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Das Furstentum Paderborn auch Erbfurstentum Paderborn war ein zwischen 1803 und 1806 07 existierendes Furstentum in preussischem Besitz Es entstand durch Sakularisation des Hochstifts Paderborn Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verwaltungsgliederung 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Furstentum Paderborn lag westlich der preussischen Kernlande im Osten von Westfalen sudlich des Furstentums Lippe beidseitig des Eggegebirges und westlich der Weser Im Suden grenzte das Furstentum an Waldeck und Kurhessen Hauptort war Paderborn Weitere grossere Stadte waren Warburg und Brakel Das ehemalige Gebiet des Furstentums liegt im heutigen sudlichen Ostwestfalen in den Kreisen Paderborn und Hoxter Es entspricht damit weitgehend der heute als Hochstift Paderborn bezeichneten Region Nicht zum Furstentum Paderborn gehorte das im Nordosten angrenzende Furstentum Corvey mit der Stadt Hoxter Geschichte BearbeitenNach der Besetzung des Hochstifts Minden durch Preussen 1802 wurde das Hochstift Paderborn 1803 als Entschadigungsland auf dem Reichsdeputationshauptschluss Preussen zugesprochen 3 des Reichsdeputationshauptschlusses lautet Dem Konige von Preussen Kurfursten von Brandenburg fur das Herzogthum Geldern und den auf dem linken Rheinufer gelegenen Theil des Herzogthums Cleve fur das Furstenthum Moeurs die Bezirke von Sevenaer Huissen und Malburg und fur die Rhein und Maaszolle die Bisthumer Hildesheim und Paderborn Herrscher war demnach der preussische Konig Friedrich Wilhelm III der den Titel Furst zu Paderborn 1803 annahm und deren Dynastie diesen Titel bis zum Ende der Monarchie fuhrte Die preussischen Konige fuhrten nun auch das paderbornische Stiftswappen in ihrem Wappenschild Der letzte Furstbischof von Paderborn Franz Egon von Furstenberg musste zwar die weltliche Herrschaft uber die Hochstifte Paderborn und Hildesheim aufgeben er behielt aber die geistliche Jurisdiktion uber seine Bistumer bis zu seinem Tod 1825 und durfte weiterhin seine geistlichen und furstlichen Titel fuhren Furstbischof Franz Egon von Furstenberg residierte uberwiegend in Hildesheim und wurde dort im Dom begraben 1 Haufig wurde das Furstentum Paderborn auch als Erbfurstentum bezeichnet da im Gegensatz zum durch das Domkapitel gewahlten und von Kaiser und Papst bestatigten Furstbischof nun der Konig von Preussen in der Eigenschaft als Kurfurst von Brandenburg Furst von Paderborn wurde Die Bezeichnung Erb Furstentum wurde wahrend der Zuschlagung des Gebietes unter der Herrschaft des napoleonischen Konigs von Westphalen Departement der Fulda zwischen 1806 und 1813 ausgesetzt und danach nur noch symbolisch restituiert Nach dem Ruckfall des Gebietes an Preussen wurde das Gebiet gemass einer 1816 durchgefuhrten Verwaltungsreform Teil der Provinz Westfalen Der Begriff Furstentum Paderborn spielte dann nur noch in der dynastischen Erbfolge fur den Konig von Preussen eine Rolle und war keine Verwaltungseinheit mehr Verwaltungsgliederung BearbeitenSchon bald nach der preussischen Inbesitznahme wurden im Furstentum Landkreise eingerichtet in denen Landrate eingesetzt wurden Historisch war das Territorium in den Oberwaldischen und den Unterwaldischen Distrikt gegliedert die preussischen Behorden richteten aber drei Kreise ein 2 den Oberwaldischen Kreis mit Sitz in Brakel bestehend