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Die Grafschaft Sayn war ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation im Gebiet des Westerwaldes im heutigen Bundesland Rheinland Pfalz Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft SaynWappenKarteGrafschaft Sayn braun mit Wittgenstein hellbraun rechts und Herrschaft Homburg weiss im 15 JahrhundertAlternativnamen SeyneHerrschaftsform MonarchieHerrscher Regierung GrafHeutige Region en DE RPReichstag Reichsfurstenrat Teil einer Kuriatstimme der westfalischen GrafenbankReichsmatrikel 3 Reiter 13 Fusssoldaten 46 GuldenReichskreis Niederrheinisch WestfalischHauptstadte Residenzen Sayn Hachenburg AltenkirchenDynastien Sayn1246 Sponheim1606 Sayn Wittgenstein SaynSprache n DeutschAufgegangen in 1652 S Altenkirchen1645 S Hachenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Grafen von Sayn 1 2 Zweite Grafen von Sayn aus dem Haus Sponheim 1 3 Grafen von Sayn Sayn 1 4 Die Grafen von Sayn Wittgenstein Sayn 1 5 Die Grafschaften Sayn Hachenburg und Sayn Altenkirchen 2 Territorium 3 Wappen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der wahrscheinlich im 10 oder 11 Jahrhundert erbauten Burg Sayn bei Bendorf nannte sich ein Grafengeschlecht das zum ersten Mal 1139 urkundlich belegt ist 1 Die Grafen erwarben nach und nach Guter im Westerwald an der Sieg und am Niederrhein Die genauen Ursprunge der ersten Grafen von Sayn liegen immer noch im Dunkeln aber eine Abstammung vom Haus Nassau ist wahrscheinlich Es handelt sich bei der Grafschaft Sayn anscheinend nicht um einen alten Amtsbezirk sondern um eine Ansammlung von Rechten und Lehen der Adelsfamilie Sayn Vor allem die Heirat von Heinrich II mit Agnes von Saffenberg um 1173 und die Heirat von Heinrich III mit Mechthild von Landsberg brachte der Familie betrachtliche Zuwachse an Besitzungen Die altere Linie der Grafen von Sayn starb 1246 mit dem Tode von Heinrich III aus Seine Schwester Adelheid war mit Gottfried III von Sponheim verheiratet und brachte die Grafschaft Sayn als Erbe an die Grafen von Sponheim Einige Besitzungen fielen dann an Gottfrieds zweiten Sohn Heinrich bzw an die Herrschaft Heinsberg Der Enkel Gottfrieds III durch seinen altesten Sohn Johann I ebenfalls mit Namen Gottfried grundete schliesslich die jungere Linie der Grafen von Sayn Anfang des 14 Jahrhunderts lasst sich unter Graf Gottfried von Sayn eine gezielte saynische Stadtepolitik zum Ausbau und zur Sicherung der Grafschaft Sayn im Westerwald feststellen 2 Im Jahr 1462 lag die Grafschaft in Fehde mit der Grafschaft Katzenelnbogen Im Rahmen der Fehde liess Graf Philipp von Katzenelnbogen mehrere Dorfer und die Kirche von Hohn zerstoren 3 Ab 1500 gehorte die Grafschaft Sayn zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Graf Adolph und Graf Sebastian fuhrten um 1560 die Reformation ein 4 Erste Grafen von Sayn Bearbeiten Eberhard 1139 1176 Kunigunde von Isenburg Heinrich II 1176 1203 Agnes von Saffenburg 1173 1200 Erbin von Schloss Hulchrath Heinrich III 1202 1246 Mechthild von Landsberg Adelheid von Sayn vor 1202 1263 I Gottfried III von Sponheim II Eberhard von Eberstein der Altere Agnes von Sayn 1202 1260 Heinrich von Blieskastel Eberhard von Sayn 1249 1257 Deutschmeister Eberhard II von Sayn 1176 1202 Bruno war von 1205 bis 1208 Erzbischof von Koln Gerlach 1202 1222 Propst im Zyfflicher Stift Agathe Ludwig von Loon Heinrich I 1139 1159 Quelle unter 5 Zweite Grafen von Sayn aus dem Haus Sponheim Bearbeiten Graf Heinrichs III Schwester Adelheid war mit Gottfried III von Sponheim verheiratet Beider Enkel Gottfried I ist Stammvater einer zweiten Grafenfamilie Sayn Adelheid vor 1202 1263 verheiratet mit Gottfried III Graf von Sponheim Johann I 1263 1266 Graf von Sponheim Graf von Sayn Teile der Grafschaft Lowenburg Freusburg fallen an den jungeren Bruder Heinrich Erbe von Heinsberg Gottfried I 1266 1284 Unter seinen Sohnen fand 1294 eine Erbteilung statt Johann II erbte die Grafschaft Sayn und begrundete die Linie der Grafen von Sayn Sayn sein Bruder Engelbert I erbte Vallendar und aus mutterlichem Erbe Homburg und begrundete die Linie der Grafen von Sayn Homburg Durch die ererbte Grafschaft Wittgenstein im heutigen Kreis Siegen Wittgenstein nannte sich die Familie Sayn Homburg ab 1361 Sayn Wittgenstein