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Valentin Ferdinand Freiherr von Gudenus 19 Juni 1679 in Mainz 9 Marz 1758 in Wetzlar war ein deutscher Jurist und Historiker Gudenus stammte aus einer ursprunglich in Hessen ansassigen Familie Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Werke 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksHerkunft BearbeitenDas aus den Niederlanden stammende 1553 in Utrecht nachgewiesene Geschlecht erhielt 1586 nach Ubersiedlung nach Deutschland ein kaiserliches Bestatigungsdiplom des althergebrachten Adels Sein Grossvater Moritz Gudenus war ehemals evangelisch reformierter Predikant in Abterode Als dieser 1630 in den weltlichen Dienst des Kurfursten von Mainz Anselm Casimir Wambolt von Umstadt eintrat war er zum Katholizismus ubergetreten Seine Eltern waren der kurfurstlich mainzische Hofrat Leibmedicus und Professors Urban Ferdinand Gudenus 1634 1699 und dessen Ehefrau Lotharia Mechtildis Elisabeth von Birkig die Tochter des in spanischen Diensten stehenden Oberst Matthias vin Birkig und der Anna von Laubenberg Sein Bruder Christoph 1676 1712 folgte dem Vater als Dr med sowie kurmainzer Hofrat Leibmedikus und Professor der Medizin in Mainz Leben BearbeitenValentin F Gudenus erhielt am 11 Januar 1746 in Wien ein Reichsfreiherrendiplom 1 nachdem er bereits 1732 und 1745 eine Bestatigung des Reichsfreiherrenstandes erhalten hatte 2 Johann Leopold von Gudenus 1676 1713 Weihbischof von Worms und Christoph Ignaz von Gudenus 1674 1747 Mainzer Weihbischof in Erfurt waren seine Cousins Er studierte zunachst in Mainz Rechtswissenschaften legte einen Abschluss ab um anschliessend in Erfurt Turin und Mailand weiter zu studieren Nachdem er anschliessend Italien und Frankreich ausgiebig bereist hatte Kavalierstour 3 wurde er zunachst am Reichskammergericht in Wetzlar angestellt 1706 wurde er Hof und Regierungsrat der Markgrafen von Baden Baden Das Amt ubte er bis 1713 aus 1718 wurde er kurmainzischer Hof und Revisionsrat 1722 wurde er von den katholischen Standen des frankischen Kreises als Assessor am Reichskammergericht in Wetzlar prasentiert und ubte diese Funktion von 1724 bis zu seinem Lebensende aus Familie BearbeitenGudenus war mehrfach verheiratet Zunachst heiratete er 1706 Maria Katharina Theresia von Wachtendunck 1737 eine Tochter des Johann Gottfried von Wachtendunck und der Eva von Hudde Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1739 Friederike Juliane vom Holtz zu Alfdorf 1695 1740 eine Tochter des Eberhard Friedrich vom Holtz zu Alfdorf brandenburg kulmbacher Rat und Landeshauptmann zu Neustadt Aisch und der Luise Isabella von Wollmershausen Nach ihrem plotzliche Tod heiratete er 1740 Auguste Sophie Charlotter v Elster 1709 1767 eine Tochter des kaiserlichen Generalmajors und Generalfeldquartiermeisters Freiherr Albrecht von Elster n und Ederheim 1721 und der Freiin Eleonore Polyxene Leutrum von Ertingen Er hatte drei Kinder die aber alle fruh verstarben deshalb adoptierte er seinen Neffen und kurmainzerischen GFM Leutnant und Geheimen Rat sowie Vizegouverneur der Festung Mainz Philipp Franz von Gudenus 1710 1783 Werke Bearbeiten nbsp Exlibris des Freiherrn Valentin Ferdinand von Gudenus 1732 Gudenus hatte von jeher starkes historisches Interesse gezeigt Insbesondere wahrend seiner letzten Tatigkeit am Reichskammergericht wirkte sich das in umfangreichen Publikationen aus Seit 1716 hatte er die Neuherausgabe der zuerst 1604 erschienenen Mainzer Geschichte des Nicolaus Serarius durch Georg Christian Joannis gefordert nachdem er durch eine Buchhandleranzeige von Joannis Vorhaben erfahren hatte Zudem unterstutzte er Joannis bei weiteren Editions und Publikationsvorhaben Spatestens 1724 uberwarf er sich jedoch mit dem Vielschreiber Joannis weil ihm dessen Arbeitsweise zu oberflachlich erschien 4 Er nahm nun selbst die Herausgabe des von ihm gesammelten Materials in die Hande Zu seinem Hauptwerk wurde ein monumentales in funf Banden in Gottingen Frankfurt am Main