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Bredenborn ist eine im Sudwesten der Stadt Marienmunster im Kreis Hoxter Nordrhein Westfalen gelegene Ortschaft Mit 1382 Einwohnern 2020 1 ist Bredenborn der grosste Ortsteil Marienmunsters und damit grosser als der zentraler gelegene Verwaltungssitz Vorden Laut Hauptsatzung der Stadt Marienmunster vom 3 Februar 2005 wird in Bredenborn ein aus sieben Mitgliedern bestehender Ortsausschuss gebildet Der Vorsitzende des Ortsausschusses ist derzeit Hermann Muller 2 3 BredenbornStadt MarienmunsterWappen von BredenbornKoordinaten 51 49 N 9 11 O 51 810833333333 9 1858333333333 188 Koordinaten 51 48 39 N 9 11 9 OHohe 188 m u NNFlache 13 44 km Einwohner 1382 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 103 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1970Postleitzahl 37696Vorwahl 05276Karte Lage von Bredenborn in Marienmunster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wappen 1 2 Banner 2 Religion 3 Verkehr 4 Bildung 5 Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen 6 Vereine 7 Wirtschaft 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie fruheste Besiedlung Bredenborns fand vermutlich schon im 7 oder 8 Jahrhundert statt Erwahnung fand Bredenborn erstmals im Jahr 1128 unter dem Namen Bredinburne in der Grundungsurkunde des Klosters Marienmunster durch Graf Widekind I von Schwalenberg Gleichzeitig ubertrug Bischof Bernhard von Paderborn seinen Besitz in Bredenborn an das Kloster Der Wirtschaftshof des Klosters konnte in der Nahe des Bornteiches gelegen haben Ab 1138 erhielt das Kloster den Zehnten aus Bredenborn und die leibeigenen Bauern mussten die umliegenden Felder bewirtschaften Hauptstadte und Stadte des Hochstifts Paderborn bis 1802 03 Stand 1789 Paderborn Warburg Brakel Borgentreich Beverungen Borgholz Bredenborn Buren Driburg Dringenberg Gehrden Calenberg Kleinenberg Lichtenau Lippspringe Lugde Nieheim Peckelsheim Salzkotten Steinheim Vorden Willebadessen Wunnenberg nbsp Standbild Bischof Balduins im Paderborner DomIn der Zeit der Fehden im 14 Jahrhundert liess Abt Hermann von Mengersen die Burg Bredenborn bauen und das Dorf wurde gegen Rauber und plundernde Truppen befestigt Bereits 1323 war der Ort von einer Mauer mit Wassergraben umschlossen Seinerseits wurde Bredenborn verpflichtet das Kloster Marienmunster zu schutzen und vor Plunderungen zu bewahren weshalb Bredenborn um 1330 die Stadtrechte erhielt 1341 ubernahm der Paderborner Bischof Balduin von Steinfurt die Herrschaft uber Bredenborn die 200 Jahre zuvor an das Kloster ubertragen worden war 1652 wurde eine Kirche gebaut die dem Patron Sankt Josef und der Heiligen Agatha geweiht war und Bredenborn wurde zum selbststandigen Pfarrort Zur Zeit der Reformation wurden die Monche in das Kloster zur Glaubenswahrung zuruckgerufen und die Bewohner Bredenborns mussten in dieser Zeit den dortigen Gottesdienst aufsuchen Damit war gewahrleistet dass die Bredenborner nicht zum lutherischen Glauben konvertierten Nach 200 Jahren im klosterlichen und 300 im bischoflichen Eigentum wurde Bredenborn nach 1618 schliesslich unter der Herrschaft des Paderborner Domkapitels verwaltet Zeitweilig war Bredenborn eingenommen von den lutherischen Freiherren von Haxthausen Nach mehreren Jahren wurde Bredenborn wieder dem bischoflichen Besitz zugefuhrt Trotz alledem wurde der grosste Teil des umliegenden Landes einbehalten z B die Walder Damals galt das Gewohnheitsrecht dass Dorfbewohner in umliegenden Waldern Brennholz sammeln durften was der Freiherr von Haxthausen den Bredenbornern jedoch nur unter grossen Kosten erlaubte Daraufhin plunderten diese den Wald Nach einem Gerichtsverfahren wurde Bredenborn nur ein Teil des Landes wieder zugestanden Noch heute gehoren grosse Teile des Waldes dem Freiherrn von Haxthausen Wie die benachbarten Gemeinden hatte auch Bredenborn im Dreissigjahrigen Krieg unter Truppeneinquartierungen und Plunderungen zu leiden Der Ort besass seit 1652 eine Kirche daneben ein steinernes