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Die Markgrafschaft Baden Baden war ein fruhneuzeitliches sudwestdeutsches Territorium innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Sie entstand 1535 zusammen mit der Markgrafschaft Baden Durlach durch Erbteilung aus der Markgrafschaft Baden Neben dem Kerngebiet am mittleren Oberrhein um die Residenzstadt Baden gehorten ihr auch Herrschaften an Mosel und Nahe an Karte der Markgrafschaft Baden BadenRastatt die Residenz der Markgrafschaft im 18 JahrhundertWahrend sich in Baden Durlach der Protestantismus durchsetzte war Baden Baden ab dem Dreissigjahrigen Krieg katholisch Nach der Totalzerstorung des Landes im Pfalzischen Erbfolgekrieg verlegte Ludwig Wilhelm der Turkenlouis die Residenz nach Rastatt und baute mit dem Rastatter Schloss die erste Barockresidenz am Oberrhein Unter der Regentschaft seiner Witwe Sibylla Augusta entstanden weitere barocke Baudenkmaler Nach dem Tod ihres Sohnes August Georg fiel Baden Baden 1771 durch Erbvertrag an Baden Durlach Inhaltsverzeichnis 1 Territorium 1 1 Kerngebiet um Rastatt und Baden Baden 1 2 Weitere oberrheinische Herrschaften 1 3 Grafschaft Sponheim 1 4 Weitere linksrheinische Herrschaften 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 In enger Verbindung mit Bayern 2 3 Oberbadische Okkupation 2 4 Dreissigjahriger Krieg 2 5 Die Zeit des Turkenlouis 2 6 Absolutismus und Barock in Rastatt 2 7 Badische Wiedervereinigung 3 Religion 3 1 Erste Rekatholisierung 3 2 Ruckkehr zum Protestantismus 3 3 Zweite Rekatholisierung 3 4 Barocke Frommigkeit 3 5 Judentum 4 Wirtschafts und Sozialgeschichte 4 1 Sozialstruktur 4 2 Wirtschaft 4 3 Munzen und Geldwirtschaft 4 4 Masse und Gewichte 4 5 Kriege und Naturkatastrophen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseTerritorium Bearbeiten nbsp Ruine Hohenbaden oberhalb von Baden Baden das alte Schloss Stammsitz des Hauses Baden nbsp Burg Kastellaun in der hinteren Grafschaft Sponheim Residenz und Sterbeort von Eduard Fortunat nbsp Burg Grafenstein bei Rodalben Zentrum der Herrschaft GrafensteinDie Markgrafschaft Baden Baden bestand aus einem rechtsrheinischen Kerngebiet am mittleren Oberrhein um die Stadte Baden und Rastatt sowie aus weiteren Landereien am Oberrhein und links des Rheins Sie gehorte daher sowohl dem Schwabischen als auch dem Oberrheinischen Reichskreis an Kerngebiet um Rastatt und Baden Baden Bearbeiten Das Kerngebiet reichte von Ettlingen bis Steinbach Im Norden wurde es von der Markgrafschaft Baden Durlach im Westen vom Rhein im Osten vom Herzogtum Wurttemberg und im Suden vom Hanauer Land begrenzt Weitere einflussreiche Nachbarn waren die Kurpfalz das Hochstift Speyer und die Freie Reichsstadt Strassburg Residenz und Hauptort war bis 1705 Baden und danach Rastatt Amtsstadte von denen aus jeweils mehrere Dorfer verwaltet wurden waren Ettlingen Kuppenheim Steinbach und Stollhofen Auch die elsassischen Orte Seltz und Beinheim gehorten zu Baden Baden Malsch war zunachst wurttembergisch und wurde erst 1603 badisch Illingen gehorte als Exklave zum Hochstift Speyer war aber ganz von baden badischem Gebiet umschlossen Faktisch zu Baden Baden gehorte bis 1660 auch die formal selbststandige Grafschaft Eberstein die das mittlere Murgtal umfasste und deren Hauptort Gernsbach war Nach dem Aussterben der Ebersteiner 1660 teilte sich Baden Baden die Herrschaft mit dem Hochstift Speyer 1688 wurde das Kerngebiet nach Suden um Buhl erweitert das im Laufe des 18 Jahrhunderts anstelle von Steinbach Amtsstadt wurde In dieser Zeit ging auch das Amt Kuppenheim auf Rastatt uber Weitere oberrheinische Herrschaften Bearbeiten Baden Baden teilte sich die Herrschaft uber Lahr Mahlberg bis 1629 mit Nassau Saarbrucken Danach kam Lahr ganz zu Nassau Saarbrucken wahrend Mahlberg mit Kippenheim und Friesenheim in den alleinigen Besitz Baden Badens uberging 1693 erwarb Markgraf Ludwig Wilhelm die Burg Staufenberg bei Durbach Nachdem die Franzosen die Festung Kehl geraumt hatten sprach Kaiser Leopold diese 1698 den Markgrafen von Baden Baden zu 1701 erhielt Baden Baden ausserdem die Rechte an der Landvogtei Offenburg zu Lehen Kohnle 1 Grafschaft Sponheim Bearbeiten An Mosel und Nahe sowie im Hunsruck teilte sich Baden Baden die Landesherrschaft uber die vordere und die hintere Grafschaft Sponheim mit der Kurpfalz und kurpfalzischen Nebenlinien Die hintere Grafschaft umfasste Teile der heutigen Landkreise Bernkastel Wittlich und Birkenfeld mit den Amtsstadten Birkenfeld Allenbach Dill Herrstein Winterburg Kastellaun und Trarbach Die vordere Grafschaft lag im Hunsruck und an der Nahe und reichte bis ins spatere Rheinhessen Die wichtigsten Stadte waren Kirchberg Gemunden Kreuznach und Sprendlingen Kohnle 2 Weitere linksrheinische Herrschaften Bearbeiten Im heutigen franzosisch luxemburgischen Grenzgebiet herrschten die Markgrafen von Baden uber Rodemachern Useldingen und Hespringen Kohnle 3 Im Pfalzerwald besassen sie die Herrschaft Grafenstein 1 die sie sich bis 1557 mit den Leiningern teilten Nachdem Burg Grafenstein 1635 zerstort wurde verlegten die Markgrafen die Verwaltung nach Rodalben Geschichte BearbeitenDie durch Landesteilung 1535 entstandene Markgrafschaft Baden Baden war im 16 Jahrhundert stark vom Haus Bayern beeinflusst Zwischen 1594 und 1622 stand sie unter Zwangsverwaltung des Markgrafen von Baden Durlach Vom Dreissigjahrigen Krieg und vom Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde sie stark in Mitleidenschaft gezogen Die wohlhabenden Landesfursten Ludwig Wilhelm und Sibylla Augusta pflegten wahrend der Zeit des Barock eine aufwandige Hofhaltung und errichteten zahlreiche reprasentative Profan und Sakralbauten Nach dem Tod von August Georg ging die Markgrafschaft 1771 in den Besitz von Karl Friedrich von Baden Durlach uber Entstehung Bearbeiten nbsp Bernhard III von Baden Regent von 1535 bis 