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Die Burg Pfalzgrafenstein auch die Pfalz bei Kaub genannt ist eine auf einer Felseninsel im Rhein bei Kaub errichtete Zollburg die auf Ludwig den Bayern Pfalzgrafen bei Rhein und spateren romisch deutschen Konig und Kaiser zuruckgeht Sie hatte die Aufgabe die Einnahme des Schiffszolls in der rechts rheinisch gegenuber gelegenen Zahlstelle in Kaub zu uberwachen Wegen dieser Zweckbestimmung diente die Inselburg anders als andere Burgen am Mittelrhein nicht als Wohnstatt Das Bauwerk entstand im Lauf der Jahre aus einem von Ludwig IV 1326 bis 1327 errichteten Turm Burg PfalzgrafensteinGesamtansicht der Burg Pfalzgrafenstein von Sudosten Gesamtansicht der Burg Pfalzgrafenstein von Sudosten Alternativname n Die Pfalz bei KaubStaat DeutschlandOrt KaubEntstehungszeit 1326 bis 1327Burgentyp InselburgErhaltungszustand ErhaltenStandische Stellung Hoher AdelGeographische Lage 50 5 N 7 46 O 50 08315 7 76555 71 5 Koordinaten 50 4 59 3 N 7 45 56 OHohenlage 71 5 m u NNBurg Pfalzgrafenstein Rheinland Pfalz Luftbild der BurgBurg Pfalzgrafenstein wie sie von vorbeifahrenden Schiffen aus zu sehen istInnenansicht der GeschutzbastionPfalzgrafenstein gehort neben der Marksburg und der Burg Boppard zu den wenigen unzerstorten und kaum veranderten Burgen im Oberen Mittelrheintal Weiterhin konnte durch dendrochronologische Untersuchungen eine exakte zeitliche Datierung erfolgen 1803 kam die Burg unter Napoleon zum Herzogtum Nassau Erst 1867 nachdem beide Rheinseiten preussisch geworden waren verliessen die letzten Zollbeamten die Insel Seit 2002 ist die Burg Pfalzgrafenstein Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal des Weiteren ist sie ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Gegenwart 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeografische Lage BearbeitenDie Burg Pfalzgrafenstein steht als Inselburg auf der unter dem Namen Falkenau bekannten Felsinsel im Rhein 110 Meter vom rechten und 160 Meter vom linken Rheinufer entfernt 1 Bedingt durch das vergleichsweise schmale und durch Felsen eingeengte Flussbett ist der linke Rheinarm in der Hohe der Pfalz bis zu neun Meter tief 2 Pfalzgrafenstein ist die am niedrigsten gelegene mittelalterliche Wehranlage am Mittelrhein Von Kaub verkehrt eine Personenfahre zur Burg Bei einem Wasserstand von mehr als 4 00 Meter am Pegel Kaub kann die Fahre nicht mehr an der Insel anlegen 3 Bis zum Ausbau des Rheins im 19 Jahrhundert fuhrte fast der gesamte Schiffsverkehr am rechtsrheinischen Ufer zwischen der Pfalz und der Stadt Kaub hindurch Denn im linken Stromarm befand sich gut einen Kilometer oberhalb der Pfalz eine Stromschnelle das wilde Gefahr die nur bei guter Wasserfuhrung fur die Talfahrt passierbar war 4 Mithin waren die Stellungen fur Katapultgeschutze und Kanonen schwerpunktmassig auf das rechte Fahrwasser gerichtet Nach Ausbauarbeiten in den 1970er Jahren verlauft die Fahrrinne nun links von Pfalzgrafenstein in weitem Abstand vom Kauber Ufer Die gegenwartige Verkehrssituation lasst kaum noch erahnen wie beherrschend zuvor die Stellung der Pfalz in Verbindung mit Kaub und der Burg Gutenfels hinsichtlich der Schifffahrt auf dem Rhein ehemals war Geschichte Bearbeiten1277 kaufte Ludwig II genannt der Strenge Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein aus dem Geschlecht der Wittelsbacher Burg Gutenfels und Stadt Kaub samt allen Rechten von den Herren von Falkenstein Sein Nachfolger Pfalzgraf Ludwig IV genannt der Bayer betrieb die Zollstatte 1320 wieder und behielt den Rheinzoll fur sich 1324 wurde er als Gegenkonig des vom Papst bevorzugten Friedrichs des Schonen durch den in Avignon residierenden Johannes XXII mit dem Kirchenbann belegt Um die Zollstatte abzusichern baute Ludwig 1326 1327 zunachst den heute noch erhaltenen funfeckigen Turm auf der Insel Von 1339 bis 1342 wurde die zwolf Meter hohe und bis zu 2 60 Meter dicke Ringmauer mit einem uberdachten Wehrgang hinzugefugt Zudem verfugt die Burg uber ein Verlies dessen Boden sich bei Hochwasser als Floss anhob In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erfolgte vermutlich eine Aufstockung des Turms mit Fachwerkbau