartier der britischen Armee und erledigte in dieser Funktion unter anderem in der Schlacht bei Ligny die Kommunikation zwischen Wellington und Blucher Nach der zweiten Einnahme von Paris wurde er dann zum Militargouverneur der Stadt ernannt Er sorgte fur die konsequente Ruckfuhrung der von Napoleon geraubten Kulturguter wie der Quadriga vom Brandenburger Tor und des Marcuslowen aus Venedig Bis 1816 blieb Muffling als Bevollmachtigter Preussens im Hauptquartier des Herzogs von Wellington Hier verband er sich mit franzosischen Offizieren und Gelehrten zu einer Gradmessung zwischen Dunkirchen und dem Seeberg Der preussische Konig schenkte ihm fur seine Verdienste 1816 das Rittergut Ringofen bei Muhlberg in Thuringen Muhlberg und das benachbarte Vorwerk Freudental 1817 erwarb er zudem die Burg Gleichen fur 800 Taler Ringofen blieb bis 1926 in Familienbesitz Nach dem Wiener Kongress wurde unter der Leitung von Karl von Muffling ein einheitliches Kartenwerk des Staatsgebiets Konigreich Preussen geschaffen Bis dahin standen nur die Karten von Jean Joseph Tranchot aus den Zeiten Napoleons zur Verfugung Die Aufnahme der Karten der Preussischen Uraufnahme wurden unter seiner Leitung von jungen Offizieren vorgenommen Die Arbeiten begannen 1836 fur die Provinz Westfalen und 1842 fur die Provinz Rheinland 1833 gehorte er als Vertreter von Furst Emil Friedrich I von Bentheim Tecklenburg dem Provinziallandtag der Provinz Westfalen an 1818 nahm Muffling am Aachener Kongress teil 1820 wurde er Chef des Generalstabs der Preussischen Armee Als Generalleutnant erhielt er 1829 eine Mission nach Konstantinopel um die Hohe Pforte fur den Frieden mit Russland geneigt zu machen und wurde im Marz 1832 General des VII Armee Korps und 1837 Gouverneur von Berlin Von 1838 bis 1844 war er zudem Prasident des Preussischen Staatsrats 1847 erhielt er die erbetene Entlassung mit dem Titel eines Generalfeldmarschalls und als Geschenk die Domane Wandersleben Er liess sich hierauf in Erfurt nieder wo er am 16 Januar 1851 starb Karl von Muffling wurde auf dem Bruhler Friedhof jetzt Bruhler Garten in Erfurt beigesetzt Auf seinem Grab wurde 1853 von Friedrich August Stuler ein klassizistisches Denkmal mit einer Buste die der Berliner Bildhauer Hermann Wittig 1819 1891 geschaffen hatte errichtet 4 Das zur DDR Zeit heruntergekommene Denkmal dem 1951 die Buste entfernt worden war wurde im Jahre 2000 wiederhergestellt ein Jahr spater geschandet und erneut restauriert Seitdem ist die Buste durch ein drei Meter hohes Stahlgitter gesichert Karl von Muffling war Ritter des Schwarzen Adlerordens mit Brillanten Grabmal im Bruhler Garten in Erfurt Bearbeiten nbsp Grabmal fur Karl von Muffling in Erfurt von Stuler 1853 erneuert 2000 nbsp Buste Karl von Muffling in Erfurt von Wittig 1853 nbsp Buste von Karl von Muffling hinter einem Stahlgitter 2013 nbsp Geschichte des Grabmals von Muffling im Bruhler Garten in ErfurtFamilie Bearbeiten Karl von Muffling heiratete 1799 Wilhelmine von Schele Scheelenburg 1775 1836 Das Paar hatte folgende Kinder Eduard 1801 1887 Herr auf Ringhofen Geheimer Regierungsrat und Ehrenritter des Johanniterordens 18 Juli 1829 Emma von Muffling 1809 1830 Tochter von Wilhelm von Muffling 3 August 1832 Luise von Schwartz 1805 1834 9 September 1838 Hedwig von Bernstorff 1805 1883 Ottilie 1802 1862 23 Mai 1831 Hermann von Estorf 1806 1878 preussischer Hauptmann Pauline 1803 1886 23 Juni 1822 Adolf Graf von Westarp 1796 1850 preussischer Oberstleutnant Eltern von Otto von WestarpVeroffentlichungen BearbeitenMuffling veroffentlichte seine Werke unter dem Chiffre C von W Operationsplan der Preussisch Sachsischen Armee im Jahr 1806 Schlacht von Auerstadt und Ruckzug bis Lubeck Weimar 1807 Digitalisat bei Google Books Marginalien zu den Grundsatzen der hohern Kriegskunst fur die Generale der ostreichischen Armee Weimar 1808 Digitalisat bei Google Books Marginalien zu den Grundsatzen der hoheren Kriegskunst fur die Generale der osterreichischen Armee 2 vermehrte Auflage Weimar 1810 Digitalisat bei Google Books Die preussisch russische Campagne im Jahr 1813 von der Eroffnung bis zum Waffenstillstande vom 5 Juny 1813 o O 1813 Digitalisat bei Google Books Die preussisch russische Campagne im Jahr 1813 von der Eroffnung bis zum Waffenstillstande vom 5ten Juny 1813 mit dem Plan der Schlacht von Gross Gorschen der Schlacht von Bautzen und dem Gefecht von Haynau Breslau o J Digitalisat bei Google Books Geschichte des Feldzugs der englisch hanovrisch niederlandisch braunschweigschen Armee unter Herzog Wellington und der preussischen Armee unter dem Fursten Blucher von Wahlstadt im Jahr 1815 Stuttgart und Tubingen 1817 Digitalisat bei Google Books Zur Kriegsgeschichte der Jahre 1813 und 1814 Die Feldzuge der schlesischen Armee unter dem Feldmarschall Blucher von der Beendigung des Waffenstillstandes