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Dieser Artikel behandelt die preussische Provinz Westfalen zu weiteren Bedeutungen siehe Westfalen Begriffsklarung Die Provinz Westfalen war von 1815 bis 1918 eine Provinz des Konigreichs Preussen und von 1918 bis 1946 eine Provinz des Freistaats Preussen Preussische ProvinzWestfalen Flagge WappenLage in PreussenBestehen 1815 1946Provinzhauptstadt MunsterFlache 20 214 8 km 1939 1 Einwohner 5 209 401 1939 1 Bevolkerungsdichte 258 Ew km Verwaltung 3 RegierungsbezirkeKfz Kennzeichen I XHymne WestfalenliedEntstanden aus Grafschaft LimburgFurstentum MindenGrafschaft MarkErbfurstentum MunsterFurstentum PaderbornGrafschaft RavensbergSayn WittgensteinGrafschaft TecklenburgHerzogtum WestfalenAufgegangen in Nordrhein WestfalenHeute Teil von Nordrhein WestfalenKarteDer Staat Preussen wurde nach dem Wiener Kongress durch die Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 in zehn Provinzen eingeteilt eine davon war Westfalen Provinzialhauptstadt war Munster In der neuen Provinz waren zahlreiche ehemals eigenstandige Territorien mit unterschiedlichen Traditionen und Konfessionen vereinigt Zwar entwickelte sich von der Provinzialverwaltung gefordert allmahlich eine Art gemeinsames Westfalenbewusstsein Dennoch blieben die inneren Unterschiede gross Dies gilt sozial und wirtschaftsgeschichtlich fur die verschiedenen Lebenswelten im industrialisierten stadtischen Westfalen und dem landwirtschaftlichen dorflichen Westfalen Daneben blieben die Konfessionsgrenzen von erheblicher Bedeutung Unterschiede wie diese schlugen sich unter anderem in einer sehr differenzierten politischen Kultur nieder Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Struktur 2 Verwaltungsgliederung 2 1 Regierungsbezirk Arnsberg 2 2 Regierungsbezirk Minden 2 3 Regierungsbezirk Munster 3 Reaktionen auf die Grundung der Provinz 4 Westfalische Verfassungsdiskussion und Restaurationszeit 5 Westfalen im Vormarz 6 Revolution von 1848 49 in Westfalen 7 Landliche Raume und Industrialisierung in Westfalen 7 1 Vorindustrielle Zeit 7 2 Industrialisierung 7 3 Bevolkerungswachstum und sozialer Wandel 7 4 Infrastruktur und Grenzen urbanen Lebens 7 5 Sozialer Umbruch und Gewerkschaften 8 Politische Kultur im Kaiserreich und wahrend der Weimarer Republik 8 1 Zentrum 8 2 Sozialdemokraten und Kommunisten 8 3 Liberale und Konservative 9 Erster Weltkrieg und Weimarer Republik 9 1 Weltkrieg und Revolution 9 2 Die Provinz in der Weimarer Republik 9 3 Reichs und Kommunalreformen 10 Westfalen in der Zeit des Nationalsozialismus 10 1 Gleichschaltung und Durchsetzung der Diktatur 10 2 Anpassung und Widerstand 10 3 Judenverfolgung und Euthanasie 10 4 Zweiter Weltkrieg in Westfalen 11 Das Ende der Provinz 12 Oberprasidenten der Provinz Westfalen 13 Landeshauptleute von Westfalen 14 Siehe auch 15 Literatur 16 Weblinks 17 Einzelnachweise und AnmerkungenGrundung und Struktur BearbeitenDie Entstehung der Provinz Westfalen war ein Ergebnis des Wiener Kongresses von 1815 Unmittelbarer Vorlaufer war das Generalgouvernement zwischen Weser und Rhein Obwohl die preussische Krone bereits seit langem Territorialbesitz in Westfalen hatte machte Friedrich Wilhelm III keinen Hehl daraus dass ihm die Einverleibung des Konigreichs Sachsen lieber gewesen ware Tatsachlich verschob sich durch die Grundung der Provinzen Westfalen und der Rheinprovinz der Schwerpunkt in wirtschaftlicher und demografischer Hinsicht nach Westen Gleichzeitig nahm die Zahl der Katholiken im bislang fast ausschliesslich protestantischen Preussen deutlich zu Am Anfang der preussischen Herrschaft hatte die Provinz etwa 1 1 Millionen Einwohner Davon waren etwa 56 Katholiken und 43 Protestanten sowie etwa 1 Juden Die Provinz umfasste im Wesentlichen die bereits vor 1800 zu Preussen gehorigen Gebietsteile Furstentum Minden die Grafschaften Mark und Ravensberg Tecklenburg sowie die nach 1802 03 an Preussen gelangten Hochstifte Munster und Paderborn sowie einige kleinere Herrschaften darunter Grafschaft Limburg Durch den Wiener Kongress wurden Preussen im Jahre 1815 die 1810 von Frankreich annektierten Gebiete des Furstentums Salm und die sudlichen Landesteile des Herzogtums Arenberg zugewiesen Im Jahr 1816 kam noch das ehemals kurkolnische Herzogtum Westfalen hinzu 1817 folgten die Wittgensteiner Furstentumer Sayn Wittgenstein Berleburg und Sayn Wittgenstein Hohenstein sowie das Furstentum Nassau Siegen Mit der Grundung wurde die neue als Teil der preussischen Reformen entstandene Verwaltungsgliederung aus Gemeinde Kreis Regierungsbezirks und Provinzialverwaltungen eingefuhrt Die administrative Eingliederung in den preussischen Gesamtstaat wurde vor allem vom ersten Oberprasidenten Ludwig von Vincke betrieben Die Provinz Westfalen bestand aus einem nahezu geschlossenen Gebiet von 20 215 km Stand 1939 und war verwaltungsmassig in die Regierungsbezirke Arnsberg Minden und Munster gegliedert 1851 und auch wahrend der Weimarer Republik wurden die Grenzen der Provinz geringfugig verandert Insgesamt sorgte die preussische Verwaltung fur eine Angleichung der politischen Institutionen und Verwaltungseinrichtungen Im Rechtswesen gab es zunachst jedoch Unterschiede In den meisten Teilen Westfalens wurde das Allgemeine Landrecht fur die Preussischen Staaten PrALR die rechtliche Grundlage Im Herzogtum Westfalen und den beiden Wittgensteiner Grafschaften galten weitgehend die alten regionalen Rechtstraditionen weiter ehe mit Wirkung zum 1 Januar 1900 das Burgerliche Gesetzbuch eingefuhrt wurde Verwaltungsgliederung BearbeitenZur Verwaltungsgliederung siehe auch Regierungsbezirke und Kreise in Westfalen und zur Entwicklung auf der Gemeindeebene die Listen der Gemeinden Westfalen A E F K L R S ZHeute noch existierende Stadt und Landkreise sind fett geschrieben Regierungsbezirk Arnsberg Bearbeiten Landkreise Kreis Altena Kreis Arnsberg Landkreis Bochum bis 1929 anschliessend Eingemeindungen in die Stadtkreise Bochum Dortmund Herne und Witten Kreis Brilon Landkreis Dortmund bis 1928 anschliessend Eingemeindungen in die Stadtkreise Castrop Rauxel Dortmund Herne und Lunen Ennepe Ruhr Kreis ab 1929 Landkreis Gelsenkirchen von 1885 bis 1926 anschliessend Eingemeindungen in die Stadtkreise Bochum Gelsenkirchen Herne Wanne Eickel und Wattenscheid Landkreis Hagen bis 1929 anschliessend Aufteilung auf die Stadtkreise Hagen und Witten sowie auf den Ennepe Ruhr Kreis Kreis Hamm bis 1930 Kreis Hattingen von 1885 bis 1929 anschliessend Aufteilung auf den Stadtkreis Bochum und den Ennepe Ruhr Kreis Landkreis Horde von 1887 bis 1929 anschliessend Aufteilung auf die Stadtkreise Dortmund und Witten sowie die Kreise Iserlohn und Hamm Kreis Iserlohn Kreis Lippstadt Kreis Medebach bis 1818 anschliessend Aufteilung auf die Kreise Brilon und Eslohe Kreis Meschede trug bis 1831 den Namen Kreis Eslohe Kreis Olpe trug bis 1819 den Namen Kreis Bilstein Kreis Schwelm von 1887 bis 1929 anschliessend in den Ennepe Ruhr Kreis eingegliedert Kreis Siegen Kreis Soest Kreis Unna ab 1930 Kreis WittgensteinStadtkreise Bochum ab 1876 Castrop Rauxel ab 1928 Dortmund ab 1875 Gelsenkirchen von 1897 bis 1928 anschliessend im Regierungsbezirk Munster Hagen ab 1887 Hamm ab 1901 Herne ab 1906 Horde von 1911 bis 1928 anschliessend in den Stadtkreis Dortmund eingemeindet Iserlohn ab 1907 Ludenscheid ab 1907 Lunen ab 1928 Siegen ab 1923 Wanne Eickel ab 1926 Wattenscheid ab 1926 Witten ab 1899 Regierungsbezirk Minden Bearbeiten Landkreise Kreis Bielefeld Kreis Brakel bis 1831 anschliessend in den Kreis Hoxter eingegliedert Kreis Bunde bis 1831 anschliessend Aufteilung auf die Kreise Herford und Lubbecke Kreis Buren Kreis Halle Westfalen Kreis Herford Kreis Hoxter Kreis Lubbecke trug bis 1832 den Namen Kreis Rhaden Kreis Minden Kreis Paderborn Kreis Warburg Kreis WiedenbruckStadtkreise Bielefeld ab 1878 Herford ab 1911 Minden bis 1817 anschliessend in den Kreis Minden eingegliedert Regierungsbezirk Munster Bearbeiten Landkreise Kreis Ahaus Kreis Beckum Kreis Borken Kreis Coesfeld Kreis Ludinghausen Kreis Munster Kreis Recklinghausen Kreis Steinfurt Kreis Tecklenburg Kreis WarendorfStadtkreise Bocholt ab 1923 Bottrop ab 1921 Buer von 1912 bis 1928 anschliessend in den Stadtkreis Gelsenkirchen eingemeindet Gelsenkirchen ab 1928 Gladbeck ab 1921 Munster Osterfeld von 1922 bis 1929 anschliessend in den Stadtkreis Oberhausen im Regierungsbezirk Dusseldorf der Rheinprovinz eingemeindet Recklinghausen ab 1901 Reaktionen auf die Grundung der Provinz Bearbeiten Ludwig von Vincke Erster Oberprasident der Provinz WestfalenDie Errichtung der Provinz Westfalen stiess in den betroffenen Regionen auf unterschiedliche Reaktionen In den bereits altpreussischen Gebieten wie Minden Ravensberg oder der Grafschaft Mark gab es teilweise Freudenkundgebungen uber die Ruckkehr in den alten Staatsverband Im Siegerland erleichterte die protestantische Konfession die Akzeptanz der preussischen Regierung Besonders skeptisch stand man in den ehemaligen katholischen Hochstiften Munster Paderborn und dem Herzogtum Westfalen den neuen Landesherren gegenuber Gerade auch der katholische Adel der in den alten geistlichen Staaten eine hervorragende Rolle gespielt hatte blieb uberwiegend ablehnend Jacob Venedey sprach noch zwanzig Jahre nach der Provinzgrundung von Musspreussen 2 Tatsachlich war die Eingliederung in den preussischen Staat mit Problemen verbunden Der verwaltungsmassigen Vereinheitlichung standen zu Beginn der Provinzgeschichte die sogenannten Standesherren entgegen Diese Gruppe der mediatisierten Fursten bewahrte bis weit ins 19 Jahrhundert hinein Sonderrechte Sie behielten in gewissem Ausmass das Gerichtsrecht oder die Aufsicht uber Schulen und Kirchen Das zweite zentrale Problem hinsichtlich einer rechtlichen Vereinheitlichung war die Frage der Ablosung gutsherrlicher Rechte durch die Bauern im Rahmen der Bauernbefreiung Zwar kam es 1820 zu einem Gesetz das die Ablosung durch Geldrenten ermoglichte aber daneben gab es zahlreiche Einzelregelungen und regionale Bestimmungen Die Ablosung blieb bis 1848 umstritten und fuhrte auf den Provinziallandtagen des Vormarz regelmassig zu erheblichen Konflikten da sie vor allem den Rittergutsbesitzern Vorteile brachte 3 Die Unsicherheit der landlichen Besitzverhaltnisse war eine Ursache