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Die Grafschaft Moers war ein am linken Niederrhein gelegenes historisches Territorium das Teile der Stadte Moers und Krefeld sowie einige umliegende Ortschaften und Gebiete umfasste Obwohl die Grafschaft rechtlich bereits 1797 1801 aufgelost wurde bezieht man sich noch heute als Zusatzbezeichnung in Namen fur kommunale Einrichtungen und Firmen als Grafschafter haufig auf sie Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft MoersWappenKarteGrafschaft Moers 1648Alternativnamen Morss Mors Murs MeursEntstanden aus DuisburggauHerrschaftsform Grafschaft ab 1706 FurstentumHerrscher Regierung Graf FurstHeutige Region en DE NWReichstag Reichsfurstenrat Weltliche Bank Teil einer 1 Kuriatstimme des niederrheinisch westfalischen Grafenkollegiums ab 1702 1 VirilstimmeReichsmatrikel 3 Reiter 12 Fusssoldaten 45 Gulden 1522 Reichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen MoersDynastien Haus Moers ab 1493 Wied ab 1519 Neuenahr ab 1600 Nassau Oranien ab 1702 Brandenburg PreussenKonfession Religionen romisch katholisch ab 1560 protestantischSprache n Niederlandisch KleverlandischFlache 180 km um 1800 1 Einwohner 38 000 um 1800 1 Aufgegangen in Frankreich Departement de la Roer 1798 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zeit vor den Grafen von Moers 1 2 Lage und Gebiete der Grafschaft 1 3 Zeit der Grafen von Moers 1 4 Wappen der Grafen von Moers 1 5 Zeit nach den Grafen von Moers bis 1600 1 6 Periode der Oranier 1 7 Besitzubernahme der Grafschaft durch die Preussen 2 Die Geschichte der Festung Moers 2 1 Befestigung im Spatmittelalter 2 2 Befestigung durch die Spanier 2 3 Landwehr und Buytendorp 2 4 Die Oranische Befestigung 2 5 Niederlegung der Bollwerke durch die Preussen 3 Amtierende Grafen von Moers bis 1702 4 Wirtschaft 5 Kultur 6 Weblinks 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 AnmerkungenGeschichte BearbeitenZeit vor den Grafen von Moers Bearbeiten nbsp Residenzschloss MoersNach Ruckzug der Romer vom Niederrhein sind fur die nachsten Jahrhunderte keine Urkunden fur das Gebiet der spateren Grafschaft bekannt Fur das 4 bis 6 Jahrhundert wurden nur sehr wenige frankische Einzelfunde im Bereich von Asberg ausgegraben 1932 wurde in Eick West ein frankisches Grab gefunden Aber erst ab 1957 wurde dieser Bereich intensiver untersucht Bis 1959 wurden 163 Graber mit teilweise ergiebigen Grabbeilagen ausgegraben Die Hauptnutzungszeit dieses Grabfeldes lag zwischen 570 und etwa 650 n Chr Der alteste Siedlungsfund im Stadtkern von Moers ein blaugrauer Kugeltopf stammt aus dem 9 Jahrhundert und deutet auf eine Besiedlung vor der Errichtung der ersten Gebaude im Burgbereich hin 2 Die nachsten gesicherten urkundlichen Nachrichten fur das Gebiet gibt es erst ab dem 9 Jahrhundert Dass Karl der Grosse in Friemersheim 799 einen Reichstag abgehalten haben soll bezieht sich auf eine vermutlich gefalschte Urkunde 3 In einer Urkunde von 855 schenkt ein Edelmann Hattho dem Kloster Echternach einen grossen Herrenhof mit Wald Wiesen Gewasser Muhle und 42 Horigen im Gebiet von Reple Einige Historiker vermuteten dass das heutige Repelen dieses Reple gewesen sei Die dortige Dorfkirche gehort zu den altesten Kirchen am linken Niederrhein da sie ursprunglich als kleine Kapelle vermutlich bereits im 7 Jahrhundert vom damaligen Abt des Klosters Echternach Willibrord auf den Namen des Heiligen Martin geweiht worden sein soll 4 Anm 1 Das Kloster Werden das gegen Ende des 8 Jahrhunderts gegrundet wurde erhielt nachweisbar im 9 Jahrhundert und spater einige Hofe und Gebiete im Bereich der spateren Grafschaft als Pfrunde geschenkt In den Registern dieses Klosters wurde fur 1160 eine aus dem Gebiet von Moers stammende adelige Person angefuhrt Im Codex Ulphilas aus dem Archiv der Abtei wird angegeben Wilhelmus Comes de Moers annis 8 obiit 1160 20 Junii Dieser Graf Wilhelm war von 1152 bis 1160 Abt der Abtei und damit der erste Hinweis auf die Herren von Moers 5 Die nachsten urkundlich nachweisbaren Edelherren waren Elgerus und Theoderich de Murse Sie hatten als Zeugen eine Schlichtung des Erzbischofs von Koln fur einen Streit der Ortschaften Ossum und Kerpen 1186 mit beurkundet 6 Diese Bezeugung durch die Edelherren de Murse zeigt dass die spateren Grafen von Moers ursprunglich zum Vasallenbereich der Erzbischofe von Koln gehorten Ein weiterer Hinweis hierzu ist das alteste bekannte Moerser Schoffensiegel Dieses wird in einer Urkunde von 1306 verwendet In dieser Urkunde entschied der Ritter Dietrich von Moers einen Rechtsstreit von Moerser Schoffen Da das Neusser Schoffengericht bis Mitte des 15 Jahrhunderts die nachsthohere Instanz Oberhof fur die Schoffengerichte von Moers und Krefeld war ist auch hierdurch die anfangliche Zugehorigkeit der Edelherren de Murse zum Einflussbereich der Kolner Erzbischofe erkennbar 7 Lage und Gebiete der Grafschaft Bearbeiten Die Grafschaft Moers war im 12 und 13 Jahrhundert von Gebieten des Erzbistums Koln im Norden und Suden der Grafschaft Kleve im Osten der Grafschaft Berg im Sud Osten und der Grafschaft Geldern im Westen umgeben Wahrend es der nordlich gelegenen vom Erzbistum Koln lehensabhangigen Grafschaft Kleve gelang diese Abhangigkeit 1417 durch den romisch deutschen Konig Sigismund endgultig zu beenden und wie bereits Geldern und Berg auch zu einem Herzogtum zu werden war dies Moers nicht moglich Dass die relativ kleine Grafschaft Moers von grosseren Grafschaften und kurkolnischen Gebieten umgeben war fuhrte zu wechselnden Abhangigkeiten und der jeweiligen Anerkennung der Oberhoheit Kurkolns und oder dieser Grafschaften bzw spateren Herzogtumer Dies endete erst 1600 mit der Oberhoheit der Oranier die 1702 bis 1946 durch die von Brandenburg Preussen von 1796 bis 1813 unterbrochen von Frankreich abgelost wurde Neben der Stadt Moers umfasste das Herrschaftsgebiet u a die heute zu Duisburg gehorenden Stadtteile und Gebiete Baerl Friemersheim Hochemmerich Rumeln mit Teilen von Kaldenhausen Oestrum und Homberg das Gebiet der heutigen Stadt Neukirchen Vluyn Kapellen und Repelen Als Exklave innerhalb kurkolnischer Gebiete gehorte zur Grafschaft das sudwestlich von Moers gelegene Krefeld mit der inzwischen untergegangenen Burg Cracau Sitz des Moerser Drosten Ausserdem zahlte zur Grafschaft auf Grund eines alten Erbvertrages im heutigen Krefelder Stadtteil Huls die sogenannte Papenburg mit einem zugehorigen Strassenabschnitt die Moersische Strasse Auch einige kleinere Gebiete auf der heute rechten Rheinseite wie zum Beispiel das bis zu den Rheinverlagerungen ab dem 12 Jahrhundert ursprungliche linksrheinische Kasslerfeld in Duisburg gehorten bis 1795 1801 zur Grafschaft Moers 8 Neben diesen Gebieten gehorten allerdings nur kurzzeitig im Mittelalter Bruggen Dulken Dahlen Suchteln und Wassenberg fur einige Jahre zur Grafschaft 9 Anm 2 1399 kam die reichsunmittelbare Grafschaft Saarwerden hinzu doch bereits 1417 wurde sie durch Erbteilung als Grafschaft Moers Saarwerden wieder abgespalten Zeit der Grafen von Moers Bearbeiten Wo das ursprungliche erste Allodialgebiet der ersten Edelherren von Moers lag ist bisher nicht bekannt Der erste urkundlich belegbare Kauf eines Grundstuckes im Bereich der Burganlage in Moers stammt von 1288 Zu diesem Zeitpunkt kauften die Edelherren Dietrich und Friedrich von Moers hier Grundbesitz von der Abtei Werden 10 Anm 3 Dietrich I von Moers 1226 1262 Dietrich auch Theoderich geschrieben ist der erste urkundlich nachweisbare regierende Graf In einer Urkunde von 1226 beurkundete er der Abtei Camp ein Grundstuck erworben zu haben 11 Es folgten sein Sohn und Erbe Dietrich II 1262 1294 und die weiteren Mitglieder dieser Adelsfamilie die im Kapitel Amtierende Grafen von Moers angegeben sind 12 Dietrich II war mit dem Grafen von Geldern auf der Seite von Kurkoln Teilnehmer der Schlacht von Worringen die 1288 den Limburger Erbfolgestreit entschied und die Machtverhaltnisse besonders im Gebiet von Maas und Niederrhein veranderte siehe Vertrag von Vinnbruck Zu seiner Absicherung falls die Partei der er angehorte verlieren sollte hatte er vorher die Lehensoberhoheit der Grafen von Kleve fur das Gebiet Moers anerkannt Kleve war bei dieser Auseinandersetzung neutral und konnte deshalb nach Ende des Krieges dem in Gefangenschaft geratenen Grafen von Moers das Lehen und damit den Besitz der Grafschaft erhalten 13 Diese Lehensabhangigkeit von Kleve war spater haufig umstritten Friedrich I amtierender Graf von Moers von 1346 bis 1356 erkannte sie nicht an Anm 4 Sein Nachfolger Dietrich VI bestatigte sie zwar bei seinem Amtsantritt 