bis zur Eroberung von Paris 2 Bande Berlin und Posen 1824 Digitalisat bei Universitats und Landesbibliothek Darmstadt Betrachtungen uber die grossen Operationen und Schlachten der Feldzuge von 1813 und 1814 Berlin und Posen 1825 Digitalisat bei Kujavisch Pommersche Digitale Bibliothek Napoleons Strategie im Jahr 1813 von der Schlacht von Gross Gorschen bis zur Schlacht von Leipzig Berlin Posen und Bromberg 1827 Digitalisat bei Universitats und Landesbibliothek Darmstadt Uber die Romerstrassen am rechten Ufer des Nieder Rheins Von dem Winterlager Vetera ausgehend zur Veste Aliso uber die pontes longi zu den Marsen und zu der niedern Weser Berlin Posen und Bromberg 1834 Digitalisat bei Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Digitalisat bei Google Books Die nachgelassene Schrift Aus meinem Leben Berlin 1851 2 Auflage 1855 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbooks google de 2Fbooks 3Fid 3DriE6AAAAcAAJ GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D gab sein Sohn heraus Sie enthalt Schilderungen uber die Vorgange im Blucherschen Hauptquartier 1813 14 Mufflings Memoiren wurden durch Theodor von Bernhardi Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Generals von Toll Band 4 wegen Mufflings angeblicher Eitelkeit und Voreingenommenheit gegenuber Gneisenau stark kritisiert Literatur BearbeitenHans Joachim Behr Vincke und Muffling Zwei Reprasentanten Preussens in Westfalen In Hans Joachim Behr Johann Zilien Hg Geschichte in Westfalen Bewahren Erforschen Vermitteln Festschrift fur Paul Leidinger zum 70 Geburtstag Warendorf 2002 S 95 107 Hans Joachim Behr General von Mufflings Bericht uber seine Reise nach Konstantinopel im Jahre 1829 In Zeitschrift fur Turkeistudien 15 Jg 2002 Heft 1 u 2 S 113 135 Hans Joachim Behr Hrsg Karl Freiherr von Muffling Offizier Kartograph Politiker 1775 1851 Lebenserinnerungen und kleinere Schriften Bohlau Koln 2003 ISBN 3 412 02803 7 Jurgen Hahn Butry Hrsg Preussisch deutsche Feldmarschalle und Grossadmirale Safari Berlin 1938 Jaromir Hirtenfeld Der Militar Maria Theresien Orden und seine Mitglieder Wien 1857 S 1284 1285 Klaus Dieter Kaiser Erfurt und Freiherr von Muffling 1775 1851 Kleine Schriften des Vereins fur die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt Band 9 Erfurt 2005 ISBN 3 9809896 9 0 Karl Kiefer Zur Geschichte der Freiherren von Muffling sonst Weiss genannt Sonderdruck aus Frankfurter Blatter fur Familiengeschichte Frankfurt am Main 1913 Digitalisat Joachim Niemeyer Muffling Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 266 f Digitalisat Bernhard von Poten Muffling Karl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 451 454 DVW Thuringen Hg Mufflings Leben und Werk Gedenk Kolloquium zum 150 Todestag des Friedrich Karl Ferdinand Freiherr von Muffling am 9 November zu Erfurt DVW Fachinformationsblatt 4 2002 Gotha 2002 Klaus Dieter Regenbrecht Ein Mythos wird vermessen Rhein Romantik und neue Raumerfahrung Essay Tabu Litu Verlag Koblenz 2019 ISBN 978 3 925805 91 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Muffling genannt Weiss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl von Muffling genannt Weiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Muffling Friedrich Carl Ferdinand von in der Datenbank Saarland Biografien Karl von Muffling und Erfurt Der Hintergrund zur Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Muffling im Spiegel einer Inschrift Werke von und uber Karl von Muffling genannt Weiss in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Den Freiherren von Muffling wurde mit kgl preuss Erlaubnis vom 5 April 1878 die Fortfuhrung des Freiherrentitels genehmigt Karl Kiefer Zur Geschichte der Freiherren von Muffling sonst Weiss genannt Sonderdruck aus Frankfurter Blatter fur Familiengeschichte Frankfurt am Main 1913 Hans Ulrich Thamer Die Volkerschlacht von Leipzig Europas Kampf gegen Napoleon Munchen 2013 S 9 Steffen Rassloff Offizier und Kartograf Zum Muffling Grabmal in Erfurt In Thuringer Allgemeine vom 14 Juli 2012 Chefs des Preussischen Generalstabs 1808 1871 Gerhard von Scharnhorst Karl Georg Albrecht Ernst von Hake Gustav von Rauch Gerhard von Scharnhorst August Neidhardt von Gneisenau Karl von Grolman Otto August Ruhle von Lilienstern Karl von Muffling genannt Weiss Wilhelm von Krauseneck Karl von Reyher Helmuth von Moltke Normdaten Person GND 118584693 lobid OGND AKS LCCN n91053091 VIAF 17363462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muffling genannt Weiss Karl vonALTERNATIVNAMEN Muffling genannt Weiss Philipp Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Generalfeldmarschall Militarschriftsteller und GeodatGEBURTSDATUM 12 Juni 1775GEBURTSORT HalleSTERBEDATUM 16 Januar 1851STERBEORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Muffling genannt Weiss amp oldid 226184454