1536 und Namensgeber der bernhardinischen Linie des Hauses BadenDie Markgrafschaft Baden Baden entstand durch zwei Landesteilungen aus der Markgrafschaft Baden Um 1500 regierte Markgraf Christoph von Baden uber ein zersplittertes aber ungeteiltes Territorium das sich aus einem Gebiet um die Residenzstadt Baden aus Herrschaften am sudlichen Oberrhein und aus linksrheinischen Landereien zusammensetzte Um eine Teilung zu vermeiden beabsichtigte er seinen Sohn Philipp als Alleinerben einzusetzen Dessen alterer Bruder Bernhard erkannte dieses Testament seines Vaters aber nicht an und wurde zur Strafe an den burgundischen Hof verbannt Auch Philipps jungerer Bruder Ernst lehnte sich auf indem er seinen Schwiegervater den Markgrafen Friedrich von Brandenburg Ansbach gegen die von seinem Vater geplante Nachfolgeregelung aufbrachte Christoph gab schliesslich nach und stimmte 1515 einer Dreiteilung des Territoriums zu Bernhard erhielt die linksrheinischen Gebiete Philipp das Kernland um die Stadt Baden und Ernst den Landesteil am sudlichen Oberrhein Kohnle 4 Als Philipp 1533 ohne mannliche Nachkommen starb beabsichtigten Bernhard und Ernst zunachst das Kernland gemeinschaftlich zu regieren Bald hatten sie sich aber zerstritten und entschlossen sich es unter sich aufzuteilen Bernhard legte die Grenzlinie fest die im Wesentlichen entlang des Flusses Alb verlief und Ernst wahlte seinen Teil er entschied sich fur das Gebiet nordlich der Alb Die Anteile die die Bruder bereits 1515 erhalten hatten blieben von dieser Transaktion unberuhrt Nach der neuerlichen Erbteilung regierte Bernhard also uber die linksrheinischen Gebiete sowie uber den sudlich der Alb gelegenen Teil des Kernlandes Ernst verlegte seine Residenz nach Pforzheim und bezeichnete sich fortan als Markgraf von Baden Pforzheim wahrend Bernhard in Baden blieb und sich Markgraf von Baden Baden nannte Uber die Einzelheiten der Teilung verhandelten die Bruder weiter und erzielten erst Ende 1536 unter kurpfalzischer Vermittlung Einigkeit die sie in einem in Heidelberg geschlossenen Vertrag dokumentierten Kohnle 5 Die Nachfahren Bernhards die fortan und bis 1771 die somit entstandene Markgrafschaft Baden Baden regierten bezeichnet man auch als die bernhardinische Linie des Hauses Baden In enger Verbindung mit Bayern Bearbeiten nbsp Das Neue Schloss in Baden Baden Residenz bis 1705Als Bernhard 1536 starb war sein Sohn Philibert im Sauglingsalter und sein Sohn Christoph noch nicht geboren Ernst beanspruchte Bernhards Erbe fur sich und versuchte seinen Anspruch vor dem Reichskammergericht in Speyer einzuklagen unterlag aber gegen Bernhards Witwe Franziska und Philipps Tochter Jakobaa die sich fur eine Vormundschaftsregierung einsetzten Als Vormunde wurden Johann II von Simmern Wilhelm IV von Eberstein und Wilhelm IV von Bayern der Mann Jakobaas und Schopfer des Reinheitsgebotes bestellt Kohnle 6 Als Statthalter in Baden Baden amtierte Heinrich Freiherr von Fleckenstein Philibert wuchs in Munchen auf und ubernahm 1556 im Alter von 20 Jahren die Regierung 1557 heiratete er die vier Jahre altere Mechthild von Bayern die er von Kind an kannte In Ungarn kampfte er gegen die Osmanen und in Frankreich gegen die Hugenotten Dabei kam er 1569 um sein Sohn Philipp war damals erst zehn Jahre alt Philipps Vormund wurde Albrecht V von Bayern Er liess ihn in Ingolstadt von Jesuiten im Geist der Gegenreformation erziehen und installierte ihn schon 1571 im Alter von zwolf Jahren als Regent in Baden Baden Uber seinen ab 1570 im Amt befindlichen Statthalter Otto Heinrich von Schwarzenberg ubte Albrecht aber weiterhin grossen Einfluss aus Von 1572 bis 1582 liess er Philipps Residenz das Neue Schloss in Baden von Baumeister Caspar Weinhart im Stil der italienischen Renaissance erweitern Kicherer 1 Die Musik spielte bei Hof eine grosse Rolle fur das Jahr 1582 ist belegt dass sich uber 200 Musikinstrumente im Schloss befanden Philipp starb bereits 1588 im Alter von 29 Jahren und hinterliess der Markgrafschaft zwar hohe Schulden aber keine Nachkommen Oberbadische Okkupation Bearbeiten nbsp Eduard Fortunat Regent von 1588 bis 1594Nach Philipps Tod wurde sein Cousin Eduard Fortunat regierender Markgraf Der Enkel von Bernhard III und Sohn von Christoph II war in London aufgewachsen und hatte seinen Vornamen von Elisabeth Tudor erhalten die seine Taufpatin war Durch seinen aufwandigen Lebensstil wuchsen die Staatsschulden weiter an Eduard sucht dem dadurch zu begegnen dass er zwei Italienern Francesco Muskatelli und Paul Pestalozzi in den Kellergewolben der Yburg Raume zur Verfugung stellte in denen diese Alchemie und Falschmunzerei betreiben sollten Als Kaiser Rudolf II Baden Baden wegen seiner hohen Schulden unter Zwangsverwaltung stellen wollte besetzte Ernst Friedrich von Baden Durlach im November 1594 das Kernland Kohnle 7 Eduard Fortunat reagierte indem er die beiden Italiener aufforderte Ernst Friedrich zu vergiften Der Plan misslang jedoch und die beiden wurden in Durlach gevierteilt Eduard Fortunat zog sich in den linksrheinischen Landesteil zuruck wo er 1600 bei einem Unfall ums Leben kam Die Besetzung Baden Badens durch Baden Durlach ist unter dem Begriff Oberbadische Okkupation bekannt Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten nbsp Wilhelm I Regent von 1622 bis 1677Georg Friedrich der 1604 nach dem Tod seines Bruders Ernst Friedrich regierender Markgraf von Baden Durlach wurde rustete zum Krieg Die Badische Armee die 1600 noch mit 200 Reitern und 600 Fusssoldaten auskam wuchs bis 1620 auf 20 000 Mann an Als sich das Heer von Ernst von Mansfeld dem Oberrhein naherte beabsichtigte Georg Friedrich das badische Heer mit Mansfelds Soldnerheer zu vereinigen Da sich aber die beiden Heerfuhrer nicht uber den Oberbefehl einigen konnten musste Georg Friedrich in der Schlacht bei Wimpfen alleine gegen Tilly kampfen Das verlustreiche