fur die landlichen Unruhen zu Beginn der Revolution von 1848 Auf langere Sicht haben sich Befurchtungen dass die Bauern durch den Grossgrundbesitz verdrangt werden konnten nicht bestatigt Stattdessen blieben die beiden preussischen Westprovinzen mit Abstand die Gebiete mit dem geringsten Anteil an Gutsbesitz Zur Akzeptanz Preussens trug zu Beginn die Reformpolitik bei die auf die Durchsetzung einer burgerlichen Ordnung abzielte Dazu zahlte die Schaffung einer berechenbaren Verwaltung und Justiz das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen die Emanzipation der Juden und die Befreiung der Wirtschaft von markthemmenden Zunftordnungen Die bildungsburgerlichen Eliten nicht nur aus dem protestantischen sondern auch aus dem katholischen Westfalen erkannten die preussische Regierung zunachst als Motor des Fortschritts an Auf langere Sicht hatte die Zusammenfuhrung so unterschiedlicher Territorien in eine Provinz auch identitats und bewusstseinsbildende Folgen Im Laufe des 19 Jahrhunderts erinnerte man sich zwar immer noch an die Vergangenheit der alten Territorien daneben entwickelte sich von der preussischen Regierung bewusst gefordert auch ein westfalisches Selbstverstandnis Freilich stand dieses stets auch in Konkurrenz zum sich allmahlich entwickelnden Nationalstaatsgedanken Westfalische Verfassungsdiskussion und Restaurationszeit Bearbeiten Titelblatt von Sommers Verfassungsentwurf von 1819Zu den Hoffnungen burgerlicher westfalischer Zeitgenossen wie Johann Friedrich Joseph Sommer oder Benedikt Waldeck gehorte insbesondere der baldige Erlass einer Verfassung In Zeitungen wie dem Rheinisch Westfalischen Anzeiger oder Hermann wurde der Wunsch nach einer Verfassung anfanglich noch deutlich artikuliert Verfassungsentwurfe kamen etwa von Johann Friedrich Joseph Sommer oder von Arnold Mallinckrodt aus Dortmund Weitere Teilnehmer der Verfassungsdebatte waren Adam Storck und Friedrich von Hovel Die wohlwollende Haltung anderte sich mit dem Beginn der Restaurationszeit dem Ausbleiben einer gesamtstaatlichen Verfassung und der Zensur der Presse deutlich Der spatere Abgeordnete Dietrich Wilhelm Landfermann schrieb als Primaner 1820 Nicht wegen der erbarmlichen Furstenhandel habe man 1813 gekampft sondern darum dass Recht und Gesetz der Grundsatz des Staatslebens wie des Burgertums sein muss 4 An der Kritik anderte auch die Einrichtung von Provinziallandtagen im Jahr 1823 nur wenig da ihnen zentrale parlamentarische Kompetenzen fehlten Sie besassen kein Steuerbewilligungsrecht waren an der Gesetzgebung nicht beteiligt und hatten im Wesentlichen nur beratende Funktion Die Abgeordneten waren zum Stillschweigen uber die Verhandlungen verpflichtet und die Protokolle unterlagen der Zensur Der erste westfalische Provinziallandtag tagte 1826 im Rathaus von Munster Die recht hohe Wahlbeteiligung zeigt dass vor allem die Burger die unteren Schichten hatten ohnehin kein Wahlrecht trotz aller Restriktionen den Landtag als ein Forum zur Artikulation ihrer Interessen betrachteten Es gelang dem Landtagsmarschall d h dem Vorsitzenden Freiherr vom Stein nicht die Diskussionen auf rein regionale Fragen zu beschranken vielmehr spielte 1826 und beim nachsten Landtag 1828 unterschwellig die Verfassungsfrage eine erhebliche Rolle Noch deutlicher wurde dies wahrend des Provinziallandtages von 1830 31 als gleich zu Beginn der Abgeordnete fur den vierten Stand Franz Anton Bracht und bemerkenswerterweise auch der Hochadelige Freiherr von Furstenberg die Errichtung einer reichsstandischen Verfassung fur Preussen forderten Die Vorstellungen wie eine Verfassung aussehen musste waren dabei hochst unterschiedlich Die meisten Adeligen so auch von Furstenberg pladierten fur eine Wiederherstellung der altstandischen Ordnung wahrend vom Burgertum fruhliberale Ideen vorgetragen wurden Dabei wurde Bracht unter anderem von Friedrich Harkort und dem munsterschen Verleger Johann Hermann Huffer unterstutzt Andere Vertreter der Opposition waren der Hagener Burgermeister Christian Dahlenkamp oder der Burgermeister aus Telgte Anton Bohmer Selbst unter den Rittergutsbesitzern gab es einige liberale Stimmen wie beispielsweise Georg von Vincke Vom Geist der preussischen Reformen deutlich entfernt hatte sich auch die 1827 erlassene Kreisordnung Bei der Wahl des Landrats der grundsatzlich aus dem Kreis der einheimischen Rittergutsbesitzer kommen sollte hatten die Kreisstande nur ein Prasentationsrecht die Ernennung blieb dem Konig vorbehalten Kaum weniger unzeitgemass war die 1831 revidierte Stadteordnung Das Wahlrecht wies hohe Hurden auf und aus den Selbstverwaltungsorganen wurden faktisch staatliche Behorden Kaum anders sah es bei der Landgemeindeordnung aus 5 Westfalen im Vormarz BearbeitenSo wichtig fur Westfalen die Verfassungsfrage war so gering blieb lange Zeit das Interesse an einem einheitlichen Nationalstaat Der Burgermeister des munsterlandischen Rhede und Dingen schrieb 1833 Das Hambacher Fest und burschenschaftliche Farben sind dem Frieden liebenden Landbewohnern in ihrer Bedeutung fremd 6 Kaum anders durfte die offentliche Meinung im Sauerland oder in Minden Ravensberg ausgesehen haben Erst in den 1840er Jahren erwachte auch in Westfalen die Nationalbewegung Es begannen sich in vielen Gemeinden Gesangvereine zu bilden die den nationalen Mythos pflegten auch die westfalische Beteiligung am Kolner Dombaufest und den Sammlungen fur das Hermannsdenkmal waren betrachtlich Insgesamt entwickelte sich ein reges Vereinsleben Zusatzlich zur Enttauschung uber die weitgehend ausbleibenden Reformen fuhrte im katholischen Westfalen die Verhaftung des Kolner Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering 1837 wahrend der so genannten Kolner Wirren zu einer gewissen Politisierung des regionalen Katholizismus Der liberale katholische zeitgenossische Publizist Johann Friedrich Joseph Sommer formulierte Die Zeitereignisse wie die des letzten Decenniums gemeint sind die Kolner Wirren haben den gutmuthigen Westfalinger aufgeweckt und nicht wenig dazu beigetragen eine gewisse religiose Erschlaffung ein Ende zu bereiten Gleichzeitig erschien Sommer die Volksbewegung im Zusammenhang mit den Wirren als ein Vorbote der Revolution von 1848 Der Staat musste nachgeben zum ersten Mal erbebte die Gewalt vor der Stimme des Volkes 7 In den 1830 40er Jahren verdichteten sich zudem die liberalen demokratischen und teilweise sogar sozialistischen Diskussionskreise z B um die Zeitschrift Weserdampfboot seit 1845 Das Westphalische Dampfboot Daruber hinaus fuhrten die von vielen landlichen Gruppen negativ beurteilten Agrarreformen zu wachsender Unzufriedenheit Hinzu kamen in den 1840er Jahren mehrere schlechte Ernten die vor allem in den Stadten die Nahrungsmittelpreise erheblich ansteigen liessen Daneben kam es im traditionellen produzierenden Gewerbe zu strukturellen Krisen Ein Kennzeichen fur die teilweise schwierige soziale Lage war die hohe Zahl der Auswanderer Zwischen 1845 und 1854 verliessen etwa 30 000 Personen die Provinz meist in Richtung Ubersee fast die Halfte von ihnen kam aus den krisengeschuttelten Leinengebieten in Ostwestfalen Zu den sozial und wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklungen siehe Landliche Raume und IndustrialisierungRevolution von 1848 49 in Westfalen BearbeitenDie Reaktionen auf den Ausbruch der Revolution von 1848 waren in Westfalen sehr unterschiedlich 8 Die demokratische Linke im Rhedaner Kreis um die Zeitschrift Westphalisches Dampfboot feierte die vermeintlich neue Zeit euphorisch Die Volker Europas von dem druckenden Alp befreit der Ihnen das Athmen fast benahm Ganz nach dem Vorbild der franzosischen Revolution forderte die in Hamm erscheinende Zeitschrift Hermann die Einfuhrung einer neuen Zeitrechnung Auch programmatisch lehnte sich die Linke an Frankreich an und forderte Wohlstand Bildung und Freiheit fur alle Es gab allerdings auch gegenteilige Meinungen etwa vom Bielefelder Superintendenten und spateren Mitglied der preussischen Nationalversammlung Huchzermeyer Dieser sprach von einem schmachvollen Ereignis von dem der gutmutige Philister zu Unrecht erwartete dass eine Verfassung alles Elend und alle Ungerechtigkeit aus der Welt schaffen wurde Er befurchtete stattdessen die Auflosung aller Ordnung und eine allgemeine Zuchtlosigkeit 9 Nach dem Bekanntwerden der Februarrevolution in Paris und der Marzrevolution in verschiedenen deutschen Staaten sowie in Berlin und Wien kam es in Teilen Westfalens vor allem im Sauerland dem Wittgensteiner und dem Paderborner Land zu Unruhen der Landbevolkerung So wurde etwa das Renteigebaude des Schlosses Bruchhausen bei Olsberg verwustet und die Akten wurden unter Absingen von Freiheitsliedern verbrannt Auch andere Schlosser wie in Dulmen wurden verwustet Dieser Aufstand der Landbevolkerung wurde vom Militar rasch niedergeschlagen In den fruhindustrialisierten Gebieten Westfalens etwa der Grafschaft Mark kam es in einigen Orten zur Sturmung von Fabriken In den Stadten dagegen sah man sich nach der Ernennung von liberalen Marzministerien am Ziel der politischen Wunsche und feierte den Sieg der Revolution fast uberall mit Umzugen und dem Hissen der schwarz rot goldenen Fahne Daneben gab es vor allem in den altpreussischen Gebieten eine einflussreiche antirevolutionare Richtung in der Grafschaft Mark vor allem um den Unternehmer Friedrich Harkort der mit seinen bekannten Arbeiterbriefen fur seine Ansichten warb Aufruf des Iserlohner Sicherheitsausschusses Mai 1849Bei den Wahlen zu den Nationalversammlungen in Berlin und Frankfurt war die politische Richtung der Kandidaten nicht das ausschlaggebende Element sondern ihr Ansehen in der Bevolkerung spielte fur die Nominierung eine zentrale Rolle Im Sauerland wurden daher so politisch unterschiedliche Personen die nicht zwingend aus den Wahlkreisen stammen mussten wie der Konservative Joseph von Radowitz der zwischen Liberalismus und ultramontaner Weltanschauung schwankende Johann Friedrich Sommer oder der Demokrat Carl Johann Ludwig Dham gewahlt Fuhrende Westfalen in der Berliner Nationalversammlung waren unter anderem die Demokraten Benedikt Waldeck und Jodocus Temme In Berlin spielten bei der Verfassungsdiskussion Waldeck Charte Waldeck auf der Linken und Sommer auf der Rechten eine erhebliche Rolle In