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Schloss Neuwied ist das ehemalige Residenzschloss der Grafen und Fursten zu Wied in Neuwied einer Kreisstadt im nordlichen Rheinland Pfalz Bis 1806 war das Schloss Regierungssitz des Furstentums Wied Das Schloss liegt im nordlichen Teil der Innenstadt von Neuwied in unmittelbarer Nahe des Rheinufers und sudlich der Mundung des Flusses Wied in den Rhein Residenzschloss der Fursten zu WiedSchloss NeuwiedDas Schloss Neuwied ist ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 2 1 Schloss 2 2 Schlosspark 3 Heutige Nutzung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Stadtplan 1751 links das Schloss mit Parkanlage nbsp Schloss Neuwied um 1860 Sammlung Alexander DunckerVor dem Bau des Schlosses in Neuwied hatten die Grafen zu Wied uber 500 Jahre lang ihren Stammsitz auf Burg Altwied im Wiedtal Weil inzwischen die Bausubstanz der Burg Wied wie sie damals noch genannt wurde baufallig zu werden begann und die Burg und deren Lage den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militarischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr genugte beschloss Mitte des 17 Jahrhunderts Graf Friedrich III zu Wied direkt am Rheinufer eine neue Stadt zu grunden und seinen Herrschaftssitz dorthin zu verlegen Zunachst begann er 1648 mit dem Bau des Schlosses Friedrichstein im heutigen Neuwieder Stadtteil Fahr und einer kleinen Festung in Langendorf die er Neuenwied nannte und bereits mit Schloss bezeichnet wurde Das Dorf Langendorf wurde im Dreissigjahrigen Krieg weitgehend zerstort Gleichzeitig liess er von Kaiser Ferdinand III die bereits 1357 fur Nordhofen im Westerwald gewahrten aber dort nicht verwirklichten Stadtrechte auf die neue Siedlung Neuwied ubertragen 1653 Trotz seiner Befestigung wurde dieser erste Bau durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1694 in Brand gesteckt und zerstort Nach Planen des nassau weilburgischen Baumeisters Julius Ludwig Rothweil wurde um 1706 von Graf Friedrich Wilhelm damit begonnen die Residenz neu zu bauen Fertiggestellt wurde sie erst in den Jahren von 1748 bis 1756 unter Karl Behaghel von Adlerskron aus Frankfurt der ab 1757 auch die nahe gelegene wiedische Sommerresidenz Schloss Monrepos baute Die Bauplane Rothweils sahen eine im deutschen Barock beliebte Hufeisenanlage nach dem Vorbild von Versailles vor Die in der ersten Planung vorgesehenen Verbindungsbauten wurden jedoch nicht ausgefuhrt so dass drei selbstandige Gebaude um den Schlossinnenhof entstanden sind Der Aussenbau des Hauptgebaudes Corps de Logis wurde 1711 vollendet der Innenausbau 1713 Gleichzeitig wurde mit dem Bau der beiden Flugelbauten begonnen die aber erst rund 40 Jahre spater fertiggestellt wurden Das Treppenhaus das obere Vestibul und der Festsaal wurden 1714 bis 1715 von Giovanni Battista Genone und Eugenio Castelli stuckiert Die Tordurchfahrt und die beiden Wachhauschen wurden in den Jahren 1719 und 1720 gebaut Die Lowen mit dem Wappen uber der Tordurchfahrt stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts nbsp Rechter Seitenflugel 1948 teilweise zerstortIn den Jahren 1869 bis 1873 wurde das Hauptgebaude erneuert am Aussenbau in den Formen Rothweils innen zum Teil in neubarocken Formen Das den Ehrenhof abschliessende Eisengitter stammt aus dem Jahr 1887 In den Seitenflugeln waren Wirtschafts und Lagerraume Kuche Waschhaus Kelterei und Marstall untergebracht Am 10 September 1948 zerstorte ein Feuer den Mittelteil des rechten Seitenbaus in dem die Rentkammer die Kuche die Bibliothek und das Furstlich Wiedische Archiv untergebracht waren Es verbrannten Einrichtungsgegenstande und mehrere Galawagen der furstlichen Familie Im Sommer 1949 konnte in dem neu aufgebauten Mittelflugel die Arbeit wieder aufgenommen werden Zu Beginn der 1980er Jahre wandte sich Friedrich Wilhelm zu Wied mit dem Auftrag zur Herstellung von