Eckturmen und Satteldach Wegen wiederholter Beschadigungen durch Eisgang wurde dem Bauwerk im Strom an der rheinaufwarts gelegenen Seite 1606 1607 eine massive Spitze angebaut und durch Eisenklammern verstarkt seitdem erweckt die Burg den Eindruck eines stromauf schwimmenden Schiffes Der Anbau wurde genutzt um auf der eisbrechenden Spitze eine Geschutzplattform zu errichten die der Waffentechnik der damaligen Zeit entsprach Unter dem oberen Wehrgang wurde ein zweiter angebaut der mit Schiessscharten fur Handfeuerwaffen versehen ist 1658 kamen noch Auslugerker zur Flankierung der Mauern hinzu Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg mit Aufsetzen des barocken Turmhelms 1714 Damit erreicht der Turm eine Hohe von 36 Metern Am Jahreswechsel 1813 14 wahrend der Befreiungskriege setzte der preussische Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blucher an der Burg mit 60 000 Soldaten 20 000 Pferden und 200 Geschutzen uber den Rhein um die Truppen Napoleon Bonapartes zu verfolgen Bis zum Preussisch Osterreichischen Krieg war die Burg Zollstation und wurde anschliessend bis in die 1960er Jahre als Signalstation fur die Schifffahrt genutzt Gegenwart BearbeitenSeit dem Nutzungsende als Signalstation ist die Burg Pfalzgrafenstein als touristisches Objekt im Besitz des Landes Rheinland Pfalz und untersteht der Organisation Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz seit 1998 Nachfolgeorganisation der staatlichen Burgen und Schlosserverwaltung Rheinland Pfalz Sie ist fur Besucherverkehr zuganglich und uber eine regelmassig verkehrende Personenfahre von Kaub aus erreichbar Zudem gehort Pfalzgrafenstein zu den Meisterwerken zwischen Rhein und Mosel Gelegentlich finden hier kulturelle Veranstaltungen statt Seit 2007 ist das Gebaude nach der Restaurierung wieder mit einem historisch belegten Farbanstrich versehen und kann bei Dunkelheit angestrahlt werden nbsp Burg PfalzgrafensteinLiteratur BearbeitenKarl Hahn Die Pfalz oder der Pfalzgrafenstein im Rhein bei Caub Eschborn 1926 Digitalisat Magnus Backes Burg Pfalzgrafenstein und der Rheinzoll Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1567 5 Fuhrungshefte der Edition Burgen Schlosser Altertumer Rheinlandpfalz Heft 11 Lorenz Frank Die Baugeschichte des Pfalzgrafenstein bei Kaub am Rhein In Burgen und Schlosser Jg 47 Nr 3 2006 ISSN 0007 6201 S 143 153 Michael Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2002 ISBN 3 7954 1460 1 S 112 115 Heiko Lass Der Rhein Burgen und Schlosser von Mainz bis Koln Michael Imhof Petersberg 2005 ISBN 3 937251 64 2 S 67 68 Eduard Sebald Der Pfalzgrafenstein und die Kauber Zollstation im Kontext der Territorialpolitik der Pfalzgrafen bei Rhein In Burgen und Schlosser Jg 47 Nr 3 2006 ISSN 0007 6201 S 123 135 Alexander Thon Manfred Czerwinski Weltkulturerbe Mittelrheintal Superior Kaiserslautern 2003 ISBN 3 936216 14 2 S 18 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Pfalzgrafenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Reinhard Friedrich zu Pfalzgrafenstein in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Elke Greiff Gossen Burg Pfalzgrafenstein Zollstation Pfalzgrafenstein bei Kaub Abgerufen am 12 Februar 2021 private Seite Jakob Furchtegott Dielmann A Fay Jakob Becker Zeichner Bild von Pfalzgrafenstein In F C Vogel s Panorama des Rheins Ansichten des rechten und linken Rheinufers von Mainz bis Coblenz Lithographische Anstalt F C Vogel Frankfurt 1833 abgerufen am 12 Februar 2021 wiedergegeben auf dilibri de Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Topografische Karte 1 25 000 Bezogen auf den gleichwertigen Wasserstand siehe Karl Felkel Modelluntersuchungen fur den Ausbau des Rheins bei Kaub In Zeitschrift fur Binnenschiffahrt und Wasserstrassen ISSN 0175 7091 1973 100 S 256 262 hier S 256 Fahre zur Burg Pfalzgrafenstein Memento vom 30 Marz 2016 im Internet Archive bei Fahrgemeinschaft Kaub GbR Abgerufen am 11 Januar 2015 Eduard Nobiling Nachrichten uber den Rheinstrom In Zeitschrift fur Bauwesen 1856 6 Spalte 310 354 hier Spalte 323 urn nbn de kobv 109 opus 86963 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Pfalzgrafenstein amp oldid 234799382