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Ein Denkmal als Werk des Gedenkens wird auch als Denkmal im engeren Sinne bezeichnet Es ist im allgemeinen Sprachgebrauch laut Duden eine zum Gedachtnis an eine Person oder ein Ereignis errichtete grossere plastische Darstellung ein Monument 1 Denkmal fur Wilhelm I in Porta Westfalica Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Definition 2 1 Denkmale 2 2 Zweifelsfalle 2 3 Keine Denkmale 3 Diskussion 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Begriffsgeschichte des Wortes Denkmal geht auf Martin Luther zuruck bei dem es die Bedeutung Gedachtnisstutze hat Dabei wird der Ausdruck heterogen verstanden und muss von dem Denkmal im weiteren Sinne also dem Denkmal als Zeugnis vergangener Kulturgeschichte unterschieden werden Definition BearbeitenDenkmale Bearbeiten Denkmale als Werk des Gedenkens sind laut obiger Definition grossere plastische Objekte der Kunstgeschichte und damit dreidimensionale in der Regel kunstlerisch gestaltete Objekte geschaffen um an eine historische Personlichkeit oder ein geschichtliches Ereignis zu erinnern Denkmale als Erinnerungswerke gehoren zu den klassischen Genres von Baukunst und Bildhauerei wie die Pyramiden von Gizeh das Grabmal des Konfuzius oder auch Herrscherstatuen Solche bewusst als Werke des Gedenkens geschaffenen Objekte lassen sich folgendermassen einteilen thematisch Gedenkstatte Grabmal Kenotaph Ehrenmal Kriegerdenkmal Mahnmal Nationaldenkmal Kulturdenkmal baulich Mausoleum Triumphbogen Monument Statue Reiterstandbild Stele Bildstock Gebaude nbsp Volkerschlachtdenkmal nbsp Kenotaph in Whitehall nbsp Mahnmal gegen Krieg und Faschismus Wien nbsp Kants Kenotaph am Konigsberger DomDa ein solches Denkmal im engeren Sinne ein erhaltenes Kunst werk das fur eine fruhere Kultur Zeugnis ablegt 1 sein kann kann es amtlicherseits als Kulturdenkmal eingestuft werden Seine Eigenschaft als Gedenkensobjekt hangt davon jedoch nicht ab Oft wurde fur solcherart Objekte der Begriff Kunstdenkmal verwendet wie beispielsweise in der 1893 begonnenen Schriftreihe Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen oder auch 1934 im sachsischen Gesetz zum Schutze von Kunst Kultur und Naturdenkmalen Zweifelsfalle Bearbeiten nbsp Blaustein Monument unter dem Steinbruch der Stonehenge SteineOb Mahnmal zu Denkmal synonym genutzt wird 2 oder abgegrenzt werden muss 3 wird unterschiedlich gesehen Gedenksteine und Grabmaler sind laut obiger Definition immer dann als Denkmal anzunehmen wenn sie kunstlerisch bearbeitet wurden Wenn die Steine jedoch lediglich mit einer einfachen Inschrift versehen wurden oder dort eine Inschriftenplatte angebracht wurde dann sind sie wie eine Gedenktafel zwar ein Werk des Gedenkens jedoch nach obiger Definition kein Denkmal Keine Denkmale Bearbeiten Keine Denkmale in diesem Sinne sind Werke des Gedenkens die nicht grossere plastische Darstellung en sind Dazu gehort die Gedenktafel die eigentlich ein Hinweisschild ist Eine besondere Form einer solchen Gedenktafel ist der im Boden eingelassene Stolperstein Keine Denkmale in diesem Sinne sind auch Museen sowie Gedenkzimmer die sich monografisch einem Kunstler widmen Weitere Objekte die zwar Werke des Gedenkens sind aber keine Denkmale finden sich in der Kategorie Werk Gedenken nbsp Kein Denkmal Stolperstein nbsp Kein Denkmal Gedenkmunze zum 200 Geburtstag des Dichters Eduard Morike nbsp Kaisereiche in Wuppertal nbsp Gedenksteine fur auf Juist gestorbene HeimatvertriebeneDiskussion BearbeitenWahrend Denkmaler ursprunglich an Ereignisse im Rahmen einer Botschaft erinnern konnen werden sie spater selbst historisch Der Historiker Reinhart Koselleck schrieb Jede Selbstaussage eines Denkmals setzt Grenzen innerhalb derer seine Rezeption freigegeben wird Sie sind nicht beliebig ausdehnbar Entweder kann die Botschaft eines Denkmals rituell wiederholt werden oder das Denkmal wird soweit moglich umgewidmet sonst gesturzt oder vergessen Die sinnlichen Spuren der Erinnerung die ein Denkmal enthalt und die Wege seiner Rezeption laufen auseinander Die Empfangsbereitschaft der Betrachter kann politisch und religios aufgeladen bleiben oder verloschen Zuruck bleibt aufgrund seiner Selbstaussage die asthetische Qualitat des Denkmals Soren Philipps schlussfolgerte daraus Bei materiellen Uberresten rein asthetischer Funktion befindet