Aufeinandertreffen am 6 Mai 1622 bei dem rund 3 500 Soldaten ums Leben kamen wurde von Tilly gewonnen Noch im selben Sommer setzten die siegreichen Katholiken Wilhelm den Sohn Eduard Fortunats in sein Amt als Markgraf von Baden Baden ein Die oberbadische Okkupation war damit beendet 1632 eroberten die Schweden unter Konig Gustav Adolf den Oberrhein und die Stadt Baden Baden 1633 ubergaben sie die Regierung in Baden Baden wieder an Baden Durlach Bereits 1634 nachdem die Schweden und die mit ihnen verbundeten Baden Durlacher die Schlacht bei Nordlingen verloren hatten ubernahm Wilhelm in Baden Baden wieder die Regierung ausserdem wurde ihm ein Teil des Territoriums Baden Durlachs zugesprochen In den Folgejahren litt die Stadt Baden immer wieder unter durchziehenden Heeren von 1642 bis 1644 wurde sie dreimal geplundert Schatzungen zufolge ging die Bevolkerungszahl der Markgrafschaft wahrend des Krieges um mehr als 50 zuruck Im Westfalischen Frieden wurde aus badischer Sicht der territoriale Zustand von 1550 wiederhergestellt Kohnle 8 Da aber gleichzeitig Frankreich grosse Teile des Elsass zugesprochen wurden befand sich Baden Baden fortan innerhalb des Reiches in einer Randlage Die Zeit des Turkenlouis Bearbeiten nbsp Ludwig Wilhelm der Turkenlouis Regent von 1677 bis 1707 nbsp Sibylla Augusta Ehefrau von Ludwig Wilhelm und Regentin von 1707 bis 1727Die Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg war von Zuwanderung und Wiederaufbau gepragt Wilhelms altesten Sohn Ferdinand Maximilian zog es nach Paris wo er heiratete und einen Sohn zeugte den er nach Ludwig XIV benannte Ludwig Wilhelm von Baden Baden sollte spater als kaiserlicher Feldherr der beruhmteste Regent Baden Badens werden Nach einem Streit mit seiner Frau kehrte Ferdinand Maximilian mit seinem Sohn nach Baden Baden zuruck die Mutterrolle fur Ludwig Wilhelm nahm Wilhelms zweite Ehefrau Maria Magdalena von Oettingen Baldern ein Da Ferdinand Maximilian bereits 1669 bei einem Jagdunfall starb konnte er die Regentschaft nicht antreten Der damals 14 jahrige Ludwig Wilhelm wurde von seinem Grossvater ein Jahr spater auf Kavaliersreise geschickt auf der er unter anderem Genf Mailand Florenz Rom Venedig und Innsbruck besuchte Nachdem er mit 19 Jahren nach Baden Baden zuruckgekehrt war trat er in die kaiserliche Armee ein in der er schnell Karriere machte 1677 wurde er nach Wilhelms Tod regierender Markgraf hielt sich aber wegen seiner militarischen Aufgaben nur selten in seiner Heimat auf Abwesend war er auch als die franzosische Armee 1688 unter Fuhrung von General Melac den Rhein uberschritt und damit den Pfalzischen Erbfolgekrieg einleitete 1689 liess Melac mit Ausnahme Gernsbachs alle badischen Stadte und Dorfer systematisch niederbrennen Als die Stadt Baden am 24 August 1689 im Flammen aufging kampfte Ludwig Wilhelm auf dem Balkan gegen die Turken und wurde am 6 September 1689 zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee befordert Um seinem erfolgreichen Feldherrn die Moglichkeit zu geben sein Heimatland wieder aufzubauen versuchte Kaiser Leopold ihn mit Anna Maria der alteren Tochter von Julius Franz von Sachsen Lauenburg zu verheiraten der Ende September 1689 gestorben war und seinen beiden Tochtern ein grosses Vermogen hinterlassen hatte Als Ludwig Wilhelm im Januar 1690 zur Brautschau auf Schloss Reichstadt in Bohmen eintraf verliebte er sich aber in Anna Marias jungere damals erst vierzehnjahrige Schwester Sibylla Augusta und heiratete sie am 27 Marz 1690 Kurz danach zog Ludwig Wilhelm wieder in den Krieg und wurde nach der Schlacht bei Slankamen bei der er am 19 August 1691 seinen grossten Triumph erzielte zum Generalleutnant ernannt ausserdem erhielt er den Orden vom Goldenen Vlies Der Kaiser versetzte ihn an die Westfront und ubergab den Oberbefehl im Kampf gegen die Turken Ludwig Wilhelms Cousin dem Prinzen Eugen Nach dem Abzug der Franzosen kehrte Ludwig Wilhelm mit Sibylla Augusta 1693 nach Baden Baden zuruck Von seinen Schlachten gegen die Turken hatte er reiche Beute die Karlsruher Turkenbeute mitgebracht und das wohlhabende Paar begann mit dem Wiederaufbau Zunachst liess er das Neue Schloss in Baden wiederherstellen Da ihm dieses als Residenz eines kaiserlichen Generalleutnants nicht reprasentativ genug erschien liess er im damaligen Dorf Rastatt durch Domenico Egidio Rossi fur circa zwolf Millionen Gulden ein neues Schloss im Stil des Barock errichten Als 1705 der Rohbau fertiggestellt war zog das Regentenpaar mit seinem Hof von Baden nach Rastatt das ausserdem zur Stadt erhoben wurde Das Schloss Rastatt war die erste Barockresidenz am Oberrhein die Schlosser in Karlsruhe Bruchsal und Mannheim wurden erst spater gebaut und waren moglicherweise von Rastatt inspiriert Ludwig Wilhelm starb im Januar 1707 in Rastatt an den Folgen einer Verletzung die er sich in der Schlacht am Schellenberg im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges zugezogen hatte nbsp Rastatter Schloss Residenz seit 1705 Absolutismus und Barock in Rastatt Bearbeiten nbsp Ludwig Georg Simpert der Jagerlouis Regent von 1727 bis 1761 nbsp August Georg Simpert als letzter Markgraf von Baden Baden Regent von 1761 bis 1771 nbsp Schloss Favorite Lust und Jagdschloss von Sibylla Augusta nbsp Ettlinger SchlossEr bestimmte seine Witwe Sibylla Augusta testamentarisch zur Oberlandesregentin 2 Im Mai 1707 besetzten die Franzosen Rastatt und Sibylla Augusta wich mit ihren Kindern nach Ettlingen aus Entgegen dem Rat des Kaisers der ihr 1707 empfahl nach Bohmen zuruckzukehren blieb Sibylla Augusta in Rastatt und ubernahm die Regentschaft Im Winter 1713 14 fuhrten Prinz Eugen und Marschall Villars im Rastatter Schloss Verhandlungen zur Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges die im Marz 1714 mit dem Frieden von Rastatt abgeschlossen wurden Dieser Vertrag war nicht wie bis dahin