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Die Kurfurstliche Burg 1 auch Alte Burg 2 genannt ist eine hochmittelalterliche Burg in Boppard in Rheinland Pfalz und gehorte zur mittelalterlichen Stadtbefestigung von Boppard Sie war eine Niederungs und Wasserburg Nach der Verpfandung von Boppard an das Kurfurstentum Trier ging sie in den Besitz von Balduin von Luxemburg uber Nach ihm wird die Burg auch Balduinsburg genannt Ursprunglich ging die Geschichtsschreibung davon aus dass erst Balduin von Luxemburg mit dem Bau der Burg begonnen habe Bis ins 17 Jahrhundert wurde die Burg von den Trierer Kurfursten zu einer Vierflugelanlage ausgebaut Kurfurstliche BurgKurfurstliche Burg in Boppard 2016 Kurfurstliche Burg in Boppard 2016 Alternativname n Alte Burg BalduinsburgStaat DeutschlandOrt BoppardEntstehungszeit 13 bis 17 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand wesentliche Teile erhaltenGeographische Lage 50 14 N 7 36 O 50 232675 7 5936527777778 Koordinaten 50 13 57 6 N 7 35 37 2 OKurfurstliche Burg Rheinland Pfalz p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Erbauung der Kurfurstlichen Zollburg 2 2 Der Bopparder Krieg am Ende des 15 Jahrhunderts 2 3 Ausbau der Burg im 17 Jahrhundert 2 4 Wechselnde Nutzung der Burg vom 18 bis zum 20 Jahrhundert 2 5 Sanierungsarbeiten in der ersten Halfte des 21 Jahrhunderts 3 Beschreibung der Anlage 3 1 Baugefuge 3 2 Das Innere des Bergfrieds 3 3 Burgkapelle mit Fresken 4 Heutige Nutzung 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Reste des nordostlichen Turms vom romischen KastellDie Kurfurstliche Burg ist eine Niederungsburg Sie befindet sich in der Altstadt von Boppard direkt am Rhein Der Platz sudlich der Burg tragt heute den Namen Burgplatz In unmittelbarer Umgebung der Burg befinden sich die Reste des nordostlichen Turms des ehemaligen romischen Kastells Bodobrica 3 Westlich fuhrt die Burgstrasse und ostlich die Ablassgasse an der Burg vorbei Die Burg befand sich damit am Schnittpunkt des seit der Romerzeit ummauerten Stadtkerns und der im Laufe des 13 Jahrhunderts erfolgten Befestigung der Oberstadt Geschichte BearbeitenIn dem Zeitraum Juni 2003 bis Marz 2005 wurden im Auftrag der Stadt Boppard in Zusammenarbeit mit dem Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz bauhistorische Untersuchungen an der kurfurstlichen Burg durchgefuhrt Diese erlauben eine weitgehend gesicherte Beschreibung der Baugeschichte die vom damaligen Forschungsstand deutlich abweicht 4 Erbauung der Kurfurstlichen Zollburg Bearbeiten Nach den Erkenntnissen der bauhistorischen Untersuchungen von 2003 bis 2005 liess vermutlich der Konig Richard von Cornwall wahrend des Interregnums um 1265 in der freien Stadt Boppard einen Bergfried errichten 5 Altere Literatur ging einheitlich davon aus dass der Bergfried erst kurz nach der Verpfandung der Stadt Boppard an den Kurfursten und Erzbischof von Trier Balduin von Luxemburg erbaut wurde 6 In der Verpfandungsurkunde zu Boppard und Oberwesel aus dem Jahr 1312 ist jedoch von mehreren Burgen zu lesen was nur durch das Vorhandensein des Bergfrieds zu erklaren ist 7 Nach der Verpfandung von Boppard an Balduin von Luxemburg versuchte dieser seine Vormachtstellung am Rhein auszubauen Wohl schon in dieser Zeit wurde der Bergfried zur Sicherung des Rheinzolls ausgebaut Die Bopparder Burger versuchten sich gegen die Fremdherrschaft zu wehren Nach kurzer Belagerung im Jahr 1327 unterwarf