schmiedeeisernen Lampen am Schloss Neuwied an den Neuwieder Kunstler Klaus Rudolf Werhand SchlossparkIm Jahr 1715 wurde in Verlangerung der Schlossachse und parallel zum Rhein ein symmetrischer Barockgarten nach Planen des Behagel von Adlerskron angelegt Wahrend der Regierungszeit von Furst Friedrich Karl zu Wied 1791 1802 wurde der Park nach Art der englischen Landschaftsgarten umgestaltet Es wurden auch viele exotische Gewachse angepflanzt die von Prinz Maximilian zu Wieds Amerikareisen stammen durften Man konnte den Park auch als Arboretum bezeichnen Nun dehnte der Park sich auf einer Flache von 24 Hektar bis zur Wiedmundung aus 1870 wurde er unter Beratung des Muskauer Gartendirektors Eduard Petzold umgestaltet Anlage BearbeitenSchloss Bearbeiten nbsp Eingang zum Schloss nbsp Lampen am Schloss Neuwied vom Kunstschmied Klaus Rudolf WerhandDas Schloss ist als offene Dreiflugelanlage auf die Stadt ausgerichtet Das Hauptgebaude ist ein zweigeschossiger breitlagernder Bau mit Mansarddach und war ursprunglich von einem Dachreiter gekront Die Hoffront besteht aus einem giebelbekronten Mittelrisalit mit drei Achsen und schlichten funfachsigen Seitenteilen gequaderten Ecklisenen und ein um den ganzen Bau verkropftes Kaffgesims Der Hauptbalkon ist uber vier dorischen Saulen errichtet Die senkrecht zum Hauptbau isoliert stehenden schlichten Nebentrakte bestehen je aus einem einstockigen siebenachsigen Mittelteil das von zweistockigen dreiachsigen Eckpavillons flankiert ist Alle Teile besitzen Mansarddacher Nach Suden hin ist der Ehrenhof von einem Eisengitter abgeschlossen Die Tordurchfahrt in der Mitte wird von zwei quadratischen uberdeckten Wachhauschen flankiert Vor dem Eingang stehen zwei Kanonen Das Treppenhaus mit offenen Arkaden fuhrt zum oberen Vestibul an den Volutendecken Stuckfiguren der Jahreszeiten und Reliefs von vier Tugenden Der zweigeschossige rechteckige Festsaal geht im oberen Teil durch ganz herumgefuhrte Balkons in ein Achteck uber Schlosspark Bearbeiten Zwischen dem Schloss und der Mundung der Wied in den Rhein wurden mit Beginn des Schlossbaues die damaligen Weinfelder in einen franzosischen Garten mit Fasanerie Dieser war ungefahr 6 Hektar gross und durch einen Damm und Aufschuttungen gegen Hochwasser geschutzt Der Garten war von einer Mauer umgeben und durch zweireihige Baumzeilen in rechteckige Zierbeete Bosketten und Wegesterne gegliedert Weiter landeinwarts gab es einen Kuchengarten Unter Graf Johann Friedrich Alexander wurde der Park weiter ausgebaut Volieren Springbrunnen Grotten und eine Fasanerie vervollstandigten die Anlage Heutige Nutzung BearbeitenDas Schloss ist Wohnsitz der Familie zu Wied und Verwaltungsgebaude fur deren Besitzungen Schloss und das Schlossgelande sind nicht offentlich zuganglich Eine Aussenbesichtigung ist insoweit moglich als das Schloss von der vorbeifuhrenden Durchgangsstrasse und von dem am Rhein entlang fuhrenden Deich gut gesehen werden kann Der grosste Teil des Schlossparks ist offentlich zuganglich Siehe auch BearbeitenDer Amerika Forscher Maximilian zu Wied Neuwied Liste der Burgen Festungen und Schlosser in Rheinland PfalzLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Begr Rheinland Pfalz Saarland Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen 1984 ISBN 3 422 00382 7 Heiko Lass Der Rhein Burgen und Schlosser von Mainz bis Koln Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 937251 64 2 Schloss Neuwied In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 13 Duncker Berlin 1873 Blatt 744 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Neuwied Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Neuwied PDF 512 kB hermann joseph loehr deBurgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg 50 428875494341 7 4551463127136 Koordinaten 50 25 44 N 7 27 18 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Neuwied amp oldid 236359442