ublich in lateinischer sondern in franzosischer Sprache abgefasst Er war einer der Anstosse dafur dass sich Franzosisch in der Folge zur Diplomatiesprache entwickelte Nach dem Friedensschluss kehrt Sibylla Augusta nach Rastatt zuruck und widmete sich den Regierungsgeschaften der Bautatigkeit und dem hofischen Leben Sie galt als starke Regentin die sich von Kurfurst Johann Wilhelm von der Pfalz und Herzog Leopold von Lothringen die Ludwig Wilhelm testamentarisch als Mitvormunder eingesetzt hatte das Heft nicht aus der Hand nehmen liess Anmerkung 1 In der Innenpolitik vertraute sie Carl Freiherr von Plittersdorf 1633 1727 mit dem bereits Ludwig Wilhelm eng zusammengearbeitet hatte und dem sie die Leitung der badischen Hofkammer ubertrug Aussenpolitisch korrespondierte mit den wichtigsten europaischen Furstenhausern so beispielsweise mit dem Kaiser mit dem Konig von Frankreich und mit der Kurfurstin von der Pfalz Als personlichen Ratgeber gewann sie ab 1715 Damian Hugo von Schonborn den spateren Furstbischof von Speyer und pflegte einen regen Briefwechsel mit ihm Auch Sibylla Augustas Bautatigkeit trug ihre personliche Handschrift Bereits 1707 hatte sie Rossi als Hofbaumeister entlassen und an seiner Stelle den aus Bohmen stammenden Michael Ludwig Rohrer eingesetzt Angeregt durch eine Wallfahrt nach Maria Einsiedeln liess sie in Rastatt 1715 die Einsiedelner Kapelle errichten Mit besonderem Engagement widmete sie sich der Planung und Ausgestaltung des Schlosses Favorite das sie in der Nahe von Rastatt als Sommerresidenz errichten liess In diesem Schloss sind die Innendekorationen und die wertvolle Porzellansammlung der Markgrafin bis heute erhalten geblieben Weitere Arbeiten Michael Rohrers sind das Ettlinger Schloss das Schloss Scheibenhardt die Pagodenburg in Rastatt und ein Jagdhaus 3 auf dem Fremersberg bei Baden Hofkapellmeister war bis zu seinem Tod 1746 der ebenfalls in Bohmen geburtige Johann Caspar Ferdinand Fischer der bereits sein erstes veroffentlichtes Werk 1695 dem Markgrafen Ludwig Wilhelm gewidmet hatte 1727 ubergab Sibylla Augusta die Regentschaft ihrem damals 25 jahrigen Sohn Ludwig Georg Dieser hatte erst im Alter von sechs Jahren zu sprechen begonnen und interessierte sich zeitlebens mehr fur die Jagd als fur die Regierungsgeschafte Das Volk gab ihm daher in Anlehnung an Turkenlouis den Beinamen Jagerlouis Wahrend seiner Regierungszeit folgte 1732 Peter Ernst Rohrer seinem Bruder Michael als Hofbaumeister nach Er erbaute in Rastatt den Alexiusbrunnen das Rathaus und die katholische Stadtkirche St Alexander Ludwig Georg Simperts beide Sohne aus erster Ehe starben im Kindesalter und die zweite Ehe blieb kinderlos so dass er bei seinem Tod 1761 keine mannlichen Nachkommen hatte Als Regent folgte ihm sein Bruder August Georg Er war zunachst Priester geworden schied aber 1735 mit Zustimmung des Papstes aus dem geistlichen Dienst aus und heiratete Maria Viktoria Pauline von Arenberg Da die Kinder des Paares das Erwachsenenalter nicht erreichten war absehbar dass der Tod August Georgs die Existenz der Markgrafschaft Baden Baden beenden wurde Badische Wiedervereinigung Bearbeiten Seit seinem Regierungsantritt bemuhte sich August Georg um eine akzeptable Nachfolgeregelung Da naheliegend war dass Baden Baden nach seinem Tod an Baden Durlach fallen wurde handelte er mit Markgraf Karl Friedrich von Baden Durlach einen Erbvertrag aus der 1765 unterzeichnet wurde Der Erbvertrag sah vor dass die meisten Besitzungen Baden Badens an Baden Durlach fallen sollten Lediglich die bohmischen Besitzungen die Sibylla Augusta eingebracht hatte fielen an deren Verwandtschaft Die Ortenau die Ludwig Wilhelm als Reichslehen erhalten hatte fiel an den Kaiser zuruck Der Vertrag sah weiterhin vor dass die uberlebenden Mitglieder der markgraflichen Familie mit ihrem Hofstaat finanziell abgefunden wurden und dass die Besitzstande der katholischen Institutionen etwa des Klosters Lichtenthal oder des Stifts Baden Baden erhalten blieben Um die Religionsfreiheit seiner katholischen Untertanen zu stutzen betrieb August Georg die Seligsprechung des mittelalterlichen Ahnherrn Bernhard II womit er 1769 auch Erfolg hatte August Georg erkor den Seligen Bernhard zum Schutzheiligen der Markgrafschaft Baden Baden und liess zu seinem Gedenken in Rastatt einen Brunnen bauen 1770 fuhrte er mit der Allgemeinen Landesschulordnung die Schulpflicht ein Markgraf Karl Friedrich von Baden Durlach bat Preussen England und Danemark die Durchfuhrung des Erbvertrages zu garantieren August Georg wandte sich in dieser Sache an den Papst den Erzbischof von Mainz und Erzherzogin Maria Theresia von Osterreich In Wien riet allerdings der von Kaiser Franz I eingeschaltete Reichshofrat von einer Bestatigung des Erbvertrages ab Nach August Georgs Tod am 21 Oktober 1771 ritt Karl Friedrich in Rastatt ein Er nahm sein Erbe in Besitz und verpflichtete die Beamtenschaft Baden Badens auf sich Nachdem allerdings Karl Friedrich im ehemaligen Jesuitengymnasium der Stadt Baden zwei Lehrer eingestellt hatte deren Lebensstil nicht den Vorstellungen der Badener Burger entsprach erhob die Stadt beim Reichshofrat Beschwerde gegen ihren neuen Landesherrn Der Streit in dem die Stadt auch von August Georgs Witwe Maria Viktoria unterstutzt wurde sorgte uber die Grenzen Deutschlands hinaus fur Aufsehen und wurde erst 1789 durch einen Vergleich beigelegt Kicherer 2 Religion Bearbeiten nbsp Stiftskirche Baden Baden Hauptkirche der Markgrafschaft und Grablege der MarkgrafenErste Rekatholisierung Bearbeiten Als die Markgrafschaft Baden Baden 1535 durch Erbteilung entstand hatte der Protestantismus dort bereits Fuss gefasst Damals war in der Stadt Baden der Reformator Matthias Erb Hofprediger an der Stiftskirche Diese Kirche diente den Markgrafen als Grablege und war das geistige Zentrum der Markgrafschaft Die Regenten standen