www.wikidata.de-de.nina.az
Die Lowenburg ist die Ruine einer mittelalterlichen Hohenburg auf dem 455 m hohen gleichnamigen Berg im Siebengebirge Sie gehort zum Stadtgebiet von Bad Honnef im nordrhein westfalischen Rhein Sieg Kreis Aufgrund der exponierten Lage der Ruine mit Aussicht uber das Rheintal bei Bonn und den vorderen Westerwald gehort sie zu den beliebtesten Wanderzielen im Siebengebirge Die Burgruine steht als Bodendenkmal unter Denkmalschutz 1 LowenburgRuine der LowenburgRuine der LowenburgAlternativname n castrum LewinbergStaat DeutschlandOrt Bad HonnefEntstehungszeit 1247Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 50 40 N 7 15 O 50 663979 7 250266 455 Koordinaten 50 39 50 3 N 7 15 1 OHohenlage 455 m u NHNLowenburg Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTopographie BearbeitenDie Burgruine Lowenburg befindet sich auf einem etwa Ost West verlaufenden zumindest teilweise im Mittelalter kunstlich angelegtem Plateau auf dem Gipfel des Lowenburgbergs einem verwitterten Vulkanschlot aus Nephelin Latit 2 Die Hauptburg befindet sich auf dem hochstgelegenen Teil des Gipfels am westlichen Ende des Plateaus Die Vorburg erstreckt sich auf der tiefergelegenen Plateauflache westlich der Hauptburg Es fuhrt ein ringformig um den Berg angelegter steiler Weg zur Burg Stellenweise ist im Gelande ein uberwachsener alterer Hohlweg erkennbar der den ursprunglichen Verlauf kennzeichnet Unterhalb der ausseren Ringmauer an einer weniger steilen Stelle auf der Sudwestseite des Burgbergs bildet ein Halsgraben ein erstes fortifikatorisches Annaherungshindernis Bei Anlage des Halsgrabens wurde gleichzeitig ein Teil des Baumaterials fur die Burg gewonnen Die Bruchstelle des Latits ist noch im Gelande erkennbar Der Grossteil der Mauern besteht aus groben Bruchsteinen aus dem hier anstehenden Latit Einzelne besondere Bauelemente beispielsweise die Gewande des Palas waren aus ortsfremden Trachyt und Tuffen gefertigt Die alteste bekannte bildliche Darstellung der Burgruine stammt von einer Radierung von Wenzel Hollar nach Vorbild einer aquarellierten Federzeichnung aus dem Jahre 1629 Geschichte Bearbeiten nbsp Lowenburg um 1700Die Lowenburg wurde in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts von Heinrich II Graf von Sayn der aus dem Westerwald vorgedrungen war als Grenzfeste gegen die kurkolnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg errichtet Urkundlich erwahnt wurde sie erstmals am 29 August 1247 als castrum Lewinberg bei der Aufteilung des saynischen Erbes durch Grafin Mechthild von Sayn die sich dabei das Wohnrecht auf der Burg vorbehielt Die Hauptburg Vorburg und der nordliche Aussenbering entstanden im 13 Jahrhundert Durch die Erbfolge gelangte die Burg 1269 an die Neffen Mechthilds eine Linie der Grafen von Sponheim Heinsberg die sich ab sofort als Herren von Lowenburg bezeichnete Der Hauptort ihrer Herrschaft wurde Honnef Als Folge zahlreicher Besitzerwechsel fiel die Burg 1484 an das Herzogtum Julich Berg Das Amt Lowenburg wurde bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts von der Burg aus verwaltet Die Kriegszuge am Ende des 16 Jahrhunderts unter denen das Amt Lowenburg besonders litt liessen sie zur Ruine werden 3 Von da an ist die langgestreckte Hohenburganlage des 13 Jahrhunderts mit Hochburg Zwinger und Vorburg immer starker verfallen Erhalten sind die Zisterne im Burghof und zwei Seitenmauern des ehemaligen Bergfrieds der Hochburg mit den Grundmassen zehn mal zehn Meter Der Bergfried selbst wurde teilweise 1832 und 1881 ganz wegen Baufalligkeit abgetragen nachdem zuvor eine Initiative zur Erhaltung und Sanierung der Ruine gescheitert war 1834 