Balduin die Stadt Zur Sicherung seiner Herrschaft uber Boppard und zur Sicherung seiner Einnahmen aus dem Rheinzoll liess er die Kurfurstliche Burg zu einer Zwing und Zollburg ausbauen und in die Stadtbefestigung von Boppard integrieren Wohl zu diesem Zweck wurde der Eckturm XVII des Bopparder Romerkastells abgebrochen 6 Nach 1335 wurde westlich an den Bergfried ein langgestrecktes Gebaude angebaut das im heutigen Westflugel aufgegangen ist Dieser Gebaudeflugel hatte einen zum Rhein hin gerichteten Stufengiebel und einen sudwestlichen Eckturm Wahrscheinlich war dort die Zollverwaltung untergebracht Der Trierer Kurfurst hatte zwar schon seit 1314 den Bopparder Zoll ubernommen war aber erst 1331 der wichtigste Zollherr in Boppard Dies war wahrscheinlich der Anlass fur den Anbau Spater wurde das Zollhaus nach Norden zum Rhein hin erweitert 5 Der Turm wurde erst in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts unter Balduins Nachfolger Kuno von Falkenstein beziehungsweise Werner von Falkenstein auf eine Hohe von vier Geschossen erweitert Dies zeigen die gemalten Wappen die sich in der Turmkapelle befinden 6 Der Wohnturm ehemaliger Bergfried wurde mit Gusserkern und vier Eckturmchen ausgestattet Ausserdem wurde ein zwolf Meter breiter und sechs Meter tiefer Wassergraben um die Niederungsburg herum ausgehoben der so die Burg von der Stadt abtrennte Das westlich an die Burg angrenzende Zollhaus entstand wahrscheinlich ebenfalls im 14 Jahrhundert 8 Der Bopparder Krieg am Ende des 15 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Situationsplan des Bopparder Kriegs von 1497 nbsp Grundriss des Erdgeschosses von 1788 nbsp Sicht vom Rhein auf die Burg um 1800 Zeichnung von N SchladKonig Maximilian I loste im Jahr 1495 auf dem Reichstag zu Worms die Stadt aus der kurfurstlich trierischen Herrschaft heraus Als Maximilian dies 1497 revidierte ersturmten Bopparder Burger im sogenannten Bopparder Krieg unter der Fuhrung des Ritters von Schwalbach die Kurfurstliche Burg Dabei ging das trierische Zollhaus in Flammen auf Johann von Baden der Kurfurst von Trier zog daraufhin mit 12 000 Mann und Feuergeschutzen heran und belagerte vom Kloster Marienberg aus die Stadt Nach einigen Wochen der Belagerung kapitulierte Boppard 8 Bei den Reparaturarbeiten im Jahr 1498 wurden im Nordteil der Burg wahrscheinlich eine Balkendecke uber dem Erdgeschoss eingezogen und ein Pultdach aufgesetzt 9 Nach einem Brand im Jahr 1499 wurde die Burg wieder aufgebaut In diesem Zusammenhang wurden wahrscheinlich die zwei Rundturme in Richtung Stadt erganzt 8 Ausbau der Burg im 17 Jahrhundert Bearbeiten Der weitere Ausbau der Burg in die heutige Gestalt erfolgte in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts unter den Kurfursten Karl Kaspar von der Leyen und Johann Hugo von Orsbeck Um 1661 wurde westlich an das alte Zollhaus ein neuer Flugel angebaut Dieser ist im heutigen Nordwestflugel weitgehend erhalten Im Jahr 1672 wurde der Westflugel umfassend verandert Seine Ostmauer wurde niedergelegt und durch die heutige ersetzt die Pfostenfenster stammen wahrscheinlich aus dieser Zeit und die Durchfahrt im Westflugel erhielt auf beiden Seiten ein Portal wobei das Portal in der Westfassade deutlich aufwendiger gestaltet wurde Zeitgleich wurde auch Sudflugel erbaut und an den Westflugel angeschlossen Dieser erhielt auch an seinem sudostlichen Abschluss einen Rundturm der in seiner Form dem gotischen