Amtshaus einen stadtischen Keller sowie ein Schulgebaude In den Jahren von 1672 bis 1676 gab es Pestepidemien und eine Hungersnot die 1684 durch anhaltende Durre entstanden war Bredenborn aber nicht so traf wie umliegende Gemeinden Die haufigen Brandkatastrophen dieser Zeit waren allerdings in Bredenborn nicht so verheerend wie haufig in anderen Orten Das lag moglicherweise an der Bredenbornerischen Feuerordnung von 1746 in der bestimmt wurde dass den schnellsten Burgern bei der Brandbekampfung Pramien gezahlt wurden Mitte des 18 Jahrhunderts zahlte Bredenborn 120 Hauser nbsp Beisetzung des Liborischreins nach der Festandacht am DienstagInfolge der Sakularisation 1802 03 verlor das Paderborner Domkapitel in Bredenborn seine Liegenschaften und 1812 verfugte die preussische Regierung die Aufteilung des Vermogens 1814 15 wurde die Stadt mit ihren nicht einmal 800 Einwohnern in das Konigreich Preussen eingegliedert In Bredenborn feierte die Liborianische Bruderschaft im Jahr 1747 das erste Liborifest Eine Reliquie des Patrons Liborius Finger befindet sich in einem Reliquiar in der Pfarrkirche Die Liborikapelle stammt aus dem Jahr 1812 Bereits am 10 September 1935 begannen die amtlich organisierten Ausgrenzungen von Juden Burgermeister Ahleke und sieben Vertreter des Ortes beschlossen ein Kontaktverbot zu judischen Mitburgern Ein Grossteil der judischen Einwohner Bredenborns uberlebte die Verfolgung nicht 4 Fur alle Juden die zwischen 1933 und 1945 in Bredenborn wohnten wurde 2014 in der Ortsmitte ein Gedenkstein errichtet Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 5 April 1945 wurde der Ort von US Soldaten der 83 US Infanteriedivision eingenommen Die in dem Ort eingesetzte deutsche Luftwaffenkompanie mit rund 85 Soldaten unter Hauptmann Konrad Pessler verliess erst auf Betreiben von Burgermeister Ahleke und Dechant Niehaus den Ort indem diese auf einen alliierten Panzer sitzend durch den Ort fuhren und leistete kurzen Widerstand in einem angrenzenden Wald 5 Die Stadt Bredenborn wurde mit dem Gesetz zur Neugliederung des Kreises Hoxter vom 2 Dezember 1969 am 1 Januar 1970 mit der Stadt Vorden und den anderen elf Gemeinden des Amts Vorden zur neuen Stadt Marienmunster zusammengeschlossen 6 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der ehemaligen Stadt Bredenborn Blasonierung In Silber Weiss ein silberner weisser von zwei runden spitz Turmen besteckt mit goldenen Knaufen und roten Sockeln beseiteter Torbau mit roten Dachern im goldenen gelben Torbogen ein roter Schild mit durchgehendem goldenen gelben Kreuz uber ihm als Schildhalter wachsend die blaue Halbfigur eines geharnischten Mannes der in der Rechten ein silbernes weisses Schwert schwingt auf dem Dach des Torbogens ein goldenes gelbes Kreuz 7 Wappenbegrundung Das Wappen ist traditionell und wird seit dem 18 Jahrhundert gefuhrt Es zeigt ein Stadttor welches an die um 1330 verliehenen Stadtrechte erinnern soll Der kleine Schild steht fur die fruhere Zugehorigkeit zum Hochstift Paderborn Banner Bearbeiten nbsp 00 Banner Das Banner ist zweimal gespalten von Rot Gelb und Blau im Verhaltnis 1 2 1 mit dem Wappen oberhalb der Mitte die beiden ausseren Streifen je zu einem Viertel uberdeckend Religion BearbeitenDie Kirche St Joseph wurde 1861 1862 auf den Grundmauern der abgerissenen alten Kirche neu errichtet Die weit uberwiegende Zahl der Einwohner ist romisch katholisch getauft nbsp Pfarrkirche St Joseph nbsp Pfarrkirche St Joseph nbsp Christusfigur im Garten der KircheWeitere Kapellen in der Ortschaft nbsp Liborikapelle 2016 nbsp Kapelle am Fahrenberg 2016 nbsp Liebfrauenkapelle 2016 nbsp Josefskapelle 2016 Verkehr BearbeitenDie nachsten Bundesstrassen sind die B 239 die von Steinheim kommend nach Hoxter das Marienmunsteraner Stadtgebiet von Munsterbrock bis Lowendorf durchquert sowie im Nachbarort Nieheim die den Kreis Hoxter von Nord nach Sud durchquerende B 252 Ostwestfalenstrasse Die nachsten Autobahn Anschlussstellen sind Paderborn Zentrum auf der A 33 und