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Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Beginn am Wiener Kaiserhof und Berliner Hof 1 2 Verbreitung im Deutschen Reich im 17 und 18 Jahrhundert 1 3 Rezeption in Antisemitismus und NS Propaganda 2 Bedeutende Hoffaktoren im Deutschen Reich 2 1 Ansbach 2 2 Aurich 2 3 Bamberg 2 4 Berlin 2 5 Braunschweig 2 6 Buckeburg 2 7 Darmstadt 2 8 Dessau 2 9 Dresden 2 10 Dusseldorf 2 11 Frankfurt am Main 2 12 Gluckstadt 2 13 Hamburg 2 14 Hannover 2 15 Hildesheim 2 16 Hechingen 2 17 Innsbruck Hohenems 2 18 Kassel 2 19 Kleve Wesel 2 20 Koln Bonn 2 21 Mainz 2 22 Mannheim 2 23 Munchen 2 24 Paderborn 2 25 Prag 2 26 Saarbrucken 2 27 Schwerin 2 28 Stuttgart 2 29 Trier 2 30 Weimar 2 31 Wien 2 32 Wurzburg 3 Hoffaktoren im ubrigen Europa 3 1 Kopenhagen 3 2 Madrid 3 3 Lissabon 3 4 London 3 5 Paris Strassburg 3 6 Stockholm 3 7 St Petersburg 3 8 Venetien 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise Ein Hoffaktor war ein an einem hofischen Herrschaftszentrum bzw Hof beschaftigter Kaufmann der Luxus waren Heereslieferungen oder Kapital fur den Herrscher beschaffte Viele Hoffaktoren waren Juden fur die der zeitgenossische Quellenbegriff Hofjude verwendet wurde 1 Eine weitere Bezeichnung ist Hofagent Etliche Hoffaktoren dienten auch mehreren Hofen Geschichte BearbeitenMit Isaak aus Aachen der fur Karl den Grossen diplomatische Missionen ubernahm wirkte bereits Ende des 8 Jahrhunderts ein Grosskaufmann im Dienste eines Fursten Im Mittelalter wurden Pfandleihe und Kreditvergabe gegen Zinsen ein Schwerpunkt judischer Kaufleute Mehr durch ihre praktische Erfahrung und weitreichenden Beziehungen als durch das von der katholischen Kirche erst 1179 bekraftigte Zinsverbot fur Christen und 1215 neu hervorgehobene Wucherverbote die zudem schon bald kaum beachtet wurden gewannen sie ihre Kunden Fur den im Spatmittelalter wachsenden Finanzbedarf der Wirtschaft und Politik gewahrten Christen italienische Banken z B die Compagnia dei Bardi und Juden Kredite gegen Zinsen Als erster judischer Hoffaktor im Sinne eines Amtes gilt Salomon oder Salmon 2 der 1315 als Hof und Kuchenmeister von Herzog Heinrich VI in Breslau tatig war Samuel von Derenburg 3 diente vier Kirchenfursten in Erzbistum Magdeburg so Otto und Dietrich von Portitz 2 Vivelin von Strassburg war im Elsass eine der reichsten Personen in Europa vor seinem Tod in den Judenpogromen in Strassburg 1349 In England war Aaron von Lincoln bereits im 12 Jahrhundert tatig Isaak Abarbanel war in Spanien ein grosser Finanzier in der Reconquista Beginn am Wiener Kaiserhof und Berliner Hof Bearbeiten Die Geschichte der eigentlichen Hofjuden begann erst im 16 Jahrhundert Im Jahr 1582 schuf Kaiser Rudolf II die Institution des Hofbereiten Juden in Wien Dieser war frei von Abgaben an Land und Stadt hatte Maut und Zollfreiheit fur seine Waren war ausschliesslich der Gerichtsbarkeit des Obersthofmarschalls unterstellt war befreit vom Tragen des Judenzeichens und durfte sich dort aufhalten wo sich der Hof befand Ab 1596 mussten diese befreytten Juden auch Sonderkontributionen fur Kriegszwecke leisten 4 Jakob Bassevi von Treuenberg ab 1616 Vorsteher der Prager Judengemeinde erhielt 