Turm auf der sudwestlichen Seite nachempfunden wurde Im Jahr 1687 erhielt der Westflugel ein Satteldach 10 Vermutlich infolge von Zerstorungen im Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde 1689 die Burg weiter ausgebaut Es entstand im Jahr 1694 unter Einbeziehung der alteren Gebaudeflugel und des Wohnturms ein langgestreckter Nordflugel Dieser erhielt ein neues Dachwerk aus liegenden Stuhlkonstruktionen 11 Im Obergeschoss des Flugels wurde ein Festsaal errichtet 5 und jeweils am westlichen beziehungsweise ostlichen Ende erhielt er 1695 beziehungsweise 1698 ein pavillonartiges Eckturmchen 11 das dem kurtrierischen Architekten Johann Christoph Sebastiani zugeschrieben wird 12 8 Kurz nach der Errichtung des ostlichen Teils des Nordflugels wurde im Jahr 1698 zwischen diesem und dem Sudflugel der Ostflugel errichtet Dieser fugte sich bundig in das Gebaude ein und fuhrte erstmals zu einer geschlossenen Vierflugelanlage In diesem Zusammenhang wurde im Jahr 1700 im Sudflugel die Balkendecke zwischen Erd und Obergeschoss erneuert Ebenfalls im Jahr 1698 wurde im Bergfried ein Hangeverlies eingebaut Ausserdem wurden zu dieser Zeit in zahlreichen Raumen vor allem im ersten Obergeschoss Stuckdecken hergestellt 13 Wechselnde Nutzung der Burg vom 18 bis zum 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Alte Burg mit Burgplatz um 1885Im Jahr 1788 erhielt die Burg die als Amtskellerei und Zollamt diente eine Wohnung fur den Amtsverwalter 6 Ab 1794 besetzten Franzosischen Revolutionstruppen das Gebiet der linken Rheinseite und damit auch die Stadt Boppard fur etwa 20 Jahre In dieser Zeit schliffen sie die Befestigungsanlagen und rissen eine Bresche in den Nordflugel der Burg Dieser Durchbruch wird heute Franzosenbresche genannt 14 Ausserdem wurde von den Franzosen in der Burg ein Magazin und ein Lazarett eingerichtet Ab 1810 befand sich im Nordflugel die Stadtgendarmerie Im Folgejahr 1811 verschwanden die barocken Laternenhauben der Eckturme und das steile Dach des Wohnturms wurde durch einen niedrigen Pyramidenhelm ersetzt Im Jahr 1818 wurde in der Burg durch den Staat eine Strafanstalt errichtet diese aber 1821 wieder aufgelost und im Jahre 1831 wurde die Burg in einen stadtischen Teil im Suden und einen staatlichen im Rheinflugel geteilt Im staatlichen Teil wurde die Steuerverwaltung und das Friedensgericht untergebracht 6 ausserdem wurde 1833 im Nordwestturm der Pegel mit dem der Wasserstand des Rheines bei Boppard gemessen wird untergebracht Dieser befindet sich heute noch dort 15 1835 ubertrug die Stadt den ostlichen Flugel der Steuerverwaltung und erhielt dafur Mietzahlungen von 20 Talern pro Jahr In den Jahren von 1840 bis 1846 wurde der Burggraben zugeschuttet und die dreibogige Brucke abgebrochen 16 6 Im Jahr 1950 liess die Stadt Boppard die von Nick van Clotten 6 im Jahr 1910 wiederentdeckten Wandmalereien in der Turmkapelle durch die Maler Paul Gessner und Walter Dick aus Wasenbach restaurieren 17 Im Folgejahr 1951 wurde dann das stadtische Museum in der Kurfurstlichen Burg untergebracht Das aus dem fruheren Friedensgericht hervorgegangene Amtsgericht Boppard wurde zum 1 Februar 1975 aufgelost Noch bis in die 1990er Jahre befand sich im Nord und Westflugel das Bopparder Polizeirevier welches anschliessend in einen Neubau verlegt wurde An den Gebaudeflugeln zur Stadt hin wurde der Aussenputz im Jahr 1974 erneuert Der Aussenputz des Rheinflugels wurde in den Jahren 