Frankfurt wurde Westfalen unter anderem von den Liberalen Georg von Vincke Gustav Hofken oder dem spateren Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler vertreten In der Region selbst bildeten sich politische Clubs und Zeitungen jeglicher politischer Couleur Das Spektrum reichte dabei von katholischen und liberalen Blattern bis hin zur radikaldemokratischen Neuen Rheinischen Zeitung Ahnlich vielgestaltig wie die Presselandschaft war das politische Meinungsspektrum Konservative Zusammenschlusse bildeten eine Ausnahme und umfassten meist nur protestantische Offiziere und Beamte in den Regierungs und Garnisonsstadten Eine gewisse Ausnahme war die konservative Grundhaltung der Landbevolkerung im pietistisch protestantischen Milieu in Minden Ravensberg Die grosse Mehrheit der politisch aktiven Burger fand sich in konstitutionellen oder demokratischen Clubs zusammen Die Liberalen grundeten im Juli 1848 auf einem Kongress in Dortmund eine fur die Provinzen Rheinland und Westfalen zustandige Dachorganisation der konstitutionellen Vereine Allein im Regierungsbezirk Arnsberg gab es im Oktober 28 Vereine in den beiden ubrigen Regierungsbezirken war ihre Zahl deutlich geringer und in Munster war der ortliche Verein an inneren Konflikten zerbrochen Erst im September 1848 gelang es auch den demokratischen Vereinen auf einem Kongress zu einer Einigung zu kommen In Munster hatte der ortliche demokratische Verein immerhin mehr als 350 Mitglieder Die Arbeiterbewegung in Form der Allgemeinen Deutschen Arbeiterverbruderung war im Vergleich zur Rheinprovinz nur gering vertreten Einen starken Arbeiterverein der sowohl im Lager der westfalischen Demokraten eine fuhrende Rolle spielte und gleichzeitig Kontakt zur Arbeiterverbruderung hielt gab es in Hamm Insgesamt blieb die Zahl der demokratischen oder republikanischen Vereine zunachst deutlich geringer als die der Liberalen In den katholischen Teilen Westfalens bildeten sich daneben auch erste Organisationen eines politischen Katholizismus Diese vielerorts entstandenen sogenannten Piusvereine orientierten sich programmatisch an dem Verein der Provinzhauptstadt Benedikt Waldeck im KerkerIn Petitionen forderten Berufsgruppen und Gemeindevertretungen ihre Abgeordneten auf bestimmte Forderungen in den Nationalversammlungen zu vertreten In den folgenden Monaten nahm die politische Erregung erkennbar ab Gerade in katholischen Gebieten stiess die Wahl von Erzherzog Johann zum Reichsverweser durch die Frankfurter Nationalversammlung auf grosse Zustimmung und wurde beispielsweise in Winterberg oder Munster durch patriotische Feste gefeiert Allerdings zeigt die Reaktion auf diese Wahl wie gross noch immer der Unterschied zwischen dem katholischen und protestantischen Westfalen war In den altpreussischen Gebieten sah man dies zwar als Schritt hin zu einem einheitlichen deutschen Staat sah aber vor allem Preussen in der Pflicht die Einheit und Freiheit durchzusetzen Im katholischen Westfalen sah man die Entscheidung der Nationalversammlung dagegen als Schritt zu einem Einheitsstaat unter katholischer Fuhrung Insofern uberschnitt sich der Gegensatz von Befurwortern einer kleindeutschen und einer grossdeutschen Losung der deutschen Frage mit den regionalen Konfessionsgrenzen Erst die beginnende Gegenrevolution verstarkte die politische Erregung wieder deutlich In vielen Gebieten Westfalens nahm die Bedeutung der demokratischen Bewegung zu wahrend zogerliche Altliberale wie Johann Sommer den Unmut der Bevolkerung deutlich zu spuren bekamen In Westfalen kam es angesichts der Bedrohung der revolutionaren Errungenschaft zur Zusammenarbeit von Demokraten und konstitutionellen Liberalen die im November 1848 im Kongress fur die Sache und Rechte der preussischen Nationalversammlung und des preussischen Volkes in Munster gipfelte Nach der Auflosung der preussischen Nationalversammlung siegten in vielen Teilen Westfalens bei der Wahl zur zweiten preussischen Kammer denn auch demokratische Kandidaten wie etwa Johann Matthias Gierse Den Hohe und Endpunkt der Revolution in Westfalen bildete die gewaltsame Niederschlagung des Iserlohner Aufstandes Einige fuhrende westfalische Revolutionare wie Temme oder Waldeck wurden von den Behorden spater politisch verfolgt Noch im Sommer 1849 wanderten erste westfalische Demokraten nach Amerika aus 10 Landliche Raume und Industrialisierung in Westfalen BearbeitenVorindustrielle Zeit Bearbeiten Westfalen war bereits zu Beginn des 19 Jahrhunderts eine wirtschaftlich und sozial ausserordentlich vielgestaltige Region Vorherrschend war die Landwirtschaft die vielerorts noch sehr traditionell und wenig effektiv betrieben wurde In den meisten Gebieten dominierten kleine und mittlere bauerliche Existenzen Nur im Munster und Paderborner Land waren auch grossere Betriebe verbreitet Diese Gebiete wie auch die Soester Borde waren zudem fur die Landwirtschaft besonders geeignet Dagegen war die Landwirtschaft in Minden Ravensberg und im sudlichen Bergland nur wenig ergiebig Bereits in vorindustrieller Zeit wurden einige der Landesprodukte uberortlich vertrieben Bekannt ist etwa der Export der westfalischen Schinken Die Industrialisierung begunstigte die Marktverflechtung der Landwirtschaft mit den industriellen Ballungsraumen Die Nachfrage fuhrte etwa zur Ausweitung der Schweinezucht Das in der Provinz produzierte Getreide war ein wichtiger Rohstoff fur die zunachst im Ruhrgebiet und spater auch in anderen Teilen entstehende Brauindustrie Allein in Dortmund gab es nachweislich uber 80 einzelne Braustatten Die Nahe zu den Industriegebieten als Absatzmarkt trug dazu bei dass in den landwirtschaftlich gut nutzbaren Teilen der Region die Landwirtschaft bis weit ins 20 Jahrhundert hinein der dominierende und durchaus gewinnbringende Wirtschaftszweig blieb 11 Historische Nadelschmiede um 1850 bei IserlohnVielerorts reichten die Ertrage am Anfang des 19 Jahrhunderts haufig nicht aus um die seit dem 18 Jahrhundert wachsende Bevolkerung ausreichend zu ernahren Die Zahl der Landarmen und Landlosen nahm zu Viele suchten ausserhalb ihrer Wohnorte nach Verdienstmoglichkeiten Als Handler zogen die zum Symbol des Landes gewordenen Kiepenkerle und die Sauerlander Wanderhandler umher Die Hollandganger in den nordlichen Teilen der Provinz und die wandernden Ziegelmacher in Ostwestfalen und dem benachbarten Land Lippe verdienten ihren Unterhalt als Wanderarbeiter Aus dem Hollandgang entwickelte sich der Toddenhandel bei dem insbesondere das in Heimarbeit wahrend des Winters hergestellte Leinen im folgenden Sommer in Holland verkauft wurde Innerhalb Westfalens erleichterten die billigen Arbeitskrafte den Aufschwung vorindustrieller gewerblicher Betriebe die fur einen uberortlichen Markt produzierten Im nordwestdeutschen Leinengurtel der sich vom westlichen Munsterland uber Tecklenburg Osnabruck Minden Ravensberg bis ins heutige Niedersachsen erstreckte entstand aus der Heimarbeit eine Protoindustrie Vor allem in Minden Ravensberg spielte die vorindustrielle Leinenproduktion eine wichtige Rolle Die Stoffe wurden durch sogenannte Verleger aufgekauft und vertrieben In Sudwestfalen bestand unter Einschluss des Siegerlandes Teilen des Herzogtums Westfalen und des markischen Sauerlands eine arbeitsteilige Eisen produzierende und verarbeitende Region die sich jenseits der Provinzgrenze im Bergischen Land und im Landkreis Altenkirchen fortsetzte Das vor allem im siegerlander und ostsauerlander Bergbau geforderte Erz wurde verhuttet z B Wendener Hutte und im Westen der Region zu Fertigwaren weiterverarbeitet z B Drahtzieherei in Altena Iserlohn und Ludenscheid oder die Iserlohner Nahnadelproduktion Teilweise waren diese Gewerbe korporativ und als Verlagssystem organisiert Reidemeister Im sudlichen Teil des spateren Ruhrgebiets wurde bereits seit langerem fur die benachbarten Gewerberegionen Steinkohle abgebaut Als Beispiel hierfur kann die Zeche Alte Haase genannt werden Industrialisierung Bearbeiten Ravensberger Spinnerei in BielefeldTeile des Gebietes der Provinz wurden in den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts zu einem Vorreiter der industriellen Revolution in Deutschland und gehorten in der Zeit der Hochindustrialisierung zu den wirtschaftlichen Zentren des Deutschen Kaiserreichs Das Ende der Kontinentalsperre offnete die Region gegenuber den englischen Industrieprodukten Vor allem die heimgewerbliche Textilherstellung war dieser Konkurrenz auf langere Sicht nicht gewachsen und verschwand schliesslich vom Markt Durch eine rechtzeitige Umstellung auf die industrielle Produktionsform gelang in und um Bielefeld die Anpassung an die neue Zeit Die Ravensberger Spinnerei gegrundet 1854 durch Hermann Delius war die grosste Flachsspinnerei Europas Im Jahr 1862 folgte die Bielefelder Actiengesellschaft fur mechanische Weberei Spater war die Nachfrage der Textilbetriebe ein Grund fur das Entstehen einer Eisen und Metall verarbeitenden Industrie in diesem Gebiet Allerdings konnte die neue mechanisierte Industrie nicht das Arbeitskraftepotential beschaftigten wie die alte Heimindustrie Gerade in den Leinengebieten Westfalens waren der Pauperismus und die Auswanderung der landlichen Unterschichten nach Ubersee im Vormarz eine weit verbreitete Erscheinung 12 In den Eisen und Metall verarbeitenden sudwestfalischen Gebieten hatte die industrielle Konkurrenz aus dem Ausland zunachst nur begrenzte negative Auswirkungen Vom Markt verschwand etwa die vorindustrielle Blechproduktion in und um Olpe Gefahrlicher fur die alten Hutten und Hammerwerke war das Entstehen einer mit damals modernen Mitteln arbeitenden Industrie in Westfalen selbst Ihre Basis war die im spateren Ruhrgebiet gefundene Steinkohle Entscheidend fur die Entwicklung des Ruhrbergbaus war dabei die Entstehung der Tiefbauzechen die den Abbau auch unterhalb der Mergelschicht erlaubte Dies geschah erstmals 1837 bei Essen im rheinischen Ruhrgebiet In Westfalen war die Zeche Prasident bei Bochum 1841 der erste Betrieb dieser Art Harkorts Fabrik in den Ruinen der Burg WetterFriedrich Harkort grundete 1818 zusammen mit Heinrich Kamp in Wetter eine mechanische Werkstatt und 1826 am selben Ort das erste Puddelwerk Westfalens Spater wurde das Werk nach Dortmund verlegt und es entwickelten sich daraus das Huttenwerk