www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grafschaft Steinfurt bis 1495 Herrschaft Steinfurt war ein Territorium im Heiligen romischen Reich im heutigen Munsterland mit dem Schwerpunkt Steinfurt Sie bestand bis 1806 Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft SteinfurtWappenKarteDie Grafschaft Steinfurt im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis 1560Bestehen 1454 1806Herrschaftsform MonarchieHerrscher Regierung GrafReichskreis Niederrheinisch WestfalischHauptstadte Residenzen SteinfurtDynastien Haus Bentheim SteinfurtKonfession Religionen ev reformiertSprache n Deutsch NiederdeutschAufgegangen in Berg 1806 Frankreich 1810 Preussen 1815 Stammwappen derer von SteinfurtDie Grafschaften Bentheim und Steinfurt im Jahr 1645 Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Auseinandersetzung mit dem Hochstift Munster 3 Vereinigung mit Bentheim und Reichsunmittelbarkeit 4 Territorialer Hohepunkt und Niedergang 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenDie Herrschaft Steinfurt entstand aus einer 1129 erstmals erwahnten Burg Steinfurt Stenvorde Ihre edelfreien Besitzer nannten sich Herren von Steinfurt Im Jahr 1164 kam es zu einer Fehde mit den Herren von Ascheberg Dabei wurden die Burgen Steinfurt und Ascheberg zerstort Mit Unterstutzung von Erzbischof Rainald von Dassel bauten die Steinfurter ihre Burg wieder auf Als die Ascheberger ausstarben ging deren Besitz 1206 auf die Edelherren von Steinfurt uber Aus dem Besitz entstand eine Herrschaft die vor allem das Kirchspiel Steinfurt umfasste Hinzu kam ab 1270 die Vogtei uber das Damenstift Borghorst im Jahr 1279 das Gogericht Ruschau und im Jahre 1365 Gronau Die Steinfurter hatten auch die Vogtei uber die Stifte St Mauritz und Uberwasser in Munster Mit ihnen waren die noch bluhenden Droste zu Hulshoff eng verbunden 1 Hinzu kamen umfangreiche Besitzungen in Emsdetten Mesum und Rheine Geschutzt wurden diese durch die in den Niederungen rechts der Ems gelegene Schwanenburg 2 Diese wurde bereits 1343 in einer Auseinandersetzung mit dem Munsterschen Bischof Ludwig Landgraf von Hessen zerstort 3 Auseinandersetzung mit dem Hochstift Munster BearbeitenIn diesem Bereich kam es zum Konflikt mit dem Hochstift Munster Im Jahr 1343 zerstorten die munsterschen Truppen die Burg und die Steinfurter verloren ihren gesamten Besitz in diesem Raum Durch die Belehnung von Balduin II von Steinfurt mit der Freigrafschaft Laer wurden sie 1357 fur diesen Teil ihres Gebiets reichsunmittelbar nbsp Siegel von Balduin von Steinfurt aus dem Jahr 1365Der andauernde Gegensatz zu Munster fuhrte dazu dass Ludolf von Steinfurt 1396 von Bischof Otto IV gefangen genommen und erst gegen die Zahlung eines hohen Losegeld und die Anerkennung der bischoflichen Landeshoheit uber die Herrschaft Steinfurt wieder freikam Vereinigung mit Bentheim und Reichsunmittelbarkeit BearbeitenDie Edelherren von Steinfurt starben im 15 Jahrhundert aus Uber die Erbtochter Mathilde von Steinfurt fiel die Herrschaft im Jahr 1421 an ihren Ehemann Everwin von Gotterswyk 1454 aus einem Adelsgeschlecht aus Gotterswickerhamm Dieser gewann im selben Jahr auch die Grafschaft Bentheim da sein Grossvater Everwin V von Gotterswyk mit Hedwig von Bentheim aus dem Hause der Gerulfinger verheiratet gewesen war Er beerbte dort seinen Onkel Bernhard von Bentheim 1421 und nannte sich nun Eberwin I Graf von Bentheim Herr zu Steinfurt In erster Ehe war er mit Mathilde von Steinfurt 1420 der Erbin der Herrschaft Steinfurt verheiratet in zweiter Ehe mit Gisberta von Bronkhorst Borkulo Sein Bruder Bernhard von Bentheim 1473 begrundete die altere Linie Bentheim Bentheim die im Jahre 1530 erlosch wodurch deren Erbe an die Linie Bentheim Steinfurt fiel Die Bereiche der Grafschaft Bentheim und der Herrschaft Steinfurt wurden nach Everwins Tod 1454 wieder getrennt als seine beiden Sohne aus zweiter Ehe Bernhard von Bentheim und Arnold von Bentheim Steinfurt das Erbe aufteilten Aus der ersten Ehe mit Mathilde von Steinfurt stammte nur eine Tochter Liutgard