www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herren von Bolanden waren ein rheinisches Dynastengeschlecht Als Reichsministeriale waren sie vorwiegend im heutigen rheinland pfalzischen Donnersbergkreis sowie im Mittelrheintal begutert Die Familie bildete mehrere Linien 1268 wurde die Herrschaft Bolanden geteilt Beide Bolander Linien starben 1324 bzw 1302 im Mannesstamm aus Deren Erben wurden die Linien Bruchsal Bolanden die erneut den Namen Bolanden fuhrte und die Grafen von Sponheim Bolanden Die um 1220 abgespaltenen Herren ab 1397 Grafen von Falkenstein erloschen 1418 und als letzte Linie 1602 die Herren von Hohenfels Wappen derer von Bolanden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz und Burgen 3 Wappen 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits vor 1129 stiftete Werner I von Bolanden das Kloster Hane in der Nahe ihrer Stammburg Altbolanden Die Bolander waren anfangs als Dienstmannen Kirchenministeriale der Erzbischofe von Mainz tatig Als solche waren Bolander beim Aufstand Mainzer Ministerialen Kleriker und Burger gegen Erzbischof Arnold von Selenhofen 1160 beteiligt Schwerpunkte ihres Wirkungsfeldes lagen im 12 Jahrhundert im Nahe und Wormsgau Vor allem im Bereich des Donnersberges scheinen sie im Auftrag des Reiches den Landesausbau in Form von Rodungen vorangetrieben zu haben nbsp Burg Sterrenberg am MittelrheinIn der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts erscheint Werner II von Bolanden in Urkunden als Gefolge des Kaisers und Konigs des deutschen Reiches Friedrich I Barbarossa offensichtlich in der Funktion als Reichsministerialer Im Dienste des Reiches gelangen ihm und der Familie ein schneller Aufstieg innerhalb kurzer Zeit Werner II von Bolanden erscheint als Reichsvogt des Ingelheimer Reiches und damit als Verwalter des Reichsgutes am Mittelrhein Um 1190 wurde er vom Kloster Lorsch mit dem ehemaligen Konigshof Chamba curia in Chamben sowie mit Burg Sterrenberg am Mittelrhein belehnt die bereits 1034 als Reichsburg erwahnt war und von den Bolandern im 13 Jahrhundert ausgebaut wurde In der Folgezeit benutzten die Bolander ihre Lehen zum Ausbau eines eigenen Territoriums Die Burg Hohenfels kam vermutlich schon im 12 Jahrhundert an die Familie die Burg Falkenstein als Erbe der ausgestorbenen gleichnamigen Familie Anfang des 13 Jahrhunderts Um 1220 teilte sich die Familie in die Linien der Herren von Bolanden der Herren ab 1397 Grafen von Falkenstein als Philipp von Bolanden sich 1233 nach einer Teilung des Familienbesitzes von Falkenstein nannte und der Herren von Hohenfels Letztere Linie uberlebte am langsten obgleich ihre Burg 1351 zerstort wurde nbsp Die Burg Neu Bolanden vor ihrer Zerstorung 1613 Die Hauptlinie von Bolanden erbaute im 13 Jahrhundert die Burg Neu Bolanden die danach zur Ganerbenburg wurde was im 14 Jahrhundert zu innerfamiliaren Streitigkeiten fuhrte Die Herren von Bolanden erhielten das erbliche Hofamt des Reichstruchsessen Ende des 13 Jahrhunderts stellten sie einen Bischof von Speyer Mit Werner von Bolanden 1324 starb die Hauptlinie im Mannesstamm aus 1 Das Amt des Reichstruchsessen vererbte sich auf die Linie Bruchsal Bolanden die erneut den Namen Bolanden fuhrte und bald nach 1385 im Mannesstamm ausstarb Bereits um 1277 hatte sich durch Heirat der Kunigunde von Bolanden mit Graf Heinrich I von Sponheim Bolanden die Linie der Grafen von Sponheim Bolanden gebildet die im 14 Jahrhundert die Burg Tannenfels erbaute Ihr letzter Vertreter war Heinrich II von Sponheim Bolanden 1393 sein Besitz gelangte uber seine Enkelin an das Haus Nassau 2 Unmittelbar neben der Burg Sterrenberg erbauten die Bolander vermutlich ebenfalls im 13 Jahrhundert die Burg Liebenstein beide wurden spater als die feindlichen Bruder bezeichnet Als Werner VI von Bolanden auf Sterrenberg seiner Nichte Luccardis von Bolanden den Besitz des Liebensteins streitig machen wollte verstarkte deren Ehemann Albrecht von Lowenstein Schenkenberg 1284 90 dessen Befestigungen doch kam es nie zu Kampfhandlungen 1246 war Philipp IV aus der Linie Falkenstein Verwalter der Reichsburg Trifels und Huter der Reichskleinodien Philipps Frau war Isengard von Munzenberg Erbtochter eines Teiles der Herrschaft Munzenberg Durch finanzielle Probleme im 14 Jahrhundert ging viel Besitz verloren 1418 starb die Linie