1978 und 1979 erneuert 6 Sanierungsarbeiten in der ersten Halfte des 21 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Die Rheinfassade mit der Franzosenbresche im Jahr 2004 nbsp Die Rheinfassade 2005 vor der Sanierung nbsp Der Burgplatz nach der SanierungIm Jahr 1999 begannen die Planungen zur Erhaltung und energetischen Sanierung der Kurfurstlichen Burg Im Rahmen der Vorbereitungen fur die Instandsetzungsmassnahmen wurden von Juni 2003 bis Marz 2005 in Zusammenarbeit mit dem Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz bauhistorische Untersuchungen durchgefuhrt 4 Laut einer Entwurfsplanung aus dem Jahr 2009 hatte die vollstandige Sanierung Restaurierung und Inneneinrichtung zirka 13 5 Millionen Euro gekostet Aufgrund des Konjunkturpakets I wurden von Bund und Land Rheinland Pfalz jeweils 2 9 Millionen Euro an Fordergeldern zugesagt Daraufhin wurde die Planung uberarbeitet um die Kosten auf zirka 8 7 Millionen Euro zu reduzieren Die restlichen 2 9 Millionen Euro sollten von der Stadt Boppard ubernommen werden Arbeiten die auch ohne Gerust und Kran ausgefuhrt werden konnen und nicht die Statik des Gebaudes beeinflussen wurden hinten angestellt ausserdem wurde bei den Kosten fur die Inneneinrichtung gespart 18 Noch im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten die laut Planung im Jahr 2013 vollendet sein sollten Bis Dezember 2011 wurde die offentliche Toilettenanlage im Bereich der Franzosenbresche abgebrochen und andere haustechnische Anlagen wie Heizung und weitere Sanitareinrichtungen zuruckgebaut 18 Mitte 2012 wurde mit dem Einbau der neuen Anlagen begonnen 19 In Zusammenarbeit mit der Denkmalbehorde wurden 2011 storende und nicht denkmalgerechte Wande sowie Betonaufschuttungen auf Holzbalkendecken entfernt 20 Am Turm wurde das Tuffmauerwerk die Mauerkrone und das Dach restauriert Ausserdem wurden Risse ausgebessert 20 und das oberste Stockwerk des Turms erhielt neue Fenster 19 Im Nordflugel wurden Zimmer restauriert und Fassaden Dachdecker und Blitzschutzarbeiten durchgefuhrt 20 und Voraussetzungen fur den mobilen Hochwasserschutz geschaffen 19 Die zuletzt rot gestrichenen Fenstergewande wurden mit grauem Silikatanstrich und schwarzem Konturstrich nach historischem Befund gefasst die aufgemalten Eckquaderungen am Bergfried und am Rheinflugel betonen die ursprunglichen Konturen der Burg nbsp Moderner Glaskubus in der Franzosenbresche Die Franzosenbresche wurde als historischer Eingriff in das Bauwerk beibehalten und zum Rhein hin durch einen Glaskubus sichtbar gemacht in dem Aufzug Treppe Kasse und Garderobe untergebracht wurden Die nachts beleuchtete Glasfuge ermoglicht Durchblicke in den Innenhof und von innen weite Ausblicke uber den Rhein Der ostliche Eckpavillon wurde in seiner Aussenkontur wieder erkennbar und in seinem Bereich durch Wiederherstellung des Daches der Rheinfassade die einheitliche Erscheinungsform zuruckgegeben Ein Richtfest fur die Kurfurstliche Burg wurde am 29 September 2012 gefeiert 21 Am 18 Dezember 2012 wurde die Offentlichkeit daruber informiert dass die restlichen Bauarbeiten langer dauern und teurer werden als geplant Im Sudflugel waren die ehemaligen Garagen der Polizei hochgradig kontaminiert Daher mussten die Boden des Sudflugels abgetragen und erneuert werden Dadurch wurde es auch notwendig Ausbesserungsarbeiten am Aussenputz des Sudflugels durchzufuhren Dabei zeigte sich erst dass das Gewolbe einschliesslich