der neuen Stromung indifferent gegenuber und nahmen zunachst keinen direkten Einfluss auf die Glaubensinhalte und die Praxis der Religionsausubung Dies anderte sich erst 1569 nach dem Tod Philiberts als Albrecht V von Bayern der ein wichtiger Vertreter der Gegenreformation war Einfluss in Baden Baden gewann Der bayerische Statthalter Schwarzenberg ging zunachst vor allem hart gegen die protestantischen Rate vor spater wurde auch die Bevolkerung auf den katholischen Glauben und zum regelmassigen Kirchgang verpflichtet Wer sich verweigerte musste das Land verlassen Auch der erst 1573 berufene Kanzler Samuel Hornmold wurde schon 1574 auf Betreiben Schwarzenbergs seines Amtes enthoben und aus Baden Baden ausgewiesen nachdem er die Rekatholisierung nicht wie erhofft vorangetrieben hatte 4 Gleichzeitig begannen auch die Hexenprozesse Erstes Opfer war 1569 eine mittellose Seniorin Da sie unter der Folter weitere Frauen besagt hatte loste ihr Fall eine Serie weiterer Prozesse aus Von 1573 bis 1577 fanden weitere Hexenprozesse statt bei denen mindestens 25 Frauen ermordet wurden darunter die Frau und die Tochter des Stadtschreibers Rudolf Aindler Weitere Hexenprozesse fuhrte Philipp 1580 dabei kamen 18 Frauen ums Leben Im November 1583 fuhrte Baden Baden den gregorianischen Kalender ein wahrend sich das protestantische Baden Durlach damit noch bis 1701 Zeit liess Im Herbst 1585 wurden der unverheirateten Burgerin Anna Koch von Andrea Vermatt der in Speyer als Domprediger und Teufelsbeschworer tatig war wahrend acht offentlicher Beschworungshandlungen im Zeitraum von drei Monaten sieben bose Geister ausgetrieben Diese offentliche Machtdemonstration der katholischen Kirche wurde mit Hilfe von Flugblattern im gesamten Reich bekannt gemacht Rekatholisiert wurde auch die Herrschaft Grafenstein wahrend sich in den Grafschaften Sponheim und Eberstein sowie in der Herrschaft Mahlberg wegen des Kondominats mit protestantischen Fursten der Protestantismus behaupten konnte Ruckkehr zum Protestantismus Bearbeiten Der Rekatholisierungsprozess endete 1588 mit der Regierungsubernahme Eduard Fortunats der keine aktive Religionspolitik betrieb Er erlaubte allerdings seinem baden durlachischen Verwandten Jakob III von Baden Hachberg in Baden 1589 ein Religionsgesprach mit renommierten Theologen durchzufuhren Jakob lud dazu von katholischer Seite seinen Berater Johannes Pistorius den Jungeren und den Jesuitenpater Theodor Busaeo von protestantischer Seite die beiden Tubinger Theologen Jakob Schmidlin und Jacob Heerbrand ein Die Badener Disputation endete mit einem Desaster Da man bereits uber den Diskussionsstil keine Einigkeit erzielen konnte fand eine Auseinandersetzung in der Sache uberhaupt nicht statt Markgraf Jakob brach das Gesprach daher ab Anmerkung 2 Zu Beginn der oberbadischen Okkupation mischten sich die baden durlachischen Regenten die gegenuber dem Kaiser die Verpflichtung eingegangen waren die Religion unangetastet zu lassen noch nicht in religiose Fragen ein trotzdem kehrten grosse Teile der Bevolkerung in dieser Zeit zum Protestantismus zuruck Ab etwa 1610 unterstutzte Markgraf Georg Friedrich die Protestanten Baden Badens aktiv in der Stadt Baden erhielten sie einen eigenen Pfarrer und durften die Stiftskirche mitnutzen Vor allem letzteres fuhrte zu einem Dauerkonflikt in den der Markgraf eingriff indem er die Rechte der Katholiken mehr und mehr beschnitt 1613 liess der Markgraf die Katholiken verhaften nachdem ihm diese eine Petition ubergeben hatten Er entliess den obersten katholischen Wurdentrager Stiftskanoniker Eberhard Hausler woraufhin der katholische Widerstand zum Erliegen kam Kicherer 3 Zweite Rekatholisierung Bearbeiten nbsp Einsiedelner Kapelle Rastatt nbsp St Alexander die katholische Stadtkirche von RastattNach dem Amtsantritt Wilhelms 1622 wurde Baden Baden mit Hilfe repressiver Massnahmen sowie der Jesuiten und der Kapuziner erneut rekatholisiert Wilhelm stellte die Einwohner vor die Wahl sich bis Weihnachten 1624 zum katholischen Glauben zu bekennen oder das Land zu verlassen Der ehemalige Badener Burgermeister Johann Haussler ging zunachst ins Exil Als er die Stadt spater wieder betrat und darum bat wegen seines Alters und seiner Verdienste bleiben zu durfen wurde er mit einer hohen Geldstrafe belegt und erneut vor die Wahl gestellt zu konvertieren oder zu gehen Kicherer 4 Die Burgerin Anna Weinhag hatte Wilhelm schriftlich gebeten sie nicht zur Konversion zu zwingen Sie wurde daraufhin als Hexe verdachtigt und im Dezember 1627 mehrere Tage lang gefoltert Da sie auch unter der Folter nicht gestand wurde sie freigelassen allerdings unter der Bedingung die Kosten des Verfahrens zu tragen ihr Haus nicht mehr zu verlassen und uber die Einzelheiten der Folter zu schweigen Insgesamt klagte Markgraf Wilhelm zwischen 1626 und 1631 in der gesamten Markgrafschaft 244 Personen davon mehr als drei Viertel Frauen der Hexerei an 231 von ihnen wurden verurteilt und hingerichtet Kicherer 5 In den 1630er Jahren wurde die Gegenreformation dann durch die Errichtung des Kapuzinerklosters und des Jesuitenkollegs auch institutionell stabil verankert Barocke Frommigkeit Bearbeiten Sibylla Augusta war in ihrer Jugend von Piaristen zu einer ausgesprochen religiosen Frau erzogen worden Nach dem Tod ihres Mannes nahm ihre Religiositat unter dem Einfluss des Jesuitenpaters Joseph Mayer fanatische Zuge an 1717 organisierte dieser in Rastatt eine Bussprozession deren Teilnehmer Dornenkronen trugen und sich selbst geisselten Der Einfluss von Damian Hugo von Schonborn gab ihrer Religiositat spater wieder irdischere Zuge 5 Sie unternahm insgesamt acht Wallfahrten nach Maria Einsiedeln Dass bei einer dieser Reisen ihr Sohn Ludwig Georg den sie fur taubstumm gehalten hatte zu sprechen begann deutete sie als Wunder Auch in ihrer Bautatigkeit schlug sich ihre Religiositat nieder