Warburg auf der A 44 die beide rund 45 Kilometer von Bredenborn entfernt sind Bildung BearbeitenBis zum Sommer 2015 existierte eine Grundschule die nach funfzig Jahren geschlossen wurde Diese wurde zum Schluss von mehr als 85 Schulern besucht 8 Des Weiteren gibt es einen Kindergarten in kirchlicher Tragerschaft Die nachste Hauptschule gibt es in Nieheim wahrend Realschulen oder Gymnasien in Bad Driburg Nieheim Brakel Hoxter oder Steinheim zu besuchen sind Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen BearbeitenIn Bredenborn gibt es eine Tennisanlage einen Sportplatz vier Kinderspielplatze eine Zweifachsporthalle mit Tribunen und eine Schutzenhalle Vereine BearbeitenIn Bredenborn gibt es ein aktives Vereinsleben Die wichtigsten Vereine sind der Heimatschutzverein und der Sportverein SV 1921 Germania Bredenborn Seit 2022 kummert sich ein Verein Heimatstube e V um die Dokumentation der Geschichte des Ortes und unterhalt im fruheren Verkaufsraum der Backerei Munster eine kleine Ausstellung 9 Wirtschaft BearbeitenSeit den 1970er Jahren hat sich ein zusammenhangendes Gewerbegebiet im Osten Bredenborns mit zwanzig Betrieben entwickelt Neben den Handwerksbetrieben und einem Autohaus existieren noch rund zehn landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe Die 1881 gegrundete Backerei Krome mit rund 130 Mitarbeitern ist mit mehreren Filialen im Umkreis im Ort ansassig sowie die floWlogitech Forderelemente GmbH ein Hersteller und Zulieferer von Tragrollen Riemen und Kupplungen In zwei Energieparks stehen derzeit 19 Windkraftrader und zwei Freiland Photovoltaikanlagen Personlichkeiten BearbeitenJosef Goluke 1894 1960 Politiker ZENTRUM CDU und Landtagsabgeordneter Ewald Grothe 1961 Historiker Professor an der Bergischen Universitat WuppertalLiteratur BearbeitenArbeitskreis Stadtgeschichte Marienmunster Ewald Grothe Franz Meyer Britta Padberg Thomas Stratmann Verfolgt vergast vergessen Zur Geschichte der Juden in den Ortschaften der Stadt Marienmunster Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 1999 ISBN 3 927085 25 1 Ewald Grothe Bredenborn im Kreis Hoxter Aus der Geschichte eines westfalischen Dorfes In Die Warte Heimatzeitschrift fur die Kreise Paderborn und Hoxter 55 Herbst 1987 S 10 12 Ewald Grothe Kriegswirren und Stadtausbau Bredenborns Entwicklung Spiegel westfalischer Ortsgeschichte In Die Warte Heimatzeitschrift fur die Kreise Paderborn und Hoxter 57 Ostern 1988 S 29 Anton Keck Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Bredenborn Aus dem Nachlass des stud Hermes und den Bredenborner Akten zusammengestellt In Heimatborn Nr 3 1923 S 39 43 46 47 Diether Poppel Stadt und Pfarrei Bredenborn In Jahrbuch Kreis Hoxter 1995 S 187 196 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bredenborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Ortschaft Bredenborn Website der Stadt Marienmunster Ortschaft BredenbornEinzelnachweise Bearbeiten a b Kreis Hoxter Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehorigen Stadte In Kreis Hoxter Abgerufen am 21 September 2021 Ratsinformationssystem der Stadt Marienmunster Flachen und Hohen laut Katasteramt Hoxter Ewald Grothe Ausgrenzung der Juden in Bredenborn In Die Warte 66 Jahrgang Nr 128 Weihnachten 2005 S 27 28 Heinz Meyer Damals Der Zweite Weltkrieg zwischen Teutoburger Wald Weser und Leine Verlag K W Schutz KG Preussisch Oldendorf 1980 ISBN 3 87725 094 7 S 194 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 108 Webseite der Ortschaft Bredenborn Grundschule Bredenborn schliesst nach 50 Jahren In Neue Westfalische Ausgabe vom 23 Juni 2015 abgerufen am 12 Dezember 2015 Informationen uber den Verein Abgerufen am 13 Juni 2022 Stadtteile von Marienmunster Altenbergen Born Bredenborn Bremerberg Eilversen Grossenbreden Hohehaus Kleinenbreden Kollerbeck Lowendorf Munsterbrock Papenhofen Vorden Normdaten Geografikum GND 4255054 3 lobid OGND AKS VIAF 7253149719119211130007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bredenborn amp oldid 238870385