1622 auf Betreiben Wallensteins von Ferdinand II den Adelstitel und wurde gemeinsam mit Furst Lichtenstein Pachter der Munzpragung 5 1624 wurde auch in Wien das Pragegeschaft im Kaiserlichen Munzhaus dem befreiten Juden Israel Wolf Auerbach und seinem Konsortium ubertragen 6 Mit Michael von Derenburg hatte auch das Haus Hohenzollern in Kurbrandenburg ab 1543 fruh einen Hoffaktoren Kurfurst Joachim II 1535 1571 ernannte den aus einer Prager Judenfamilie stammenden Lippold 1556 zum Munzmeister Er gilt als erster Hoffaktor im umfassenden Sinne zu seinen Aufgabe gehorte die Beschaffung des Munzmetalls und die Betreuung des Schlagschatzes Verbreitung im Deutschen Reich im 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Hoffaktoren arbeiteten vor allem im 17 und 18 Jahrhundert fur die Furstenhofe des Alten Reiches 7 Sie versorgten die Herrscher mit Kapital und Waren beschafften Luxusguter belieferten die Heere mit Proviant Waffen und Pferden und waren mit der Herstellung von Munzen beauftragt Aufgrund ihrer jahrhundertelangen Tatigkeit als Kaufleute und Geldhandler ihrer teilweise auch internationalen Vernetzung und ihrer hoheren Risikobereitschaft waren Juden fur diese Aufgaben an den Hofen gern gesehen Zur Erleichterung ihrer Tatigkeit wurden Hoffaktoren in der Regel Privilegien Vorrechte und Titel verliehen womit die mittelalterliche Tradition des Judenregals fortgesetzt wurde Haufig brachte Justizwillkur sie um Besitz und Stellung 8 An fast allen Hofen des Reiches wurden zwischen dem Dreissigjahrigen Krieg und dem Beginn des 19 Jahrhunderts Hoffaktoren in Dienst gestellt In den Reichsstadten waren sie nicht wie die anderen Burger von der Ratsversammlung abhangig sondern direkt von Kaiser und Reich Im 19 Jahrhundert ging man dann zur Bezeichnung Hofbankier uber Zwischen den judischen Hoffaktoren und den Herrschaftstragern sowie deren Beamten entstand eine neue kommunikative Nahe die den Hoffaktoren neue okonomische politische und kulturelle Handlungsspielraume fur sich ihre Familien und ihre Gemeinden eroffneten Im 18 Jahrhundert und mit deren Zustimmung war die Praxis der Fursten Hofjuden auch mit der Regierung uber ihre Heimatgemeinden zu betrauen weit verbreitet Sie regierten sie von ferne nach Art absolutistischer Herrscher bildeten damit jedoch noch keine eigene Kaste oder Klasse sondern waren nur einzelne Individuen einer sehr kleinen privilegierten Gruppe von Juden Die Kastenbildung innerhalb des judischen Volkes begann erst mit den Heiraten zwischen fuhrenden Hofjudenfamilien die den internationalen Heiraten der Aristokratie glichen 9 Rezeption in Antisemitismus und NS Propaganda Bearbeiten Bereits im 19 Jahrhundert galten judische Hoffaktoren als ein negatives Merkmal einer vormodernen merkantilistischen Furstenwirtschaft die der Liberalismus uberwunden habe Privatbankiers waren nicht mehr religios orientiert Die antisemitische Propaganda des Nationalsozialismus nutzte die Rolle der judischen Hoffaktoren um die angebliche Schadlichkeit der Juden unter Beweis zu stellen Bekanntestes Beispiel dafur ist der Film Jud Suss von Veit Harlan Gleichzeitig sollte die NS Geschichtsforschung mit dem Buch Hofjuden von Peter Deeg diesen Thesen einen