der Querwande im Bereich des neuen Technik und Sozialraums von der Fassade abscherte und daher einsturzgefahrdet war 19 Ausserdem sind noch Ausgaben fur den Innenausbau des gastronomischen Bereichs die zu Beginn aus der Planung gestrichen wurden notwendig Insgesamt wurden die Baukosten zu diesem Zeitpunkt auf etwa 10 Millionen Euro geschatzt 22 nbsp Ausstellungsraum mit Kolner Decke Nach weiteren Kostensteigerungen Streitigkeiten zwischen der Stadtratsmehrheit und dem Burgermeister Walter Bersch und einem zwischenzeitlichen Baustopp wurde die Kurfurstliche Burg und das darin beheimatete Museum der Bopparder Stadtgeschichte am 10 Oktober 2015 feierlich wiedereroffnet 23 Die Baukosten werden Stand 2016 auf 13 5 Millionen Euro geschatzt 24 Der Stadtrat beauftragte im Juli 2015 eine externe Kanzlei damit den stadtischen Rechnungsprufungsausschuss bei der Bewertung der angefallenen Kosten fur die Kurfurstliche Burg zu unterstutzen Zuvor hatte der Rechnungsprufungsausschuss bei der Prufung der Abschlusse fur das Jahr 2011 Unregelmassigkeiten entdeckt Die Entlastung des Burgermeisters fur die Jahre 2011 bis 2015 stehen Stand Mai 2016 noch aus 25 In dem von der Kanzlei erstellten Gutachten wurden dem Burgermeister und der Stadtverwaltung vorgeworfen rechtswidrige Auftrage in Millionenhohe erteilt zu haben 26 Ende 2015 wurde begonnen das Umfeld der Kurfurstlichen Burg also insbesondere den Burgplatz und den Abschnitt zwischen Rhein und Burg umzugestalten Diese Baumassnahmen sollen weitere 2 6 Millionen Euro kosten Ein Drittel der Kosten soll die Stadt Boppard tragen 27 Bei diesen Arbeiten wurde im Mai 2016 eine Gewolbebrucke entdeckt Diese fuhrte fruher uber den Burggraben und machte die Burg von der Stadt her zuganglich 28 Beschreibung der Anlage Bearbeiten nbsp Grundriss des Erdgeschosses nbsp Grundriss des ersten Obergeschosses nbsp Grundriss des zweiten Obergeschosses nbsp Grundriss des dritten TurmgeschossesBaugefuge Bearbeiten Die Kurfurstliche Burg ist eine Kastellburg Ihre rechteckige vierflugelige Anlage umgibt einen Innenhof Der Bergfried ist teilweise in den Nordflugel integriert und besitzt uber dem Gewolbekeller noch funf Stockwerke Auf der Sudseite der Burg befinden sich zwei runde Eckturme und in den Nordflugel sind zwei turmartige Eckgeschosse integriert Dieser rheinseitige Trakt besitzt westlich eine Verlangerung in der Breite des ehemaligen Wassergrabens 3 Das Innere des Bergfrieds Bearbeiten Der funfgeschossige Bergfried steht uber einen vom Hof zuganglichen Keller mit Tonnengewolbe In jedem Geschoss befindet sich ein grosser Raum mit flacher Balkendecke Die unteren beiden Geschosse sind uber den Nordflugel zu erreichen die oberen Geschosse sind durch eine Wendeltreppe im Turm miteinander verbunden Im Nordteil der Westwand steigen Kaminschachte auf In den ubrigen drei Seiten des Turms befinden sich Fenster in tiefen bogigen Schraglaibungen Im dritten Obergeschoss steht ein grosser wappenverzierter Kamin und im vierten Dachgeschoss war die Burgkapelle untergebracht Vom Dachgeschoss dem sogenannten Sollergeschoss aus hatte man in der Nordwestecke Zugang zum sogenannten Hangeverlies das weit in das darunterliegende Kapellengeschoss reichte In Wirklichkeit wurde dies aber wahrscheinlich als Notspeicher fur Lebensmittel verwendet 29 Burgkapelle mit Fresken Bearbeiten Im vierten Obergeschoss des Bergfrieds in einem wahrscheinlich ursprunglich abgetrennten Raum von