erfolgten Sicherungs und Sanierungsmassnahmen an der Turmruine 4 145 nbsp Luftbild der Lowenburg 2010 nbsp Die Lowenburg wahrend der Sanierungsarbeiten im Marz 2014 nbsp Der Berg Lowenburg mit der Lowenburg1861 ubernahm ein Vorlaufer des heutigen Staatlichen Forstamtes Siegburg die Koniglich Preussische Oberforsterei Siebengebirge die Verwaltung des Ruinengelandes Im Jahr 1862 wurden einzelne Wiederherstellungsarbeiten ausgefuhrt und in den Jahren 1897 1901 war dann eine Sicherung des grossten Teiles des Vorhandenen zur Durchfuhrung gekommen 3 Im Juli 1906 entstand am hochsten Punkt der Burg ein Aussichtsturm 4 153 1908 kam es zu ersten Grabungen auf der Lowenburg zwecks Freilegung von Teilen der Burg 4 153 Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges errichtete man 1939 auf der oberen Burg fur die Flugabwehr einen Beobachtungsstand Bei den Kampfhandlungen zur Rheinuberquerung der amerikanischen Truppen geriet die Lowenburg unter schweren Beschuss dem vermutlich auch der 1906 errichtete Aussichtsturm nicht standhielt 4 156Mit Auflosung des Staates Preussen wurde die Lowenburg 1947 forstfiskalischer Besitz des Landes Nordrhein Westfalen 1951 prasentierte sich die Burgruine weitgehend verfallen und uberwuchert der Aufstieg zum Gipfel uber die meisten Fusswege als stark erschwert Um den stark verringerten touristischen Wert der Lowenburg wieder zu erhohen plante der Verschonerungsverein fur das Siebengebirge 1951 die Strasse von der Schmelztalstrasse uber das Einsiedeltal zur Burgruine fur den Kraftfahrzeugverkehr freizugeben Heute besteht ein fur die Offentlichkeit nicht freigegebener Fahrweg von der Margarethenhohe her 1961 entstand die vermutlich erste Luftaufnahme der Lowenburg 4 157Von 1979 bis 1985 nahm die Landesforstverwaltung unter Mitwirkung des Staatshochbauamtes Bonn umfangreiche Sicherungs und Restaurierungsarbeiten vor Dabei wurden die noch vorhandenen Grundmauern der Burganlage freigelegt und gesichert Das Rheinische Landesmuseum begleitete die Ausgrabungen 5 Am 2 Oktober 1985 wurde die restaurierte Burganlage feierlich eingeweiht 4 159 Mehrere von der Konigswinterer Bildhauerin Sigrid Wenzel geschaffene 6 Bronzetafeln auf dem Berggipfel aus den Jahren 1988 und 1989 zeigen das ursprungliche Aussehen der Burg Nachdem im Winter 2012 2013 neue Schaden am Bergfried auftraten wurden 2013 umfangreiche Sanierungsmassnahmen am Mauerwerk des Bergfrieds durchgefuhrt Anlasslich der Sanierung wurden von der Bezirksregierung Koln im Fruhjahr 2013 neue archaologische Ausgrabungen im Turminneren und sudlich davor im Bereich des Zwingers veranlasst Bei den Grabungen wurden etwa ein Dutzend Gefasse Siegburger Steinzeugs geborgen die im Naturparkhaus des Verschonerungsverein fur das Siebengebirge ausgestellt sind Im Zuge der archaologischen Untersuchung von 2013 wurde die gesamte Burgruine erstmals exakt tachymetrisch und photogrammetrisch vermessen 7 nbsp Plan der Lowenburg nbsp Rekonstruktion der Lowenburg nbsp Hauptdreieckspunkt Lowenburg nbsp Lowenburg und Drachenfels nach Wenzel Hollar um 1650Literatur Bearbeitenb s Bau Konigswinter Hrsg Die Lowenburg im Siebengebirge Festschrift anlasslich der Fertigstellung der Konservierungsarbeiten Bonn 1985 Wilhelm Bier Werner Osterbrink Hrsg Wilhelm W Hamacher Die Lowenburg Bilder und Daten zur Geschichte der Burg und ihrer Herren Edition Wolkenburg Rheinbreitbach 2004 ISBN 3 934676 16 2 Winfried Biesing Zur Geschichte der Lowenburg und ihrer Herren In Heimatverein Siebengebirge e V Hrsg Streiflichter aus dem Siebengebirge Konigswinter 1986 S 197 223 Manfred Gross Hans Lohmann Die archaologischen Untersuchungen auf der Lowenburg Stadt Bad