wissenschaftlichen Anstrich geben Auch die Forschungen von Heinrich Schnee 10 sind in diesem Kontext begonnen worden Schnee hat sich auch spater nie ganz davon frei machen konnen Sein Werk bietet jedoch einen Uberblick uber viele Quellen Bedeutende Hoffaktoren im Deutschen Reich BearbeitenAnsbach Bearbeiten Mordechai Marx Model gest 1709 war Hoffaktor am Ansbacher Hof in Rivalitat mit der Familie Frankel Der gelehrte Hoffaktor Gabriel Frankel wirkte von Furth aus im frankischen Raum Aurich Bearbeiten Aaron Abrahams Beer 1740 diente dem Grafen von Ostfriesland Bamberg Bearbeiten Adam Friedrich Sensburg 1720 1792 war in Bamberg Hoffaktor und nach der Taufe furstbischoflicher Polizeikommissar Berlin Bearbeiten Michael von Derenburg war der erste Hofjude in Kurbrandenburg unter Joachim II Israel Aaron gest 1673 war der erste Jude uberhaupt in Berlin unter dem Grossen Kurfursten und der erste Mann von Esther Schulhoff die als Witwe des Hofjuweliers Jost Liebmann Munzmeisterin von Friedrich I war Sie galt als besonders erfolgreiche Geschaftsfrau und genoss hohes Ansehen beim Konig fiel jedoch nach dessen Tod 1713 in Ungnade Veitel Heine Ephraim 1703 1775 war der wichtigste Finanzier der Kriege Friedrichs II Durch Munzverschlechterung finanzierte er den Siebenjahrigen Krieg Die Munzverschlechterung fuhrte zu einer Inflation Die von ihm gepragten Munzen wurden Ephraimiten genannt An Nathan Veitel Heine Ephraim erinnert heute das Ephraimpalais in Berlin Mitte Daniel Itzig erreichte unter Friedrich Wilhelm II als erster Jude in Preussen das Naturalisationspatent 1791 die Gleichstellung mit Christen Liepmann Meyer Wulff der Berliner Krosus war Hoffaktor von Friedrich Wilhelm II und um 1800 der reichste Mann in Preussen Moritz von Cohn war Hofbankier von Kaiser Wilhelm I und Kaiser Friedrich III Er beteiligte sich an der Finanzierung der Eisenbahnen Die Vertretung des Bankhauses Rothschild bei Hofe ubernahm Gerson Bleichroder vom Bankhaus S Bleichroder der zu Kaiser Wilhelm I und Otto von Bismarck beste Kontakte pflegte Braunschweig Bearbeiten Alexander David begrundete die judische Gemeinde in Braunschweig neu Israel Jacobson gilt als der letzte deutsche Hoffaktor Buckeburg Bearbeiten Von der Familie Heine Chaim ging es zu Heinrich Heine Darmstadt Bearbeiten Bar Low Isaak wurde Anfang des 18 Jahrhunderts durch das Tabakmonopol in Hessen Darmstadt reich Dessau Bearbeiten Moses Benjamin Wulff stand im besonders guten Verhaltnis zum alten Dessauer Furst Leopold I Moritz von Cohn begann seine Tatigkeit in Dessau und wechselte spater nach Berlin Dresden Bearbeiten Vom Bankhaus Kaskel fuhrte die Linie zur Dresdner Bank Issachar Berend Lehmann 1661 1730 unterstutzte August den Starken bei der Finanzierung des Erwerbs der polnischen Krone Sein vielfach geforderter Lebensmittelpunkt war Halberstadt Jonas Meyer hatte Kontakte bis zu Zar Peter dem Grossen Wolf Benjamin Eibeschutz erhielt 1769 die Konzession als Hoffaktor nachdem er seit 1765 im Dienst von Joseph Jonas Meyer dem Sohn von Jonas Meyer gestanden hatte Heinrich Carl von Schimmelmann 1724 1782 Pachter der kursachsischen Generalaccise Er trat spater in danische Dienste Dusseldorf Bearbeiten Joseph Jacob van Geldern 1653 