1356 schriftlich erreichte dann jedoch dass Kleve 1361 urkundlich bestatigte dass Schloss und Land Moers kein Mannlehen der Klever sei 14 15 Trotzdem wurde von den spateren Nachfolgern fur das Herzogtum Kleve immer wieder die Lehenszustandigkeit geltend gemacht Beispielsweise war nach Meinung von Graf Adolf II von Kleve die Grafschaft Moers ein klevisches Lehen Den Streit hieruber mit Friedrich III von Moers wurde vom Bischof von Koln in einem Schiedsspruch dahin gehend entschieden dass dieses Lehen fur die Amtszeit von Friedrich III gultig sei 16 Die Grafschaft Moers entwickelte sich schrittweise aus einem ursprunglich nur kleinen Gebiet das den Edlen von Moers gehort hatte Wie zu dieser Zeit ublich wurden neue Gebiete entweder mit Gewalt oder durch Kauf erworben Zusatzlich konnten die Herrschaftsrechte durch rechtlich formale Anerkennungen gegen Ende des 13 und Beginn des 14 Jahrhunderts erweitert und abgesichert werden Beispielsweise bestatigte Konig Ludwig der Bayer dem Grafen Dietrich III von Moers 1317 schriftlich dass dieser in seinem von Kleve zu Lehen gegebenen Gebiet sowohl fur den Wildbann zustandig sei wie auch Wegegelder erheben durfte 17 Bei dem Bestreben ihr Territorium zu vergrossern waren aber haufig Widerstande der alten Besitzer zu uberwinden Ein Beispiel hierfur ist der Erwerb des Gebietes Friemersheim durch die Grafen In diesem Gebiet war die Abtei Werden Eigentumer vieler Hofe und Guter Um diese abzusichern verpflichtete der Abt 1297 schriftlich den Vogt der Abtei die Vogtei Friemersheim mit Borch und Vluyn nicht an die Grafen von Moers zu ubertragen und einen Lehensnehmer der Abtei in diesem Gebiet den Ritter Wilhelm von Friemersheim gegen die Herren von Moers zu unterstutzen 1366 geriet Bodo von Friemersheim jedoch in Geldnot und verpfandete fur 11 800 goldene Schillinge seine Rechte an den Ritter Johann von Moers Da das Pfand nicht eingelost wurde musste der Werdener Abt Johann von Spielberg 1385 die Herrschaft Friemersheim den Grafen von Moers als Lehen ubertragen 1392 wurde die Herrschaft Friemersheim mit den Besitzungen in Vluyn durch zusatzlichen Kauf rechtmassig ein Gebiet der Grafschaft 9 Mit Graf Dietrich IV der von 1356 bis 1372 regierte begann eine deutliche Starkung der lokalen Bedeutung der Grafschaft Durch die Unterstutzung der Moerser fur Eduard von Geldern begann eine Annaherung an dieses Herzogtum Diese fuhrte zur Lockerung der alten Abhangigkeiten die sowohl zu Kurkoln als auch zur Grafschaft Kleve bestanden hatten Vorteilhaft war weiterhin dass Ritter Johann von Moers 1364 Eduard von Geldern mit 30 000 Goldschilden unterstutzt hatte Dafur erhielt er die Pfandschaft der Gebiete Millen und Waldfeucht mit der Stadt Gangelt in Geldern Da Gangelt ein Munzrecht besass konnte Moers nun Munzen schlagen 18 Durch gute Beziehungen die sowohl Dietrich IV als auch dessen Bruder Ritter Johann zu Kaiser Karl IV hatten gelangten die Moerser zu weiteren zusatzlichen Einkunften 1371 erhielt Ritter Johann von Moers vom Kaiser die Erlaubnis im Bereich der Friemersheimer oder Homberger Werth einen Zoll auf Waren zu Lande und zu Wasser in Hohe von vier Turnosen je Zollfuder zu erheben 19 Bereits 1372 wurde diese Zollgenehmigung abgeandert und nun waren neben Ritter Johann auch der Graf Friedrich von Moers und Engelbert III von der Mark gemeinsam berechtigt diesen Rheinzoll zu erheben 20 Anm 5 Ritter Johann verpachtete mit Genehmigung des Grafen von Moers 1372 sein Recht gegen Zahlung eines Erbzinses von 50 Schilden pro Jahr an den Grafen Engelbert von der Mark 21 1379 widerrief der romisch deutsche Konig Wenzel alle Rheinzolle zwischen Andernach und Rees 22 Kurze Zeit danach wurde die Genehmigung des Zolls jedoch fur die Berechtigten von 1372 wieder im Bereich Homberger Werth erteilt 1392 vereinbarten die Grafen von Kleve und von der Mark dass der Anteil der Zollberechtigung von Graf Engelbert nach dessen Tod an den Grafen von Kleve fallen und dieser die 50 Schilde Pacht an die Moerser zahlen sollte 22 Ab 1393 kam durch Verpfandung das gesamte Zollaufkommen in die Hand der Moerser 23 Die Genehmigung fur die Erhebung des Zolles durch die Grafen von Moers wurde 1398 von Konig Wenzel bestatigt 22 Zusatzlich forderte der Konig Graf Adolf I von Kleve und Graf Dietrich I von der Mark auf die Moerser bei der Zollerhebung nicht zu behindern 24 1411 wurde durch einen Schiedsspruch des Kolner Erzbischofs Friedrich III nochmals die Zustandigkeit von Moers fur den Rheinzoll bestatigt der aber ab 1541 ohne Einschrankung endgultig ganz in den Besitz der Klever Herzoge gelangte 25 Mit einer weiteren Genehmigung durch den Kaiser 1373 wurde den Grafen gestattet in Friemersheim oder Diedem eine Munzstatte zu betreiben Die Erlaubnis betraf die Pragung von Goldflorin und Silbermunzen 26 Wie bereits im Beispiel fur Friemersheim angefuhrt konnten durch die nun vergrosserten finanziellen Moglichkeiten der Grafenfamilie viele Gebiete zusatzlich erworben und durch Pfandvergaben und Geldeinsatz Einfluss auf machtpolitische Entscheidungen im Bereich des Niederrheins erlangt werden Die grosste lokale Macht erlangte die Grafschaft unter Friedrich III der durch Heirat Erbanspruche an der Grafschaft Saarwerden erwarb die 1399 realisiert werden konnten Damit herrschte er uber zwei zwar raumlich getrennte aber unter einem Grafen von Moers vereinte Grafschaften Da Friedrichs Schwager Friedrich III von Saarwerden von 1370 bis 1414 und nach ihm Friedrichs Sohn Dietrich II von Moers von 1414 bis 1463 Erzbischofe von Koln waren erhohte dies die lokale Bedeutung am Niederrhein zusatzlich Bereits nach dem Tode Friedrichs III wurde uber eine Teilung der Verbund der beiden Grafschaften wieder aufgelost In allen spateren Verbunden mit Moers waren Adelshauser aus anderen Territorien federfuhrend nbsp Friedrich IV von Moers im Wappen und Statutenbuch des Ordens vom Goldenen VliesNach Friedrich III folgte sein Sohn Friedrich IV von Moers als amtierender Graf Dieser erwarb 1421 uber Verpfandung die Julicher Gebiete Born Sittard und Susteren die jedoch spater wieder von Julich Berg ausgelost wurden 27 Nach Friedrich IV von Moers war Vincenz von Moers der letzte Graf aus dieser Familie der von 1448 bis 1493 die Grafschaft regierte Seine Herrschaft fiel in eine Periode in der am Niederrhein und im Gebiet der heutigen Niederlande und Belgiens einige lokale Kriege um die Zugehorigkeit und den Gebietsumfang einiger Grafschaften und Herzogtumer gefuhrt wurden Als Verbundeter der Herzoge Adolf und dessen Sohn und Nachfolger Karl von Geldern war er an den Kriegen Herzog Karls von Burgund um das Herzogtum Geldern und mit Kurkoln als dessen Gegner beteiligt Obwohl Vincenz 1471 von den Standen in Geldern zum Schirmherrn des Herzogtums ernannt worden war musste er vor den uberlegenen finanziellen und militarischen Moglichkeiten des Burgunders zuruckweichen 1473 eroberte Karl von Burgund weitgehend das Herzogtum Geldern Hierbei wurde auch die Grafschaft Moers im Juli 1473 von den Truppen des Burgunders erobert und besetzt und Vincenz musste fliehen 28 Danach zogen die Truppen nach Suden in Richtung Neuss Die Belagerung von Neuss ab Juli 1474 wurde im Mai 1475 durch Eingreifen eines Reichsheeres mit einem Waffenstillstand beendet Karl der Kuhne zog sich mit seinen Truppen in Richtung Schweiz und Nordfrankreich zuruck und die Grafschaft Moers wurde ebenfalls wieder frei 29 Graf Vincenz kehrte nach Moers zuruck und in der Grafschaft traten wieder normale Verhaltnisse ein Allerdings war der Graf durch seine militarische Unterstutzung Gelderns und spater Kurkolns stark verschuldet Die ihm zugesagten Ruckzahlungen fur seine Auslagen wurden zwar weiterhin anerkannt aber nur zu einem geringen Umfang auch tatsachlich geleistet Wegen seiner hohen Schulden und auch seines fortgeschrittenen Alters ubergab Graf Vincenz 1480 vertraglich seine Schlosser und Stadte auf 14 Jahre an Herzog Wilhelm von Julich Berg Nach Ablauf der vereinbarten Zeit sollten Schlosser und Stadte an seinen Enkel Junggraf Bernhard der am Hofe des Herzogs lebte ubergeben werden 30 Trotz seiner stark eingeschrankten Moglichkeiten reiste Graf Vincenz 1493 nach Paris um den als Geisel festgehaltenen Karl von Geldern freizukaufen Da seine zur Verfugung stehenden Mittel dafur nicht ausreichten tauschte er zusatzlich seinen Enkel Bernhard gegen Karl von Geldern als Geisel aus 31 Diese Aktion von Graf Vincenz und seinem Enkel verargerte den romisch deutschen Kaiser Maximilian I da dieser das Herzogtum Geldern fur sein Herrscherhaus der Habsburger einforderte Die Grafschaft Moers wurde deshalb von