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Das Schloss Gedern ist ein Barockschloss in Gedern im Nordosten des hessischen Wetteraukreises Es ging aus der sogenannten Wolframsburg des 13 Jahrhunderts hervor Das Schloss Gedern vorn Renaissancebau hinten links PrinzessbauDas Schloss Gedern vorn Renaissancebau hinten links PrinzessbauDie Schlossanlage Blick von Norden links der Renaissancebau Mittelbau mit Turm rechts ubergehend in den Prinzessbau Neuer Bau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss liegt auf dem Schlossberg leicht ostlich des Zentrums der Kleinstadt Gedern Das Areal umfasst eine Flache mit Park von etwa 200 m West Ost Ausdehnung mal 150 m Nord Sud Ausdehnung In seinem nordlichen und ostlichen Teil liegen nahe zur Strasse Schlossberg und Ober Seemer Strasse die Gebaude des Schlosses Westlich und sudlich breitet sich der Schlosspark aus Geschichte BearbeitenDas Schloss hatte seinen Vorlaufer in einer Burg aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Diese war eine Hohenburg in Ortslage Grundmauern und einige Fassadenteile lassen sich dieser Vorgangerburg zuordnen Als deren Erbauer werden die Herren von Gedern angesehen 1255 wird erstmals urkundlich ein Wolfram von Gaudern Gedern erwahnt von dem wohl auch der Name der Vorgangerburg Wolframsburg stammt Rudolf Knappe 1 dagegen sieht einen Seitenzweig der Herren von Budingen die Ortenberger als Erbauer an Von Eberhard III von Breuberg Wetterauer Landvogt 2 uber die Trimberger 1323 und die Eppstein Konigsteiner 1376 wechselten die Eigentumer der Herrschaft Gedern und der Burg bis sie 1535 mit dem Aussterben der Konigsteiner in den Besitz der Grafen zu Stolberg kam die sie ab 1677 zu einem Schloss ausbauen liessen Erster Besitzer war Graf Ludwig von Stolberg Konigstein Neffe der ausgestorbenen Konigsteiner Nach Streitigkeiten mit Kurmainz mussten die Stolberger die Herrschaft uber Konigstein aufgeben und teilten in der Folge den Besitz der Wetterau Die Ortenberger Linie erhielt auch Gedern Mit dem Erloschen dieser Linie 1641 und einer erneuten Teilung des Stolberger Hauses erhielt 1657 die Linie Stolberg Wernigerode das Gederner Schloss die die Linie Stolberg Gedern begrundete die bis 1804 bestand Mit der Mediatisierung wurde die Herrschaft Gedern 1806 dem Grossherzogtum Hessen angeschlossen Die Brucke mit der Torhalle der spatere Marstall stammt von 1605 oder 1609 die fruhere Brauerei auf der gegenuberliegenden nordostlichen Strassenseite wurde 1675 gebaut der Mittelbau des Schlosses ab dem Jahr 1706 und das Rentamt im Jahr 1710 Der Bau wurde zum Teil auf den Fundamenten der mittelalterlichen Burganlage und deren alteren Gebauden errichtet Graf Ludwig Christian zu Stolberg nahm 1677 Wohnsitz in Gedern und begann mit umfangreichen Um und Ausbauten Dazu gehorten auch eine Kellerei und Brauerei Getreideboden eine Gartnerei das Gartenlusthaus eine Orangerie und eine Schmiede Unter Friedrich Carl zu Stolberg Gedern der von Kaiser Karl VII 1742 das Furstendiplom erhielt wurden das Rentamt fertiggestellt und die Aussenmauern des Schlosses verstarkt Nach dem Tod seines Enkels Carl Heinrich von 1767 bis zu seinem Tode im Jahre 1804 letzter mannlicher Spross der Linie Stolberg Gedern fiel das Schloss an das grafliche Haus Stolberg Wernigerode Im Zuge der Zollunruhen wurde das Schloss Gedern am 30 September 1830 von uber 100 aufstandischen Bauern von der Gartenseite her uberfallen und die Herausgabe von Gewehren und Papieren gefordert Der spater unter Bismarck tatige Vizekanzler des deutschen Reiches Otto zu Stolberg Wernigerode wurde 1837 im Gederner Schloss geboren An ihn erinnert heute ein Gedenkstein im Schlosspark Das Schloss wurde von der Familie bis zum Jahre 1927 bewohnt Beim dann erfolgten Umzug der Familie ins Schloss nach Wernigerode wurde ein Grossteil des Mobiliars dorthin verbracht und veraussert Von 1930 bis 1945 war das Schloss an den Reichsarbeitsdienst verpachtet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Reste des Inventars geplundert Im Schloss selbst wurden Heimatvertriebene untergebracht In den darauffolgenden Jahren fanden an den Gebauden kaum noch Unterhaltungsarbeiten statt und es drohte der komplette Verfall 1987 verkaufte Christian Heinrich Furst zu Stolberg Wernigerode 3 das Schloss an die Stadt Gedern Die nachsten zehn Jahre folgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten bis 1997 die Gederner Stadtverwaltung in das Schloss einziehen konnte Dadurch wurde das historisch wertvolle Baudenkmal erhalten 4 Beschreibung BearbeitenDie Schlossanlage hat drei unregelmassig gruppierte Flugel in S Form Der sudlich querstehende viergeschossige Hauptflugel mit Walmdach und vorgelagertem Treppenhaus mit Mansarddach und einem aufgesetzten Achteckturmchen wird Renaissancebau genannt Der Mittelbau setzt die viergeschossige