von Bentheim 1445 die mit Willem von Polanen Herr von Berg verheiratet war Durch Arnolds Heirat mit Katharina von Gemen fiel der Besitz Wevelinghoven bei Neuss an Steinfurt Wegen der Bedrangung Steinfurts durch die Bischofe von Munster wurde die Herrschaft dem Reich als Lehen aufgetragen Damit zusammen hing die Erhebung zu einer Reichsgrafschaft Hinzu kamen die Verdienste von Everwin II in den Kriegen Maximilians I Dennoch fiel das Amt Ruschau im 16 Jahrhundert an das Hochstift Munster Die Grafschaft gehorte seit dem 16 Jahrhundert dem Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis sowie dem westfalischen Reichsgrafenkollegium an Im Jahr 1530 kam es zu einer zeitweiligen Wiedervereinigung von Bentheim und Steinfurt unter Arnold II von Steinfurt Unter dessen Herrschaft wurde in beiden Territorien seit 1544 die Augsburger Konfession eingefuhrt Territorialer Hohepunkt und Niedergang BearbeitenDer territoriale Bestand der Grafschaft wurde durch einen 1547 vom Hochstift Munster eingeleiteten Prozess vor dem Reichskammergericht in Frage gestellt Munster zweifelte darin die Reichsunmittelbarkeit Steinfurts an In Steinfurt wurde Arnold III Graf Zu dessen Zeit verscharften sich die Auseinandersetzungen mit Munster Arnold bestritt die geistliche Jurisdiktion der Furstbischofe und liess die Johanniter vertreiben nbsp Arnold IV von SteinfurtUnter Arnold IV zu dessen Zeit Steinfurt seine grosste territoriale Ausdehnung erreichte wurde 1591 die reformierte Lehre eingefuhrt Nach seinem Tod kam es zur Aufteilung des Besitzes unter seinen funf Sohnen Dies fuhrte zu langen Konflikten innerhalb der Familie Erst 1638 einigte man sich auf einen Vergleich Arnold Jobst von Steinfurt erhielt Steinfurt eine Tecklenburger Linie Wevelinghoven und Gronau Ein weiterer Vergleich fuhrte 1665 zur erneuten Trennung von Steinfurt und Bentheim Unter Graf Philipp Konrad war die Steinfurter Position so geschwacht dass von 1660 die Stadt Steinfurt durch Bischof Bernhard von Galen besetzt wurde Dieser Zustand dauerte bis 1720 Unter Graf Ernst der nach familieninternen Auseinandersetzungen 1691 die Herrschaft in Steinfurt antrat wurden in einem Hausgesetz die Unteilbarkeit und das Recht der Erstgeburt eingefuhrt Nach dessen Tod schloss seine Witwe 1716 wegen der hohen Besatzungskosten und dem fortdauernden Prozess vor dem Reichskammergericht einen Vertrag mit dem Hochstift Munster Danach verlor die Grafschaft einen Teil ihres Territoriums an das Hochstift Munster Sie war seither im Wesentlichen auf das Amt und das Kirchspiel Burgsteinfurt beschrankt Im Jahr 1804 kam es zur Wiedervereinigung mit der Linie Bentheim Nur zwei Jahre spater wurde sie Teil des Grossherzogtums Berg fiel 1811 an Frankreich und 1815 an Preussen Siehe auch BearbeitenHaus Bentheim SteinfurtQuellen BearbeitenJoseph Niesert Codex diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinford Abteilung 1 Coesfeld 1834 Digitalisat Joseph Niesert Codex diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinford Abteilung 2 Coesfeld 1835 DigitalisatLiteratur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 685 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christof Spannhoff Von Fakten und Fiktionen Die Ursprunge der Edelherren von Steinfurt In Nordmunsterland Forschungen und Funde 3 2016 S 220 243 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herrschaft Steinfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in his data de Kurzbeschreibung auf lwl org Geschichte auf Homepage der Stadt SteinfurtEinzelnachweise Bearbeiten Wilderich von Droste zu Hulshoff 900 Jahre Droste zu Hulshoff 2 erweiterte Auflage Verlag LPV Hortense von Gelmini Horben 2022 ISBN 978 3 936509 19 9 Bernhard Gehling Die Schwanenburg in der Bauernschaft Heine online Paul Nienhaus in Westfalische Nachrichten vom 8 Januar 2022 Geheimnis um den Schwan geluftetTerritorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4057168 3 lobid OGND AKS VIAF 246525226 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Steinfurt amp oldid 238594408