Truppen des Kaisers besetzt und Graf Vincenz musste erneut fliehen Um die Grafschaft fur seine Familie nicht endgultig zu verlieren trat Graf Vincenz sie 1493 an den Ehemann seiner Enkelin den Grafen Wilhelm III von Wied ab und zog sich nach Koln zuruck 32 Graf Wilhelm von Wied hatte 1488 die Enkelin von Graf Vincenz Margarete die Schwester Bernhards von Moers geheiratet 33 Da der Zorn des Konigs auch den in Geiselhaft gehaltenen Bernhard wegen des Geiseltausches betraf konnte Bernhard zu diesem Zeitpunkt nicht als Erbe eingesetzt werden 34 Der in der Liste der amtierenden Grafen angefuhrte Graf Vincenz von Moers war wie bereits angefuhrt nicht das letzte mannliche Mitglied der Grafenfamilie Der erbberechtigte Sohn von Vincenz mit Namen Friedrich starb jedoch vor dem Vater und dessen Verzicht auf das Grafenamt 1493 Dieser Friedrich hatte aber bereits seinerseits einen Sohn den angefuhrten Enkel Bernhard Dieser war ab 1493 in Paris als Vertreter fur den Herzog von Geldern als Geisel in Gefangenschaft Nach vollstandiger Zahlung des noch ausstehenden Losegeldes Mitte 1500 wurde Bernhard von den Franzosen entlassen Nachdem Graf Vincenz 1499 in Koln gestorben war versuchten einige Mitglieder aus dem Adelshaus von Moers Graf Wilhelm von Wied aus der Grafschaft Moers zu verdrangen 1500 forderte Johann von Saarwerden einer der Enkel Friedrichs IV als amtierender Graf eingesetzt zu werden Er begrundete seine Anspruche mit dem Testament Friedrichs III von Moers Hierin war vorgegeben worden dass bei der Erbfolge nur der Mannesstamm berucksichtigt werden durfte 35 Da Johann von Saarwerden im Dienste Maximilians I stand war eine positive Belehnung durch diesen nicht auszuschliessen 36 Gleichzeitig forderte aber auch der aus der Geiselhaft freigelassene Bernhard von Moers wieder in sein Erbe eingesetzt zu werden Bereits in der Gefangenschaft hatte Bernhard gegen seine Enterbung protestiert Nach seiner Freilassung zog er mit Soldnern die ihm von der Stadt Wesel und dem Herzogtum Geldern zur Verfugung gestellt worden waren nach Moers und verlangte den Zutritt zur Stadt Zu diesem Zeitpunkt waren im Grafenschloss wiedische Truppen stationiert da Graf Wilhelm von Wied noch der amtierende Graf in der Grafschaft war aber sich zu diesem Zeitpunkt in der Burg Cracau aufhielt Dagegen befand sich die Ehefrau des Grafen Margarete von Wied und Moers zu diesem Zeitpunkt im Schloss von Moers Die im Schloss stationierten Truppen waren nicht bereit ohne Kampf das mit Wall und Graben geschutzte grafliche Anwesen zu ubergeben und konnten die Ubergabe fur drei Wochen verhindern Nach der Flucht Margaretes und der Vertreibung der Wieder huldigten die Moerser Bernhard von Moers 36 Bernhard wandte sich nun an den deutschen Konig und bat um Wiedereinsetzung in seine Rechte als Graf von Moers Mit seinem Vetter Johann von Saarwerden hatte er sich inzwischen dahingehend geeinigt dass dieser sein Nachfolger werden sollte falls er selbst ohne Nachfolger sterben wurde Bevor der Konig uber Bernhards Bitte entscheiden konnte wurde dieser im Juli 1501 wahrend eines Besuches am Hof des Herzogtums Geldern vergiftet Damit war das letzte direkte mannliche Mitglied des Grafengeschlechts von Moers das begrundete Erbanspruche geltend machen konnte gestorben 37 35 Anm 6 Wappen der Grafen von Moers Bearbeiten Das Stammwappen der Grafen von Moers zeigt in Gold einen schwarzen Balken auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter Rudenrumpf 38 Zeit nach den Grafen von Moers bis 1600 Bearbeiten Ab 1493 fiel die Grafschaft Moers wie angefuhrt an die Grafschaft Wied da der Deutsche Konig gegen die Ubernahme durch Wilhelm III von Wied als Ehemann von Magarete von Moers keine Einwande erhob Nach der Ubernahme der Grafschaft musste Wilhelm III wegen der hohen Schulden Teile des bisherigen Besitzstandes aufgeben 1494 trat er deshalb Schloss Burgen und Land von Dulken Dahlem Benrath und Suchteln die als Pfander seit einiger Zeit zur Grafschaft gehorten als Ruckzahlung eines Teiles der Schulden an den Herzog von Julich Berg ab Zusatzlich wurden zur gleichen Zeit auch gegen Erstattung der Pfandsummen und einer zusatzlichen Zahlung von 24 000 Gulden Stadt und Land Wassenberg und die Stadte Schlosser und Lande Brun Sittard und Susteren zuruckgegeben 39 Als der abgedankte Vincenz 1499 starb konnte Graf Wilhelm III die Grafschaft nicht halten und musste sich ab 1500 fur einige Jahre zuruckziehen Es folgte mit Johann von Saarwerden ein Enkel 2 Grades von Friedrich IV als nachster Graf von Moers Dieser hatte sowohl die Unterstutzung des Erzbischofs von Koln Hermann von Hessen wie auch des deutschen Konigs Anm 7 Durch diese Unterstutzung wurde eine erneute Anderung des amtierenden Adelshauses fur die Nachfolge erreicht und das Haus von Wied in der Erbfolge fur einige Jahre ubergangen 40 Johann von Saarwerden starb 1507 kinderlos und sein Bruder Jacob von Saarwerden trat kurzfristig das Erbe an Allerdings konnte er die Grafschaft nicht lange behalten da nach dem Tode seines Bruders auch Wilhelm III von Wied wieder Anspruch auf die Nachfolge anmeldete Wilhelm III klagte beim Kolner Domkapitel auf Wiedereinsetzung Die Klage wurde zwar vom Domkapitel angenommen aber Jacob von Saarwerden erkannte dessen Zustandigkeit fur diese Klage nicht an Wilhelm III hatte jedoch fur seinen Anspruch auf die Grafschaft Moers mit dem Herzog von Julich Kleve Berg einen einflussreichen Unterstutzer der ihm auch militarische Hilfe zukommen liess Von den vereinigten Truppen des Wieders und seines Verbundeten wurde die Stadt Moers am 14 September 1510 belagert und erobert Jacob von Saarwerden musste fluchten und die Grafschaft Wilhelm III uberlassen 1515 wurde Wilhelm III von Wied durch den inzwischen zum Kaiser gekronten Maximilian I auch wieder als amtierender Graf von Moers anerkannt damit war das Haus Saarwerden auch formal rechtlich abgelost 41 Es folgte bereits 1519 Wilhelm II von Neuenahr da Wilhelm III vorzeitig zu Gunsten seines Schwiegersohnes als amtierender Graf zurucktrat Wilhelm II hatte die Tochter Wilhelms von Wied Anna von Wied und Moers Mitte 1518 geheiratet Anm 8 Moers fiel damit nun an das Adelshaus Neuenahr Wilhelm II von Neuenahr musste aber die Lehensabhangigkeit von Kleve wieder anerkennen da zu dieser Zeit die Herzoge von Julich Kleve Berg am linken Niederrhein uber erheblichen Einfluss verfugten und die Grafschaft Moers sich diesem nicht entziehen konnte Mit einem Vergleich zwischen Herzog Wilhelm V von Julich Kleve Berg und Graf Wilhelm II von Neuenahr und Moers und dessen Sohn Hermann wurde 1541 vertraglich das Lehen fur Krefeld Cracau und die Grafschaft Moers nachtraglich bestatigt und besiegelt 42 43 Die Moerser Grafen verzichteten im Gegenzug fur die Belehnung mit Krefeld und der Burg Cracau und eine Verscheibung von 300 Gulden auf dem Zoll zu Orsoy auf die Reichsstandschaft der Grafschaft und einige weitere strittige Besitzungen 44 Als Wilhelm II 1552 starb wurde sein Sohn Hermann von Neuenahr der Jungere Nachfolger Allerdings hatte das Adelshaus Nassau Saarbrucken bereits unter dem Vater von Hermann von Neuenahr auch Erbanspruche auf die Grafschaft Moers gestellt Diese Anspruche wurden mit der Heirat von Catharine von Moers und Saarwerden 1491 1547 mit dem Grafen Johann Ludwig III von Nassau Saarbrucken 1472 1545 begrundet Catharine v Moers und Saarwerden war die einzige Tochter und Erbin von Johann II Graf v Moers u Saarwerden 1468 1507 und Anna v Berg s Heerenberg 1466 1553 Erbin von 1 2 Saarwerden Lahr und Mahlberg 45 Eine einvernehmliche Losung dieses Streites war nicht zu erreichen es wurden ab 1555 sowohl der Kaiser als auch das Reichskammergericht mehrfach fur eine Entscheidung angerufen Alle zwischenzeitlichen Urteile wurden jeweils von einem der zwei Kontrahenten nicht anerkannt so dass uber Jahrzehnte der Streit ohne Losung weiter bestand und erst mit der Machtubernahme durch die Oranier gegenstandslos wurde Erschwerend kam hinzu dass durch die beginnenden Religionsstreitigkeiten in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts und besonders durch den Achtzigjahrigen Krieg sich die allgemeine Situation fur die Grafschaft Moers verschlechterte 46 nbsp Adolf von NeuenahrUnter Graf Hermann von Neuenahr Moers 1553 1578 wurde 1561 die Reformation mit einer neuen reformierten Kirchenordnung eingefuhrt Als Hermann von Neuenahr 1578 starb wurde sein Neffe Graf Adolf von Neuenahr der 1546 Hermanns Schwester Anna Walburga geheiratet hatte Nachfolger als Graf von Neuenahr Moers Neben der Grafschaft Moers erbte dieser auch umfangreiche Alpener Streubesitzungen und die