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Die Grafschaft Neuenahr war eine Grafschaft um die Burg Neuenahr im Ahrtal Zu ihr gehorten im Mittelalter die heutigen Stadtteile von Bad Neuenahr Ahrweiler Wadenheim Hemmessen und Beul sowie Ramersbach Wappen der Grafen von NeuenahrWeiterhin gehorten die meisten Dorfer der heutigen verbandsfreien Gemeinde Grafschaft zu der Grafschaft Neuenahr Ringen Beller Bolingen Bengen Karweiler Leimersdorf Oeverich Niederich Birresdorf Holzweiler Esch und bis 1382 Gelsdorf Nicht zu der mittelalterlichen Grafschaft Neuenahr gehorten drei Dorfer der heutigen verbandsfreien Gemeinde Grafschaft Vettelhoven Enklave der Vogtei Ahrweiler und daher zu Kurkoln gehorig Lantershofen Kurkolnisches Lehen spater reichsunmittelbare Herrschaft und Nierendorf zur Reichsritterschaft Landskron Im Norden gehorten zusatzlich die Dorfer Fritzdorf Ersdorf Altendorf Wormersdorf und Klein Altendorf sowie die Exklave Ramershoven mit Peppenhoven bei Rheinbach zu der historischen Grafschaft Neuenahr Als Gemeinschaftseigentum Kondominium mit dem Reichsritter von Landskron besass der Graf von Neuenahr Rechte an den Dorfern Gimmigen und Kirchdaun Bis zu einem Territorialtausch 1659 gehorten Adendorf Arzdorf Eckendorf sowie Villip ebenfalls zur Grafschaft Neuenahr bzw seit 1546 zu dem aus ihr hervorgegangenen julichschen Amt Neuenahr Die Burg Neuenahr wurde um 1225 gebaut von den Grafen von Neuenahr einem neuen Zweig der Familie Are Hochstaden Nurburg 1221 1358 Landesherrschaft der Grafen von Neuenahr 1358 1425 Landesherrschaft der Grafen von Neuenahr Saffenburg 1372 Zerstorung der Burg Neuenahr durch Ahrweiler Schutzen und Kurkolner Truppen 1382 1546 unterstand die Grafschaft Kurkoln 1425 1546 Landesherrschaft der Grafen von Neuenahr Saffenburg Virneburg 1546 1609 Herzog von Julich ist Graf von Neuenahr Nach dem Aussterben der Linie Neuenahr Saffenburg Virneburg zog der direkte Lehnsherr der Herzog von Julich das erledigte Lehen ein und setzte seine Anspruche gegen das konkurrierende Kurkoln durch 1614 mit dem Vertrag von Xanten infolge des Julich Klevischen Erbfolgestreits fallt die Grafschaft Neuenahr mit Julich Berg an das Herzogtum Pfalz Neuburg 1685 Die Grafschaft Neuenahr gehort nach Ubernahme der pfalzischen Kurwurde durch die Linie Pfalz Neuburg bis 1797 zur Kurpfalz Erbfolgestreitigkeiten 1358 bis 1382 Bearbeiten nbsp Stammwappen derer von Neuenahr ein schwarzer Aar Adler auf goldenem GrundMit dem Tod Wilhelm III 1358 starb die Linie Neuenahr im Mannesstamm aus Seine Tochter Katharina von Neuenahr heiratete mit zwolf Jahren Johann von Saffenburg von der nahegelegenen Saffenburg Die weibliche Erbfolge war damals nur in Ausnahmefallen anerkannt und so erhob Johann IV von Rosberg aus einer Seitenlinie derer von Neuenahr ebenfalls Anspruche auf die Grafschaft Neuenahr Die Erbstreitigkeiten zogen sich mehrere Jahrzehnte hin Die Bewohner der Grafschaft Neuenahr die bereits die Steuern Zehnten an Katharina von Neuenahr Saffenburg die auf der Saffenburg ihres Mannes residierte gezahlt hatten wurden mit Gewalt von Johann IV von Rosberg dem es gelungen war sich auf der Burg Neuenahr festzusetzen gezwungen ihren Zehnt ihm gegenuber ein zweites Mal zu bezahlen Johann IV von Rosberg betatigte sich ausserdem als Raubritter und Wegelagerer indem er Ahrweiler Kaufleute die ihre Waren Richtung Rhein transportierten ausplunderte Zusatzliche Einnahmen erschloss er sich durch Geiselnahme an Ahrweiler Kaufleuten die er erst nach Losegeldzahlung aus dem Burgverlies wieder entliess Die geschadigte Stadt Ahrweiler gehorte zu Kurkoln doch der machtige Erzbischof von Koln mischte sich trotz offensichtlicher Interessen die Grafschaft Neuenahr ware das territoriale Verbindungsstuck zwischen dem Hauptteil Kurkolns mit Drachenfelser Landchen Meckenheim und Rheinbach auf der nordlichen Seite und der grossen Exklave Kurkolns um Ahrweiler Altenahr und Nurburg auf der sudlichen Seite erst spat in die Streitigkeiten in der vergleichsweise kleinen Grafschaft an seinen Grenzen ein Doch kaum war der ebenfalls machtige Rivale das Herzogtum Julich durch den Ersten Geldrischen Erbfolgekrieg von 1371 bis 1379 gebunden entsandte der Erzbischof von Koln seine Truppen sowie die Burgerschutzen von Ahrweiler gegen Johann IV von Rosberg Nach vier Monaten Belagerung musste sich dieser in der Burg Neuenahr ergeben Die Sieger zerstorten anschliessend die Burg Neuenahr und der Erzbischof von Koln liess sich von beiden streitenden Familienlinien zusichern dass an dieser Stelle niemals mehr eine Burg die wieder zum Raubritternest und zum Hindernis des Verkehrs nach Ahrweiler werden konnte erbaut werden durfte Generationen spater kamen die Nachfahren Johanns IV unter ihnen Hermann von Neuenahr der Altere wieder zu hohem Ansehen Zwar wollte sich Kurkoln diese Grafschaft Neuenahr gerne faktisch einverleiben doch nach erfolgreicher Beendigung des Geldrischen Erbfolgekrieges mischte sich das Herzogtum Julich wieder verstarkt ein Als formaler Lehnsherr der Grafschaft mit ebenfalls eigenen Interessen schliesslich hatte Julich zu dieser Zeit schon Rechte in dem Reichsgut um Sinzig und Remagen durch die deutschen Konige verliehen bekommen hatte Julich auch schon zu dieser Zeit das erledigte Lehen einziehen konnen wie es dann 1546 unter anderen machtpolitischen Konstellationen moglich war Durch die Bindung im Herzogtum Geldern kam Julich nun zu spat und konnte nur noch die volle Einverleibung der Grafschaft Neuenahr nach Kurkoln verhindern Julich protestierte zusammen mit seinem eigenen formalen Oberlehensherrn Kurpfalz gegen die Einverleibung 1382 einigte sich dann Kurkoln mit der Linie Neuenahr Saffenburg der Erbin Katharina uber eine gemeinsame Herrschaft uber die Grafschaft Neuenahr Und so hatte Kurkoln die Mitherrschaft uber die Grafschaft Neuenahr von 1382 bis 1546 Literatur BearbeitenHugo Altmann Neuenahr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 106 108 Digitalisat zu den Grafen von Neuenahr Weblinks BearbeitenVon der Grafschaft und ihrer GeschichteNormdaten Geografikum GND 4041740 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Neuenahr amp oldid 218649596