etwa 265 240 cm Grosse war die Burgkapelle untergebracht In der Ostmauer befindet sich eine rundbogige Aussparung die etwas in den Raum reinspringt und als Altar angelegt wurde Rechts daneben befindet sich in der Ostwand eine kleine Abstellnische mit spitzgiebeligem Abschluss 30 Im Jahr 1910 wurden von Nick van Clotten im Wandbereich der Burgkapelle mittelalterliche Fresken entdeckt Diese geschlossene Wandmalerei aus dem spaten 14 Jahrhundert wurde in den Jahren 1910 1911 freigelegt Sie war zu dieser Zeit nur noch sehr beschadigt erhalten Beide Kapellenaussenwande wurden durch sie in ganzer Breite bedeckt Die Fresken beginnen 20 cm uber dem Boden und reichen bis zu einer Hohe von 265 cm hinauf 30 Das Fresko an der Altarnische stellt das Jungste Gericht dar In der Mitte vor blauem Grund wird Christus in der Mandorla dargestellt Er thront auf einem Regenbogen Darunter befinden sich die Symbole der vier Evangelisten auf rotem Grund An den Seiten stehen je drei Apostel davon erkenntlich ist auf der inneren linken Seite Petrus mit dem Schlussel und rechts aussen der Apostel Bartholomaus In den Zwickeln der Altarnische werden schwebende Engel die Weihrauchfasser schwenken dargestellt Rechts unter einem krabbenbesetzten Nasenbogen befindet sich ein kniender Bischof der durch das gemalte Wappen uber der Abstellnische als Falkensteiner gekennzeichnet wird 30 Unter einem Baldachin wird der heilige Laurentius mit seinem Rost dargestellt Das Sockelband im Altarbereich besteht aus sich abwechselnden grunen und roten Querstreifen auf weissem Untergrund Darauf sind Reihen von blauen Kreisen mit Adlern und Lowen gemalt Zu den Seiten des Sepulcrums unter dem Ostfenster befinden sich zwei helmverzierte Falkensteiner Wappen 30 Heutige Nutzung BearbeitenHeute enthalt die Burg das Stadtische Museum mit einer Sammlung zur Stadtgeschichte Boppards sowie zur Geschichte der Burg selbst Ein weiterer Schwerpunkt ist eine Dauerausstellung zu dem bekannten Sohn der Stadt Michael Thonet mit seinen Bugholzmobeln Daneben werden die Raumlichkeiten fur wechselnde Kunstausstellungen sowie weitere kulturelle Veranstaltungen genutzt Denkmalschutz BearbeitenDie Kurfurstliche Burg ist geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutz und pflegegesetzes DSchG des Landes Rheinland Pfalz 31 Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Ausserdem ist dieses Bauwerke seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Literatur BearbeitenLorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Rheinische Kunststatten Heft 570 Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 2019 ISBN 978 3 86526 128 1 Lorenz Frank Die Burg Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jahrgang 46 Nr 4 2005 ISSN 0007 6201 S 226 235 Michael P Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein 2 Auflage Schnell Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1460 1 S 56 57 Burg Boppard Heft Nr 3 2015 der Zeitschrift Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege herausgegeben von der Deutschen Burgenvereinigung Sept 2015 mit zehn Beitragen verschiedener Autoren zur Sanierung der Burg Boppard Seite 130 bis 208 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Burg Boppard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museum der Stadt Boppard Eintrag zu Boppard in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Kurfurstliche Burg Boppard in Regionalgeschichte net Objekte im Museum