Grafschaft Limburg 47 Anm 9 Auch fur die Nachfolge von Graf Adolf von Neuenahr als Graf von Moers kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Herzogtum Kleve das die Grafschaft als erledigtes Lehen zuruckforderte 1579 kam es zu einer Einigung In einem Vergleich ubertrug Herzog Wilhelm V namens der Gattin Anna Walburga die Grafschaft Moers als Klever Lehen auf Lebenszeit an Graf Adolf Im Falle des Todes der Grafenfamilie ohne Kinder sollte die Grafschaft an Kleve zuruck fallen 48 Unter Adolf von Neuenahr wurden die 1575 begonnenen Umbauten des Moerser Schlosses beendet und durch eine neue Kirchenordnung von 1581 der Calvinismus in der Grafschaft eingefuhrt Zwischen 1567 und 1586 folgten noch eine neue Gerichtsordnung drei Polizeiordnungen und eine Busch und Holzordnung fur die Grafschaft 47 Dieser letzte mannliche Nachfolger aus dem Adelshaus Neuenahr Moers war Anhanger des konvertierten Kolner Erzbischofs Gebhard I von Waldburg und verwickelte die Grafschaft in den Truchsessischen Krieg Als Feldherr der truchsessischen Truppen war er Gegner der Spanier unter Alessandro Farnese der 1586 das Herzogtum Parma und Piacenza erbte Durch die zunehmenden Eroberungen der Spanier im Bereich der sudlichen Niederlande und in Geldern musste Graf Adolfs Ehefrau Walburga bereits im Juli 1584 aus Moers nach Arnheim fluchten Graf Adolf wurde zwar 1584 Statthalter von Geldern und Overijssel sowie ab 1585 auch von Utrecht konnte auf Dauer jedoch die Spanier nicht aufhalten 47 Unter Adolf wurde zwar noch am 19 Mai 1585 Neuss erobert und das zu Kurkoln gehorende Kloster Kamp 1586 zerstort aber bereits im Juli 1586 wurde Neuss von den Spaniern wieder eingenommen 47 Es folgte im August 1586 die Eroberung der Grafschaft mit der Stadt Moers die bis 1597 von den Spaniern besetzt blieb Ab der spanischen Besetzung 1586 gehorte die Grafschaft mit der Stadt Moers zum Herzogtum Julich 49 Lediglich Rheinberg das zwar eine Kurkolner Stadt war aber im Bereich von Gebieten der Grafschaft lag wurde erst spater im Februar 1590 von Kurkolner und spanischen Truppen erobert 50 Nach dem Tode Graf Adolfs am 7 Oktober 1589 der bei einer Pulverexplosion todlich verletzt wurde konnte seine Witwe Anna Walburga das Erbe der Grafschaft wegen der spanischen Besetzung nicht antreten 50 Sie sah auch keine Moglichkeit ihren Anspruch erfolgreich durchzusetzen Im Vertrag vom 20 November 1594 ubereignete deshalb die Witwe die zu dieser Zeit im Exil lebte als rechtmassige Erbin und Grafin von Moers die Grafschaft an ihren Verwandten Moritz von Oranien 51 Dieser belagerte die Stadt 1597 konnte sie kampflos einnehmen und die Spanier zum Abzug veranlassen Anna Walburga konnte dann bis zu ihrem Tode in Moers leben und bestatigte am 3 Februar 1598 nochmals die Schenkung der Grafschaft an die Oranier 52 Periode der Oranier Bearbeiten Bereits drei Tage nach dem Tode von Anna Walburga am 15 Mai 1600 nahm Moritz von Oranien die Schenkung an und beanspruchte die Grafschaft Moers Moritz ernannte deshalb am 8 Juni Jost Wirich von Pelden genannt Cloudt zu seinem Stellvertreter und zum Droste der Grafschaft 53 Allerdings erhob auch wieder Herzog Johann Wilhelm von Julich Kleve Berg Besitzanspruche Klevische Abgesandte des Herzogs schlugen deshalb das Patent einer Besitzubernahme am 3 Juni 1600 an der Burg an und besetzten Moers einschliesslich der Burg 54 Im August 1601 griff der Oranier die Burg an und vertrieb die klevische Besatzung Darauf wurde Moritz von Oranien am 12 August 1601 in Moers vom Adel und den Standen als ihr Landesherr anerkannt Nach dieser Zustimmung ubernahm Moritz am 16 August 1601 die Grafschaft und es begann trotz des Protestes der klevischen Rate die 100 jahrige Oranierherrschaft 55 Allerdings verzichteten die Nachfolger des Herzogtums Julich Kleve Berg nicht auf ihre Rechtsanspruche auf die Grafschaft Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg beispielsweise fuhrte neben den Titeln der Herzoge von Pfalz Neuburg und Julich Berg auch den Titel Graf von Moers 56 Die jeweiligen herrschenden Oranier hatten nie ihren Sitz in Moers sondern ernannten jeweils Droste als ihre Statthalter vor Ort nbsp Grafschaft Moers um 1635 nbsp Moers in der Oranierzeit nach 1600 Der zuvor als Meer seeartige Erweiterung des Moersbaches bezeichnete Neumarkt ist bereits zur Landflache umgestaltet Am 14 April 1607 schloss Prinz Moritz mit Erzherzog Albrecht von Osterreich fur die Grafschaft Moers einen Neutralisationsvertrag Dafur mussten 3000 Karolusgulden gezahlt werden Diese Summe hatten weitgehend die Burger der Grafschaft aufzubringen Der Erzherzog war Generalgouverneur der sudlichen Niederlande und vertrat die spanischen Interessen Da der Erzherzog zusatzlich mit Prinz Moritz 1609 einen 12 jahrigen Neutralisationsvertrag abschloss wurden die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Spaniern und den Niederlandern fur diese Zeit unterbrochen 54 Der Vertrag fur die Grafschaft galt aber auch fur den 1618 ausbrechenden Dreissigjahrigen Krieg Hierdurch erreichten die Oranier dass die Grafschaft Moers von den Kriegsparteien als neutral anerkannt wurde Die Grafschaft mit der Stadt Moers wurde deshalb von den Kriegshandlungen und den dadurch verursachten Kriegsgraueln bis zum Ende des Krieges weitgehend verschont Lediglich 1633 und 1639 durchquerten kaiserliche Truppen unter Bruch der Neutralitat die Grafschaft Weiterhin besetzten kaiserliche Truppen bei einem Ruckzug vor den Franzosen kurzzeitig 1642 die zur Grafschaft gehorende Ortschaft Homburg und es kam zu Plunderungen und Brandschatzungen in diesem Bereich der Grafschaft 57 58 Moritz von Oranien starb 1625 Nachfolger wurde sein Bruder Friedrich Heinrich von Oranien In der Zeit seiner Herrschaft erfolgten die bereits angefuhrten Einfalle von Truppen der kriegsfuhrenden Machte in die Grafschaft die zwar die Stadt Moers nicht direkt betrafen aber bis zum Tode Friedrich Heinrichs die okonomischen Verhaltnisse in der Grafschaft deutlich verschlechterten Als er 1647 starb folgte auf ihn sein Sohn Wilhelm II von Oranien der aber bereits 1650 starb 59 Letzter Oranier als Graf von Moers war Wilhelm III von Oranien der erst drei Tage nach dem Tod seines Vaters Wilhelm II geboren wurde Diese spate Geburt versuchte der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg auszunutzen Sofort nach dem Tod seines Schwiegervaters Friedrich Heinrich er war mit der Tochter Louise Henriette verheiratet nahm er die Grafschaft notariell in Besitz Die Geburt von Wilhelm III beendete aber diesen Versuch und die Grafschaft verblieb bei den Oraniern 60 Obwohl die Oranier die Landesherren der Grafschaft waren versuchten die Erben der ehemals vereinigten Herzogtumer Julich Kleve und Berg ihren alten Besitzanspruch weiterhin aufrechtzuerhalten Im Vertrag von Kleve der 1666 die Erbstreitigkeiten um die vereinigten Herzogtumer beendete wurde dem Kurfursten von Brandenburg die Zustandigkeit fur das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Moers bestatigt 61 Als Wilhelm III am 19 Marz 1702 kinderlos starb ging die Grafschaft Moers kraft eines alteren Erb und Lehnsanspruches als Furstentum an Brandenburg Preussen uber Grundlage dieses Besitzanspruches war die bereits angefuhrte Heirat von Luise Henriette von Oranien mit dem Grossen Kurfursten 62 wodurch die Brandenburger ein Anrecht auf die Grafschaft Moers uber ein vererbbares Kunkellehen erwarben Erst der Sohn des Grossen Kurfursten Friedrich III von Brandenburg hatte zu Beginn des 18 Jahrhunderts die Moglichkeit dieses Lehen mit Aussicht auf Erfolg von den Oraniern einzufordern Da Friedrich III im Spanischen Erbfolgekrieg ab 1701 die Habsburger Anspruche mit vertrat realisierte er diesen Erbanspruch zusammen mit der Konigswurde er kronte sich zum Konig in Preussen und erhielt fur beides die Unterstutzung Kaiser Leopolds I Besitzubernahme der Grafschaft durch die Preussen Bearbeiten Nach dem Tod des Oraniers Wilhelm III am 19 Marz 1702 der keine Kinder hatte sah der preussische Konig Friedrich I eine Moglichkeit seinen Erbanspruch auf die Grafschaft Moers zu realisieren Dieser leitete sich her von der Mutter Friedrichs I der Prinzessin Henriette von Oranien deren Vater den Erbanspruch testamentarisch verfugt hatte Der Anspruch auf die Grafschaft Moers war zusammen mit dem auf die Grafschaft Lingen bereits 1700 durch den Kaiser ausdrucklich bestatigt worden 63 Der bereits nach Kenntnis der Erkrankung vorab vom preussischen Hof instruierte Geheime Regierungsrat Hymmen wurde auf die Nachricht vom Tode des Oraniers mit zwei Notaren von Kleve aus in die Grafschaft und Stadt Moers