Rothe Erde Bald folgten vergleichbare Grundungen in Husten Hustener Gewerkschaft Warstein Lunen Westfalia Hutte Horde Hermannshutte Haspe Hasper Hutte Bochum Bochumer Verein und anderen Orten Diese neuen mit Steinkohle produzierenden Unternehmen waren deutlich produktiver als die auf die teure Holzkohle angewiesenen vorindustriellen Betriebe Eine Voraussetzung fur die industrielle Entwicklung war der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Seit dem Ende des 18 Jahrhunderts begann der Bau von befestigten Kunststrassen hinzu kam die Schiffbarmachung der Flusse insbesondere im Unterlauf der Ruhr und der Bau von Kanalen Vor allem aber der Eisenbahnbau wurde zum Motor des industriellen Aufschwungs Im Jahr 1847 wurde die west ostlich vom Rhein zur Weser verlaufende Stammstrecke der Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft vollendet Nur zwei Jahre spater folgten die Strecken der Bergisch Markischen Eisenbahn Gesellschaft sowie seit 1850 die der Koniglich Westfalischen Eisenbahn Gesellschaft Teilregionen wie das Sauerland die erst in den 1860er oder 1870er Jahre an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurden gerieten dadurch im Zeitalter der wirtschaftlichen Expansion wirtschaftsgeografisch ins Abseits In Teilen dieser Regionen kam es zu einem regelrechten Deindustrialisierungsprozess An ihre Stelle trat vielerorts die nunmehr nach rationellen Methoden betriebene Forstwirtschaft Nur an wenigen Orten kam es etwa wie in Schmallenberg mit Konzentration auf die Strumpfindustrie zu neuen industriellen Entwicklungen Mit abnehmender Tendenz wurde auch weiter Bergbau betrieben Historischer Forderturm der Zeche Prosper Haniel in Bottrop um 1870 Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts verlagerte sich die Montanindustrie immer starker in die Nahe der Kohlegruben im Ruhrgebiet Seit den 1850er Jahren entstand etwa die Hermannshutte der Betrieb Rothe Erde die Aplerbecker Hutte der Horder Bergwerks und Hutten Verein oder die Henrichshutte bei Hattingen Dadurch gerieten einige der fruhindustrialisierten Gebiete in Sudwestfalen ins Abseits und konnten sich vielfach nur durch die Konzentrierung auf besondere Produkte behaupten z B Blechproduktion in Husten In den folgenden Jahrzehnten entstanden im Ruhrgebiet weitere zahlreiche neue Zechen und Montanbetriebe wie etwa der Schalker Verein Ausserdem wuchsen altere Fabriken zu riesigen Betrieben mit vielen tausend Beschaftigten an Spatestens seit der Mitte des 19 Jahrhunderts war der westfalische Teil des Ruhrgebiets mit seinen Kohlegruben und der Montanindustrie zum eindeutigen wirtschaftlichen Zentrum der gesamten Provinz geworden Bevolkerungswachstum und sozialer Wandel Bearbeiten Die entstehenden Arbeitsplatze zogen zunachst zahlreiche Arbeitssuchende vorwiegend aus den landlichen und wirtschaftlich stagnierenden Teilen der Provinz an Seit etwa den 1870er Jahren war das Arbeitskraftepotential Westfalens weitgehend ausgeschopft und die Unternehmen warben immer mehr Arbeiter aus den ostlichen Provinzen Preussens und daruber hinaus an Fur die grosse Zahl polnisch sprechender Arbeiter entstanden eigene Vereine Gewerkschaften sowie eine Seelsorge in ihrer Muttersprache Dadurch entstand im Revier ein besonderer Bevolkerungstyp der sich vom westfalischen Umland in einigen Aspekten wie etwa der Sprache Ruhrdeutsch unterschied Im Jahr 1871 zahlte die Provinz Westfalen 1 78 Millionen Einwohner das waren rund 14 mehr als 1858 Bis 1882 stieg die Bevolkerung dann um mehr als 20 und ahnlich hoch war die Steigerung bis 1895 In den nachsten zehn Jahren bis 1905 stiegen die Einwohnerzahlen dann um mehr als 30 auf mehr als 3 6 Millionen Den starksten Zuwachs erlebte dabei der Regierungsbezirk Arnsberg wo sich die westfalischen Industriegemeinden ballten So stieg die Bevolkerungszahl in den Regierungsbezirken Munster und Minden von 1818 bis 1905 um etwas mehr als 100 an im Regierungsbezirk Arnsberg waren es uber 400 Einwohnerentwicklung Westfalens 13 1 Jahr Einwohner Mio 1816 1 0661849 1 4891871 1 7751880 2 0431890 2 4131900 3 1371910 4 1251925 4 7841939 5 209Vor allem im Ruhrgebiet aber abgeschwacht auch in den ubrigen sich industrialisierenden Teilen Westfalens waren die sozialen Folgen der Industrialisierung betrachtlich In diesen Gebieten wurde die Arbeiterbevolkerung zu der mit Abstand grossten sozialen Gruppe Durch die Zuwanderung wuchs die Bevolkerung zeitweise sprunghaft an es fehlte an gunstigem Wohnraum und gerade im Ruhrgebiet waren Kost und Schlafganger eine weit verbreitete Erscheinung Teilweise versuchten die Unternehmen diese Not durch Werkswohnungen oder Bergarbeiterkolonien abzustellen Der Hintergedanke war freilich auch die Bildung einer firmentreuen Belegschaft die so von der Arbeiterbewegung ferngehalten werden sollte Durch das Bevolkerungswachstum entwickelten sich eine Reihe von Stadten und Gemeinden zu Grossstadten Wahrend Stadte wie Dortmund oder Bochum dabei auf eine alte stadtische Tradition zuruckblicken konnten wuchsen Orte wie Gelsenkirchen oder Recklinghausen innerhalb weniger Jahrzehnte von kleinstadtischen oder dorflichen Dimensionen zu einer Grossstadt an Aber auch Witten Hamm Iserlohn Ludenscheid und vor allem Hagen nunmehr am Rand des Reviers sowie Bielefeld entwickelten sich zu industriell gepragten Grossstadten Infrastruktur und Grenzen urbanen Lebens Bearbeiten Ein Kennzeichen der rasch wachsenden Industriestadte war das weitgehende Fehlen eines Burgertums Der Mittelstand war schwach ausgepragt Die Stadte konzentrierten sich zunachst auf die notigsten Infrastrukturmassnahmen wie Ver und Entsorgungseinrichtungen offentlichen Nahverkehr Schulen u a Durch Verbesserung der hygienischen Bedingungen ging die Sterblichkeit insbesondere die Kindersterblichkeit deutlich zuruck Epidemien wie die Cholera spielten keine nennenswerte Rolle mehr Dagegen zeigten die noch lange Zeit weit verbreitete Tuberkulose berufsbedingte Erkrankungen wie die Silikose der Bergleute und allgemein die Umweltbelastungen durch Bergbau und Industrie dass diese positive Entwicklung auch ihre Grenzen hatte 14 Erst im weiteren Verlauf verfugten die neuen Revierstadte uber kulturelle Einrichtungen wie Museen oder Theater Diese konzentrierten sich auf die Stadte mit einer gewissen burgerlichen Tradition wahrend sie in den rasch gewachsenen zusammengeballten Industriedorfern bis weit ins 20 Jahrhundert hinein fehlten Ein Defizit des westfalischen Stadtesystems insgesamt war das nur schwach ausgepragte Hochschulwesen Zwar hatte es bereits im 18 Jahrhundert in Munster und Paderborn Universitaten gegeben diese waren aber seit Beginn der preussischen Ara nur noch Rumpfuniversitaten mit einem beschrankten Lehrangebot Erst 1902 wurde die Akademie in Munster wieder zur Volluniversitat erhoben In den Ballungsgebieten des Ruhrgebiets begann der Ausbau des Hochschulwesens im Wesentlichen erst im Rahmen der Bildungsexpansion Westdeutschlands seit den 1960er Jahren Sozialer Umbruch und Gewerkschaften Bearbeiten Mit der Einfuhrung des allgemeinen Berggesetzes von 1865 endete die bisherige Privilegierung der Bergknappen und die Bergarbeiter unterschieden sich seither arbeitsrechtlich kaum noch von anderen Arbeitergruppen Anfangs reagierten sie auf Lohnsenkungen Arbeitszeitverlangerungen usw wie gewohnt mit Petitionen meist erfolglos an die Behorden Zunehmend begann man sich an den Aktionsformen anderer Arbeitergruppen zu orientieren Bereits 1872 kam es im Ruhrgebiet zu einer ersten lokal begrenzten erfolglosen Bergarbeiterstreik Bergarbeiterstreik 1889 zeitgenossischer VersammlungsaufrufIm Jahr 1889 entluden sich die seit Jahrzehnten angestauten Spannungen in einem Streik an dem sich zeitweise etwa 90 der damals 104 000 Bergarbeiter beteiligten Begonnen hatte der Ausstand in Bochum 24 April und Essen 1 Mai Dem schlossen sich zahlreiche weitere Belegschaften spontan an Ein zentrales Streikkomitee wurde gebildet Die Arbeiter verlangten Lohnerhohungen die Einfuhrung des Achtstundentages und zahlreiche weitere Forderungen Dass die alte obrigkeitliche Tradition im Bergbau nicht vergessen war zeigt die Tatsache dass das Streikkomitee eine Deputation an Wilhelm II entsandte Wenngleich dieser den Streik kritisierte raumte er ein die Beschwerden amtlich prufen zu lassen Da gleichzeitig der Verein fur die bergbaulichen Interessen Entgegenkommen signalisierte flaute der Streik allmahlich ab Der Ausstand im westfalischen und rheinischen Steinkohlerevier hatte noch im selben Jahr Vorbildfunktion fur die Bergarbeiter im Sauerland im Aachener Revier und selbst in Schlesien Daruber hinaus hat der Streik deutlich gemacht dass zur Interessenvertretung Organisationen notig waren Bereits am 18 August 1889 wurde in Dortmund Dorstfeld der zur Unterscheidung weiterer Gewerkschaften spater so genannte Alte Verband gegrundet Im Jahr 1894 folgte der christliche Bergarbeiterverband 1902 wurde ein Polnischer Verband gegrundet Die Hirsch Dunckerschen Gewerkvereine hatten zwar bereits seit den 1880er Jahren Organisationsversuche unternommen blieben aber unbedeutend Auch in Hinblick auf die Gewerkschaftsbildung waren die Bergarbeiter fur andere Berufsgruppen ein Vorbild 1905 kam es wieder ausgehend aus dem Bochumer Raum zu einer umfassenden Streikbewegung die schliesslich in einen Generalstreik aller Bergarbeitergewerkschaften mundete Insgesamt beteiligten sich etwa 78 der Bergleute im Revier an dieser Bewegung Obwohl der Streik abgebrochen werden musste hatte er indirekt insofern Erfolg als die preussische Regierung durch die Abanderung des Allgemeinen Berggesetzes viele Forderungen der Arbeiter erfullte Im Jahr 1912 kam es mit dem Dreibundstreik zu einer vom Alten Verband der polnischen Gewerkschaft und dem Hirsch Dunckerschen Verband getragenen Lohnbewegung wahrend der christliche Bergarbeiterverband die Beteiligung ablehnte Daher lag der Anteil der Aufstandischen auch nur bei 60 Der Streik wurde mit grosser Erbitterung gefuhrt gewaltsame Ausschreitungen fuhrten schliesslich zum Einsatz von Polizei und Militar Letztlich erfolglos musste die Bewegung schliesslich abgebrochen werden Neben den Bergarbeitern fuhrten auch Arbeiter anderer Branchen in Westfalen Arbeitskampfe Im Bereich der Metallindustrie konzentrierten diese sich freilich eher auf kleinere und mittlere