Falkenstein aus Haupterben wurden die Herren von Eppstein und die Grafen von Solms 1602 erlosch zuletzt die Linie der Herren von Hohenfels Ehemaliger Besitz der Bolander fiel u a Ende des 13 Jahrhunderts im Erbgang an die Grafen von Sponheim Bolanden und aus deren Erbe Ende des 14 Jahrhunderts an das Haus Nassau Andere Teile des Besitzes wurden im 14 Jahrhundert von den Herren von Bruchsal Bolanden an Kurpfalz verkauft Besitz und Burgen BearbeitenIn einem Lehnbuch aus dem 13 Jahrhundert wurden alle Besitzungen und Lehen von Werner II von Bolanden aus dem Ende des 12 Jahrhunderts verzeichnet Schwerpunkt des Besitzes liegt im Wormsgau vor allem um den Donnersberg Neben Burgen sind Rechte in ca 150 Orten als Lehen von 44 Herren uberliefert 3 Stammburg Altbolanden im 14 Jahrhundert zerstort oder aufgegeben Burg Neubolanden Burg Hohenfels 1351 zerstort mit der Wasserburg Reipoltskirchen Burg Falkenstein Pfalz sowie ab Mitte des 14 Jahrhunderts Burg Neufalkenstein im Taunus Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein am Mittelrhein nbsp Ruine der Burg Neu Bolanden nbsp Burgruine Hohenfels nbsp Burg Falkenstein Pfalz nbsp Die feindlichen Bruder Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein nbsp alte Wappen derer von Bolanden in Siebmachers Wappenbuchern 1882 und 1916Wappen Bearbeiten nbsp Wappenfenster von Bolanden in der Katharinenkirche Oppenheim um 1450Die Wappensymbolik der Herren von Bolanden bestand wie die der Erzbischofe von Mainz aus einem Rad Sehr wahrscheinlich stehen diese Wappen in irgendeinem gegenseitigen Bezug Beide Rader unterschieden sich aber spater sowohl bei der Farbe als auch hinsichtlich der Speichenzahl Mainz fuhrte im roten Feld ein silbernes sechsspeichiges Rad die Dynasten von Bolanden dagegen im goldenen Feld ein rotes Rad mit acht Speichen 4 Die These etablierte sich dass das Bolander Rad von dem Mainzer Rad abzuleiten ist Allerdings ist das achtspeichige Bolander Rad erstmals 1214 5 nachweisbar das Mainzer Rad erstmals 1238 Personlichkeiten BearbeitenFriedrich von Bolanden Bischof von Speyer 1272 1302 Anna von Bolanden 1320 Zisterzienserin im Kloster Kirschgarten Worms aus deren Besitz sich ein wertvoller Codex erhalten hat Werner von Bolanden 1324 Stiftspropst Domherr in Mainz und SpeyerLiteratur BearbeitenJohann Adam Grusner Verbessertes Stamm Register des erloschenen Geschlechts derer Herren von Bolanden Diplomatische Beytrage 1 Andrea Frankfurt am Main Hanau und Leipzig 1775 Google Books Kurt Andermann Die Bolanden Ministerialen der Staufer In Vor Zeiten Geschichte in Rheinland Pfalz von Dieter Lau und Franz Josef Heyen Hrsg Band IV Mainz 1988 S 69 86 Christine Kleinjung Die Herren von Bolanden als Klostergrunder In Alzeyer Geschichtsblatter 33 2001 S 17 33 online Wilhelm Fabricius Erlauterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Band 6 Die Herrschaften des unteren Nahegebietes der Nahegau und seine Umgebung Behrendt Bonn 1914 S 402 ff dilibri de Anton L Doll Bolanden Herren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 428 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bolanden Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Historischen Vereins Ingelheim zu den Herren von BolandenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Dohn Kirchheimbolanden Die Geschichte der Stadt Stadtverwaltung Kirchheimbolanden 1968 und 1993 S 84 Hans Dohn Kirchheimbolanden Die Geschichte der Stadt Stadtverwaltung Kirchheimbolanden 1968 und 1993 S 81 93 Ubersicht bei Heinrich Leo Vorlesungen uber die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches Bd IV Eduard Anton Halle S 1865 S 599 607 Google Books ausfuhrlich W Fabricius Erlauterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Band 6 Die Herrschaften des unteren Nahegebietes der Nahegau und seine Umgebung Bonn Behrendt 1914 Adolph Kollner Geschichte der Herrschaft Kirchheim Boland und Stauf Wiesbaden 1854 S 14 Google Books Historie Reipoltskirchen Home Nicht mehr online verfugbar In www historie reipoltskirchen de Archiviert vom Original am 19 Januar 2017 abgerufen am 19 Januar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historie reipoltskirchen de Normdaten Person GND 123286468 lobid OGND AKS VIAF 57517024 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolanden Adelsgeschlecht amp oldid 232091260