gesandt Sie schlugen am 25 Marz 1702 in Moers am Rathaus und Schloss jeweils das Preussische Wappen als Symbol der Machtubernahme an Gleiches erfolgte in allen Kirchen der wichtigen Ortschaften in der Grafschaft Diese Machtubernahme wurde vom Drosten der Grafschaft dem Baron von Kinsky anerkannt sofern durch die Besitzergreifung den Generalstaaten und den Rechten Dritter keine Nachteile entstehen wurden 64 Im Gegensatz dazu waren der Stadtrat und die Burgerschaft der Stadt Moers einschliesslich vieler Pfarrer in der Grafschaft hierzu nicht bereit Sie betrachteten den von Wilhelm III als Universalerben eingesetzten Johann Wilhelm Friso als rechtmassigen Nachfolger Wegen seiner Jugend ubernahm aber seine Mutter Furstin Amalie zu dieser Zeit die Regentschaft 65 Auch die Niederlander waren nicht gewillt die Amtsubernahme durch die Preussen anzuerkennen In der Festung war unter dem Gouverneur Hieronymus van Sonneren van Vryenesse ein niederlandisches Regiment mit vier Kompanien stationiert Der Vorgesetzte des Kommandanten war der niederlandische Oberbefehlshaber Furst Walrad von Nassau Saarbrucken der die Grafschaft als Bestandteil der nassauischen Grafschaft Saarwerden beanspruchte und davon ausging dass die Regierung in Den Haag dies unterstutzen wurde Tatsachlich wurden die niederlandischen Truppen aus der Grafschaft und Festung Moers nicht abgezogen und die Generalstaaten beharrten auf ihrer Zustandigkeit 63 Allerdings begann mit dem Tod Wilhelms III die 2 Statthalterlose Zeit in den Niederlanden wodurch der Ubergang von den Oraniern zu den Preussen erleichtert wurde Obwohl das Reichskammergericht am 8 Mai 1702 die Rechtmassigkeit der Besitzergreifung anerkannte verzogerte sich die vollstandige Machtubernahme durch die Preussen um uber 10 Jahre 66 nbsp Kartenausschnitt mit den Preussischen Gebieten von Geldern und dem Furstentum Moers bis 1795Da preussische Truppen zur gleichen Zeit zusammen mit den Niederlandern im Spanischen Erbfolgekrieg gegen die Franzosen kampften wollten die Preussen zunachst nicht mit Gewalt ihren Besitzanspruch durchsetzen und versuchten es deshalb zuerst mit Diplomatie Diese fuhrte wegen des hartnackigen Widerstandes der Niederlander aber zu keinem Ergebnis Lediglich die Stadt Krefeld konnte durch eine List am 3 Februar 1703 besetzt werden und erkannte den Drosten Baron von Kinsky und damit die Preussen als ihr Oberhaupt an Bis zur endgultigen Klarung der Zustandigkeiten in der Grafschaft war deshalb Krefeld der Verwaltungssitz des Drosten von Kinsky und der Sitz des Hauptgerichts 67 Nachteilig fur die Preussen war zudem dass in den ersten Jahren ab 1702 preussische Soldaten in den Aussenbezirken der Grafschaft durch Uberfalle mit Gewalt Lebensmittel und Geld beschlagnahmten und die Bewohner drangsalierten Dies schadete zwangslaufig dem preussischen Ansehen und unterstutzte die Neigung in der Grafschaft einen Obrigkeitswechsel abzulehnen 68 Anm 10 Um die Situation zu Gunsten der Preussen zu verbessern ubertrug Konig Friedrich I die Grafschaft dem Kaiser Joseph I als klevisches Lehen Darauf wurde die Grafschaft durch den Kaiser 1707 zum Furstentum Moers erhoben Hiermit war formal die bisherige Grafschaft als klevisches Lehen rechtlich anerkannt worden Als Furstentum Moers gehorte die ehemalige Grafschaft nun bis zur Besitzubernahme des linken Niederrheines durch die Franzosen 1794 zu Preussen 69 Zur weiteren Geschichte siehe den Hauptartikel Furstentum MoersDie Geschichte der Festung Moers BearbeitenBefestigung im Spatmittelalter Bearbeiten Die Altstadt von Moers war bereits vor 1586 vor der Zeit der Spanier und der darauf folgenden Oranier befestigt allerdings nach mittelalterlicher Bauweise von einfachen mit Turmen bewehrten Ringmauern und einem Doppelgraben umschlossen Derartige Mauern mit Wallgang boten die Hauptkampfstellung zu einer Zeit da noch mit Wurfmaschinen und Steinkugeln Ballisten belagert wurde Sie boten auch Schutz gegen Mauerbrecher und Sturmbocke 70 nbsp Festung Moers nach 1600 Skizze uber die heutige Siedlungsstruktur gelegt nach Boschheidgen 1917 sogenannter Blaeu Plan Der innere Graben war vom ausseren durch eine dem Bogen der Ringmauer konzentrisch folgende Linie getrennt Die aussere Mauer war niedriger als die innere den dazwischen verlaufenden Graben nannte man den Zwinger In Friedenszeiten liess man den Zwinger trockenfallen und er diente als Ubungs und Kampfplatz fur Ritterspiele In alten Karten wird das Gelande als die Renn bezeichnet die Rennbahn Das Schloss und seine unmittelbare Umgebung waren bereits im Spatmittelalter von bastionartigen Bauten umgeben sie bildeten eine Insel im Moersbach See uber einen Steg mit der Altstadt verbunden Die einem Halbkreis ahnelnde Altstadt war von der damaligen quadratisch angelegten Neustadt durch das Meer getrennt eine seeartige Verbreiterung des Moersbaches welche die gesamte Flache des heutigen Neumarktes bedeckte Anders als die Altstadt mit der Ringmauer war die Neustadt mit runden Basteien auf den Ecken befestigt Nach dem Aufkommen von Feuerwaffen insbesondere Kanonen genugte die Art der Altstadt Befestigung nicht mehr den Anforderungen an eine wirksame Verteidigung Die Mauern konnten aus grosserer Entfernung getroffen und zerstort werden sie selbst waren auch zu schmal zur Aufstellung von Geschutzen Weil die Verteidigungsanlagen noch aus dem Mittelalter stammten und daher nicht mehr zeitgemass waren konnten sowohl Bernhard von Moers 1501 wie auch Wilhelm III von Wied 1510 schnell ohne langere Gegenwehr die Burg bzw Stadt und Burg einnehmen In beiden Fallen waren die Angreifer ausreichend mit mauerbrechenden Kanonen ausgerustet Befestigung durch die Spanier Bearbeiten Zwischen 1586 und 1597 wurde die Befestigung umgestaltet und zwar durch die Spanier die sich zu dieser Zeit in Moers festgesetzt hatten und deren Gouverneur Camillus offenbar daran dachte Moers auf lange Sicht zu halten Er liess die aussere Mauer durch einen zur Stadtseite vorgelagerten Wall verstarken von dem aus eine gewisse Geschutzverteidigung gegeben war wahrend der inneren hohen Mauer die Nahverteidigung oblag Die Neustadt erfuhr ebenfalls einige Neuerungen An die Stelle der runden Basteien traten fur die Verteidiger besser einsehbare winkelige Bollwerke 71 Allerdings entsprachen auch die erweiterten Schutzanlagen die die Spanier angelegt hatten Ende des 16 Jahrhunderts noch nicht dem erforderlichen Umfang um langere Zeit einem ausreichend mit Kanonen ausgerusteten Angreifer zu widerstehen Moritz von Oranien hatte deshalb keine Probleme sowohl 1597 als auch 1601 zuerst die Spanier und dann die Verteidiger aus Kleve ohne grossere Kampfhandlungen zum Abzug zu zwingen Mit der vorhandenen mauerbrechenden Ausrustung des Oraniers war keine erfolgversprechende langere Verteidigung der immer noch relativ schwachen Festungsanlagen moglich Landwehr und Buytendorp Bearbeiten Der im Mittelalter angelegte Landwehrgraben diente der Verteidigung und der Aufnahme von Abwassern Er umzog die Altstadt in einigem Abstand an der Sud Ost und Nordseite in einem flachen Bogen vom Moersbach an der sudlichen Ecke des heutigen Stadtgartens abzweigend und im Bereich der heutigen Landwehrstrasse verlaufend etwa 3 km nordlich kurz vor Funderich wieder in einem Wiesengrund auf den Moersbach stossend Im Zentrum dieser durch den Bogen des Landwehrgrabens erzeugten Insellage lag die damalige Moerser Pfarrkirche die Bonifatiuskirche ausserhalb der Stadtbefestigung etwa an dem Ort an dem sich heute die Friedhofskapelle des alten Friedhofs an der Rheinberger Strasse befindet Die Hauser um dieses Kerkvelt herum werden in alten Karten als Buytendorp Aussendorf bezeichnet Der Moerser Historiker Hermann Boschheidgen nimmt in seiner 1917 veroffentlichten Beschreibung an dass dieses vorgelagerte Dorf um die alte Kirche herum die eigentliche Ursiedlung des fruhen Mittelalters war aus der sich spater sudlich davon das heutige Moers entwickelt hat 72 Anm 11 Die Oranische Befestigung Bearbeiten Die heute in weiten Bereichen der Stadt noch sichtbaren Befestigungs Zeugnisse gehen auf die Oranier zuruck Die Grafin Walburga hatte noch zu Lebzeiten Stadt und Grafschaft ihrem Neffen dem Prinzen Moritz von Nassau Oranien geschenkt und zwar in der Hoffnung dieser werde die von den Spaniern seit 1586 besetzte Stadt befreien was am 2 September 1597 auch tatsachlich eintrat Walburga konnte aus ihrem Exil zuruckkehren sie erwirkte durch geschickte Politik sowohl beim Gouverneur der spanischen Niederlande Erzherzog Albert wie bei den Generalstaaten die Neutralitat fur Moers In ihrem Testament bestimmte sie Prinz