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Die Burg Sterrenberg ist die Ruine einer Hohenburg bei 216 8 m u NHN 1 auf der rechten Rheinseite bei Kamp Bornhofen im Mittelrheintal in Rheinland Pfalz Die Burg bildet zusammen mit der benachbarten Burg Liebenstein die so genannten feindlichen Bruder Nachdem die alte Burg Ehrenbreitstein unter der Festung verschwunden ist gilt Sterrenberg als die alteste erhaltene Burganlage im Mittelrheintal 2 Burg SterrenbergBurg SterrenbergBurg SterrenbergStaat DeutschlandOrt Kamp BornhofenEntstehungszeit um 1190Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bergfried PalasStandische Stellung Adlige GrafenGeographische Lage 50 13 N 7 38 O 50 213425 7 6331388888889 216 8 Koordinaten 50 12 48 3 N 7 37 59 3 OHohenlage 216 8 m u NHNw1 Luftbild Burg SterrenbergOlgemalde von Karl Bodmer um 1830 es zeigt das Kloster Bornhofen mit der Wallfahrtskirche eine Prozession den Rhein sowie die Burgen Sterrenberg und Liebenstein Links die so genannte Streitmauer in der Mitte die innere Schildmauer der Kernburg rechts Bergfried und FrauenhausZur Bergseite wird Burg Sterrenberg durch zwei Schildmauern geschutzt Die spatmittelalterliche aussere Schildmauer ist 9 30 m hoch die altere innere 12 m hoch Die Mauerstarke betragt 2 75 m bzw knapp 2 m Zur Sage der feindlichen Bruder gibt es mehrere Versionen Als gesichert gilt jedoch dass es auf der Burg nie zur Auseinandersetzung mit Waffen kam Seit 2002 ist die Burg Sterrenberg Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal des Weiteren ist sie ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwartige Anlage 3 Umgebung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1034 wird Sterrenberg als Reichsburg erwahnt diese fruhe Nachricht ist jedoch nicht gesichert 1190 ist Burg Sterrenberg im Lehensbuch des Reichsministerialen Werner von Bolanden als Reichslehen aufgefuhrt dazu zahlte auch der Zoll in Bornhofen Die Herren von Bolanden besassen die Burg bis in die zweite Halfte des 13 Jahrhunderts Als Burgmannen setzten sie weitere Ritterfamilien ein die sich nach der Burg nannten Herren von Sternberg Wappen sechszackiger Stern und die Schenk von Sterrenberg Wappen drei schragrechtsgestellte Rauten Aus dieser Anfangszeit stammt der Bergfried Ursprunglich war dieser als Kernburg nur von einer Ringmauer mit geringfugig versteilter Felsfront umschlossen 3 nbsp Burg Sterrenberg von der Burg Liebenstein ausEnde des 13 Jahrhunderts ging ein Teil der Burg als Reichspfand an die Grafen von Katzenelnbogen Im gleichen Zeitraum erscheinen dort als Erben der Herren von Bolanden Graf Heinrich I von Sponheim Bolanden und sein Schwager Graf Albrecht I von Schenkenberg Spatestens 1310 erhielt der Trierer Erzbischof und Kurfurst Balduin von Luxemburg Burg Sterrenberg als Reichspfand Zu dieser Zeit war Graf Diether VI von Katzenelnbogen noch im Besitz der Burg oder eines Teiles Zwischen Diether und Balduin kam es in der Folge zu Auseinandersetzungen vermutlich mit Kampfhandlungen die Balduin 1315 fur sich entscheiden konnte Diether war im gleichen Jahr bei einem Turnier todlich verungluckt Die Burgmannen Ritter Siegfried Schenk von Sterrenberg und Ludwig von Sterrenberg hatten 1294 die benachbarte Burg Liebenstein die ebenfalls die Bolandener erbaut hatten erworben waren hinubergezogen und nannten sich nunmehr von Liebenstein Sie erscheinen nicht mehr als Mitbesitzer auf Sterrenberg Bis Mitte des 14 Jahrhunderts wurde Burg Sterrenberg nun Zentrum des rechtsrheinischen Grundbesitzes von Kurtrier der im Wesentlichen ein