Schlossanlage nach Norden fort An seiner Nordost Ecke steht ein spatgotischer Treppenturm der das Dach mit schon barocker Turmhaube leicht uberragt Dem Mittelbau steht an seiner nordwestlichen Ecke ein zweigeschossiger nordlicher Flugel mit Mansarddach vor ein Barockbau der Prinzessbau oder auch Neuer Bau genannt wird Das Schloss in seinen klaren Linien des protestantischen Barock ist insgesamt zwar schmucklos jedoch von klarer wohlproportionierter Gestalt Das nordostlich vorgelagerte Gebaude des ehemaligen Rentamtes 5 und das uber einem Innenhof sudostlich versetzt gegenuberliegende sogenannte Torbogenhaus ostlich vom Schlossgebaude wahrscheinlich der ehemalige Zugang der Vorgangerburg als Torhaus und gleichzeitig Marstall sind zur Schlossanlage zu zahlen Der Marstall tragt einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1605 beziehungsweise 1609 Ausserdem gibt es noch eine sudlich gelegene Remise Westlich und sudlich schliesst sich der parkartig gestaltete ehemalige Burgbereich als Schlossgarten mit altem Baumbestand an nbsp Torbogenhaus und Marstall Blick von Osten in den Durchgang nbsp Torbogenhaus und Marstall Blick von der Schlossseite Westen nbsp Rentamt Blick von der Strassenseite nbsp Kleines TorhausHeutige Nutzung BearbeitenIm Schloss befinden sich heute ein Schlosshotel mit Restaurant und Cafe 6 der Sitz der Stadtverwaltung eine Rechtsanwaltskanzlei und eine Seifenmanufaktur die besichtigt werden kann 7 Seit 2004 ist das Kulturhistorische Museum im Torbogenhaus des Schlosses untergebracht 8 In der Alten Schmiede auf dem Schlossareal ist seit 2012 das Infozentrum Alte Schmiede eingerichtet Schwerpunkte sind die ehemals regional bedeutende Eisenerzverarbeitung sowie der Abbau von Basalt und Informationen zu Geotopen im Niddertal Exponate zu historischen Verkehrswegen Wirtschaftsgeschichte und zum Abbau der Rohstoffe werden prasentiert 9 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen Band II Folkhard Cremer Bearb Regierungsbezirk Darmstadt Deutscher Kunstverlag Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 S 339 Siegfried R C T Enders Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Abteilung Baudenkmale in Hessen Wetteraukreis I Hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1982 ISBN 3 528 06231 2 S 224 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 2 Auflage Wartberg Gudensberg Gleichen 1995 ISBN 3 86134 228 6 S 352 353 Georg Wilhelm Sante Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 4 Hessen Kroners Taschenausgabe Band 274 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1976 ISBN 3 520 27403 5 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 132 Reinhold Schneider Das Rentamt des Schlosses zu Gedern In Denkmalpflege und Kulturgeschichte 1 2013 S 28 32 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Gedern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Gedern Gemeinde Gedern Burgen Schlosser Herrenhauser In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Schloss und Schlossberg Geschichte der Vulkanstadt GedernEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 1995 S 352 Ein halbes Lehen ging dabei an den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg 21 Dezember 1922 in Wernigerode 4 Dezember 2001 in Bad Nauheim Sohn des letzten Stolberger Grafen Botho zu Stolberg Wernigerode Vgl Schlossgeschichte auf www vulkanstadt de Memento vom 18 September 2012 im Internet Archive Siehe dazu insb Schneider Das Rentamt des Schlosses zu Gedern 2013 Schlosshotel Gedern abgerufen am 30 Januar 2020 Seifensiederei Schloss Gedern abgerufen am 30 Januar 2020 Kulturhistorisches Museum Webseite der Stadt Gedern abgerufen am 30 Januar 2020 Infozentrum Alte Schmiede Webseite der Stadt Gedern abgerufen am 30 Januar 2020Burgen und Schlosser in Hessen im Wetteraukreis Alteburg Kohden Schloss Assenheim Burg Bauernheim Burg Berstadt Schloss Bingenheim Burg Bisses Burg Bracht Schloss Budingen Burg Burg Grafenrode Landgrafliches Schloss Butzbach Solmser Schloss Degenfeldsches Schloss Schloss Dorheim Echzeller Burg Burgstall Enzheim Burg Friedberg Schloss Gedern Gewannekuppel Burg Glauburg Burg Griedel Schloss Gunderrode Burgruine Hardeck Deutschordensschloss Kloppenheim Burg Konradsdorf Hofgut Leustadt Leonhardisches Schloss Burg Lindheim Burg Lissberg Burg Moritzstein Burg Munzenberg Lowsches Schloss Nieder Florstadt Burg Nieder Rosbach Schloss Nidda Schloss Ober Morlen Schloss Ockstadt Schloss Ortenberg Schloss Petterweil Schloss Philippseck Burg Rockenberg Burg Sodel Burg Staden Lowsches Schloss Staden Schloss Stammheim Lowsches Schloss Steinfurth Burg Stornfels Burgstall Ulfa Burg Vilbel Burg Wolfersheim Schloss Ziegenberg 50 423305 9 203174 Koordinaten 50 25 23 9 N 9 12 11 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Gedern amp oldid 223360570