Den Innenausbau der Schlosskirche des Rastatter Schlosses wunschte sie extra schon 6 Fur sich selbst liess sie ausserdem die Einsiedelner Kapelle in Rastatt sowie im Park von Schloss Favorite eine Eremitage bauen in die sie sich haufig zur Andacht und Besinnung zuruckzog Die Frommigkeit der Regentin wirkte sich auch auf die Markgrafschaft aus Wahrend ihrer Regierungszeit erlangte der Klerus am Rastatter Hof erheblichen Einfluss den er auch nach ihrem Tod 1733 unter der Regentschaft ihrer Sohne behielt Bezeichnend fur die damalige Zeit ist beispielsweise der Bau des 1739 errichteten Alexiusbrunnens der den Rastatter Burgern Schutz vor Erdbeben gewahren sollte Diese Schutzfunktion wurde offenbar als wichtiger angesehen als die Funktion der Versorgung mit Trinkwasser die erst 1770 vollendet wurde Charakteristisch sind auch die 1769 von Erfolg gekronten Bemuhungen um die Seligsprechung des Bernhard von Baden Wahrend sein Andenken zuvor hauptsachlich innerhalb der markgraflichen Familie in Ehren gehalten worden war wurde er nach der Seligsprechung zum Schutzpatron der Markgrafschaft erkoren Eine wichtige Rolle spielte ausserdem die Marienwallfahrt nach Bickesheim und Moosbronn Die Wallfahrtskirche in Bickesheim erhielt wahrend der Barockzeit einen neuen Innenausbau die auf dem Weg von Rastatt nach Bickesheim liegende Kirche in Bietigheim wurde 1748 renoviert In Moosbronn wurde 1749 anstelle einer 1683 errichteten holzernen Kapelle eine neue Kirche gebaut kurze Zeit spater wurde auch die auf dem Weg der Wallfahrer liegende Kirche in Michelbach erneuert Judentum Bearbeiten nbsp Judischer Friedhof KuppenheimDie Markgrafen von Baden besassen seit 1382 das Judenregal d h das Recht gegen Schutzgeldzahlungen Juden aufzunehmen Linder 7 S 20 In der Markgrafschaft Baden Baden konnten Juden nur befristete Aufenthaltsgenehmigungen erlangen die durch individuelle auf den Namen des Juden ausgestellte Schutzbriefe beurkundet wurden Die 1714 von Sibylla Augusta erlassene Judenordnung sah vor dass die Schutzbriefe auf drei Jahre zu befristen waren und eine jahrliche Schutzgeldzahlung durch den Schutzbriefinhaber von 700 Gulden erforderlich machten Linder 7 S 33 Mindestens seit den 1580er Jahren lebten zahlreiche Juden in der Markgrafschaft Die meisten von ihnen waren als Handler oder als Kreditgeber tatig Anmerkung 3 1579 teilte Philipp II mit er habe in den Stadten Baden und Ettlingen Wechselstuben einrichten lassen und diese an Juden verliehen Wielandt 8 S 104 f Mathias Schweizer war um 1703 als Finanzberater am Hof von Ludwig Wilhelm tatig Linder 7 S 27 In Buhl gab es 1698 elf judische Familien mit 90 Personen bis 1721 war ihre Zahl auf 17 Familien angewachsen Spatestens seit 1723 hatte die judische Gemeinde in einem Privathaus einen Betsaal In Kuppenheim befand sich mindestens seit 1694 ein Judenfriedhof der nicht nur allen Juden des Baden badischen Kerngebietes sondern auch denen des rechtsrheinischen Teils des Hanauerlands als Begrabnisstatte diente Die Hohe der an den Landesherren zu entrichtenden Begrabnisgebuhr hing vom Geschlecht ab und davon ob der Jude in oder ausserhalb der Markgrafschaft gelebt hatte Fur einheimische mannliche Juden betrug sie um 1765 viereinhalb Gulden Linder 7 S 57 f Wirtschafts und Sozialgeschichte Bearbeiten nbsp Die Stadt Baden Mitte des 17 Jahrhunderts aus der Topographia Germaniae Matthaus Merians Sozialstruktur Bearbeiten In der Markgrafschaft Baden Baden gab es keine grosseren stadtischen Zentren Stadte wie Kuppenheim oder Stollhofen waren Ackerburgerstadte und unterschieden sich hinsichtlich der Sozialstruktur nur wenig von den Gemeinden Selbst die Residenzstadt Baden hatte eine sehr uberschaubare Grosse Niederer Adel spielte nur eine untergeordnete Rolle da auch die Ortsherrschaft oft unmittelbar von den Markgrafen ausgeubt wurde Eine Phase der Integration von Immigranten gab es im 18 Jahrhundert nachdem Markgraf Ludwig Wilhelm 1697 wegen der Entvolkerung seiner Heimat die Umsiedlung bohmischer Bauern an den Oberrhein angeordnet hatte Insgesamt war aber die soziale Schichtung von den Regenten abgesehen vergleichsweise schwach ausgepragt Andermann 1 Das soziale Gefalle zwischen den Mitgliedern der markgraflichen Familie und den Untertanen war im 18 Jahrhundert besonders drastisch Als kaiserlicher Feldherr erzielte Ludwig Wilhelm hohe Einnahmen und seine Frau Sybilla Augusta brachte ein erhebliches Vermogen mit in die Ehe Gegenuber dem Kaiser hatten sie Anspruche in Hohe von mehr als zwei Millionen Gulden 1721 reiste Sibylla Augusta personlich nach Wien um gegenuber Kaiser Karl VI ihrer Forderung nach Zahlung Nachdruck zu verleihen sie einigte sich mit ihm auf einen Vergleich und erhielt 750 000 Gulden 9 Seine umfangreichen Mittel nutzte der markgrafliche Hof im 18 Jahrhundert hauptsachlich fur die Hofhaltung sowie fur die Errichtung von Reprasentativ und Sakralbauten Dies schaffte Arbeitsplatze und fuhrte in Rastatt zur Ausbildung eines neuen Burgertums Nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur blieben aber aus die von Ludwig Wilhelm begonnene Neuausrichtung der Wirtschaft im Sinne des Merkantilismus wurde von seiner Frau und seinen Sohnen nicht fortgefuhrt Der Hofkammerrat Durrfeld schrieb 1765 dass in der Stadt Baden offene Misthaufen lagen und kein Kurgast seinen Fuss vor die Tur setzen konnte ohne von einer Rotte Bettler angefallen und umzingelt oder auf seinem Weg verfolgt zu werden 10 Wirtschaft Bearbeiten nbsp Altes Rathaus Gernsbach erbaut als Wohnpalast fur Johann Jakob KastDie Menschen lebten in erster Linie von der Landwirtschaft Angebaut wurden die Getreidesorten Roggen Hafer Dinkel und Gerste ausserdem Erbsen Linsen Bohnen und Obst schliesslich Leinsamen und Flachs Im Laufe des 18 Jahrhunderts kamen Kartoffeln Luzernen Klee Kurbisse und Tabak hinzu Weinbau wurde in den Vorbergen des Schwarzwaldes sowie im