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Die Herren von Eppstein waren ein altes edelfreies deutsches Adelsgeschlecht und stammten von den seit 1107 nachweisbaren Herren von Hainhausen auch Herren von Hagenhausen genannt im Rodgau ab Ihr Stammsitz war die Wasserburg Hainhausen deren Reste als Bodendenkmal unter einer Wiese nahe der Rodau erhalten sind 1 2 Es gilt als wahrscheinlich dass die Herren von Hagenhausen von den fruheren frankischen Maingaugrafen abstammen Die Herren von Hausen waren eine Seitenlinie der Hagenhausener mit Wasserburg bei Obertshausen nahe Rodgau Die Familien von Rumpenheim und von Heusenstamm waren wahrscheinlich ebenfalls mit den Hagenhausenern verwandt Das Wappen der Eppsteiner im Scheiblerschen WappenbuchZentrum des bis 1492 stetig wachsenden territorialen Besitzes der Familie der Herrschaft Eppstein wurde die Burg Eppstein im Vordertaunus Grosse Teile dieser Herrschaft gingen am Ende uber in die Hande der Landgrafschaft Hessen und von Kurmainz Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geschichte 3 Sagenhaftes 4 Stammliste 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenWappen BearbeitenBlasonierung In Silber drei rote Sparren der oberste den Schildrand beruhrend Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein roter Heidenhut mit silberner Krempe besteckt mit einer silbernen Kugel darauf sechs naturliche Straussenfedern 3 2 1 Im Ingeram Codex In Silber drei rote Sparren der oberste den Schildrand beruhrend Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein schwarzer Rundhut mit hochgeklappter silberner Krempe besteckt mit einer silbernen Kugel darauf drei naturliche Straussenfedern Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen des heutigen Rodgauer Stadtteils Hainhausen Dargestellt ist die Wasserburg Stammsitz der spateren Herren von EppsteinDie Herren von Hainhausen werden 1108 erstmals schriftlich erwahnt in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Ruthard wo Helith de Haginhusen et frater eius Siewin als Zeugen genannt sind 3 Dem Dokument lasst sich entnehmen dass sie nicht nur gute Verbindungen nach Mainz pflegten sondern auch zu bedeutenden Adelsgeschlechtern der Region da sie unter anderem zwischen dem Grafen von Nurings dem Grafen von Bernbach und Heinrich von Konradsdorf genannt werden 4 nbsp Die Stammburg der Eppsteiner auf einem Kupferstich von Matthaus Merian 1646 nbsp Das Gebiet der hessischen Herrschaft Eppstein im Jahre 1607 in Wilhelm Dilichs LandtafelnNachdem die Herren von Hainhausen zwischen 1183 und 1190 in den Besitz der Burg Eppstein gekommen waren nannten sie sich fortan Herren von Eppstein Als Stammvater derer von Eppstein gilt Gerhard II von Hainhausen Sein Sohn Gerhard III von Hainhausen nannte sich als erster nach der neuen Stammburg des Geschlechts auch Gerhard I von Eppstein Ihre Besitzungen konzentrierten sich im Taunus am Untermain im Rodgau und Spessart sowie in der Wetterau und im Westerwald Verwandtschaftliche Beziehungen sind zu unter anderem den Geschlechtern derer von Breuberg Bolanden Wied Isenburg Hohenfels Nassau Falkenstein und Katzenelnbogen nachweisbar Die Eppsteiner erlebten seit Ende des 12 Jahrhunderts einen schnellen Aufstieg zu einer der machtigsten Familien des Hochmittelalters Zwischen 1200 und 1305 stellten sie mit Siegfried II Siegfried III Werner von Eppstein und Gerhard II vier Erzbischofe von Mainz Der stetig wachsende territoriale Besitz der Familie resultierte aus einer umsichtigen Heiratspolitik und zahlreichen