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Das Schloss Philippsburg ist eine Schlossanlage am sudlichen Stadtrand von Braubach in Rheinland Pfalz am rechten Rheinufer gelegen Seit 1999 ist es Sitz des Europaischen Burgeninstituts Sudseite des Schlosses PhilippsburgDurch zahlreiche Umbauten ist heute nur noch wenig von der originalen Bausubstanz erhalten Lediglich ein Treppenturm am westlichen Wohnbau sowie zwei Torbauten mit Fachwerkgiebeln sind erhalten geblieben Trotzdem wird an dieser Anlage in Verbindung mit der benachbarten Marksburg die geschichtliche Wandlung adeliger Residenzen von der mittelalterlichen Hohenburg zum fruhneuzeitlichen Schloss in Tallage sehr gut deutlich Nach dem Denkmalschutzgesetz von Rheinland Pfalz ist Schloss Philippsburg ein geschutztes Kulturdenkmal und in der Landes Denkmalliste eingetragen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchloss Philippsburg erhielt seinen Namen durch den Landgrafen Philipp II von Hessen Rheinfels der die Anlage 1567 als kunftigen Witwensitz in Auftrag gab weil ein zeitgemasses und reprasentatives Wittum die Brautwerbung um eine ebenburtige Gemahlin erleichterte Die ihm in der Erbteilung zugefallene Landgrafschaft Hessen Rheinfels verfugte zu dieser Zeit nur uber eine Reihe heruntergekommener mittelalterlicher Amtsburgen Verantwortlich fur die Bauausfuhrung in der Zeit von 1568 bis 1571 zeichnete der hessische Baumeister Anton Dauer der somit das erste Renaissanceschloss am Mittelrhein errichtete 1569 heiratete Landgraf Philipp eine Tochter des pfalzischen Kurfursten Anna Elisabeth von Pfalz Simmern Die Eheleute lebten allerdings auf der sehr viel grosseren Burg Rheinfels links des Rheins oberhalb von Sankt Goar gelegen die Philipp von 1569 bis 1581 sanieren und erweitern liess Erst nach Philipps Tod 1583 als die Grafschaft an seine Bruder fiel bezog die Witwe bis 1602 das Schloss Danach zog sie zu ihrem zweiten Gemahl den sie 1599 geheiratet hatte Unter Einbezug der mittelalterlichen Stadtbefestigung Braubachs wurde ein dreigeschossiges Haupthaus mit einer dem Rhein zugewandten Schaufassade errichtet das durch eine vorgelagerte Befestigung bestehend aus zwei Rundturmen und einer mit Schiessscharten versehenen Kurtine geschutzt wurde Ihm schloss sich sudostlich ein weiterer Flugel an wahrend im Nordosten des Haupthauses die alteren Wirtschaftsgebaude einer bereits zwischen 1425 und 1460 errichteten Kellerei der Grafen von Katzenelnbogen standen Die Baufinanzierung erwies sich zeitweise als schwierig und gelang nur mit Kreditaufnahmen da die kleine Grafschaft geringe Ertrage abwarf und das Landgrafenpaar einen aufwandigen Hofstaat unterhielt Nach dem Tod ihres Mannes bewohnte Landgrafin Anna Elisabeth die Anlage von 1583 bis 1602 Ihr folgte als Bewohner Landgraf Johannes der Streitbare der Schloss Philippsburg von 1643 bis 1651 als Residenz nutzte nbsp Schloss Philippsburg auf einer Bestandszeichnung von 1607 von Wilhelm DilichNach seinem Tode 1651 blieb es dann weitgehend unbewohnt und verwahrloste durch den Verlust der Residenzfunktion Ab 1802 war das Schloss im Besitz des Herzogtums Nassau dessen Herrscher die verfallene Anlage 1804 05 renovieren liess Dabei mussten das Steildach mitsamt den Zwerchhausern und deren dekorativen Giebeln sowie das dritte Geschoss des Wohnhauses entfernt werden In der Nachfolgezeit wurde das Schloss teilweise als Amtsgericht genutzt Der Unternehmer Johann Christian Heberlein kaufte den Komplex im Jahre 1822 und baute ihn zu einem Hotel aus Bei den dazu vorgenommenen Bauarbeiten verlor das Hauptgebaude endgultig seine reprasentative Gestalt und erhielt sein heute eher bescheiden wirkendes Ausseres Beim Bau der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke im Jahr 1861 mussten zusatzlich Teile der sudlichen Vorburg mitsamt dem so genannten Muckenturm sowie die Fortifikation an der Rheinfront abgerissen werden Seit 1997 gehort die Philippsburg der Deutschen Burgenvereinigung die ihren Sitz auf der oberhalb gelegenen Marksburg hat 1999 richtete die Burgenvereinigung nach weiteren Umbauten im sogenannten Hanika Haus der Philippsburg das Europaische Burgeninstitut mit burgenkundlicher Bibliothek ein Im ehemaligen Wirtschaftsgebaude sind heute Wohnungen eingerichtet Der Innenhof des Schlosses ist fur Besucher frei zuganglich Der Renaissancegarten des Schlosses ist heute Teil der Route der Welterbe Garten nbsp Plan des Schlosses Philippsburg nbsp Wirtschaftstrakt der alten Kellerei oberhalb die Marksburg nbsp Blick in den Schlosshof mit den beiden Toren nbsp Nordtor nbsp GartenLiteratur BearbeitenThomas Biller Achim Wendt Burgen im Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal Ein Fuhrer zu Architektur und Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2446 6 S 181 183 Jens Friedhoff Zur Geschichte von Schloss Philippsburg unter besonderer Berucksichtigung der Teilung Hessens 1567 In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jahrgang 58 Nr 4 2017 ISSN 0007 6201 S 222 234 Michael Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 40 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2002 ISBN 3 7954 1460 1 S 86 87 Heiko Lass Der Rhein Burgen und Schlosser von Mainz bis Koln Michael Imhof Petersberg 2005 ISBN 3 937251 64 2 S 88 Alexander Thon Weltkulturerbe Mittelrheinthal Superior Kaiserslautern 2003 ISBN 3 936216 14 2 S 32 Alexander Thon Manfred Czerwinski Die schonsten Burgen Deutschlands Teil 2 Mittelrheintal von Rudesheim bis Bonn CD ROM Superior Kaiserslautern 2003 ISBN 3 936216 08 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Philippsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Schloss Philippsburg mit Foto und Grundriss Schloss Philippsburg im Wiki des Projekts Renaissanceschlosser in Hessen am Germanischen NationalmuseumEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Lahn Kreis Memento vom 8 November 2021 im Internet Archive Mainz 2021 Version 2023 liegt vor S 16 PDF 6 2 MB Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg 50 270138888889 7 6480555555556 Koordinaten 50 16 12 5 N 7 38 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Philippsburg Braubach amp oldid 235249379