Murgtal und dessen Seitentalern betrieben Die Menschen hielten ausserdem Pferde Rinder Schweine Ziegen und Schafe die sehr haufig in den Waldern geweidet wurden Am Rhein lebten die Menschen ausserdem vom Fischfang von der Goldwascherei und von der Herstellung von Holzschuhen aus Pappel Weiden oder Erlenholz Andermann 2 Die wichtigsten Handwerkergruppen die auch fur einen uberregionalen Markt produzierten waren die Seiler die Tuchmacher und die Woll en weber Die ubrige Gewerbeproduktion versorgte lediglich die ortliche Bevolkerung Handwerker wie Weber Muller Schmiede Maurer Zimmerleute Schneider und Schuhmacher waren in der gesamten Markgrafschaft anzutreffen Umfangreiche Gewerbeordnungen deren Zweck es war das soziale Gefalle in der Stadt nicht grosser werden zu lassen regelten viele Einzelheiten Zunfte waren bis zur oberbadischen Okkupation verboten Kicherer 6 Im Murgtal spielte der Holzhandel in Verbindung mit Flosserei eine wichtige Rolle Der durch ein staatliches Handelsmonopol zu Reichtum gekommene Hordener Kaufmann und Murgschiffer Jakob Kast konnte es sich leisten dem Markgrafen Georg Friedrich 1611 fur die Finanzierung seiner Kriegsvorbereitungen 27 000 Gulden zu leihen Bei seinem Tod 1615 hinterliess Kast ein Vermogen von rund 480 000 Gulden das hauptsachlich aus Forderungen an verschiedenen Landesherrschaften Stadten Klostern und Privatleuten bestand 11 Ein bis heute sichtbares Zeichen des Wohlstandes der Familie ist das Alte Rathaus in Gernsbach das sein Sohn Johann Jakob Kast sich 1618 im Stile des Manierismus als Wohnpalast bauen liess In der Stadt Baden war der Kurbetrieb eine wichtige Einnahmequelle Die Badeherbergen zum Salmen Baldreit und Hirsch von denen die letztgenannte noch heute besteht hatten Anfang des 17 Jahrhunderts zusammen etwa funfzig Gastezimmer und uber einhundert Badekabinen Die wichtigste Einnahmequelle der Markgrafen waren die Steuern auf die Wirtschaftsleistung ihrer Untertanen Abgesehen davon erzielten sie auch aus Zollen und aus Bergbau Einnahmen In Hugelsheim befand sich als markgrafliche Einrichtung eine Station zur Erhebung von Rheinzollen die von Sollingen und Hugelsheim gemeinsam betrieben wurde Fur die Nutzung des durch die Markgrafschaft fuhrenden Abschnitts der rechtsrheinischen Altstrasse von Basel nach Frankfurt erzielten die Markgrafen Einnahmen aus der Ausstellung von Geleitbriefen Bergbau wurde im Murgtal sowie in den Herrschaften um Rodemachern betrieben Merkantilistische Ansatze gab es unter Markgraf Ludwig Wilhelm der 1681 im heutigen Gaggenau ein Hammerwerk und 1697 in Mittelberg bei Moosbronn eine Glashutte grundete 12 Munzen und Geldwirtschaft Bearbeiten Die Markgrafen von Baden hatten seit mindestens 1362 das Recht besessen Munzen zu pragen Wielandt 8 S 8 Munzstatten befanden sich in den Stadten Pforzheim und Baden Bei der Landesteilung 1535 hatten Ernst und Bernhard vereinbart dass kunftig Baden Durlach und Baden Baden unabhangig voneinander Munzen pragen wollen Im Reichsabschied zu Speyer 1570 wurde festgelegt dass jeder Reichskreis hochstens vier Munzstatten haben durfte Somit konnten Baden Durlach und Baden Baden das Munzrecht nicht mehr unabhangig voneinander wahrnehmen Sie einigten sich in der Folge darauf es abwechselnd jeweils fur mehrere Jahre auszuuben Wielandt 8 S 95 ff In den 1580er Jahren liess Markgraf Philipp II Munzen pragen Da er diese unterwertig pragte zog er die Kritik des Schwabischen Reichskreises auf sich Er liess sich davon aber nicht beirren und auch sein Nachfolger Eduard Fortunat liess in gleicher Weise weiter pragen Ernst Friedrich von Baden Durlach bezichtigte ihn 1595 nachdem er ihn im Rahmen der oberbadischen Okkupation vertrieben und die badische Munzstatte nach Durlach verlegt hatte der Falschmunzerei Wielandt 8 S 107 ff In Baden Baden wurden in den 1620er und 1630er Jahren unter Markgraf Wilhelm nochmals Munzen gepragt bevor die Munzstatte in den letzten Jahren des Dreissigjahrigen Krieges zerstort wurde Die wenigen unter Ludwig Wilhelm und Sibylla Augusta gepragten Munzen wurden an auswartigen Munzstatten hergestellt Bemuhungen von Ludwig Georg die Munzproduktion in Baden Baden wieder aufzunehmen blieben ohne Erfolg Wielandt 8 S 113 ff Die Reichsmunzordnung von 1559 d h die Rechnung nach Gulden Batzen und Kreuzer setzte sich in Baden Baden erst im Laufe des 17 Jahrhunderts durch vorher galt ein Goldgulden 168 badische Silberpfennige Andermann 3 Masse und Gewichte Bearbeiten In der Markgrafschaft Baden Baden wurden keine Versuche unternommen die verschiedenen Masssysteme zu vereinheitlichen Historisch bedingt waren regional unterschiedliche Masssysteme in Gebrauch beispielsweise in Buhl was zur historischen Landschaft der Ortenau gehorte andere als in Rastatt oder Baden Baden was im Hochmittelalter zum Ufgau gezahlt hatte Auch gleich bezeichnete Masse wichen voneinander ab da sie sich an den in den jeweils massgebenden Amtsstadten vorgehaltenen Eichmassen orientierten Als Langenmass diente der Schuh als Flachenmass fur Felder der Morgen als Hohlmass je nach Region und Messgut das Viertel das Sester das Malter oder das Fuder und als Gewicht der Zentner Es waren feste ganzzahlige Verhaltnisse zu kleineren Masseinheiten im Gebrauch Der Zentner war in 104 Pfund 416 Vierling und 3328 Lot unterteilt Teilweise wichen die Masssysteme auch regional voneinander ab So unterteilte man das Fuder in Buhl in 24 Ohm 96 Viertel 576 Mass und 2304 Schoppen in Baden Baden und Rastatt in 24 Ohm 96 Viertel 384 Mass und 1536 Schoppen und in Kuppenheim in 10 Ohm 120 Viertel 480 Mass und 1920 Schoppen Ein Schuh entsprach In Baden Baden 30 37 cm in Gernsbach hingegen 30 466 cm in Buhl aber nur 27 628 cm Ein Morgen hatte in Baden Baden und Gernsbach 0 3801 Hektar in Rastatt aber nur 0 3170 ha und in Buhl 0 3126 ha Die Grosse von Weinbergen wurde in Steckhaufen gemessen wobei zwolf