Betriebe wahrend in der Grossindustrie die Arbeiterbewegung aus verschiedenen Grunden kaum Fuss fassen konnte Gerade die Unternehmen der Eisen und Stahlindustrie verteidigten notfalls durch Entlassungen ihren Herr im Haus Standpunkt Erleichtert wurde ihnen dies durch eine stark differenzierte innerbetriebliche Struktur die das Entstehen eines vergleichbaren Gemeinschaftsbewusstsein wie etwa im Bergbau verhinderte 15 Politische Kultur im Kaiserreich und wahrend der Weimarer Republik BearbeitenDie politische Kultur Westfalens die sich vor allem in der langfristigen Entwicklung der Wahlergebnisse widerspiegelt hing eng mit der unterschiedlichen Konfessions und Sozialstruktur aber auch den politischen Traditionen der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zusammen Insbesondere die Konfessionsstruktur spielte fur die westfalische Entwicklung eine zentrale Rolle Wie in ganz Deutschland kam es in unterschiedlicher Auspragung zur Bildung von katholischen und sozialdemokratischen Milieus die mit ihrem Organisationswesen das Leben ihrer Anhanger von der Wiege bis zur Bahre in hohen Masse beeinflussten Weniger deutlich war dies bei Liberalen und Konservativen Zum 1 August 1886 bildeten die Kreise und kreisfreien Stadte Westfalens den Provinzialverband der Provinz Westfalen eine Korperschaft deren Vertretungsorgan nunmehr der westfalische Provinziallandtag war der vorher standisch besetzt wurde Der Provinziallandtag nunmehr aus gewahlten Vertretern der Kreise und kreisfreien Stadte bestehend wurde damit zu einem Spiegel der politischen Gruppierungen in den Kreisen und Stadten sofern das Dreiklassenwahlrecht dies zuliess Der Provinziallandtag wahlte den Landesdirektor als Regierungschef Westfalens ab 1889 wurde die Bezeichnung in Landeshauptmann geandert Zentrum Bearbeiten Vor allem seit dem Kulturkampf konnte die Zentrumspartei anknupfend an Traditionslinien des Vormarz und der Revolution von 1848 49 die politische Landschaft in den katholischen Teilen der Provinz weitgehend monopolisieren Gestutzt auf die Konfession wurde die Partei fast unabhangig vom jeweiligen sozialen Status gewahlt von den katholischen Arbeitern der Landbevolkerung und dem Burgertum bis hin zum Adel Westfalen war eines der Kerngebiete der Partei Wohl nicht zufallig trafen sich einige Politiker in den 1860er Jahren in Soest um die Grundung einer katholischen Partei zu diskutieren Das Soester Programm aus dem Jahr 1870 gilt als eines der Grundungsdokumente des Zentrums Mit Wilhelm Emmanuel von Ketteler und Hermann von Mallinckrodt kamen fuhrende Politiker aus der Grundungsphase aus der Provinz Westfalen Peter ReichenspergerInnerhalb des politischen Katholizismus machten sich seit den 1890er Jahren die sozialen Unterschiede in einer regional differenzierten Ausrichtung der Partei deutlich bemerkbar In uberwiegend landlichen Gebieten war das Zentrum nicht selten eher konservativ ausgerichtet Dort spielte der Westfalische Bauernverein eine einflussreiche Rolle Er vertrat vorwiegend kleinere und mittlere Bauern der landsassige Adel war bis weit in die Weimarer Republik einflussreich und konnte sich auch politisch behaupten Im Wahlkreis Munster Coesfeld etwa kandidierte Georg Friedrich von Hertling der spatere bayerische Ministerprasident und Reichskanzler von 1903 bis 1912 fur den Reichstag Es war kein Zufall dass der spatere Reichskanzler Franz von Papen der auf dem aussersten rechten Flugel des Zentrums stand aus dem eher agrarischen Werl kam und im Munsterland seine politische Basis hatte Dagegen war in industriell gepragten Teilen der Provinz der soziale Katholizismus besonders stark Gerade im Ruhrgebiet und im Sauerland spielte diese Variante eine wichtige Rolle Die christlichen Gewerkschaften etwa waren dort meist starker als die sozialdemokratische Konkurrenz fuhrende sozialpolitisch engagierte Katholiken wie August Pieper und Franz Hitze die beiden fuhrend im Volksverein fur das katholische Deutschland tatig waren kamen aus Westfalen Neben allgemeinen Sakularisierungstendenzen war gerade die soziale Ausrichtung des politischen Katholizismus einer der Grunde weshalb das Zentrum wahrend der Weimarer Republik in mittelstandischen Kreisen an Ruckhalt verlor Im Sauerland etwa busste die Partei von 1919 bis 1933 etwa 20 ihres ursprunglichen Stimmenanteils ein Gleichwohl blieb sie in den katholischen Gebieten in der Regel die fuhrende politische Kraft und konnte in Munster bei der Reichstagswahl 1930 sogar noch leicht zugewinnen was wohl ausser politischen auch lokalpatriotische Grunde hatte da der am 29 Marz 1930 ernannte Reichskanzler Heinrich Bruning aus Munster stammte 16 Sozialdemokraten und Kommunisten Bearbeiten Wilhelm HasencleverDie Folge der Dominanz des Zentrums in Westfalen bewirkte dass der politische Liberalismus der Konservatismus und die Sozialdemokratie im Wesentlichen auf das protestantische Westfalen beschrankt blieben Es war sicherlich kein Zufall dass einige fuhrende Politiker aus der Anfangszeit der Sozialdemokratie wie Carl Wilhelm Tolcke oder Wilhelm Hasenclever zwar aus dem katholischen Sauerland stammten aber ihre politische Karriere in den benachbarten protestantischen Regionen begannen Das markische Sauerland und die Gegend um Bielefeld waren fruh Hochburgen der Sozialdemokratie Gerade im markischen Bereich war der ADAV Ferdinand Lassalles und seinen Nachfolgern stark Vor allem Tolckes Wirken war es zu verdanken dass bis 1875 die Partei in Iserlohn Hagen Gelsenkirchen Bochum Minden und Oeynhausen lokale Vereine hatte Nach der Vereinigung von ADAV und SDAP kandidierte Tolcke als Kandidat der neuen SAP als Spitzenkandidat fur Westfalen In Bielefeld bestimmten Personlichkeiten wie Carl Severing vom Kaiserreich bis in die ersten Jahre der Bundesrepublik das politische Leben in hohen Masse mit Das westfalische Ruhrgebiet war vor 1933 keinesfalls eine Herzkammer der SPD Zwar war der sozialdemokratische so genannte Alte Verband die erste Bergarbeitergewerkschaft kaum schwacher war aber seit der Wende zum 20 Jahrhundert die christliche Konkurrenz zu der spater eine ebenfalls bedeutende polnische Organisation hinzukam Nur in uberwiegend protestantischen Teilen des Reviers wie in Dortmund konnte die SPD vor dem Ersten Weltkrieg eine bedeutende Starke erreichen Im Ruhrgebiet waren die Bergarbeiterfuhrer Otto Hue und Fritz Husemann zugleich zentrale Personen der Sozialdemokratie Noch direkter als die Zentrumspartei wurde die SPD gerade im Revier von den Krisen der Weimarer Republik getroffen Die Enttauschung uber die Haltung der Partei etwa wahrend des Ruhrkampfs 1920 die Not der Inflation und der Weltwirtschaftskrise trieb zahlreiche Arbeiter in die Reihen der extremen Linken zum Teil zunachst in ihrer syndikalistischen spater in ihrer kommunistischen Form Im Revier war die KPD bereits vor der Weltwirtschaftskrise eine Massenpartei wahrend die SPD vielfach ins Hintertreffen geriet 17 Liberale und Konservative Bearbeiten Die SPD konnte wahrend des Kaiserreichs in gewachsenen Stadten wie Dortmund oder Bielefeld mit einem nennenswerten Burgertum und einem vergleichsweise starken Mittelstand die politische Landschaft nicht monopolisieren Dem standen nicht nur das Dreiklassenwahlrecht entgegen sondern auch beachtliche liberale und konservative Krafte Diese erreichten teilweise sogar die Arbeiterbevolkerung Im Siegerland etwa blieb die protestantische Arbeiterbevolkerung lange Zeit konservativ oder hing der Christlich sozialen Partei des Antisemiten Adolf Stoecker an Dieser nahm 1881 auch das Reichstagsmandat des Wahlkreises Siegen Wittgenstein Biedenkopf an Erst wahrend der Weimarer Republik gelang es dort den sozialistischen Parteien wirklich Fuss zu fassen Minden Ravensberg blieb bis zur Reichstagswahl 1912 eine Hochburg der Deutschkonservativen Partei Danach fiel der Wahlkreis Minden Lubbecke an die linksliberale Fortschrittliche Volkspartei Der Suden der alten Grafschaft Mark und insbesondere der Reichstagswahlkreis Hagen Schwelm war eine Hochburg des Liberalismus vor allem der linksliberalen Deutschen Freisinnigen Partei von Eugen Richter der bis 1906 auch das dortige Reichstagsmandat innehatte Ohne ein festes alle Lebensbereiche umschliessendes Milieu gingen vor allem die ehemaligen Wahler der Liberalen und Konservativen wahrend der Weltwirtschaftskrise zu den Nationalsozialisten uber Erster Weltkrieg und Weimarer Republik BearbeitenWeltkrieg und Revolution Bearbeiten Auch in Westfalen herrschte zu Beginn des Ersten Weltkrieges uberwiegend nationaler Uberschwang 18 Im Gegensatz etwa zur verbreiteten Kriegsskepsis 1866 und 1870 71 erfasste die Begeisterung auf den ersten Blick nicht nur die protestantischen sondern auch die katholischen Teile der Provinz und machte auch vor der Arbeiterbevolkerung nicht Halt Aus Arnsberg berichtete die Lokalzeitung anlasslich der osterreichischen Mobilisierung etwa Plotzlich stimmte jemand das Lied Deutschland Deutschland uber alles an und sofort stimmte die Menge mit Begeisterung ein Wahrenddessen zogen mehrere Trupps durch die Strassen ihrer Sympathie fur die verbundete Donaumonarchie und ihrer Kriegsbegeisterung durch das Absingen patriotischer Lieder Ausdruck gebend Aus den gefullten Lokalen drangen laute Kundgebungen der Begeisterung nach draussen Erst spat in der Nacht trat endlich Ruhe ein Ganz ahnlich lauteten die Berichte auch in anderen Teilen der Provinz 19 Mittlerweile wird dieses einseitige Bild einer allgemeinen Kriegsbegeisterung differenziert Gerade in landlichen oder kleinstadtischen Regionen waren Kriegsfurcht und Zukunftssorgen verbreitet Auch fur Westfalen lassen sich entsprechende Beispiele finden 20 Der Kriegsalltag insbesondere die kurze Phase verstarkter Arbeitslosigkeit unmittelbar nach Kriegsbeginn steigende Preise Lebensmittelmangel und der Hunger in den Industriestadten wahrend der zweiten Kriegshalfte dampften die anfangliche Begeisterung schnell wieder 21 Allmahlich begann auch in der Provinz das bestehende politische System an Legitimation zu verlieren Innerhalb der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung fuhrte die Kritik an der sogenannten Burgfriedenspolitik 1917 zur Abspaltung der USPD Zwar gingen uberall in Westfalen die Mitgliederzahlen der SPD stark zuruck aber nur wenige Lokalverbande wie in Hagen und Schwelm