1727 Hofkammeragent des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz Bauherr der ersten Synagoge in Dusseldorf Ururgrossvater Heinrich Heines Frankfurt am Main Bearbeiten Josef Goldschmidt 1572 wurde bekannt als Joseph zum Goldenen Schwan Die Familie Goldschmidt verzweigte sich in ganz Europa Familie Speyer bewohnte das Haus Goldener Hirsch 11 Familie Hass Kann ging auf Salomon zum Hasen um 1530 zuruck der das Haus zum roten Hasen bewohnte 12 13 Meyer Amschel Florsheim trat um 1760 zum Christentum uber Mayer Amschel Rothschild 1744 1812 war noch Hoffaktor des hessischen Landgrafen und verwaltete dessen Vermogen in der napoleonischen Zeit doch eroffnete er die Zeit der grossen internationalen Bankhauser Bankhaus Rothschild Der Weinhandler Jacob Samuel Hayum Stern aus der grossen Familie Stern folgte dem Beispiel der Rothschilds und grundete Anfang des 19 Jahrhunderts eine Bank Jacob S H Stern Gluckstadt Bearbeiten Der Sepharde Albert Dionis wirkte vom danischen Gluckstadt aus u a fur Konig Christian IV Hamburg Bearbeiten Diego Texeira gehorte zu den sephardischen Juden aus Portugal Zu den einflussreichsten Hofjuden in Hamburg zahlte Moses Israel Furst Hannover Bearbeiten In Hannover wirkte der Hofjude Leffmann Behrens im Dienst der drei Welfenherzoge Johann Friedrich Ernst August und Georg Ludwig Hildesheim Bearbeiten Moses Herz gest 1781 diente als Hoffaktor im Hochstift Hildesheim 14 Hechingen Bearbeiten Karoline Madame Kaulla stand im Dienst des Hauses Hohenzollern Hechingen und in Stuttgart Innsbruck Hohenems Bearbeiten Michael May um 1680 1737 wanderte nach einem Bankrott um 1725 von Innsbruck nach Mannheim aus 15 Kassel Bearbeiten In Kassel war als einflussreicher Hofbankier Benedikt Goldschmidt ca 1575 1642 tatig Er erreichte 1635 die Ausweisung aller nicht zu seiner Familie gehorenden Juden aus Kassel Der Sohn Simon Goldschmidt 1600 1658 war ebenfalls Hofbankier und Vorsteher der ubrig gebliebenen judischen Gemeinde Oberhofagent Mosessie Joseph Buding 1748 1749 1811 war der Grunder des gleichnamigen Bankhauses M J Buding in Kassel Feidel David stieg im Siebenjahrigen Krieg als Lieferant und Mittler der englischen Subsidien fur den hessischen Landgrafen auf Wolf Breidenbach war der letzte in der Reihe der Hoffaktoren in Kassel Kleve Wesel Bearbeiten Elias Gomperz stammte aus der grossen Emmericher Familie und wurde nach 1650 in Kleve Hoffaktor fur Kurbrandenburg Der Sohn Ruben Elias Gomperz 1655 1705 fuhrte die Geschafte der Familie weiter und verlagerte seinen Mittelpunkt nach Wesel Koln Bonn Bearbeiten Levi von Bonn diente seit 1598 und mit kaiserlichem Schutzbrief von 1605 dem Kurfursten Ernst von Bayern 16 Abraham Oppenheim stammte von Bonner Hoffaktoren des Kolner Bischofs Clemens August ab und baute das grosse Bankhaus Sal omon Oppenheim auf das in die Deutsche Bank aufging Zum preussischen Konigshaus unter Wilhelm I baute er die Beziehungen aus Sal Oppenheim legten die Kriegsanleihen auf die unter Kaiser Wilhelm II den Ersten Weltkrieg ermoglichten Mainz Bearbeiten Familie Bischoffsheim begrundete ein weit verzweigtes Bankhaus bis zur BNP Familie Bamberger begrundete ein weit verzweigtes Bankhaus bis zur Deutschen Bank Mannheim