Erbschaften So kamen durch Heirat im 13 Jahrhundert die Halfte der reichen Grafschaft Wied und die Halfte der Herrschaft Kleeberg an das Eppsteiner Geschlecht Im 14 Jahrhundert kamen jeweils eine Halfte der Herrschaften Breuberg und Trimberg hinzu Ein weiteres Jahrhundert spater fielen ihm auch noch eine Halfte der Herrschaft Falkenstein und eine Halfte der Grafschaft Diez zu Zusammengenommen hatten ihre Landereien somit einem kleinen Furstentum alle Ehre gemacht jedoch war die Mehrheit der Landereien kein Allodialbesitz der Familie sondern bestand aus Lehensgaben des Konigs und diverser Grafen zum Beispiel der Grafen von Loon der Pfalzgrafen und der Grafen von Rieneck Dennoch erhielten die Bruder Eberhard Georg und Philipp Herren zu Konigstein zu Eppstein und zu Munzenberg vom romisch deutschen Konig Maximilian I am 6 August 1505 das Recht kunftig Titel Namen und Wappen der Grafen von Konigstein zu fuhren Die Nahe der Eppsteiner zum Erzbistum Mainz hatte grossen Einfluss auf die Entwicklung in deren Stammland im Rodgau und am Main Dort hatten die Eppsteiner mit der Zeit ein geschlossenes Herrschaftsgebiet gebildet mit Verwaltungssitz in Steinheim Amt Steinheim Im Jahre 1425 verkaufte Gottfried von Eppstein dieses Amt fur 38 000 Gulden an das Kurfurstentum Mainz Bereits zu Beginn des 13 Jahrhunderts spaltete sich die Familie unter Gottfried II und Gerhard II in eine jungere und eine altere Linie Letztere starb 1269 mit Gerhard IV im Mannesstamm aus was eine zehn Jahre wahrende Fehde zwischen der noch existierenden jungeren Linie und den Nachfahren sowie der Witwe Gerhards IV um das Erbe ausloste Besonders erfolgreich gingen aus diesem Streit die Grafen von Katzenelnbogen hervor die einen grossen Teil des Eppsteiner Besitzes fur sich gewinnen konnten Viele Historiker sehen in diesem Streit den Anfang vom Ende der bis dahin einflussreichen Eppsteiner die zu Beginn des 16 Jahrhunderts wieder in der Bedeutungslosigkeit versanken ehe sie schliesslich 1535 ausstarben 1433 teilten die Bruder Gottfried VII und Eberhard II das vaterliche Erbe untereinander auf die so genannte Eppsteinische Bruderteilung und grundeten die Linien von Eppstein Munzenberg Gottfried VII und von Eppstein Konigstein Eberhard II Der Versuch die beiden Linien im 16 Jahrhundert wieder zusammenzufuhren scheiterte trotz Verlobung und bereits unterzeichnetem Heiratsvertrag daran dass die designierte Braut Agnes von Eppstein Munzenberg 1533 Erbtochter des letzten mannlichen Vertreters des Munzenberger Linie es vorzog in aller Heimlichkeit den Grafen Emich IX von Leiningen Hardenburg zu heiraten 5 Samtliche Anstrengungen des dupierten Brautigams Eberhard IV von Eppstein Konigstein eine Annullierung dieser Heirat zu bewirken blieben erfolglos Agnes und ihr Mann Emich IX residierten auf Schloss Hardenburg in der Pfalz und liessen die Grabkapelle ihrer Familienlinie bei der Schlosskirche Bad Durkheim erbauen wo sie auch bestattet wurden Mit der Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert war die Herrschaft Eppstein Munzenberg durch verschwenderische Hofhaltung teuren Burgenbau und zahlreiche Fehden stark uberschuldet Ein grosser Teil des Besitzes musste verkauft werden insbesondere kam so 1492 die halbe Herrschaft Eppstein an die Landgrafschaft Hessen Die Linie Eppstein Munzenberg starb 1522 mit Gottfried IX aus der 1507 gegen ein Jahrgeld zugunsten seines Konigsteiner Vetters auf die Herrschaft verzichtet hatte Nur 13 Jahre spater ereilte die Konigsteiner Linie das gleiche Schicksal