gingen zur neuen Partei geschlossen uber Die fur Westfalen wichtige Zentrumspartei unterstutzte an ihrer Spitze bis zum Ende die monarchische Regierung unter ihren Wahlern dagegen verbreitete sich mehr und mehr ebenfalls Kriegsmudigkeit Seit Anfang 1918 kam es auch in Westfalen verstarkt zu sozialen Unruhen und zahlreichen Streiks in verschiedenen Teilen der Provinz Die eigentliche Revolution kam freilich von aussen Am 8 November 1918 erreichten meuternde Matrosen der Hochseeflotte mit dem Zug Westfalen Ihnen schlossen sich in Bielefeld Munster und bald in der ganzen Provinz die Truppen der dortigen Garnisonen an und uberall bildeten sich Arbeiter und Soldatenrate Diese standen zunachst uberwiegend hinter der Revolutionsregierung von Friedrich Ebert und traten fur eine parlamentarische Demokratie ein Ihre Teilnehmer setzten sich in Westfalen vor allem aus Anhangern der sozialdemokratischen Parteien zusammen In den katholischen Gebieten beteiligten sich teilweise auch Mitglieder der christlichen Gewerkschaften Die breite Zustimmung zur Revolution anderte sich allerdings schon im Vorfeld der Wahlen zur Nationalversammlung als sich die Katholiken gegen den neuen Kulturkampf des Ministers Adolph Hoffmann USPD wandten Zeitweise gab es sogar Sympathien fur die Grundung einer unabhangigen Rheinisch Westfalischen Republik 22 Die Provinz in der Weimarer Republik Bearbeiten Provinziallandtagswahlen 1921 1933 Stimmen in Jahr Zentrum SPD DVP DNVP KPD DDP NSDAP Sonstige1921 35 5 24 7 13 0 0 8 8 0 7 3 4 4 0 6 31925 35 1 22 8 11 7 10 7 0 9 3 2 7 0 2 21929 32 9 22 1 0 8 7 0 6 3 0 9 3 2 5 0 2 9 12 51933 28 2 15 1 0 6 8 10 3 36 2 0 2 3Quelle 23 Im Januar begannen sich Teile gerade der westfalischen Arbeiter und Soldatenrate zu radikalisieren Zusammen mit der Kampagne fur eine Sozialisierung des Bergbaus kam es zu einer breiten Streikbewegung im rheinischen und westfalischen Ruhrgebiet Auf der politischen Rechten begannen sich auf Anordnung des regularen Generalkommandos in Munster auch in der Provinz Freikorps zu bilden Als diese begannen gegen die Streikenden vorzugehen erreichte der Ausstand seinen Hohepunkt mit 400 000 Streikenden im ganzen Revier Ausserlich wurde die Ruhe durch Carl Severing den fuhrenden Bielefelder Sozialdemokraten und preussischen Staatskommissar wiederhergestellt ohne jedoch die Lage wirklich zu entspannen Bereits mit dem Beginn des Kapp Putsches im Marz 1920 entbrannten in Ruhrgebietsstadten wie Bochum Wetter Witten Herne Haltern aber auch in Hagen nicht nur wie uberall im Reich Streiks sondern zum Teil gewaltsame Unruhen wobei sich die Arbeiter durchaus erfolgreich gegen die Freikorps wandten Die Arbeiter waren dabei uberwiegend Anhanger der USPD der KPD und der syndikalistischen FAUD Nach der Kapitulation Kapps legten die Arbeitermilizen ihre Waffen nicht nieder vielmehr entstand eine Rote Ruhrarmee von bis zu 100 000 Mann die das Ruhrgebiet weitgehend kontrollierte und bis weit ins Munsterland vorruckte Zwar gelang es Severing einen Waffenstillstand zu erzielen aber die aus dem ganzen Reich zusammengezogenen Reichswehrtruppen und Freikorps gingen dennoch gewaltsam gegen die Aufstandischen vor Unter hohen Opferzahlen vor allem auf Seiten der Arbeiter brach der Aufstand am 8 April 1920 zusammen Im Zuge der Demokratisierung Preussens wurde der westfalische Provinziallandtag ab 1921 durch allgemeine Volkswahlen und nicht mehr durch Wahlen der Vertreter von Kreisen und kreisfreien Stadten bestimmt 50 Millionen Mark Westfalen 1923Die Normalisierung war im Ruhrgebiet jedoch nur vorlaufig da seit dem 11 Januar 1923 franzosische und belgische Truppen das Revier bis zur Lippe besetzten Damit begann der sogenannte Ruhrkampf Die Folge war die Proklamation des passiven Widerstandes durch die Reichsregierung der aber schliesslich abgebrochen werden musste Die Kosten dafur waren ein entscheidender Faktor fur den Beginn der Hyperinflation Die Provinz Westfalen pragte in der Inflationszeit eigenes Notgeld mit den Portrats von Annette von Droste Hulshoff Freiherr vom Stein und dem Wappentier Westfalenross bis hinauf zum Nennwert von einer Billion Jedoch nur die Nominale von 1921 zu 50 Pfennig bis 10 Mark sind als Notgeld verwendet worden Die anderen Notmunzen haben Medaillencharakter 24 Nach der Wahrungsreform von 1923 stabilisierten sich die politischen und wirtschaftlichen Verhaltnisse in der Provinz fur einige Jahre Allerdings machte 1928 der Ruhreisenstreit und die Aussperrung von 200 000 Arbeitern deutlich wie bruchig der soziale Friede war Reichs und Kommunalreformen Bearbeiten Wahrend der Weimarer Republik stellten die Diskussionen um eine Reichsreform auch die bisherige territoriale Existenz der Provinz in Frage Zur Verteidigung setzte die Provinzialverwaltung auf eine volkskundliche und historische Legitimierung eines historischen Raums Westfalen Das fuhrte seit 1931 zur Veroffentlichung eines gleichnamigen mehrbandigen Werkes Dieses ging der Frage nach ob es in Nordwestdeutschland einen Raum Westfalen gabe der sich von anderen Teilen dieser geografischen Region unterscheidet Das Ergebnis war nicht ganz eindeutig Einig war man sich aber dass etwa das Land Lippe der Regierungsbezirk Osnabruck Teile des Landes Oldenburg und einige andere Gebiete ausserhalb der Provinz zum historischen Raum Westfalen gehorten Wahrend der Republik gingen Eingemeindungen und damit die Grossstadtbildung die 1875 in Munster begonnen hatte weiter und erreichte 1929 mit dem Gesetz uber die kommunale Neugliederung des rheinisch westfalischen Industriegebiets ihren Hohepunkt Eine ganze Reihe von Landkreisen z B Dortmund Horde Bochum wurden aufgelost und die zugehorigen Gebiete meist den grosseren nun meist kreisfreien Stadten zugeordnet Daneben entstanden mit dem Ennepe Ruhrkreis und der Stadt Oberhausen neue territoriale Gebilde Ebenfalls neu war der 1920 gegrundete Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk als kommunaler Zusammenschluss der Ruhrgebietsstadte Westfalen in der Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenWie in Deutschland insgesamt war die NSDAP in Westfalen bei der Reichstagswahl 1928 noch eine vollig unbedeutende Splitterpartei Im Regierungsbezirk Arnsberg kam sie nur auf 1 6 Im Verlauf der Weltwirtschaftskrise nahm die Bedeutung der Partei aber rasch zu Im Bezirk Arnsberg erzielte sie bereits 1930 fast 14 Vor allem abhangig von Sozial und Konfessionsstruktur gab es allerdings erhebliche Unterschiede Kam die NSDAP im Reichsdurchschnitt bei der letzten halbwegs freien Reichstagswahl auf fast 44 waren es im uberwiegend katholischen Regierungsbezirk Munster nur 28 7 im gemischtkonfessionellen Regierungsbezirk Arnsberg 33 8 und im uberwiegend protestantischen Regierungsbezirk Minden 40 7 25 Vergleich des Wahlverhaltens in katholischen und protestantischen Teilgebieten bei der Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 in 26 Gebiet NSDAP SPD KPD Zentrum DNVP DVP DDP SonstigeKreis Iserlohn 40 35 16 36 16 01 16 58 6 39 0 68 0 46 3 18Stadt Ludenscheid 32 75 20 79 22 85 0 6 87 9 19 1 61 1 63 4 32Kreis Meschede 23 14 0 3 06 0 6 49 60 99 5 68 0 25 0 13 0 28Kreis Olpe 14 34 0 6 88 0 5 83 69 12 3 29 0 24 0 09 0 22Ein Hauptkennzeichen der Geschichte der Provinz zwischen 1933 und 1945 war dass sich die Entwicklung im Zuge der Gleichschaltung und der Etablierung der Diktatur kaum noch von anderen Teilen Deutschlands unterschied Zuruckgreifen konnten die neuen Machthaber auf die bereits vor 1933 zahlenmassig starken NSDAP Gaue Westfalen Nord Sitz Munster unter den Gauleitern Alfred Meyer seit 1938 auch Oberprasident und Westfalen Sud Sitz Bochum unter Josef Wagner Gleichschaltung und Durchsetzung der Diktatur Bearbeiten Unmittelbar nach der Machtergreifung wurden Politiker und Beamte entlassen die dem Zentrum oder der SPD nahestanden Zu diesen gehorte der Arnsberger Regierungsprasident Max Konig SPD Einige Landrate oder Burgermeister wie Karl Zuhorn in Munster Curt Heinrich Tager in Herne und Cuno Raabe in Hagen wurden nicht zuletzt deshalb aus dem Amt entfernt weil sie sich geweigert hatten auf den Rathausdachern die Hakenkreuzfahne zu hissen Der Landeshauptmann Franz Dieckmann Zentrum wurde entlassen und durch den Nationalsozialisten Karl Friedrich Kolbow ersetzt Ebenso entlassen wurde der Oberprasident Johannes Gronowski Zentrum Ersetzt wurde dieser durch den nationalkonservativen Ferdinand Freiherr von Luninck Dessen Person ist ungewohnlich da er als Katholik Mitglied der DNVP war Als Nicht Nationalsozialist hat er dazu beigetragen die Akzeptanz des Regimes in Westfalen zu erhohen und hat die Massnahmen der Regierung in den ersten Jahren umgesetzt Zahlreiche Anhanger und Funktionare insbesondere der Arbeiterparteien wurden verhaftet und zumindest zeitweise in ein KZ eingeliefert Am Boykott judischer Geschafte am 1 April beteiligte sich auch in Westfalen die Bevolkerung in zahlreichen Gemeinden Nach dem 1 Mai 1933 wurden auch in Westfalen die Gewerkschaftshauser der freien Gewerkschaften besetzt In Neheim hat sich der ortliche Gewerkschaftschef daraufhin umgebracht Am 10 Mai 1933 wurden auch in Stadten der Provinz wie in Munster Bucher verbrannt Anpassung und Widerstand Bearbeiten Clemens August Kardinal Graf von Galen Bischof von Munster 1933 45Wie uberall passte sich die Bevolkerung mehrheitlich den Anforderungen des Regimes zu einem nicht unbetrachtlichen Teil bereitwillig an Die in der Provinz starken christlichen Gewerkschaften hofften kurzfristig an die Stelle der verbotenen freien Organisationen treten zu konnen und dienten sich in unterwurfigen Ausserungen den Nationalsozialisten an ehe auch sie in der Deutschen Arbeitsfront aufgingen Die aktiv Widerstand Leistenden waren auch in Westfalen eine kleine Minderheit Ein starkes Motiv fur sie war die konfessionelle Bindung Etwa tausend Priester der katholischen Kirche erlitten zumindest vorubergehende Verhaftungen oder Verfolgungen Einige wurden in Konzentrationslager eingeliefert mindestens 15 starben dort Auch die Amtsniederlegung des Oberprasidenten Ferdinand Luninck im Jahr 1938 und dessen spatere Hinrichtung im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20 Juli 1944 waren religios motiviert Dieses ist auch dokumentiert in der Ausserung des in Paderborn geborenen und in Warburg aufgewachsenen Juristen