Moritz zu ihrem Erben Obwohl clevische Truppen kurzzeitig Moers besetzten um alte Lehensanspruche durchzusetzen nahm Moritz im August 1601 Moers endgultig mit Waffengewalt in Besitz Unverzuglich ging er daran die Befestigung von Schloss und Stadt zu erneuern ebenfalls auch die Befestigung des zur Grafschaft zahlenden Krefeld mit der Burg Crakau Auch die sogenannte Moersische Strasse mit der Papenburg in der Herrlichkeit Huls nahm er fur Oranien in Besitz 73 Die Festungsanlagen um das Moerser Schloss das Casteel wurden mit funf neuen Bollwerken versehen und Alt und Neustadt insgesamt mit einem Befestigungsring umgeben nachdem es am 25 Juli 1605 noch zu einer zerstorerischen Feuersbrunst in der Altstadt gekommen war deren Ursache nie aufgeklart wurde Eine recht genaue Darstellung der damaligen Befestigung zeigt der sogenannte Blaeu Plan aus dem Jahr 1649 Er zeigt einen in drei Teile zerlegten Plan mit klarer Trennung von Stadt und Schloss eine funfseitige Zitadelle in der Mitte und neun Ravelins im Umkreis um Schloss und Stadt herum Es war eine typische niederlandische Festungsanlage gekennzeichnet durch spitzwinkelige Bollwerke von grosser Tiefe das Mittelbollwerk als vorgeschobenes Ravelin Halbmond Der Stadtgraben folgte der Form des Bollwerkes Dank der Sumpflage brauchten keine grossen Erdmassen bewegt zu werden um die Graben mit Wasser aus dem Moersbach und mit Grundwasser zu fullen 74 Niederlegung der Bollwerke durch die Preussen Bearbeiten Nachdem die Grafschaft Preussisches Furstentum geworden war liess Friedrich II in den Jahren 1763 1764 die Festungsanlagen schleifen da sie in der damaligen modernen Kriegfuhrung keinen wirksamen Schutz mehr boten und ihr Unterhalt zu teuer war Man entscheid sich allerdings die Graben nicht vollig zuzuschutten weil dies zu Abwasser Problemen gefuhrt hatte Auch drang bei Rheinuberschwemmungen Rheinwasser bis nach Moers vor weswegen es angeraten blieb die Damme und Walle nicht vollkommen abzutragen Diese Massnahmen fuhrten dazu dass der ehemalige Festungsverlauf noch heute im Stadtbild weitgehend erkennbar ist 75 Amtierende Grafen von Moers bis 1702 BearbeitenHinweis Anm 12 Auflistung der Grafen vom Ursprungsgeschlecht bis zu den Preussen Name Amtszeit AnmerkungenUrsprungsgeschlecht der Grafen von Moers Wilhelm von Moers von 1152 bis 1160 Abt der Abtei WerdenDietrich I Ende des 12 Jahrhunderts als Theodericus de Murse mit Bruder Elgerus in einer Urkunde von 1186 angefuhrtDietrich I II Anfang des 13 Jahrhunderts Sohn von Dietrich I urkundlich 1226 als Graf Dietrich I nachweisbar um 1240Dietrich II III 1241 1268 Sohn von Dietrich II Dietrich III IV zweite Halfte des 13 Jahrhunderts Sohn von Dietrich III urkundlich nachweisbar 1274 und 1289Dietrich IV V 1295 1346 Sohn von Dietrich IV Friedrich I 1346 1356 Sohn von Dietrich IV Dietrich VI 1356 1372 Sohn von Dietrich V Friedrich II III 1372 1418 Sohn des Bruders von Friedrich I 76 durch seine Ehefrau auch Graf von SaarwerdenFriedrich III IV 1418 1448 altester Sohn von Friedrich III der jungere Bruder Johann von Moers erbte die Grafschaft Saarwerden 77 Vincenz 1448 1493 1499 Sohn von Friedrich IV dankte 1493 zu Gunsten des Ehemannes seiner Enkelin Graf Wilhelm III zu Wied Runkel abBernhard von Moers 1501 Enkel von Vinzenz der bis 1500 in Geiselhaft war und die Grafschaft nicht ubernehmen konnte auf Veranlassung des Grossvaters war der in franzosische Geiselhaft genommene Herzog von Geldern gegen den Enkel Bernhard 1493 ausgetauscht worden 78 Aus den Adelshausern Wied Runkel Moers und Moers SaarwerdenWilhelm III zu Wied Runkel 1493 1500 Ehemann der Enkelin Magarete des Grafen Vincenz von Moers 79 Johann von Saarwerden 1500 1507 Enkel von Friedrich IV von Moers 80 Jacob von Saarwerden 1507 1510 Bruder von Johann von Saarwerden 81 Wilhelm III zu Wied Runkel 82 1510 1519 Jacob von Saarwerden musste 1510 zu Gunsten von Wilhelm III zu Wied abtreten der damit wieder amtierender Graf wurdeAus dem Adelshaus Neuenahr MoersWilhelm II von Neuenahr 1519 1553 Ehemann von Anna der Tochter von Wilhelm III dem Grafen zu Wied Runkel lt Ehevertrag wird der Schwiegersohn ab 1519 Graf von Moers verzichtet aber auf ein Erbe von Wied Runkel 83 Hermann von Neuenahr der Jungere 1553 1579 Sohn von Wilhelm II von Neuenahr 84 Adolf von Neuenahr 1579 1589 Ehemann von Anna Walburga Schwester von Hermann von Neuenahr dem Jungeren 85 Anna Walburga von Neuenahr 1589 1600 Tochter von Hermann von Neuenahr dem Jungeren Grafin von Moers konnte erst ab 1597 in Moers amtieren da die Grafschaft von spanischen Truppen bis zu diesem Zeitpunkt besetzt war 86 Aus dem Adelshaus der OranierMoritz 1600 1601 1625 Anna Walburga hatte 1594 die Grafschaft Moers ihrem Verwandten Moritz von Oranien uberschriebenFriedrich Heinrich 1625 1647 seine Tochter Luise Henriette heiratete den Grossen Kurfursten von Brandenburg dadurch Anspruch der Preussen auf die Grafschaft als KunkellehenWilhelm II 1647 1650 sein Testament ermoglichte einen Erbanspruch der Nachkommen von Luise Henriette falls sein Sohn Wilhelm III ohne Nachkommen sterben sollteWilhelm III 1650 1702 letzter Oranier danach ubernahm Brandenburg Preussen die Grafschaft MoersWirtschaft Bearbeiten nbsp Peter von der Leyen 1697 1742 Bis Mitte des 17 Jahrhunderts waren die Bewohner der Grafschaft uberwiegend in der Landwirtschaft tatig Zusatzlich arbeitete ein geringerer Anteil der Bewohner als Handwerker in den zu dieser Zeit benotigten Dienstleistungsbereichen In den beiden Stadten Moers und Krefeld waren Handwerker in grosserer Anzahl vorhanden Aber auch diese produzierten fast nur fur den lokalen Bedarf Die Handwerker waren in Zunften organisiert Der alteste in Moers nachweisbare Amts oder Gildebrief stammt von 1453 und betrifft die Schuhmacher 87 Nachweisbare Zunfte um 1750 waren Backer Schreiner Zimmerleute zusammen mit Drechslern und Glasern Garn und Leineweber und Schmiede Auch der Vertrieb der Waren von Topfern und Webern die Waren uber den eigenen Bedarf hinaus herstellten war lediglich auf das nahere Umland beschrankt Neben den organisierten Handwerkern gab es Meister die ihr Gewerbe zunftfrei betrieben Hierzu gehorten auch Bierbrauer Korn und Branntweinbrenner und Goldschmiede 88 Der Vertrieb der Produkte erfolgte uberwiegend auf den von der Obrigkeit genehmigten Stadtmarkten in Krefeld und Moers Diese Wochenmarkte durften an einem Tag in der Woche durchgefuhrt werden Neben diesen Markttagen gab es noch einige wenige Tage im Jahr an denen Jahrmarkte genehmigt waren 89 Mit einem zusatzlichen Fernhandel von Textilien begannen ab etwa Mitte des 18 Jahrhunderts die ersten kleinen Webereien in Krefeld 90 In einem breiten Streifen von Huls im Suden bis Moyland im Norden war am linken Niederrhein nahe der Oberflache Ton in guter Qualitat vorhanden der fur die Topferei geeignet war und abgebaut wurde Bereits um 500 v Chr ist die Topferei im Bereich Hulserberg nachweisbar In der Grafschaft lag das Zentrum fur die Erzeugung von Topferprodukten wie Dachziegeln Wandtafeln und Topferwaren zwischen Hulserberg mit Vluyn und Rayen mit Schaephuysen Blutezeit fur das Topferhandwerk in diesem Gebiet war das 17 bis 19 Jahrhundert 91 nbsp Friedrich von der Leyen 1701 1778 nbsp Heinrich von der Leyen 1708 1782 Neben der Topferei waren der Anbau von Flachs und die Erzeugung von Leinen ein altes und vielfach verbreitetes Handwerk Die Herstellung von Leinen war uberwiegend auf den eigenen und den lokalen Bedarf begrenzt Dies anderte sich mit den Oraniern Nach Mitte des 16 Jahrhunderts wurden in den katholischen Gebieten des Reiches die Mennoniten verfolgt und vertrieben Da gegen Ende dieses Jahrhunderts die Grafschaft ein evangelisches Gebiet wurde kamen zu dieser Zeit die ersten Religionsfluchtlinge Auch die reformierten Niederlander erlaubten als Protestanten diesen Verfolgten die Ansiedlung in den von ihnen kontrollierten Gebieten Mit dem Beginn der Herrschaft der Oranier siedelten sich in Krefeld weitere Mennoniten an Unter diesen war Adolf von der Leyen mit seiner Familie die als Mennoniten das Herzogtum Berg verlassen mussten und 1679 die Burgerrechte in Krefeld erhielten 92 Durch die Mennoniten von denen viele Weber waren entwickelte sich Krefeld zu einem Zentrum der Leinenweber am Niederrhein Gegen Ende des 17 Jahrhunderts war bereits mehr als ein Drittel der Krefelder in der Textilindustrie beschaftigt Neben den Waren aus Leinen wurde auch damit begonnen Baumwollprodukte herzustellen da man inzwischen mit preisgunstigen irischen Baumwollwaren konkurrieren musste 93 Neben Leinenwebern war unter diesen Neuburgern die bereits erwahnte Familie