Grafen von Sayn Sayn Bearbeiten nbsp Stifterin aus der Familie Von Sayn mit Tochtern Jan Baegert um 1510 1524 Stadtisches Museum WeselJohann II 1284 1324 Gottfried II 1314 1327 Mitregent 1314 1324 Johann III 1327 1359 Johann IV 1359 1403 Gerhard I 1403 1419 sein Bruder Reinhard war von 1385 bis 1390 Bischof von Kulm Theodor 1419 1452 Gerhard II 1452 1493 Gerhard III 1493 1506 keine mannlichen Nachkommen es erbt sein Bruder Johann V 1498 1529 Sohn von Sebastian I Johann VI 1529 1560 nach seinem Tode regiert zunachst sein Bruder Sebastian II 1529 1573 es erben die drei Sohne Johanns VI Adolph 1560 1568 Hermann 1560 1571 und Heinrich IV 1560 1606 einzige Erbin ist Hermanns Tochter Anna Elisabeth 1606 1608 verheiratet mit Graf Wilhelm III von Sayn WittgensteinDie Grafen von Sayn Wittgenstein Sayn Bearbeiten Graf Wilhelm III begrundete die Linie Sayn Wittgenstein Sayn der das westerwalder Erbe der Linie Sayn Sayn zufallt Das Stammland um Burg Sayn jedoch wurde von Kurtrier als erledigtes Manneslehen eingezogen Die von Wilhelm III begrundete Linie Sayn Wittgenstein Sayn starb mit seinem siebenjahrigen Enkel Ludwig 1636 schon wieder aus Nach dem Tode Ludwigs fiel der Besitz der Linie an dessen Schwestern und wurde von deren Nachkommen in die Grafschaften Sayn Hachenburg und Sayn Altenkirchen aufgeteilt Wilhelm III regierte 1605 1623 Ernst regierte 1623 1632 Sohn von Wilhelm III und Anna Elisabeth von Sayn 1624 Louise Juliane von Erbach 1603 1670 Ludwig regierte 1632 1636 unter der Vormundschaft seiner Mutter Louise Juliane Sohn von ErnstDie Grafschaften Sayn Hachenburg und Sayn Altenkirchen Bearbeiten Nachdem Graf Ludwig ohne mannliche Nachkommen gestorben war wurde die Grafschaft in mehreren Teilungsvertragen seit Mitte des 17 Jahrhunderts unter seinen Schwestern Johannetta und Ernestine aufgeteilt und aus der Grafschaft Sayn die Grafschaft Sayn Altenkirchen und in die Grafschaft Sayn Hachenburg gebildet 6 Johannetta in 2 Ehe verheiratet mit Herzog Johann Georg von Sachsen erhielt das Amt Altenkirchen Daraus entstand die Grafschaft Sayn Altenkirchen Ernestine verheiratet mit Salentin Ernst von Manderscheid erhielt die Grafschaft Sayn Hachenburg Sayn Hachenburg fiel 1799 an den Fursten von Nassau Weilburg Sayn Altenkirchen kam 1791 in preussischen Besitz und wurde 1803 auf dem Reichsdeputationshauptschluss dem Fursten von Nassau Usingen zugesprochen Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes wurden die beiden nassauischen Furstentumer und damit auch die beiden saynischen Grafschaften 1806 zum Herzogtum Nassau zusammengeschlossen Aufgrund der Beschlusse auf dem Wiener Kongress 1815 erfolgte wieder eine Teilung Die Teile der beiden vormaligen saynischen Grafschaften die im heutigen Landkreis Altenkirchen Westerwald lagen wurden von Nassau an das Konigreich Preussen abgetreten und die Teile der vormaligen Sayn Hachenburg die im heutigen Westerwaldkreis lagen verblieben bei Nassau bis diese 1866 auch zu Preussen kamen Die Grafschaften wurden bis zum Ende des Alten Reiches 1806 als selbstandige Herrschaften behandelt und aus der Ferne verwaltet Herzog Adolf I von Nassau wurde 1890 zum Grossherzog von Luxemburg Seither wird der Titel der Grafen von Sayn von den Grossherzogen von Luxemburg getragen Territorium BearbeitenDie Grafschaft Sayn lag auf dem Gebiet des heutigen Landes Rheinland Pfalz Das 1605 verlorene Stammland lag am rechten Mittelrhein um die Burg Sayn heute zur Stadt Bendorf Die wesentlich grosseren Territorien lagen im nordlichen Westerwald und im mittleren Siegtal Benachbarte Herrschaften waren im Norden die Reichsherrschaft Homburg mit standigen Feden zur Grafschaft Berg und die Herrschaft Wildenburg Wildenburger Land im Osten Nassau Dillenburg im Suden die Grafschaft Wied im Suden der Exklave Bendorf das Kurfurstentum Trier im Norden der Exklave Bendorf die Grafschaft Isenburg im Westen Kurkoln nbsp Ruine der Burg Sayn nbsp Ehemalige Pramonstratenserabtei Sayn Hauskloster und Grablege 7 nbsp Schloss Hachenburg nbsp Zisterzienserkloster MarienstattWappen BearbeitenDie Grafschaft Sayn und das erste Haus Sayn hatten folgendes Stammwappen In Rot ein goldener hersehender Lowe Gelowter Leopard blau bewehrt und gezungt Schwanz gespalten Auf dem Helm mit rot goldenen Decken ein