Josef Wirmer welcher wahrend des Prozesses vor dem Volksgerichtshof dem Vorsitzenden Roland Freisler antwortete Ich bin tief religios und aus meiner religiosen Anschauung heraus zu dieser Verschworerclique gekommen Reichsweit bekannt wurden ebenfalls die gegen die Euthanasie gerichteten Predigten des Munsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen Aus ahnlichen Grunden wurden auch eine Reihe evangelischer Pfarrer verhaftet und teilweise in KZ eingeliefert Im Ubrigen war auch in der altpreussischen Kirchenprovinz Westfalen die Kirche vom Kirchenkampf zwischen Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche betroffen Wahrend zu Beginn die dem Regime nahestehenden Deutschen Christen in den Presbyter und Synodalwahlen meist gewannen wurde in Westfalen 1934 mit Prases Karl Koch ein entschiedener Gegner dieser Bewegung zum Oberhaupt der Kirchenprovinz gewahlt Mahnmal im Dortmunder Stadtwald Bittermark fur die Ermordungen am Karfreitag 1945Deutlich politisch motiviert war der Widerstand der Angehorigen der sozialistischen und kommunistischen Arbeiterbewegung Dortmund war Zentrum eines sich trotz Verhaftungen immer wieder neu formierenden kommunistischen Widerstandes Selbst Anfang 1945 verhaftete die Gestapo noch 28 Kommunisten die zusammen mit 280 anderen Haftlingen und Kriegsgefangenen im Marz April in der Dortmunder Bittermark hingerichtet wurden Die Anhanger der SPD waren meist weniger offensiv ihnen ging es vor allem darum die alten Kontakte aufrechtzuerhalten und Informationen auszutauschen Wegen ihrer zersplitterten Organisation waren diese Gruppen etwa um Fritz Henssler von der Geheimpolizei auch kaum aufzuspuren Erst nach und nach teilweise erst 1937 wurde auch diese zerschlagen In Dortmund und anderen grosseren westfalischen Stadten gab es daneben Gruppen der Edelweisspiraten informelle Jugendbunde mit unangepasstem und teils widerstandigem Verhalten Judenverfolgung und Euthanasie Bearbeiten In den Novemberpogromen wahrend und nach dem 9 November 1938 kam es auch in der Provinz zur Brandschatzung der Synagogen und teilweise wie in Lunen auch zur Ermordung judischer Burger Gut dokumentiert sind die Vorgange in Medebach Wie im ganzen Reich wurde die judische Gemeinschaft auch in Westfalen fast vollig vernichtet In Dortmund gab es 1933 etwa 4000 Juden von diesen fielen 44 bis 1939 den verschiedenen Verfolgungsmassnahmen des Regimes zum Opfer Hinzu kamen naturliche Todesfalle Uber 1000 starben zwischen 1940 und 1945 in den Konzentrationslagern und noch 200 durch Entkraftung in den ersten Nachkriegsmonaten Einem Teil gelang bis 1941 die Flucht ins Ausland In ganz Westfalen sank die Zahl der judischen Bevolkerung zwischen 1933 von etwa 18 000 auf etwas mehr als 7000 im Jahr 1939 Diese Zahl sank bis zum Beginn der systematischen Deportationen in die Vernichtungslager noch einmal auf 5800 1941 ab An der Wannseekonferenz war auch der Oberprasident Alfred Meyer in seiner Eigenschaft als Staatssekretar im Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete beteiligt In Westfalen begannen die Deportationen am 10 Dezember 1941 mit Transporten aus dem Munsterland einige Tage spater folgten Bielefeld und der Regierungsbezirk Arnsberg Bereits Ende Marz 1943 gab es in ganz Westfalen nur noch etwa 800 Juden Bei ihnen durfte es sich vor allem um geschutzte Personen im Rahmen von Mischehen und sogenannte Geltungsjuden gehandelt haben Nach dem Krieg kamen nur wenige von ihnen in die Region zuruck Zu ihnen gehorte der Schmallenberger Hans Frankenthal der spater uber seine Erlebnisse berichtete und die Familie des 2006 verstorbenen Paul Spiegel bis zu seinem Tod Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland aus Warendorf Insbesondere in den Heil und Pflegestatten die direkt der Provinz unterstanden war die Zahl der Totungen im Rahmen des so genannten Euthanasieprogramms hoch Die meisten davon betroffenen erwachsenen Patienten wurden ausserhalb der Provinz meist im Zuchthaus Brandenburg ermordet Die Totung geistig behinderter Kinder erfolgte aber auch in Niedermarsberg im Sauerland in der dortigen Provinzialanstalt Etwa 3000 westfalische Patienten waren insgesamt betroffen von denen etwa 1350 in Hadamar nachweislich getotet worden sind Inklusive der spateren Opfer ist von einer Gesamtzahl von etwa 3000 getoteten Patienten auszugehen Allerdings gelang es den Betheler Anstalten von wenigen Ausnahmen abgesehen bis zum Kriegsende eine Totung ihrer Patienten zu verhindern Zweiter Weltkrieg in Westfalen Bearbeiten Mahnmal im Stammlager VI A in HemerSieht man vom Ubergang zur Kriegswirtschaft und der Einfuhrung von Lebensmittelkarten ab war der Einsatz von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern in der Landwirtschaft in Fabriken und Bergwerken ein erstes Anzeichen dafur dass der Krieg auch die Provinz erreicht hatte 27 Die grossten Kriegsgefangenenlager waren das Stalag 326 VI K bei Stukenbrock Senne und das Stalag 326 VI A in Hemer Hinzu kamen weitere Lager in der gesamten Provinz Allein in Stukenbrock starben nach einigen Angaben uber 65 000 meist sowjetische Soldaten Ahnliche Schatzungen gibt es auch fur Hemer wenngleich die amtlich festgestellten Todeszahlen deutlich niedriger liegen Mit den alliierten Luftangriffen erreichte der Krieg die Zivilbevolkerung direkt Luftangriffe auf das Ruhrgebiet Einen ersten Luftangriff erlebte Munster bereits 1940 und die Stadt wurde noch vor dem Beginn flachendeckender Bombardements 1941 Ziel schwerer Nachtangriffe Insgesamt starben durch Luftangriffe in der Stadt uber tausend Personen Allein in Bochum zahlte man uber 4000 Tote und nur noch 35 des Baubestandes von 1939 war 1945 dort unbeschadigt Ganz ahnlich war es in anderen Stadten nicht nur im Ruhrgebiet und den Grossstadten sondern auch an der Peripherie Die Stadte Soest und Meschede beispielsweise wurden zu grossen Teilen zerstort aber auch kleine Landgemeinden wie Fredeburg erlitten durch alliierte Luftangriffe teils massive Verwustungen Im Mai 1943 zerstorten britische Flieger die Staumauer des Mohnestausees In den Fluten von Mohne und Ruhr kamen Tausende um In Neheim waren davon vor allem Kriegsgefangene eines ortlichen Zwangsarbeiterlagers betroffen Karte des RuhrkesselsGegen Ende Marz 1945 erreichte dann auch der Bodenkrieg das Land zwischen Rhein und Weser Im Kampf um den so genannten Ruhrkessel kam es noch einmal zu heftigen und verlustreichen Kampfen zwischen deutschen und alliierten Truppen Im Waldgebiet um Winterberg Medebach und Schmallenberg kam es zu Ostern 1945 zu verlustreichen Infanteriekampfen Der Widerstand war allerdings vergeblich und am 1 April erreichten amerikanische Truppen Paderborn und trafen dabei auf die von Norden vorgestossenen Einheiten Kurz vor Kriegsende kam es zu verschiedenen Endphaseverbrechen Zu diesen zahlt etwa das Massaker im Arnsberger Wald bei Warstein und Eversberg Erst am 18 April 1945 kapitulierten die letzten Einheiten der Wehrmacht in Westfalen und beendeten damit den Zweiten Weltkrieg in diesem Gebiet 28 Das Ende der Provinz BearbeitenDas Gebiet der Provinz Westfalen gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg zur Britischen Besatzungszone Die Grenze nach Hessen war gleichzeitig die Grenze zwischen britischer und amerikanischer Zone An die westfalischen Kreise Siegen und Olpe grenzte die franzosische Zone Bis zum Umzug nach Berlin war Bad Oeynhausen Sitz der britischen Militarregierung Diese bediente sich weitgehend der deutschen Verwaltungsstrukturen Sie ernannte im Juli 1945 Rudolf Amelunxen zum neuen Oberprasidenten fur die Provinz In ahnlicher Weise wurden neue Regierungsprasidenten fur Arnsberg Fritz Fries Minden und Munster bestellt Zu Beginn des Jahres 1946 wurde zudem eine neue politische Volksvertretung der Provinzialrat eingesetzt der die Militarregierung und den Oberprasidenten beraten sollte 29 Ihre Mitglieder kamen nach einem festgesetzten Schlussel aus den inzwischen neu oder wiedergegrundeten Parteien Die SPD stellte 35 die CDU 30 die KPD 20 das Zentrum 10 die FDP 5 Abgeordnete Mit der Auflosung der preussischen Provinzen in der britischen Besatzungszone und der Grundung des Landes Nordrhein Westfalen am 23 August 1946 30 auf Beschluss des britischen Kabinetts im Juni 1946 war das Ende der Provinz besiegelt Im Jahr 1947 verlor das Land Lippe mit Beitritt zu Nordrhein Westfalen seine Selbststandigkeit und aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Minden wurde der vergrosserte Bezirk Detmold gebildet Noch vor dem bekannten Kontrollratsgesetz Nr 46 betreffend die Auflosung des Staates Preussen vom 25 Februar 1947 war die Provinz somit langst von der politischen Bildflache verschwunden Mit Grundung der Bundesrepublik Deutschland und der Gultigkeit des Grundgesetzes am 23 Mai 1949 wurde Nordrhein Westfalen dann zum Bundesland in dem Westfalen als Landesteil weiterbesteht Oberprasidenten der Provinz Westfalen BearbeitenVon Seiten der preussischen Regierung wurden Oberprasidenten eingesetzt welche die Regierung in der Provinz vertraten und die Erledigung zentralpreussischer Aufgaben uberwachten Von 1920 bis 1933 bedurfte die Berufung eines Oberprasidenten der Zustimmung der Provinziallandtags Oberprasidenten der Provinz Westfalen Amtszeit Name1816 bis 1844 Ludwig von Vincke1845 bis 1846 Eduard von Schaper1846 bis 1850 Eduard von Flottwell1850 bis 1871 Franz von Duesberg1871 bis 1882 Friedrich von Kuhlwetter1883 bis 1889 Robert Eduard von Hagemeister1889 bis 1899 Conrad von Studt1899 bis 1911 Eberhard von der Recke von der Horst1911 bis 1919 Karl Prinz von Ratibor und Corvey1919 Felix von Merveldt DNVP1919 bis 1922 Bernhard Wuermeling Zentrum1922 Felix von Merveldt DNVP1922 bis 1933 Johannes Gronowski Zentrum1933 bis 1938 Ferdinand von Luninck DNVP1938 bis 1945 Alfred Meyer NSDAP1945 bis 1946 Rudolf Amelunxen ZentrumLandeshauptleute von Westfalen BearbeitenAn der Spitze der Selbstverwaltung der Provinz dem 1886 neu formierten Provinzialverband der Korperschaft aller Kreise und kreisfreien Stadte der Provinz stand der vom Provinziallandtag gewahlte Landeshauptmann bis 1889 offiziell Landesdirektor der als provinzialer Regierungschef den Provinzialausschuss Regierung leitete Ab 1933 waren die Landeshauptleute den Weisungen des Oberprasidenten unterworfen Kolbow wurde noch gewahlt seine