von der Leyen die Posamentwirker und Handler waren und diese Produkte alsbald von Krefeld aus vertrieben 94 Mit der Ubernahme der Regierungsgewalt durch die Preussen im Furstentum begann neben der bereits vorhandenen Produktion von Leinen und Baumwollwaren auch die Herstellung von Seidenwaren durch Mitglieder der Familie von der Leyen 92 1720 grundete Peter von der Leyen die erste Nahseidenfirma in Krefeld Es folgte 1721 die Produktion von Seidenband und Samtwaren durch Friedrich und seinen Halbbruder Johann von der Leyen die 1724 mit dem Farben von Seidenwaren erweitert wurde 92 Nach dem Tod Johanns grundeten 1730 die Enkel Adolfs von der Leyen Friedrich und Heinrich eine neue gemeinsame Seidenfirma Diese erhielt vom Preussenkonig Friedrich Wilhelm I Zollfreiheit fur die Einfuhr der erforderlichen Rohstoffe und Fortfall einer Akzise auf die Fertigwaren Allerdings galten diese Befreiungen nur fur Gebiete westlich der Weser da die Berliner Textilindustrie ebenfalls unterstutzt wurde Der Nachfolger Konig Friedrich II erteilte zusatzlich das Monopol fur die Herstellung von Seidenstoffen 92 Die Produktion von Waren aus Seide entwickelte sich in Krefeld dank des Monopoles fur die von der Leyens sehr gunstig Der Anteil der in der aufstrebenden Textilindustrie beschaftigten Krefelder stieg um die Mitte des 18 Jahrhunderts auf uber 50 an Beispielsweise wurden 1765 von den von der Leyens 15 Zwirnmuhlen mit 300 Arbeitern und 100 Bandmuhlen mit 1000 Arbeitern und 500 Webstuhlen betrieben 94 Die Stoffherstellung wurde uberwiegend in Heimarbeit von ehemaligen Leinenwebern im gesamten Gebiet des Furstentums betrieben Die erforderlichen Webstuhle wurden den Heimwerkern von den Firmen beigestellt Der Lohn fur die Heimarbeit zur Erzeugung der Seidenstoffe war niedrig Ein Geselle verdiente nur 30 bis 50 Silbergroschen pro Woche 95 Die deshalb durch die Heimweberei sehr kostengunstige Herstellung der Seidenstoffe fuhrte innerhalb weniger Jahrzehnte zur Marktfuhrerschaft uber den Niederrhein hinaus Die Familie von der Leyen gehorte bald zu den reichsten im Rheinland Die Stadt Krefeld entwickelte sich entsprechend der aufbluhenden Textilindustrie und bekam den Ruf einer Samt und Seidenstadt Neben den von der Leyens gab es 1787 noch weitere 12 Fabrikanten beispielsweise die Familien Floh und de Greif mit ihren Firmen die Produkte aus Seide herstellten Zu diesem Zeitpunkt wurden in Krefeld 703 Webstuhle betrieben zu denen noch viele im Umland hinzukamen Allein in der Stadt Moers waren zusatzlich 76 Stuhle in Gebrauch Der Gesamtwert der Seidenwaren betrug pro Jahr 750 000 Klever Reichsthaler Waren im Wert von uber 600 000 Reichsthalern davon gingen in den uberregionalen Export und davon uber zwei Drittel nach Ubersee und Amerika 96 Obwohl in der Franzosenzeit die Kontakte der Familie von der Leyen zur franzosischen Obrigkeit wie vorher zum preussischen Konigshaus auch gut waren wurde ihr Monopol fur die Herstellung von Seidenprodukten aufgehoben und es entstanden viele Konkurrenzfirmen sowohl im ehemaligen Furstentum wie auch daruber hinaus in anderen preussischen Gebieten 94 Zum Zeitpunkt des rechtlichen Endes der Grafschaft bzw des Furstentums 1801 war neben der Landwirtschaft eine florierende Textilwirtschaft vorhanden die Waren aus Leinen Baumwolle und Seide herstellte Kultur BearbeitenDie Grafschafter Tracht der Frauen ist bis heute uberliefert 97 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grafschaft Moers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moerser Stadtgeschichte kurze Tabellenfassung Stadtarchiv Moers nbn resolving de Digitalisierte Ausgabe der Geschichte der Grafschaft Moers von Carl HirschbergGrafschafter MuseumLiteratur BearbeitenHermann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers Dusseldorf 1845 Karl Hirschberg Historische Reise durch die Grafschaft Moers von der Romerzeit bis zur Jahrhundertwende Verlag Steiger Moers 1975 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 5 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39858 8 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Coln der Furstenthumer Julich und Berg Geldern Meurs Cleve und Mark und der Reichsstifte Elten Essen und Werden Aus den Quellen in dem Koniglichen Provinzial Archiv zu Dusseldorf und in den Kirchen und Stadt Archiven der Provinz Band 4 J Wolf 1858 Guido Rotthoff Zu den fruhen Generationen der Herren und Grafen von Moers In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein AnnHVNdrh 200 1997 S 9 22 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart 2 Band Von der preussischen Zeit bis zur Gegenwart Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2000 ISBN 3 412 04600 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 5 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39858 8 S 390 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 63 68 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 20 14 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Gunther Eckhard Die Dorfkirche von Repelen in einem gedruckten offentlich in der Kirche ausliegendem Informationsblatt Hermann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 19 5 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 28 22 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 9 98 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 1904 S 11 Onlinefassung a b Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer 1968 S 28 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 73 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch Band 2 1846 Urkunde 138 S 112 74 Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Hermann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 20 6 23 9 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 28 22 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 40 34 48 42 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Coln Teil 3 1301 1400 1853 Urkunde 625 S 539 527 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Teil 4 1858 Urkunde 67 S 100 74 Online Ausgabe 2009 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Teil 3 1301 1400 1853 Urkunde 160 S 139 119 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 80 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Teil 3 1301 1400 1853 Urkunde 709 S 619 607 H v Eicken Zur Geschichte der Stadt Ruhrort Zeitschrift des Bergischen Geschichtvereins 1882 Buch Nr 17 S 2 Onlinefassung Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Teil 3 1301 1400 1853 Urkunde 721 S 628 616 a b c H v Eicken Zur Geschichte der Stadt Ruhrort Zeitschrift des Bergischen Geschichtvereins 1882 Buch Nr 17 S 3 Onlinefassung H v Eicken Zur Geschichte der Stadt Ruhrort Zeitschrift des Bergischen Geschichtvereins 1882 Buch Nr 17 S 4 Onlinefassung Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins und des Erzstiftes Koln Band 3 1853 Bemerkungen zur Urkunde 709 S 619 607 Digitalisierte Ausgabe ULB Bonn H v Eicken Zur Geschichte der Stadt Ruhrort Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 1882 Buch Nr 17 S 5 Onlinefassung Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Teil 3 1301 1400 1853 Urkunde 750 S 657 648 Ralf G Jahn Chronik der Grafschaft und des Herzogtums Geldern Teil 1 Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl Heinz Tekath 2001 S 501 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 93 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 59 53 65 59 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Band 4 1858 Urkunde 409 S 533 507 Online Ausgabe 2009 1 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 65 59 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Band 4 1858 Urkunde 458 S 594 568 Online Ausgabe 2009 2 Hermann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 96 82 Onlinefassung Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 66 60 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf a b Herrmann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 96 97 82 83 Digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf a b Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 160 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 160 163 Bernhard Peter Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 12 Wappen an Schloss Weilburg 1 Teil Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Band 4 1858 Urkunde 462 mit zusatzlichen Anmerkungen S 598 572 Online Ausgabe 2009 3 Herrmann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 96 82 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 164 165 Herrmann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 