in der Alten Burg in museum digital deEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 403 Michael Koelges Von der Altertumssammlung zum Kreismuseum In Heimatkundlicher Arbeitskreis des Verkehrs und Verschonerungs Verein Boppard Hrsg Rund um Boppard Journal Nr 59 Boppard online Memento vom 3 November 2013 im Internet Archive abgerufen am 15 Dezember 2012 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 405 a b Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 226 a b c Lorenz Frank Historische Bauforschung In Sanierung und Umgestaltung Kurfurstliche Burg Boppard Berlin 2004 Online Memento vom 11 November 2013 im Internet Archive a b c d e f g h Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 404 405 Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 226 227 a b c d Kurfurstliche Burg Institut fur Geschichtliche Landeskunde an der Universitat Mainz e V abgerufen am 11 Dezember 2012 Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 228 Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 229 a b Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 232 Jan Meissner Die Bopparder Burg In Sanierung und Umgestaltung Kurfurstliche Burg Boppard Berlin 2004 Online Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Lorenz Frank Die Burg in Boppard am Rhein Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte In Burgen und Schlosser 46 Jg 2005 S 232 233 Bundesbauminister fordert Kurfurstliche Burg in Boppard Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 28 Mai 2016 abgerufen am 28 Mai 2016 Bopparder Pegel wird sichtbar Abgerufen am 9 Mai 2014 Geschichtsverein fur Mittelrhein und Vorderhunsruck e V Hrsg Das alte Boppard in Bildern von Nikolaus Schlad und Texten von Wilhelm Schlad Rhenania Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 922755 14 3 S 58 Wilhelm Becker Die Bopparder Burg und ihre Fresken In Alexander Stollenwerk Hrsg Boppard am Rhein Ein Heimatbuch Harald Boldt Verlag Boppard 1968 S 74 a b Sitzungsvorlage fur die Stadtratssitzung am 20 Juni 2011 PDF 4 2 MB S 35 40 abgerufen am 13 Dezember 2012 a b c d Sitzungsvorlage fur die Stadtratssitzung am 17 Dezember 2012 PDF 6 5 MB S 14 19 abgerufen am 13 Dezember 2012 a b c Museum in der Kurfurstlichen Burg Stadt Boppard abgerufen am 13 Dezember 2012 Walter Bersch Boppard besonders erfolgreich im Welterbeprogramm Abgerufen am 13 Dezember 2012 Stadtrat beschliesst Neugestaltung Sauerlingstrasse und Flogtstrasse mit bergseitigem Zugang zum Bopparder Hauptbahnhof Stadt Boppard 18 Dezember 2012 abgerufen am 19 Dezember 2012 ADD Prasidentin Dagmar Barzen besichtigt Kurfurstliche Burg Abgerufen am 28 Mai 2016 Kulturstaatssekretar schlagt Einladung vor Besucht Prinz Charles die Bopparder Burg Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 21 Oktober 2017 abgerufen am 28 Mai 2016 Haushalt 2011 Entlastung des Burgermeisters zuruckgestellt PDF Abgerufen am 28 Mai 2016 Rechtswidrige Vergabe von Bauauftragen in Boppard PDF Abgerufen am 28 Mai 2016 Umfeld attracktiv gestalten PDF Abgerufen am 28 Mai 2016 Archaologische Sensation an der Burg In Rund um Boppard Nr 20 2016 S 1 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 413 a b c d Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 414 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Hunsruck Kreis Mainz 2023 S 9 PDF 1 7 MB Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus 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