wachsendes goldenes Widderhorn Es erscheint in einer Reihe von Landkreis und Gemeindewappen zum Beispiel nbsp Ortsgemeinde Almersbach nbsp Stadt Altenkirchen Westerwald nbsp Verbandsgemeinde Altenkirchen Flammersfeld nbsp Landkreis Altenkirchen Westerwald nbsp Stadt Bendorf nbsp Stadt Bad Berleburg nbsp Ortsgemeinde Berzhausen nbsp Stadt Betzdorf nbsp Stadt Daaden nbsp Verbandsgemeinde Daaden Herdorf nbsp Stadt Diez nbsp Ortsgemeinde Ersfeld nbsp Ortsgemeinde Flammersfeld nbsp Ortsgemeinde Fluterschen nbsp Ortsgemeinde Friedewald Westerwald nbsp Stadt Hachenburg nbsp Ortsgemeinde Hamm Sieg nbsp Verbandsgemeinde Hamm Sieg nbsp Ortsgemeinde Hattert nbsp Stadt Herdorf nbsp Ortsgemeinde Hilgenroth nbsp Ortsgemeinde Hochstenbach nbsp Stadt Kirchen Sieg nbsp Ortsgemeinde Neunkhausen nbsp Neuwied Irlich nbsp Ortsgemeinde Norken nbsp Stadt Vallendar nbsp Oberwesterwaldkreis 1867 1974 nbsp Ortsgemeinde Wahlrod nbsp Ortsgemeinde Weitefeld nbsp Der Sayner Lowe im Wappen von Adolf von Nassau Weilburg Grossherzog von Luxemburg Herzog von Nassau untere Reihe 2 von links Siehe auch BearbeitenListe der Grafschaften DeutschlandsLiteratur BearbeitenJohann Jacob Moser Staats Recht der Reichs Grafschafft Sayn 1749 dilibri Rheinland Pfalz Matthias Dahlhoff Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben Dillenburg 1874 Google Books Hellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 ISBN 3 922244 80 7 Joachim J Halbekann Die alteren Grafen von Sayn Personen Verfassungs und Besitzgeschichte eines rheinischen Grafengeschlechts 1139 1246 1247 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 61 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1997 ISBN 3 930221 01 2 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 8 Auflage Munchen 2019 Markus Muller Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn Hachenburg 1652 1799 Beitrage zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessen Band 3 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2005 ISBN 3 930221 14 4 Daniel Schneider Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss In Heimat Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 2015 S 74 80 Daniel Schneider Die Landesteilung der Grafschaft Sayn in Sayn Altenkirchen und Sayn Hachenburg In Nassauische Annalen Jahrbuch des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 133 2022 S 119 133 Daniel Schneider Die Landstande in der Grafschaft Sayn sowie in Sayn Altenkirchen und Sayn Hachenburg In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 33 2007 S 213 229 Daniel Schneider Die Stadtepolitik der Grafen von Sayn im Spatmittelalter In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 41 2015 S 33 49 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XII Band 125 der Gesamtreihe S 281 285 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2001 ISSN 0435 2408 Weblinks BearbeitenUrkundenregesten aus dem Archiv des Zweigs Sayn Wittgenstein im Schloss Berleburg Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Genealogie des zweiten Hauses Sayn bei genealogy eu englisch Genealogie der Linie Sayn Wittgenstein Sayn bei genealogy eu englisch Einzelnachweise Bearbeiten Zu diesem Geschlecht siehe Joachim J Halbekann Sayn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 481 Digitalisat Vgl Daniel Schneider Die Stadtepolitik der Grafen von Sayn im Spatmittelalter S 33 49 Karl Kessler Wolfgang Reinhardt Grosser Westerwaldfuhrer Hrsg Hermann Josef Hucke Redaktion 3 Auflage Verlag Westerwald Verein e V Montabaur 1991 ISBN 3 921548 04 7 S 108 109 Zur konfessionellen Entwicklung vgl Daniel Schneider Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss S 74 80 Joachim Halbekann Die alteren Grafen von Sayn Vgl Daniel Schneider Die Landesteilung der Grafschaft Sayn in Sayn Altenkirchen und Sayn Hachenburg in Nassauische Annalen Jahrbuch des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 133 2022 S 119 133 Der 2 November 1208 Tod Bruno IV von Sayn Erzbischof von Koln Memento des Originals vom 17 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landeshauptarchiv de bei Landeshauptarchiv Koblenz Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4116352 7 lobid OGND AKS VIAF 241482238 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Sayn amp oldid 238594379