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Das Kurfurstliche Schloss zu Karlich auch Karlicher Jagdschloss wurde von 1654 bis 1660 unter dem Trierer Kurfursten Karl Kaspar von der Leyen am damals nordlichen Ortsrand von Karlich errichtet Das hauptsachlich als Jagdschloss genutzte Gebaude samt seinen Gartenanlagen wurde 1794 durch franzosische Revolutionstruppen zerstort Kurfurstliches Schloss zu KarlichModell im StadtmuseumSaule aus dem Karlicher Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Schlossgarten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Karlicher Jagdschloss geht auf eine Hofburg aus dem 14 Jahrhundert zuruck die vermutlich unter Balduin von Luxemburg erbaut worden war und nach neueren Erkenntnissen an der heutigen Burg und Klosterstrasse inmitten eines Hofareals gestanden haben soll Sie stand nicht wie lange Zeit vermutet an gleicher Stelle wie das unter Erzbischof Johann II von Baden um 1480 errichtete schlossahnliche Jagd und Verwaltungsgebaude dessen Standort und Aussehen in den bekannten Quellen nicht genannt beziehungsweise beschrieben sind Es heisst nur dass es an einem Weiher nechst bay dem wayer stand Im Dreissigjahrigen Krieg im Sommer 1635 wurden Hofburg und Jagdschloss wie auch weite Teile von Karlich zerstort 1 Knapp 20 Jahre spater von 1654 bis 1660 folgte unter Karl Kaspar von der Leyen der Neubau eines reprasentativen Wasserschlosses Baumeister war ein Bruder Gerhardt Dieses Schloss wurde von mehreren Kurfursten als Erholungsort und fur Feste ausgiebig genutzt Clemens Wenzeslaus von Sachsen der wie auch seine Schwester Schwester Kunigunde das Schloss wahrscheinlich am haufigsten besuchte ging am 21 Oktober 1792 von hier aus vor den anruckenden franzosischen Revolutionstruppen zunachst nach Bonn kehrte noch einmal zuruck und floh am 5 Oktober 1794 nach Augsburg Die franzosischen Truppen unter General Francois Severin Marceau zerstorten am 22 23 Oktober 1794 das Schloss und den umgebenden Park die Ruinen dienten den Karlicher und Mulheimer Burgern zur Gewinnung von Baumaterialien Das Schloss stand wenige Meter sudlich der heutigen Grundschule Karlich Je nach Quelle von 1804 oder 1806 bis 1810 versteigerte der franzosische Staat die Landereien an vier Einheimische 1 2 3 Am 10 August 1784 hatte Clemens Wenzeslaus der sowohl Kurfurst als auch Erzbischof von Trier war den spateren Martyrer Franz Josef Pey in der Kapelle des Karlicher Schlosses zum Priester geweiht 4 Bau BearbeitenDas Schloss war ein Viereckbau mit Seitenlangen von etwa 23 und 19 Metern In der Mitte erhob sich ein spitz zulaufender Mittelturm und an den Ecken waren kleine Turmchen mit welschen Hauben angebaut Fenster mit flach gebogenen Sturzen entsprachen dem Renaissancestil Das Gebaude hatte drei Geschosse mit Salen und Zimmern sowie im dritten Stock einer kleinen Kapelle Die Treppe lag in der Sudwestecke Den das Schloss umgebenden ungefahr 20 Meter breiten Wassergraben liess Clemens Wenzeslaus 1778 wegen der von ihm ausgehenden Ungesundheit verfullen 3 Schlossgarten BearbeitenEin erster Garten entstand schon zur Zeit des Schlossneubaus unter Karl Kaspar von der Leyen Die im Wesentlichen von der Familie Willmart gestaltete Anlage war etwa 20 Hektar gross Sie reichte von der Burgstrasse nach Osten bis zur Poststrasse im heutigen Stadtteil Mulheim und nach Suden bis zur Karlicher bzw Mulheimer Strasse Es war ein Barockgarten im Stil von Versailles mit Hecken Irrgarten Lusthausern Springbrunnen usw das notige Wasser kam vom Mulheimer Bach 1722 wurde eine Orangerie angelegt Clemens Wenzeslaus trieb den Ausbau des Parks voran Nach 1783 entstand so unter Joseph Heinrich Freiherr von Thunnefeld zusatzlich ein offener Englischer Landschaftspark etwa 35 Hektar gross der sich bis an die Grenzen von Bassenheim ausdehnte Nach und nach wurden verschiedene Gebaude in die Parklandschaft gebaut so z B ca 1788 ein Tempietto nach Planen von Johann Andreas Gartner oder um 1790 ein klassizistischer Tempel bzw Pantheon von Francois Ignace Mangin Zur Unterhaltung der Garten und Parkanlagen wurden Bauern aus Karlich und Mulheim verpflichtet 3 Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Die Kunstdenkmaler des Landkreises Koblenz hrsg von Paul Clemen und Walther Zimmermann Dusseldorf 1944 unveranderter Neudruck 1981 S 154 157 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Sechzehnter Band 3 Abteilung Winfried Henrichs Das ehemalige kurfurstliche Schloss in Karlich und sein Garten In Mulheim Karlich hrsg von Winfried Henrichs Andernach 1981 S 88 96 Andreas Goller Der Karlicher Schlosspark im 18 Jahrhundert Ein Beitrag zur Gartenkunst in Kurtrier In Koblenzer Beitrage zur Geschichte und Kultur Neue Folge 9 10 hrsg vom Gorres Verlag Koblenz Koblenz 2002 S 7 22 Einzelnachweise Bearbeiten a b Winfried Henrichs Burgen und Schlosser in Karlich In Heimatbuch 2021 Hrsg Kreisverwaltung Mayen Koblenz Koblenz 2020 ISSN 0944 1247 S 284 287 Winfried Henrichs Das ehemalige kurfurstliche Schloss in Karlich und sein Garten In Mulheim Karlich Mulheim Karlich 1981 S 96 a b c Winfried Henrichs Stadtchronik Mulheim Karlich Hrsg Stadt Mulheim Karlich Mulheim Karlich 2009 S 90 ff Josef Schmitt Der Karlicher Heilige In Winfried Henrichs Hrsg Mulheim Karlich Mulheim Karlich 1981 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg 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