aus der nordlichen Halfte des Oberamts Dringenberg den Amtern Steinheim und Lugde den Stadten Bredenborn und Vorden und dem Paderbornischen Anteil der Samtamter Oldenburg und Schwalenberg den Warburger Kreis mit Sitz in Warburg bestehend aus der sudlichen Halfte des Oberamts Dringenberg den Amtern Beverungen Herstelle Lichtenau und Wunnenberg sowie dem Kirchspiel Oesdorf den Unterwaldischen Kreis mit Sitz in Paderborn bestehend aus dem Oberamt Neuhaus ohne Oesdorf sowie den Amtern Delbruck Boke Buren und Wewelsburg Nach der Franzosenzeit und der neuerlichen Inbesitznahme durch Preussen ging das Territorium des Furstentums 1816 in den funf neuen Kreisen Hoxter Warburg Paderborn Buren und Brakel auf Zum neuen Kreis Hoxter kam auch das Territorium des Furstentums Corvey Personlichkeiten BearbeitenInnerhalb der preussischen Verwaltungsgliederung wurde das Furstentum der Kriegs und Domanenkammer Munster unterstellt und besass zunachst keine eigene Spitzenbehorde Erst 1806 wurde August von Reimann zum standigen Kommissar der Kriegs und Domanenkammer Munster in Paderborn ernannt Die 1803 eingesetzten drei Landrate waren Wilhelm Friedrich von Bocholtz im Oberwaldischen Maximilian von Elverfeldt im Unterwaldischen und Philipp von Wolff gen Metternich im Warburger Kreis Wilhelm Friedrich von Bocholtz wurde 1806 von Karl Moritz von Haxthausen als Landrat im Oberwaldischen Kreis abgelost 3 Literatur BearbeitenTheodor Kraayvanger Die Organisation der preussischen Justiz und Verwaltung im Furstentum Paderborn In Munsterische Beitrage zur Geschichtsforschung Schoningh Paderborn 1905 Kap Die Einsetzung der Landrate S 44 ff Digitalisat Wilhelm Grabe Hrsg Neue Herren neue Zeiten Quellen zur Ubergangszeit 1802 bis 1816 im Paderborner und Corveyer Land Paderborn 2006 Studien und Quellen zur Westfalischen Geschichte 52 Friedrich Keinemann Das Hochstift Paderborn am Ausgang des 18 Jahrhunderts 1996 ISBN 3 8196 0405 7 Weblinks BearbeitenArchivbestande zum Erbfurstentum Paderborn im Landesarchiv NRWEinzelnachweise Bearbeiten Josef Nowak Mehr als tausend Jahre Lebensbilder aus der Geschichte der Kirche von Hildesheim Kapitel Franz Egon Freiherr von Furstenberg Der letzte Furstbischof S 81 84 Hildesheim 1974 Thomas Reich Erbfurstentum Paderborn Kreise Findbuch G111 Nicht mehr online verfugbar Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen 2013 archiviert vom Original am 7 November 2017 abgerufen am 1 November 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Besitzungen und Provinzen Preussens bis zum Wiener Kongress Vor 1701 Herzogtum Preussen 1618 Markgrafschaft Brandenburg Hinterpommern 1648 Herzogtum Magdeburg 1680 Furstentum Halberstadt 1648 Herzogtum Kleve 1609 Grafschaft Mark 1609 Grafschaft Ravensberg 1609 Furstentum Minden 1648 Kolonien Gross Friedrichsburg 1683 St Thomas Brandenburg 1685 Arguin 1685 Vieques 1693 Nach 1701 Grafschaft Moers 1702 Furstentum Neuenburg 1707 Grafschaft Tecklenburg 1707 Herzogtum Geldern 1713 Vorpommern Grafschaft Ostfriesland Erbfurstentumer in Schlesien 1742 Grafschaft Glatz 1763 Westpreussen Netzedistrikt 1772 Grafschaft Mansfeld 1780 Ansbach Bayreuth 1792 Sudpreussen 1793 Neuostpreussen Neuschlesien 1795 Erbfurstentum Munster 1803 Erbfurstentum Paderborn 1803 51 717318 8 753121 Koordinaten 51 43 2 3 N 8 45 11 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstentum Paderborn amp oldid 233531251