ihr letzter Vertreter Eberhard IV starb 1535 Das Erbe gelangte uber seine Schwester Anna die den Grafen Botho zu Stolberg geheiratet hatte an die Grafen zu Stolberg Zwei Generationen spater nach dem Tod ihrer Sohne Ludwig 1574 und Christoph 1581 wurde die Grafschaft Konigstein jedoch von Kurmainz annektiert den Stolbergern blieb nur der Besitz um Ortenberg und Gedern sowie ein Anteil an Butzbach nbsp Burg Eppstein nbsp Schloss Steinheim nbsp Burg Konigstein nbsp Schloss Ortenberg nbsp Schloss GedernSagenhaftes BearbeitenUm die Grundung des Adelsgeschlechtes von Eppstein und der Burg Eppstein ranken sich eine Reihe von Sagen In einer 1583 entstanden Chronik 6 fuhren die Eppsteiner ihr Geschlecht selbst auf eine romische Familie Appia Claudia zuruck Seit 1843 wird spekuliert dass das Geschlecht Eppstein auf Herzog Eberhard zuruckgeht 7 Stammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses EppsteinLiteratur BearbeitenGerd S Bethke Wie 1492 das Landchen hessisch wurde In Zwischen Main und Taunus Jahrbuch des Main Taunus Kreises 1993 S 15 19 Klaus Peter Decker Herrschaften in der Wetterau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 S 274 325 bes S 315 321 Fritz Geisthardt Eppstein Herrn von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 552 Digitalisat Angela Metzner Reichslandpolitik Adel und Burgen Untersuchungen zur Wetterau in der Stauferzeit Budingen 2008 2009 ISBN 978 3 00 026770 3 S 145 152 Budinger Geschichtsblatter 21 Walter Pietsch Die Entwicklung des Territoriums der Herren von Eppstein im 12 und 13 Jahrhundert vornehmlich aufgrund ihrer Lehensverzeichnisse In HJL Nr 12 1962 S 15 50 Regina Schafer Die Herren von Eppstein Herrschaftsausubung Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 68 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2000 ISBN 978 3 930221 08 0 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band XVII Vittorio Klosterman Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 465 02983 6 Tafel 24 und 25 P Wagner Die Eppsteinschen Lehensverzeichnisse und Zinsregister des XIII Jahrhunderts Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 8 Wiesbaden 1927 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappen des Adelsgeschlechts Eppstein Sammlung von Bildern Eppsteiner Lehensbuch Repertorien Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand C 1 B Nr 26 PDF 274 kB In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Archivalien zur Herrschaft Eppstein Hessisches Hauptstaatsarchiv HHStAW gt 331 gt Gliederung In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Frankfurter Rundschau vom 21 April 2012 S R15 Offenbach Post vom 21 April 2012 S 42 Manfred Stimming Bearb Mainzer Urkundenbuch Erster Band Die Urkunden bis zum Tod Erzbischof Adalberts I 1137 Nachdruck der Ausgabe von 1937 Darmstadt 1972 Nr 436 Angela Metzner Reichslandpolitik Adel und Burgen Untersuchungen zur Wetterau in der Stauferzeit Budingen 2008 2009 S 146 Genealogische Seite zu Agnes von Eppstein Munzenberg abgerufen am 3 Marz 2014 Hartmut Bock Die Chronik Eisenberger Frankfurt 2001 S 40 und 543 zitiert nach Bertold Picard Eine Rippe vom Riesen In Zwischen Main und Taunus Jahrbuch des Main Taunus Kreises 2010 ISSN 0942 3419 S 50 55 Bertold Picard Eine Rippe vom Riesen In Zwischen Main und Taunus Jahrbuch des Main Taunus Kreises 2010 ISSN 0942 3419 S 50 55 Normdaten Person GND 119419289 lobid OGND AKS VIAF 8197541 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eppstein Adelsgeschlecht amp oldid 238055959