Kerngebiet zwischen dem heutigen Kamp Bornhofen Filsen St Goarshausen Wellmich am Rhein sowie landeinwarts ostlich bis in den Taunus hinein bei Lykershausen Prath und Dahlheim umfasste Sie war die einzige rechtsrheinische Burg Kurtriers sudlich der Lahn Mit dem Besitz der Burg war die Vogtei uber die Propstei Hirzenach verbunden Die erste innere Schildmauer mit vorgelagertem Halsgraben entstand in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts in der erhaltenen Gestalt wohl aus der Zeit nach 1341 als Heinrich Beyer von Boppard d A als Burggraf eingesetzt wurde Die aussere Schildmauer durfte bereits nach 1322 entstanden sein nachdem Friedrich Walpot von Polch die Burg mit Bauauflagen zum Pfand erhalten hatte 4 Die etwa 30 bis 35 Meter vor der Kernburg gelegene zweite aussere Schildmauer steht aufgrund des Bergsporns leicht winkelversetzt zu der inneren Schildmauer Sie kann als schiere Verstarkung gesehen werden liegt jedoch so als ob sie gegen die in unmittelbarer Nachbarschaft angrenzende ursprunglich ebenfalls Sponheimer Burg Liebenstein die als Ganerbenburg von Kurtrier nie eingenommen wurde gerichtet sei Diese Motivation ist aber nicht durch Quellen belegt und es kam auch nie zu Kampfhandlungen zwischen beiden Burgen Im Volksmund bildete diese zweite Schildmauer als mutmassliche Streitmauer den historischen Kern der Sage von den feindlichen Brudern Schon in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde die 1353 bis 1357 neu erbaute Burg Maus uber Wellmich die strategisch wichtigere Burg des kurtrierischen Besitzes die Burg Sterrenberg in ihrer Bedeutung verdrangte 1456 wurde Sterrenberg schon baufallig und 1568 unbewohnt genannt Die verfallene Anlage blieb kurtrierisch bis zum Ende des Alten Reiches 1806 fiel dann mit dem gesamten rechtsrheinischen Besitz der Trierer Erzbischofe an das Herzogtum Nassau das 1866 preussisch wurde Seit 1946 gehort Burg Sterrenberg dem Land Rheinland Pfalz Von 1970 bis 1977 erfolgten Sicherungsmassnahmen und Wiederaufbauten 1970 das Frauenhaus Palas 1972 der gotisierende Restaurantbau Der Bergfried erhielt wieder einen Zinnenkranz und weissen Verputz was dem mittelalterlichen Zustand entspricht Zahlreiche Balkenlocher und Kaminabzuge in der Aussen und inneren Schildmauer zeigen dass hier weitere Wohnbauten standen was wohl an der Mauer vor dem Restaurant die bei den Restaurierungsarbeiten Fensteroffnungen erhielt nicht der Fall war Auf weitergehende Rekonstruktionsarbeiten nicht mehr nachvollziehbarer Bausubstanz wurde verzichtet Gegenwartige Anlage Bearbeiten nbsp Bergfried als ursprungliche KernburgDie heute im Besitz der kulturellen Dachorganisation Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz befindliche Burg ist durch eine Toroffnung in der jungeren ausseren Schildmauer so genannte Streitmauer zuganglich bzw anfahrbar Das ehemalige Vorburggelande wird als kleine Parkflache genutzt Durch ein zweites Tor angrenzend an die altere innere Schildmauer gelangt man in den Hof der Kernburg Die Burg wird von einer Braubacher Unternehmerfamilie gepachtet In seiner Mitte steht der quadratische weiss verputzte Bergfried auf steilem Schiefersockel Er hat seit der letzten Sanierung eine Hohe von 14 7 Metern 5 und kann als Aussichtsturm bestiegen werden In ihm ist die Einrichtung einer Dauerausstellung zur Burggeschichte geplant Das 1972 rekonstruierte Frauenhaus auf der Ostseite bergseits ist ein einfaches weiss verputztes Gebaude nach romanischem Vorbild mit Satteldach und rundem Flankenturm seine Raume dienen als Kemenaten des Burghotels 