und Leipzig erschienenes Urkundenbuch zur kurmainzischen Geschichte Band 5 wurde posthum von Heinrich Wilhelm Anton Buri herausgegeben Es stellt eine der vollstandigsten und reichhaltigsten Sammlungen zur deutschen Reichsverfassungsgeschichte 5 dar Der aussergewohnliche Wert des Werkes zur Geschichte des Kurfursten und Reichserzkanzlers von Mainz im Allgemeinen sowie zur Geschichte des Mainzer Erzstiftes im Besonderen liegt einerseits darin begrundet dass Gudenus viele zu seiner Zeit noch erhaltene Dokumente abdrucken konnte die in den Kriegswirren des 18 bis 20 Jahrhunderts oder durch Zerstreuung der Mainzer Archive verloren gingen Nur durch Gudenus Edition wurden diese fur das Gedachtnis damit das Wissen der Menschheit bewahrt Andererseits ist das Werk wissenschaftsgeschichtlich von aussergewohnlichem Wert Es wirkte vorbildlich auf die Herausgeber der Monumenta Germaniae Historica im 19 Jahrhundert und hat einen festen Platz in der Entwicklung der modernen Diplomatik und vor allem der Editionswissenschaften Hauptwerk Codex Diplomaticvs Exhibens Anecdota Ab Anno DCCCLXXXI Ad MCCC Mogvntiaca Ivs Germanicvm Et S R I Historiam Illvstrantia Ex Latebris In Lvcem Protraxit Notasqve Addidit Valent Ferd De Gvdenvs Immed Ord Eqvestris Imp Camerae Imperialis Assessor Goettingae Francofurti Lipsiae 1743 1768 Digitalisate Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Titel und Verleger variieren in den einzelnen Banden Weitere Werke Sylloge I variorum diplomatariorum monumentorumque veterum ineditorum adhuc et res Germanicas in primis vero Moguntinas illustrantium Quae post diram plurium seculorum inclusionem atque nunc tandem libertate plenaria ad quam avidissime anhelant donare decrevit Andrea amp Hort Francofurti ad Moenum Ffm 1724 28 Digitalisat Vncialaevm Selectvm Wetzlariense Das ist Genaue Recensir und Beschreibung Eines gesammleten Vorraths ausserlesener Cabinets Thaler An der Zahl 784 Stu ck Wobey zugleich ihrer iedem per distinctas Classes amp Gradvs die ienige Rang Stell angewiesen ist welche ihme gebu hret Nebst einem Anhang von 92 andern Mu ntzen und Medaillen Collegit descripsit Notisque sparsim illustravit Valent Ferdin de Gvdenvs Eq Imp immed Circuli Rhen sup Camerae Imperialis Assessor Nicolaus Ludwig Winckler Wetzlar 1734Einzelnachweise Bearbeiten Kneschke Adels Lexicon Bd 4 S 86 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe Limburg an der Lahn 1978 S 309 Hofmann Gudenus Sp 961 Im Vorwort des ersten Bandes seines Hauptwerkes Cod dipl mog berichtet Gudenus uber sein Verhaltnis zu Joannis Gerlich Landeskunde S 24Literatur BearbeitenKarl Georg Bockenheimer Gudenus Valentin Ferdinand Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 87 Peter Fuchs Gudenus Valentin Ferdinand Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 250 f Digitalisat Alois Gerlich Geschichtliche Landeskunde des Mittelalters Genese und Probleme Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 06743 6 Hanns Hubert Hofmann Art Gudenus Valentin Ferdinand Frh von In Biographisches Worterbuch zur deutschen Geschichte Begr v Hellmuth Rossler u Gunther Franz 2 vollig neubearb u stark erw Aufl bearb von Karl Bosl Gunther Franz u Hanns Hubert Hofmann Gen Liz ausg Weltbild Augsburg 1995 Bd 1 Sp 961f ISBN 3 89350 708 6 Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 4 Friedrich Voigt Leipzig 1863 S 86fWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Valentin Ferdinand von Gudenus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Valentin Ferdinand von Gudenus in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 116908912 lobid OGND AKS LCCN n93062781 VIAF 52453713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gudenus Valentin Ferdinand vonALTERNATIVNAMEN Gudenus Valentin Ferdinand Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und HistorikerGEBURTSDATUM 19 Juni 1679GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 9 Marz 1758STERBEORT Wetzlar Abgerufen 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