Honnef Rhein Sieg Kreis In Ausgrabungen im Rheinland 79 80 Koln 1981 S 193 200 Helga Hemgesberg Die Herren von Lowenberg Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef Heft 6 Bad Honnef 1988 Dirk Herdemerten Bjorn Zangle Uwe Schoenfelder Hoch uber Bad Honnef Neue Untersuchungen an der Lowenburgruine Archaologie im Rheinland 2014 Darmstadt 2015 S 182 184 Heinz Gunter Horn Axel Thunker Die Lowenburg bei Bad Honnef In Dies Hrsg Zeitmarken Landmarken Bodendenkmaler in Nordrhein Westfalen Koln 2000 S 20 23 Christoph Jacob Kremer Akademische Beitrage zur gulch und bergischen Geschichte Bd 1 Mannheim mit Akademischen Schriften 1769 Digitalisat Rudolf Schmidt Der Hauptdreieckspunkt Lowenburg im Siebengebirge Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes Nordrhein Westfalen Bonn 1989 Digitalisat PDF Edmund Renard Bearbeitung Die Kunstdenkmaler des Siegkreises Im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz Dusseldorf 1907 S 791 794 Kurt Roessler Paul Georg Gutermuth Jan Gutermuth Burgenlandschaft des Siebengebirges Visionen von der Lowenburg Konigswinter 2012 ISBN 978 3 935369 29 9 Alexander Thon Stefan Ulrich wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront Burgen am unteren Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2210 3 S 104 109 Alexander Thon Manfred Czerwinski Die schonsten Burgen Deutschlands Mittelrheintal von Rudesheim bis Bonn CD Rom Superior Kaiserslautern 2003 ISBN 3 936216 08 8 Karl Gunter Werber Die Lowenburg in Sage und Dichtung Bad Honnef 1986 Siehe auch BearbeitenLowenburg gleichnamiger Berg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lowenburg Sammlung von Bildern Eintrag zu Lowenburg im Siebengebirge in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Bad Honnef Nummer B 3 Joseph Frechen Siebengebirge am Rhein Laacher Vulkangebiet Maargebiet der Westeifel Vulkanologisch petrographische Exkursionen Sammlung Geologischer Fuhrer Bd 56 Berlin 1971 S 15 ff a b Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Siegkreises Dusseldorf 1907 S 92 a b c d e f Wilhelm W Hamacher Autor Wilhelm Bier Werner Osterbrink Hrsg Die Lowenburg Bilder und Daten zur Geschichte der Burg und ihrer Herren Gross Lohmann 1981 Sigrid Wenzel Bronze Gedenktafeln Herdemerten Zangle Schoenfelder 2015 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg BoosenburgBurgen und Schlosser im Rhein Sieg Kreis Schlosser und Herrenhauser Schloss Alfter Schloss Allner Haus Attenbach Schloss Auel Schloss Birlinghoven Schloss Bornheim Schloss Drachenburg Schloss Miel Schloss Rosberg Abtei St Michael Haus Sulz Haus WittgensteinBurgen und Ruinen Burg Alfter Burg Adendorf Burg Altendorf Burg Blankenberg Burg Dattenfeld Burg Drachenfels Graue Burg Burg Gudenau Burg Hausdorp Burg Heimerzheim Burg Hemmerich Burgruine Herrenbrol Burg Herrnstein Burg Honrath Kitzburg Burg Kriegshoven Burg Lohmar Lowenburg Burg Luftelberg Burg Lulsdorf Burg Mauel Burg Merten Eitorf Burg Morenhoven Burg Munchhausen Burg Muttinghoven Burg Odendorf Burg Odenhausen Burg Overbach Burg Peppenhoven Burg Reitersdorf Rheindorfer Burg Burgruine Rosenau Burg Schonrath Tomburg Weisse Burg Burg Welterode Burg Windeck Burg Wissem Wolfsburg WolkenburgBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Aldeburg Alte Burg Rheinbach Hangmotte Alfter Motte Dunstekoven Ringwall Guldenberg Niederungsmotte Gut Hohn Burg Miel Burg Mullekoven Niederungsmotte Niederpleis Burg Ravenstein Rennenburg Ringwalle bei Stromberg Abschnittsbefestigung Witterschlick Normdaten Geografikum GND 4261557 4 lobid OGND AKS VIAF 248644174 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lowenburg Bad Honnef amp oldid 216133566