6 Dahinter erstreckt sich ein kleiner von Mauern umfriedeter Hof Hier steht als agrarhistorisches Exponat ein Leiterwagen um 1918 aus dem Besitz von Johannes Eschelbach der von 1903 bis 1918 Burgermeister des nahen Ortes Filsen war Westlich rheinseitig grenzt eine weitere Mauer an den 1970 in gotischen Formen rekonstruierten nur in den Sommermonaten bewirtschafteten Restaurantbau mit Aussichtsterrasse Die Gastronomie bewirbt ihre Auszeichnung als Haus der besten Schoppen fur die Jahre 2004 2006 eine von der Landwirtschaftskammer Rheinland Pfalz gemeinsam mit Weinbauverbanden fur verschiedene Regionen des Bundeslandes vergebene Pramierung die das Burgrestaurant Sterrenberg fur die Region Mittelrhein mit 25 anderen Lokalen teilt Die Weine stammen nicht vom Schieferhang unter den Feindlichen Brudern der fur den Weinbau zu steil und ungeeignet ist sondern von den linksrheinischen Rebhangen des Bopparder Hamms Die innere Schildmauer ist vor 1870 rheinseitig fast zur Halfte eingesturzt und wurde in den 1870er Jahren geschosshoch jedoch mit verringerter Mauerstarke und einem spitzbogigen Tor wieder aufgebaut Dabei wurde auch der aus einer Zeichnung von August von Cohausen von 1855 bekannte Zinnenkranz im Stil um 1350 mit zwei nach unten gezogenen Schiessschlitzen rekonstruiert Das original erhaltene Mauerwerk ist zweischalig mit eingefulltem Schuttmaterial und stammt vermutlich aus der Zeit nach der Ubernahme durch Balduin von Trier Ihre Bezeichnung als romanisch durfte daher unzutreffend sein Die aussere Schildmauer zeitgenossisch als Mantel bezeichnet ist ein vorgeschobenes Wehrelement das burgseitig mit angebauten Nebengebauden vermutlich aus Fachwerk die heute verschwunden sind eine Vorburg bildete Rechts des Tores bildet der Mantel einen turmartigen Vorsprung der sich Nahernden als Wehrturm erscheinen musste nach hinten aber offen ist und sich in der Mauerstarke auch nicht vom Rest der Mauer unterscheidet also eine Imponiergeste bzw einen Bluff darstellt In die Mauer sind schmale Gange zwei Wendeltreppen und ein Erkerraum eingefugt 1973 74 wurde der aussere Mantel wieder auf die ursprungliche Hohe aufgemauert und mit Zinnen versehen Umgebung BearbeitenAn den feindlichen Brudern fuhrt der Rheinsteig vorbei Der Ausblick auf den Rhein umschliesst Bad Salzig sowie nach Suden die Rheinschleife bei Kestert Literatur BearbeitenWinfried Monschauer Burg Sterrenberg Fuhrungsheft 19 Herausgegeben von Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Sterrenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Sterrenberg Feindliche Bruder bei Welterbe Oberes Mittelrheintal Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz gt Burg Sterrenberg Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise Massstab 1 1 000 Die feindlichen Bruder Liebenstein und Sterrenberg im Magazin des Kolner Stadt Anzeigers S 8 2 3 April 2011 Kurt Frein Die innere romanische Schildmauer der Burg Sterrenberg am Rhein Versuch einer zeitlichen Einordnung anhand fotografischer Zeugnisse in Burgen und Schlosser 3 2020 S 145 157 Kurt Frein Die innere romanische Schildmauer der Burg Sterrenberg am Rhein Versuch einer zeitlichen Einordnung anhand fotografischer Zeugnisse Burgen und Schlosser 3 2020 S 145 157 sowie Burg Sterrenberg am Rhein die aussere Schildmauer 14 Jahrhundert ebd 1 2021 S 2 17 Eintrag zu Sterrenberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Das Frauenhaus auf der Webseite der Burg SterrenbergBurgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Sterrenberg Rheinland amp oldid 223711615