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Reiz von Breuberg war ein im Odenwald und der Wetterau begutertes Dynastengeschlecht das von den Herren Reiz von Lutzelbach aus Hochst im Odenwald abstammte und im Jahre 1323 im Mannesstamm ausstarb Wappen der Dynasten von Breuberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Breuberger Grabplatten 3 Bekannte Mitglieder des Geschlechts 4 Stammtafel 5 Wappen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenUm das Jahr 1050 loste sich die Zent Hochst im Odenwald von der Mark Umstadt welche bereits ca 755 von der Reichsabtei Fulda errichtet worden war und die Fuldaer Abte setzten dort die edelfreien Herren Reiz von Lutzelbach als Vogte ein Ludwig von Luetzlebach wird urkundlich 1115 1 erwahnt Wiknand von Luetzelbach der Grossvater des ersten Breubergers Konrad Reiz von Lutzelbach 1160 2 erstmals und dessen Sohn Konrad erneut in 1189 3 Ihre Stammburg wurde bisher in der Nahe der Lutzelbacher Evangelischen Kirche vermutet 2001 wurde beim Ausheben von Leitungsgraben auf dem Lutzelbacher Friedhof ein starkes Fundament gefunden mutmasslich ein Bergfried was diese Vermutung archaologisch stutzt Burg Lutzelbach 4 nbsp Burg Breuberg Kupferstich nach dem Original von MerianKonrad I und seine Nachkommen erbauten um 1200 die gleichnamige Burg Breuberg und benannten sich fortan nach ihr Durch die Heirat seines Sohnes Eberhard I Reiz von Breuberg mit Mechtild Elisabeth einer der Erbtochter des Landvogts Gerlach II von Budingen im Jahre 1239 verlagerten sich Macht Besitz und Interessen auch in die Wetterau wo die Breuberger Konrad II Erbauer der Burg Frankenstein Arrois Gerlach und Eberhard III nacheinander das Amt des Landvogtes der Wetterau innehatten Sie fanden im Kloster Konradsdorf bei Ortenberg ihre letzte Ruhestatte Unter Gerlach 1245 1306 und dessen Sohn Eberhard III erreichte das Geschlecht seine Blutezeit mit der grossten territorialen Ausdehnung Macht und Besitz Unter Konig Rudolf von Habsburg konnte der Besitz der Breuberger zusatzlich zum ursprunglichen Budinger Besitz 1282 um das Gericht Selbold und die Munze Gelnhausen und 1297 um die Reichsstadt Mosbach am Neckar die Munze Schwabisch Hall sowie Koppern Bergen und Oberrad als Reichslehen erweitert werden Hohepunkt dieser Machterweiterung war 1282 der Erwerb der Frankfurter Burg Saalhof als Reichslehen Pfandlehen von Konig Rudolf I Konig Ludwig der Bayer bestatigte Eberhard III von Breuberg im Jahre 1317 die Belehnung mit der Ortschaft Grundau und dem Saalhof mit den dazugehorigen Fischerei und Schifffahrtsrechten Breuberger Grabplatten Bearbeiten nbsp Grabplatte des Gerlach von Breuberg ca 1245 1306 nbsp Grabplatten des Eberhard III von Breuberg seiner Frau Mechthild geb von Waldeck und deren Sohn Gerlach in der Burg Breuberg nbsp Grabplatte der Agnes von Breuberg verh Grafin von Erbach 1304 Mit Eberhard III der auch bis etwa 1322 als Wetterauer Reichslandvogt eine wichtige Rolle in der Reichspolitik spielte starb die altere Linie des Geschlechts im Jahre 1323 aus Eberhards Tochter und Erbinnen waren Elisabeth seit 1321 verheiratet mit Graf Rudolf IV von Wertheim 1306 1355 und Luckarde Lukardis Lutgard vor 1317 nach 1365 seit 1328 verheiratet mit Gottfried V von Eppstein 1339 5 Die Herrschaft Breuberg im nordlichen Odenwald bestand als kondominaler Besitz weiter bis 1806 Das Grafenhaus Erbach und das Furstenhaus Lowenstein Wertheim fuhren die Bezeichnung Herr zu Breuberg in ihrer Titulatur und das Breuberger Wappen in Silber zwei rote Balken in ihren grossen Wappen Die bis heute existierenden im Mannesstamm direkten Nachkommen des Geschlechts sind die Reichsfreiherren von und zu Frankenstein durch Konrad I von Breuberg der den Namen Frankenstein nach dem Bau seiner gleichnamigen Festung um 1252 annahm Bekannte Mitglieder des Geschlechts BearbeitenConrad I Reiz von Breuberg erster Namenstrager und vermutlicher Erbauer der Burg Breuberg Konrad II Reiz von Breuberg 1292 als Konrad I von Frankenstein erster Namenstrager und Erbauer der Burg Frankenstein Gerlach von Breuberg um 1245 1306 Landvogt in der Wetterau und Landfriedenshauptmann und Stellvertreter des Konigs in Thuringen Eberhard III von Breuberg 1323 Landvogt in der WetterauStammtafel BearbeitenConradus Reis de Lucelenbach Wiknand von Lutzelbach 1160 Albrecht von Lutzelbach 1180 Konrad Reiz von Lutzelbach 1178 1209 Konrad I Reiz von Breuberg 1242 Agnes von Jagesberg Ebersberg 1279 Eberhard I Reiz von Breuberg 1286 Elisabeth von Budingen 