97 83 99 85 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Coln Band 4 1401 1609 1858 Urkunde 541 S 695 669 Onlinefassung Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen Munster Grafschaft Tecklenburg Rheinische Urkunden Nr 100 Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg Julich Berg II Nr 2709 und 2921 Kleve Mark Akten Nr 4216 s unter Quellen Ausfuhrliche Darstellung des Vergleichs in Christian von Stramburg Denkwurdiger und nutzlicher rheinischer Antiquarius Abt 3 Bd 9 Das linke Rheinufer von Coblenz bis Bonn Rudolph Friedrich Hergt Koblenz 1862 S 546f Google Books 4 Herrmann Altgelt Geschichte der Grafen und Herren von Moers 1845 S 108 94 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf a b c d NDB unter Adolf von Neuenahr 1999 Band 19 S 109 110 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Coln Band 4 1401 1609 1858 Urkunde 582 S 752 626 Onlinefassung Max Cossen Der kolnische Krieg 1897 S 649 629 Onlinefassung a b Max Lossen Der kolnische Krieg 1897 S 654 634 Onlinefassung Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 207 193 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 40 34 112 106 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Margret Wensky Hrsg Moers Geschichte von Fruhzeit bis Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 S 271 a b Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer 1968 S 45 Margret Wensky Hrsg Moers Geschichte von Fruhzeit bis Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 S 272 Stadtarchiv Landeshauptstadt Dusseldorf in Urkunde 0 2 1 132 0000 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 116 110 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Margret Wensky Hrsg Moers Geschichte von Fruhzeit bis Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 S 276 Margret Wensky Hrsg Moers Geschichte von Fruhzeit bis Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 S 275 277 Margret Wensky Hrsg Moers Geschichte von Fruhzeit bis Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 S 277 Adalbert Natorp Vortrag Geschichte der evangelischen Gemeinde zu Dusseldorf Voss 1881 S 44 40 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Luise Henriette von Oranien Rheinische Post 11 Oktober 2011 a b Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 1 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 2 Ernst von Schaumburg Konig Friederich I und der Niederrhein 1879 S 135 185 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 144 138 digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 145 139 digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer 1968 S 58 59 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 4 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 11 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 15 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 23 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 27 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 27 Hermann Boschheidgen Die Oranische und Vororanische Befestigung von Moers Steiger Verlag Moers 1917 1979 ISBN 3 921564 17 4 S 114 Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 29 15 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 41 27 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 2 Auflage 1904 S 65 59 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 88 74 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 96 82 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 96 82 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 98 84 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 99 85 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 196 92 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 159 145 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Herrmann Altgelt Familie und Geschichte Grafschaft Moers 1160 1600 Moers 1845 S 199 185 digitalisierte Fassung der Uni Dusseldorf Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 247 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 94 101 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 241 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 2 Verlag Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 101 Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer Rheinberg 1968 S 51 a b c d Helmuth Croon von der Leyen Friedrich In Neue Deutsche Biographie 14 1985 S 432 f 5 Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer Rheinberg 1968 S 78 a b c Peter Caulmanns Neukirchen Vluyn seine Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Michael Schiffer Rheinberg 1968 S 79 Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Zweiter Theil Dusseldorf 1836 S 170 Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Zweiter Theil Dusseldorf 1836 S 169 170 Marga Knufermann Die Grafschafter Tracht Grafschaft Moers In Heimatkalender des Kreises Wesel 8 1987 S 138 142 Ill Marga Knufermann Die Grafschafter Tracht Grafschaft Moers II In Heimatkalender des Kreises Wesel 9 1988 S 182 f Ill Anmerkungen Bearbeiten Dass Repelen mit Reple oder auch Replo e geschrieben identisch sei kann aber nicht belegt werden Heutige Historiker nehmen an dass der Herrenhof nicht in Repelen sondern in Reppel in Nordbrabant gelegen habe Nachweis Margret Wensky Geschichte der Stadt Moers Band 1 2000 S 126 7 Friedrich IV erhielt diese Gebiete als Pfandschaften 1421 von Rainald von Julich Geldern 1423 wurden diese Pfandschaften von Adolf VII von Berg und dessen Miterben nach einer erneuten Zahlung bestatigt Im Juni 1494 loste Wilhelm von Julich Berg diese Pfandschaften aus Nachweis Hugo Altmann Moers NDB 17 1994 S 680 682 Bei den Verhandlungen zum Vertrag von Venlo 1543 verzichtete Wilhelm II von Neuenahr auf die Rechte aus diesen ehemaligen Pfandschaften Nachweis Hermann Altgelt Geschichte der Grafen von Moers 1845 S 101 87 Theodor Joseph Lacomblet fuhrt fur den Verkauf der Werdener im Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Band 2 1201 1300 in der Urkunde 834 als Datum den 1 Januar 1287 an Wegen der luckenhaften Datenlage gibt es sowohl fur die Friedrichs wie auch die Dietrichs unterschiedliche Zahlweisen Der angefuhrte Friedrich I wird beispielsweise auch von einigen Historikern als Friedrich II gezahlt Im 14 Jahrhundert hatte sich der Verlauf des Rheins im Bereich der Mundung der Ruhr erheblich verlagert Dadurch lag die ehemalige Halbinsel Homberger Werth nun nicht mehr links sondern rechtsrheinisch Da die rechte Rheinseite aber zur Grafschaft Kleve gehorte hatten die Grafen von Kleve und von der Mark gegen das alleinige Zollrecht fur die Moerser Widerspruch eingelegt Graf Vincenz hatte neben Friedrich noch einen zweiten ebenfalls fruh verstorbenen Sohn Dietrich Dieser hatte seinerseits auch zwei Sohne Christoph und Dietrich Diese hatte Vincenz jedoch von einem Erbe ausgeschlossen Maximilian I wurde erst einige Jahre spater zum Kaiser gekront Weiterhin hatte der inzwischen verstorbene Bernhard von Moers im Falle seines Todes Johann von Saarwerden als seinen Nachfolger benannt Wilhelm III von Wied hatte bei der Hochzeit auf ein Erbe von Wied verzichtet und Anna war fur Saarwerden nicht erbberechtigt Wilhelm von Wied lebte bis zu seinem Tod um 1530 weiterhin in Moers Die Alpener Besitzung erhielt Adolf uber seinen Vater Gumbrecht IV und Limburg uber dessen zweite Ehefrau Amona von Daun Falkenstein Durch die Zugehorigkeit zum Reformierten Glauben war der linke Niederrhein stark von den politischen Verhaltnissen und der Niederlandischen Staatskirche beeinflusst Zudem war die Sprache der Bewohner das Kleverlandisch mit dem Niederlandischen nah verwandt und die Verwendung der niederlandischen Sprache war bis etwa Mitte des 19 Jahrhunderts weit verbreitet Zusatzlich war im Bereich des Herzogtums Kleve mit der preussischen Verwaltung eine Entwicklung vorhanden die den bisherigen standischen Verhaltnissen und den sogenannten hollandischen Freiheiten fur die Verwaltung in der Grafschaft nicht entsprach Nachweis M Wensky Buch 2 Band Kapitel Moers 1702 bis 1815 Im Blaeu Plan von 1917 ist die Bonifatiuskirche im Kerkvelt an der aktuellen Rheinberger Strasse nordlich vor der alten Stadtmauer im Bereich der Muhlenstrasse eingezeichnet Die Daten der ersten Diederichs und Friederichs sind luckenhaft In der Literatur werden von den Historikern unterschiedliche Daten und Zahlweisen angefuhrt Die Daten dieser Liste wurden dem Buch Moers von Margred Wensky von 2000 entnommen Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4101104 1 lobid OGND AKS VIAF 247665453 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Moers amp oldid 238589954