Steckhaufen einem Morgen entsprachen Als Hohlmass fur Getreide verwendete man in der Ortenau das Viertel bzw das Sester und im Ufgau das Malter Wein mass man in Fuder Dabei entsprach ein Malter in Baden Baden 129 6 Liter in Gernsbach 130 616 Liter in Kuppenheim 165 3 und in Rastatt 145 381 Liter Das Fuder hatte in Buhl 1172 966 Liter in Baden Baden und Rastatt 1109 952 Liter in Kuppenheim 1130 4 Liter und in Gernsbach 1143 696 Liter Ein Zentner wog in Buhl 48 553 kg in Baden 48 586 kg in Rastatt 48 648 kg und in Gernsbach 48 823 kg Quelle Andermann Andermann 4 Kriege und Naturkatastrophen Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg mussten die immer wieder durchziehenden Soldnerheere mit Lebensmitteln versorgt werden oder sie versorgten sich durch Plunderungen selbst Die Bevolkerungszahl ging auf die Halfte zuruck die hygienischen Verhaltnisse waren katastrophal Anmerkung 4 Nach den 1670er Jahren notierten die Ettlinger Jesuiten dass in grossem Umfang landwirtschaftliche Flachen brach lagen und dass auch Nutztiere verhungerten 13 Durch planmassige Brandstiftung zerstorte die franzosische Armee 1689 im Zuge des pfalzischen Erbfolgekrieges die Stadte und Dorfer der Markgrafschaft Zahlreiche Siedlungen wurden bis Ende des 17 Jahrhunderts aufgegeben Am Rhein erlebten die Menschen immer wieder schwere Uberschwemmungen 1583 ist das Dorf Dunhausen nach einer Hochwasserkatastrophe nicht wieder besiedelt worden Erdbeben zerstorten 1723 und 1728 zahlreiche Gebaude Andermann 5 Siehe auch BearbeitenBaden Land Liste der Markgrafen und Grossherzoge von Baden Stammliste des Hauses BadenLiteratur BearbeitenArmin Kohnle Kleine Geschichte der Markgrafschaft Baden Verlag G Braun Karlsruhe 2007 ISBN 978 3 7650 8346 4 Dagmar Kicherer Kleine Geschichte der Stadt Baden Baden Verlag G Braun Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 7650 8376 1 Staatsanzeiger Verlag Hrsg Sibylla Augusta Ein barockes Schicksal Stuttgart 2008 ISBN 978 3 929981 73 5 Gerhard Friedrich Linder Die judische Gemeinde in Kuppenheim Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1999 ISBN 3 89735 110 2 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Landkreis Rastatt Band 1 Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 1364 7 Friedrich Wielandt Badische Munz und Geldgeschichte Verlag G Braun Karlsruhe 1979 ISBN 3 7650 9014 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Baden Linie Baden Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Baden Quellen und VolltexteAnmerkungen Bearbeiten Freimutig schrieb Markgraf Karl Wilhelm von Baden Durlach 1724 an einen franzosischen Gesandten aber weil diese Furstin ihr eigener Chef ist kann ich Ihnen keine Wirkung von meiner Seite versprechen weil er gesehen dass nichts als Verzug und vergebnen Unkosten und Zeitverlust hiedurch verursacht wird so Dagmar Kicherer in Kleine Geschichte der Stadt Baden Baden Seite 55 Markgraf Philipp II schrieb 1582 an seine Amtleute er habe sich mit seiner Judenschaft dahin verglichen dass dieselben mit den Unterthanen es sei durch Contrahieren Leihen Kaufen oder Verkaufen Handel treiben mochten zitiert nach Gerhard Friedrich Linder Die judische Gemeinde in Kuppenheim S 20 1666 bemangelte der Magistrat der Stadt Baden dass einige Burger ihre Schweine durch die Stadt laufen liessen statt sie vom stadtischen Schweinehirten huten zu lassen Menschliche und tierische Ausscheidungen sammelten sich nicht nur in Misthaufen und Senkgruben auf den Gassen sondern auch in den Hausern an nach Dagmar Kicherer Kleine Geschichte der Stadt Baden Baden Seite 72 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Burgruine Grafenstein Memento des Originals vom 17 April 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www merzalben de Anja Stangl in Sybilla Augusta Ein barockes Schicksal S 9 Abhandlung auf rastatt info de uber den Jagerlouis Memento des Originals vom 16 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rastatt info de Gunther Bentele Die Malereien im Hornmoldhaus und in der Sommerstube mit Beilage und Anhang zur Genealogie der Familie Hornmold in Blatter zur Stadtgeschichte Heft 5 Bietigheim Bissingen 1986 Sabine Hund in Sibylla Augusta Ein barockes Schicksal S 21 zitiert nach Sigrid Gensichen in Sybilla Augusta Ein barockes Schicksal S 35 a b c d Gerhard Friedrich Linder Die judische Gemeinde in Kuppenheim Ubstadt Weiher 1999 ISBN 3 89735 110 2 a b c d e Friedrich Wielandt Badische Munz und Geldgeschichte Karlsruhe 1979 ISBN 3 7650 9014 X Markus Zepf in Sybilla Augusta Ein barockes Schicksal S 17 zitiert nach Rolf Gustav Haebler Geschichte der Stadt und des Kurortes Baden Baden I Band Baden Baden 1969 Max Scheifele Die Murgschifferschaft Geschichte des Flosshandels des Waldes und der Holzindustrie im Murgtal Casimir Katz Verlag Gernsbach 1988 ISBN 3 925825 20 7 Seiten 181 192 Ein Blick in die Geschichte Gaggenaus auf www gaggenau de Markus Zepf in Sybilla Augusta Ein barockes Schicksal S 17 Kurt Andermann in Der Landkreis Rastatt Band 1 Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 1364 7 S 127 ff S 129 f S 136 S 135 f S 84Armin Kohnle Kleine Geschichte der Markgrafschaft Baden Karlsruhe 2007 ISBN 978 3 7650 8346 4 Kohnle Seite 150 f Kohnle Seite 67 Kohnle Seite 76 Kohnle Seite 81 f Kohnle Seite 82 f Kohnle Seite 96 Kohnle Seite 112 f Kohnle Seite 126Dagmar Kicherer Kleine Geschichte der Stadt Baden Baden Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 7650 8376 1 Seite 53 Seite 83 f Seite 57 f Seite 61 Seite 59 ff Seite 40 f Die badischen Markgrafschaften Markgrafschaft Baden Markgrafschaft Baden Hachberg Markgrafschaft Hachberg Sausenberg Markgrafschaft Baden Durlach Markgrafschaft Baden Baden Markgrafschaft Baden Rodemachern nbsp Dieser Artikel wurde am 3 November 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten 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