Nachfolger nur noch ernannt denn der Provinziallandtag war seit 1934 aufgelost Landeshauptleute von Westfalen Amtszeit Name1886 bis 1900 August Overweg bis 1889 mit der Bezeichnung Landesdirektor1900 bis 1905 Ludwig Holle1905 bis 1919 Wilhelm Hammerschmidt1920 bis 1933 Franz Dieckmann Zentrum1933 bis 1944 Karl Friedrich Kolbow NSDAP1944 kommissarisch Theodor Frundt NSDAP1944 bis 1945 Hans von Helms NSDAP1945 bis 1954 Bernhard SalzmannSiehe auch BearbeitenWestfalenflagge Sachsenross Liste der Flaggen und Wappen der Provinzen PreussensLiteratur BearbeitenHans Joachim Behr Rheinland Westfalen und Preussen in ihrem gegenseitigen Verhaltnis 1815 1945 In Westfalische Zeitschrift 133 1983 S 37ff Ralf Blank Kriegsendphase und Heimatfront in Westfalen In Westfalische Forschungen 55 2005 S 361 421 Detlef Briesen u a Gesellschafts und Wirtschaftsgeschichte Rheinlands und Westfalens Koln 1995 ISBN 3 17 013320 9 Gustav Engel Politische Geschichte Westfalens Koln 1968 Michael Epkenhans Westfalisches Burgertum preussische Verfassungsfrage und Nationalstaatsgedanke 1830 1871 In Karl Teppe Michael Epkenhans Hrsg Westfalen und Preussen Integration und Regionalismus Paderborn 1991 ISBN 3 506 79575 9 S 125 147 Jurgen Herres Barbel Holtz Rheinland und Westfalen als preussische Provinzen 1814 1888 In Georg Molich Veit Veltzke Bernd Walter Hrsg Rheinland Westfalen und Preussen eine Beziehungsgeschichte Aschendorff Verlag Munster 2011 ISBN 978 3 402 12793 3 S 113 208 Harm Klueting Geschichte Westfalens Das Land zwischen Rhein und Weser vom 8 bis zum 20 Jahrhundert Paderborn 1998 ISBN 3 89710 050 9 Friedrich Keinemann Westfalen im Zeitalter der Restauration und der Julirevolution 1815 1833 Quellen zur Entwicklung der Wirtschaft zur materiellen Lage der Bevolkerung und zum Erscheinungsbild der Volksstimmung Munster 1987 Wilhelm Kohl Kleine Westfalische Geschichte Dusseldorf 1994 ISBN 3 491 34231 7 Wilhelm Kohl Hrsg Westfalische Geschichte Bd 2 Das 19 und 20 Jahrhundert Politik und Kultur Dusseldorf 1983 ISBN 3 590 34212 9 darin Hans Joachim Behr Die Provinz Westfalen und das Land Lippe 1813 1933 S 45 165 Alfred Hartlieb von Wallthor Die landschaftliche Selbstverwaltung S 165 210 Bernd Hey Die nationalsozialistische Zeit S 211 268 Karl Teppe Zwischen Besatzungsregime und politischer Neuordnung S 269 341 Nordrhein Westfalen Landesgeschichte im Lexikon Red Anselm Faust u a Dusseldorf 1993 ISBN 3 491 34230 9 Armin Nolzen Die westfalische NSDAP im Dritten Reich In Westfalische Forschungen 55 2005 S 423 469 Wilfried Reininghaus Horst Conrad Hrsg Fur Freiheit und Recht Westfalen und Lippe in der Revolution 1848 49 Munster 1999 ISBN 3 402 05382 9 darin Horst Conrad Westfalen im Vormarz S 5 13 Wilfried Reininghaus Sozial und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Vormarz in Westfalen und Lippe S 14 21 Wilfried Reininghaus Axel Eilts Funfzehn Revolutionsmonate Die Provinz Westfalen vom Marz 1848 bis Mai 1849 S 32 73 Wilhelm Ribhegge Preussen im Westen Kampf um den Parlamentarismus in Rheinland und Westfalen Munster 2008 Sonderausgabe fur die Landeszentrale fur politische Bildung NRW Veit Veltzke Rheinland und Westfalen Reichslande im wilhelminischen Kaiserreich 1888 1918 In Georg Molich Veit Veltzke Bernd Walter Hrsg Rheinland Westfalen und Preussen eine Beziehungsgeschichte Aschendorff Verlag Munster 2011 S 209 287 Alfred Hartlieb von Wallthor Die Eingliederung Westfalens in den preussischen Staat In Peter Baumgart Hrsg Expansion und Integration Zur Eingliederung neugewonnener Gebiete in den preussischen Staat Koln 1984 S 227ff 200 Jahre Westfalen Jetzt Katalog zur Ausstellung der Stadt Dortmund des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe und des Westfalischen Heimatbundes Munster 2015 Kirchen Ordnung fur die evangelischen Gemeinden der Provinz Westphalen und der Rhein Provinz Badeker Koblenz 1835 Digitalisat Weblinks Bearbeiten Commons Province of Westphalia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Preussische Provinz Westfalen im Internet Portal Westfalische Geschichte Topographisch militairischer Atlas von der Koniglich Preussischen Provinz Westphalen mit deren neuesten Eintheilung in Regierungsbezirke und Landrathliche Kreise in 13 Blaettern Topographische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen auf Grundlage der v Dechen schen Geologischen Karte und der Konigl ichen Generalstabs Karte in 34 Blattern Provinz Westfalen im GenWiki Landkreise und Gemeinden 1910Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Statistisches Jahrbuch fur das Deutsche Reich 1939 40 Digitalisat Jacob Venedey Preussen und das Preussentum Mannheim 1839 S 202 zit nach Conrad Westfalen im Vormarz S 5 vergl zur Ablosefrage etwa Keinemann Westfalen im Zeitalter der Restauration S 59 68 zit nach Michael Epkenhans Westfalisches Burgertum preussische Verfassungsfrage und Nationalstaatsgedanke 1830 1871 In Teppe Epkenhans Westfalen und Preussen S 126 zu den Anfangsjahren der Provinz etwa Karl Teppe Michael Epkenhans Westfalen und Preussen Integration und Regionalismus Paderborn 1991 ISBN 3 506 79575 9 Epkenhans S 129 Johann Friedrich Josef Sommer Juristische Zeitlaufe In Neues Archiv fur Preussisches Recht und Verfahren sowie fur deutsches Privatrecht Jg 1850 vergl zum Thema Wilfried Reininghaus Hrsg Die Revolution 1848 49 in Westfalen und Lippe Munster 1999 Epkenhans S 130 vergl zur Revolution 1848 49 und zum Vormarz Wilfried Reininghaus Horst Conrad Hrsg Fur Freiheit und Recht Westfalen und Lippe in der Revolution 1848 49 Munster 1999 ISBN 3 402 05382 9 Ein zeitgenossischer Bericht Johann Nepomuk Schwerz Beschreibung der Landwirtschaft in Westfalen Erstausgabe 1836 Faksimile Munster o J vergl zur weiteren Entwicklung Michael Kosidis Marktintegration und Entwicklung der westfalischen Landwirtschaft 1780 1880 marktorientierte okonomische Entwicklung eines bauerlich strukturierten Agrarsektors Munster 1996 vergl zur Krise des Leinengewerbes Keinemann Westfalen im Zeitalter der Restauration S 68ff Nordrhein Westfalen Landesgeschichte im Lexikon S 46 vergl dazu Das Offentliche Gesundheitswesen im Regierungs Bezirk Arnsberg Gesamtbericht Insgesamt 4 Ausgaben erschienen Arnsberg 1888 1894 zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert vergl etwa Detlef Briesen u a Gesellschafts und Wirtschaftsgeschichte Rheinlands und Westfalens Koln 1995 ISBN 3 17 013320 9 vergl Rainer Feldbrugge Das Westfalische Zentrum 1918 1933 politische Kultur im katholischen Milieu Diss Uni Bielefeld 1994 vergl zur Sozialdemokratisierung des Ruhrgebiets v a nach dem Zweiten Weltkrieg Karl Rohe Vom sozialdemokratischen Armenhaus zur Wagenburg der SPD Politischer Strukturwandel nach dem Zweiten Weltkrieg In Geschichte und Gesellschaft 4 1987 S 508 534 vergl fur verschiedene Aspekte des Krieges den Sammelband An der Heimatfront Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg Munster 2014 Centralvolksblatt 171 1914 vom 28 07 Christian Geinitz Uta Hinz Das Augusterlebnis in Sudbaden Ambivalente Reaktionen der deutschen Offentlichkeit auf den Kriegsbeginn 1914 In Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Dieter Langewiesche Hans Peter Ullmann Hrsg Kriegserfahrungen Studien zur Sozial und Mentalitatsgeschichte des Ersten Weltkrieges Klartext Verlag Essen 1997 S 20f 24f Jurgen Schulte Hobein Kriegsbegeisterung oder Kriegsskepsis Reaktionen auf den Beginn des Ersten Weltkrieges in Westfalen In An der Heimatfront Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg Munster 2014 S 28 32 vergl etwa Anne Roerkohl Hungerblockade und Heimatfront Die kommunale Lebensmittelversorgung in Westfalen wahrend des Ersten Weltkrieges Stuttgart 1991 vergl Wilfried Reininghaus Die Revolution 1918 19 in Westfalen und Lippe als Forschungsproblem Munster 2016 Zahlen aus Artikel Westfalen ubernommen ursprungliche Fassung s Diskussionsseite Daten konnten bislang nicht verifiziert werden Peter Menzel Deutsche Notmunzen 1982 S 484 Medaillencharakter Zahlen nach Klaus Wisotzky Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei In Nordrhein Westfalen Landesgeschichte im Lexikon S 307 Dabei reprasentieren der Kreis Iserlohn und die Stadt Ludenscheide das protestantische und die Kreise Meschede und Olpe das katholische Westfalen Quelle Statistik des Deutschen Reiches dazu etwa Wilfried Reininghaus Zwangsarbeit und Zwangsarbeiter in Westfalen 1939 1945 Quellen des Staatsarchivs Munster In Der Archivar 53 2000 S 114 121 vergl zur Kriegsendphase Ralf Blank Kriegsendphase und Heimatfront in Westfalen In Westfalische Forschungen 55 2005 S 361 421 Jurgen Brautmeier Der Weg zum Landesparlament Die Provinzialrate der Nord Rheinprovinz und Westfalens 1945 46 In Geschichte im Westen Band 1 Nr 1 1986 S 31 51 Verordnung Nr 46 Auflosung der Provinzen des ehemaligen Landes Preussen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbstandige Lander Provinzen Preussens Im 19 Jahrhundert aufgelost Netzedistrikt Provinz Sudpreussen Provinz Neuostpreussen Neuschlesien Provinz Grossherzogtum Niederrhein Provinz Julich Kleve Berg Provinz Preussen 1772 1822 bis ins 20 Jahrhundert Provinz Ostpreussen Provinz Westpreussen Provinz Brandenburg Provinz Pommern Provinz Posen Provinz Sachsen Provinz Schlesien Provinz Westfalen Rheinprovinz 1850 1868 bis ins 20 Jahrhundert Hohenzollernsche Lande Provinz Schleswig Holstein Provinz Hannover Provinz Hessen Nassau Im 20 Jahrhundert gebildet Provinz Niederschlesien Provinz Oberschlesien Gross Berlin Grenzmark Posen Westpreussen Provinz Halle Merseburg Provinz Kurhessen Provinz Magdeburg Provinz Nassau Siehe auch Liste der Provinzen PreussensOberprasidenten in der Provinz Westfalen Ludwig von Vincke 1816 1844 Eduard von Schaper 1845 1846 Eduard von Flottwell 1846 1850 Franz von Duesberg 1850 1871 Friedrich von Kuhlwetter 1871 1882 Robert Eduard von Hagemeister 1883 1889 Conrad von Studt 1889 1899 Eberhard von der Recke von der Horst 1899 1911 Karl Prinz von Ratibor und Corvey 1911 1919 Felix von Merveldt 1919 Bernhard Wuermeling 1919 1922 Felix von Merveldt 1922 Johannes Gronowski 1922 1933 Ferdinand von Luninck 1933 1938 Alfred Meyer 1938 1945 Rudolf Amelunxen 1945 1946 Dieser Artikel wurde am 28 September 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 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