1274 Gerlach von Breuberg um 1245 1306 Landvogt der Wetterau und Reichsvikar von Thuringen Lukardis Eberhard III von Breuberg 1323 Mechthild Grafin von Waldeck um 1287 nach 1340 Gerlach Elisabeth 1358 1321 Graf Rudolf IV von Wertheim 1305 1354 Lukard Lutgard I 1326 Konrad VI von Weinsberg 1328 II 1328 Gottfried V von Eppstein Agnes 10 Juli 1302 1323 Eberhard V Schenk von Erbach zu Erbach vor 1277 vor 1303 Burg Kleinsteinbach Arrois von Breuberg nach 1324 Gisela von Falkenstein 1314 Kunigunde Chuntzinne 1358 vor 1324 Konrad V von Trimberg Mechthild 1317 1329 Nonne Eberhard II von Breuberg Kanoniker in Mainz Sigebodo von Breuberg vor 1246 Domkapitular zu Wurzburg Konrad II Reiz von Breuberg gleichzeitig Konrad I von Frankenstein 1264 Elisabeth von WeiterstadtWappen BearbeitenDie Herren von Breuberg anderten mehrmals ihr Wappen In alten Siegeln erscheinen zuerst ein im gespaltenen Schild rechts in Rot ein goldener blaubekronter und bezungter Lowe links in Silber und Blau gerautet ursprunglich das Wappen der Herren von Lutzelbach Spater im 13 Jahrhundert wurde wohl das Wappen der Budinger als deren Haupterben und Rechtsnachfolger ubernommen ein Schild mit 2 roten Balken in Silber Eine letzte Anderung erfolgte durch Konrad II Reiz von Breuberg in Folge der Erbauung der Burg Frankenstein und Inbesitznahme der Herrschaft Franckenstein mit einer auf Gold schraggestellten roten Streitaxt nbsp Wappen der Herren von Lutzelbach Breuberg nbsp Breuberger Siegel im Laufe der Zeit nbsp Siegel des Johannes von Breuberg um 1291 nbsp Wappen der Herren von Breuberg um 1290 1350 nbsp Stammwappen in Siebmachers Wappenbuch nbsp Wappen der Herren von Frankenstein nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen zu Erbach als mitregierende Herren zu Breuberg in der Herrschaft Breuberg Feld 2 und 3 nbsp Gemehrtes Wappen der Fursten zu Lowenstein Wertheim Rosenstein als mitregierende Herren zu Breuberg in der Herrschaft Breuberg Feld 4 Einzelnachweise Bearbeiten Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern herausgegeben von Prof Dr Ernst Heinrich Kpeschke Dritter Band Seite 321 Leipzig Verlag von Friedrich Voigt 1861 M Stimmlng Mainzer Urk Buch I 1932 Nr 586 und 6 5 Valentin Ferdinand Gudenus Codex Diplomaticvs Exhibens Anecdota Ab Anno DCCCLXXXI Ad MCCC Mogvntiaca Ivs Germanicvm Et S R I Historiam Illvstrantia Gottingen 1743 S 293f Nr 106 Thomas Steinmetz Burgen im Odenwald Verlag Ellen Schmid Brensbach 1998 ISBN 3 931529 02 9 S 44 Holger Goldner Stammburg der Breuberger entdeckt In hessenARCHAOLOGIE 2001 S 139 Stormer Wilhelm Stadt und Amt Homburg Main im politischen Kalkul der Wittelsbacher der Luxemburger und der Wertheimer in Homburg am Main 1200 Jahre Hohenburg 880 Jahr Kallmuth Weinbau 550 Jahre Stadt Homburg Hrsg Markt Triefenstein Wurzburg 1981 Seite 37Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Schirrmacher Breuberg Gerlach von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 320 Wolfgang Blasing Gerlach von Breuberg Eine Studie zum Verhaltnis von Konigtum und Edelfreiheit nach dem Interregnum Breuberg Bund e V Historische Vereinigung zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften Beitrage zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwaldes Grafschaft Erbach Herrschaft Breuberg Herrschaft Frankisch Crumbach 2 Auflage unveranderter Neudruck der Ausgabe von 1958 Marburg 1987 ISBN 3 7708 0867 3 Eigenbrodt Karl Christian Urkundliche Nachrichten von den Dynasten von Breuberg im Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Vol 1 Darmstadt 1837 http archive org stream archivfurhessisc01hist page n485 mode 2up Genealogisches Handbuch des Adels Band 27 Freiherrliche Hauser A IV CA Starke Verlag Genealogisches Handbuch des Adels Band 61 1975 Adelslexikon Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Verlag Degener Hellmuth Gensicke Untersuchungen zur Genealogie und Besitzgeschichte der Herren von Eschollbrucken Weiterstadt Lutzelbach Breuberg und Frankenstein Wolfgang Weissgerber Die Herren von Frankenstein und ihre Frauen Landschaften Personen Geschichten Schlapp Darmstadt Eberstadt 2002 ISBN 3 87704 050 0 Weblinks BearbeitenH Simon Die Geschichte des reichsstandischen Hauses Ysenburg und Budingen Zweiter Band Die Ysenburg und Budingen sche Hausgeschichte Heinrich Ludwig Bronner s Verlag Frankfurt Main 1865 S 54 67 bei Google Books Burg Breuberg Buchonia Spates Mittelalter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breuberg Adelsgeschlecht amp oldid 238722577