man sich also in der Geschichte statt im lebendigen Gedachtnis 4 Im Kontext der Wende in der DDR wurden dort vielfach Denkmaler und andere Erinnerungen in Frage gestellt oder entfernt Bisweilen wurden sie Teil einer Kunstinstallation 5 Siehe auch BearbeitenGedenksauleLiteratur BearbeitenReinhard Alings Monument und Nation das Bild vom Nationalstaat im Medium Denkmal zum Verhaltnis von Nation und Staat im deutschen Kaiserreich 1871 1918 In Beitrage zur Kommunikationsgeschichte Band 4 de Gruyter Berlin u a 1996 ISBN 3 11 014985 0 Zugleich Dissertation an der FU Berlin 1994 Erich und Hildegard Bulitta Geschichte erleben Kriegsgraberstatte und Kriederdenkmal als ausserschulischer Lernort Munchen 2014 Michael Diers Hrsg Mo nu mente Formen und Funktionen ephemerer Denkmaler Berlin 1993 S 179 189 Thomas von der Dunk Das deutsche Denkmal Eine Geschichte in Bronze und Stein vom Hochmittelalter bis zum Barock Koln 1999 Beate Eckstein Im offentlichen Auftrag Architektur und Denkmalsplastik der 1920er bis 1950er Jahre Hamburg 2005 Roger Fornoff Mythen aus Stein Nationale Monumente als Medien kollektiver Identitatsfindung im 19 und 20 Jahrhundert In Jurgen Plohn Hrsg Sofioter Perspektiven auf Deutschland und Europa Berlin 2006 ISBN 3 8258 9498 3 S 41 68 Brigitte Hausmann Duell mit der Verdrangung Denkmaler fur die Opfer des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland 1980 bis 1990 Munster 1997 Ekkehard Mai Gisela Schmirber Hrsg Denkmal Zeichen Monument Skulptur und Offentlicher Raum heute Munchen 1989 Manfred Hettling Jorg Echternkamp Hrsg Gefallenengedenken im globalen Vergleich Nationale Tradition politische Legitimation und Individualisierung der Erinnerung Munchen 2013 ISBN 978 3 486 71627 6 Biljana Menkovic Politische Gedenkkultur Denkmaler die Visualisierung politischer Macht im offentlichen Raum Wien 1998 Hans Ernst Mittig Volker Plagemann Hrsg Denkmaler im 19 Jahrhundert Deutung und Kritik Studien zur Kunst des 19 Jahrhunderts Band 20 Munchen 1972 Helmut Scharf Kleine Kunstgeschichte des deutschen Denkmals Darmstadt 1984 ISBN 3 534 09548 0 Helmut Scharf Zum Stolze der Nation Deutsche Denkmaler des 19 Jahrhunderts Dortmund 1983 ISBN 3 88379 375 2 Ulrich Schlie Die Nation erinnert sich die Denkmaler der Deutschen Beck sche Reihe Bd 1469 Beck Munchen 2002 Peter Springer Denkmaler der Avantgarde In Wallraf Richartz Jahrbuch 1988 Rhetorik der Standhaftigkeit Monument und Sockel nach dem Ende des Traditionellen Denkmals Sonderdruck aus dem Wallraf Richartz Jahrbuch XLVIII XLIX Koln 1988 S 365 408 Hans Georg Stavginski Das Holocaust Denkmal der Streit um das Denkmal fur die ermordeten Juden Europas in Berlin 1988 1999 Paderborn u a Schoningh 2002 Eduard Trier Das Denkmal ist tot es lebe das Denkmal Vorstellung einiger Denkmale der 80er Jahre In Jutta Schuchard Hrsg Verganglichkeit und Denkmal Beitrage zur Sepulkralkultur Bonn 1985 S 165 168 James E Young Hrsg Mahnmale des Holocausts Motive Rituale und Statten des Gedenkens Munchen 1994 James E Young Formen des Erinnerns Gedenkstatten des Holocausts Wien 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Denkmaler Sammlung von Bildern nbsp Wikiquote Denkmal Zitate Dossier Zeitgenossische Denkmalkonzepte in Deutschland Memento vom 8 Januar 2015 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Denkmal das In Duden abgerufen am 3 Oktober 2012 Stefan Krankenhagen Auschwitz darstellen Asthetische Positionen zwischen Adorno Spielberg und Walser Beitrage zur Geschichtskultur Bd 23 Bohlau Koln u a 2001 S 235 Z B die Moglichkeit das Mahnmal uber die raumliche Nahe zu einem historischen Ort zu fassen Angelika Gausmann Iris Schaferjohann Bursian Das vergessene Mahnmal Josef Glahes Kunst als Mittel der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus im Burener Land 1949 1974 In Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde 1993 Nr 71 Munster S 121 138 hier S 122 Soren Philipps Hildesheimer Gedachtnisorte eine Lokalstudie zum kollektiven Gedachtnis von der Kaiserzeit bis heute Weissensee Verlag 2002 Seite 38 Frank Pergande Wie schutzenwert sind kommunistische Denkmaler Lenins Kopf und Emils Panzer In faz net 18 Januar 2018 abgerufen am 16 Februar 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4011453 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Denkmal Gedenken amp oldid 236949778 Zweifelsfalle