Bearbeiten Lemle Moses Reinganum 1666 1724 begann im Pfalzischen Erbfolgekrieg als Pferdehandler Der Hof und Milizfaktor Elias Hayum Antenfamilie Mayer 1709 1766 war Stammvater der Mannheimer Bankiers und Fabrikbesitzer Sein Sohn Elias Mayer 1733 37 1803 wurde Oberhof und Milizfaktor Gottschalk Mayer 1761 1835 Grunder der Firma Gebr Mayer Zigarrenfabriken setzte die Familientradition als Hoffaktor anschliessend in dritter Generation fort Munchen Bearbeiten Simon Wolf Wertheimer 1681 1765 fuhrte die Geschafte in Munchen trotz der bayerischen Vorbehalte Aron Elias Seligmann 1747 1824 zum Freiherrn von Eichthal geadelt Kurfurst Max Joseph ab 1806 bayerischer Konig machte 1799 Aron Elias Seligmann zu seinem Hoffaktor der den Sold fur die Truppen vorschoss ohne die Max Joseph seinen Krieg nicht hatte weiterfuhren konnen Jakob von Hirsch 1765 1840 wurde mit dem Pradikat auf Gereuth in den Adelsstand erhoben Paderborn Bearbeiten Behrend Levi machte sich durch seine Harte bei den Juden unbeliebt Prag Bearbeiten Mordechai Meisel finanzierte den kaiserlichen Hof Rudolfs II Jacob Bassevi finanzierte durch Munzverschlechterung die Feldzuge und den Landerwerb von Albrecht von Wallenstein mit dem er zum 1 Februar 1622 die Wiener Munze das Munzregal fur Niederosterreich Bohmen und Mahren pachtete Weitere Beteiligte waren Hans de Witte Paul Michna von Vacinov und Karl von Liechtenstein Sie verursachten ungeheure Teuerung und Hungersnot Am Ende des Dreissigjahrigen Krieges hatte sich die Vorfinanzierung von Kriegen durch Hoffaktoren etabliert Wegen seiner Verdienste wurde Jakob Bassevis in den erblichen Adelstand erhoben und nannte sich fortan Jacob Bassevi Schnuel wahrscheinlicher Schmuel Abkurzung von Salomon von Treuenberg David Oppenheimer war ein hochgelehrter Rabbiner der seinen Reichtum geerbt und uber Heiraten erworben hatte Saarbrucken Bearbeiten Fur die Fursten von Nassau Saarbrucken lieferte Cerf Beer und betrieb ein Eisenwerk Schwerin Bearbeiten Michael bar Ruben Hinrichs 1634 1710 wurde 1688 Hoffaktor von Herzog Christian Ludwig I Seine Nachfahren blieben wenn auch nicht allein bis ins spate 18 Jahrhundert in dieser Position 17 Stuttgart Bearbeiten Als bekanntester Hoffaktor nicht nur in Stuttgart gilt Joseph Suss Oppenheimer der am Hofe des wurttembergischen Herzogs Karl Alexander wirkte und einem Justizmord zum Opfer fiel Gleichzeitig wirkte in Stuttgart Marx Nathan auch Mardochai Schloss genannt der als Vorsteher der israelitischen Gemeinde in Stuttgart Suss Oppenheimer vor seiner Hinrichtung noch seelischen Beistand leistete Unter Konig Friedrich I arbeitete hier Karoline Kaulla als Hoffaktorin eine aussergewohnlich erfolgreiche Unternehmerin Nur zwei Prozent aller Hoffaktoren waren Frauen Trier Bearbeiten Der Arzt Wolf von Koblenz gest 1610 diente Lothar von Metternich und prozessierte gegen Levi von Bonn Der Papierhandler Josef Feist diente Clemens Wenzeslaus 18 Weimar Bearbeiten Jacob Elkan 1742 1805 geboren in Schwanfeld erhielt als erster Jude von Herzogin Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach die Niederlassungsbewilligung in Weimar Israel Julius Elkan 1777 1839 geboren in Weimar Hoffaktor bzw Hofbankier in WeimarWien Bearbeiten Jakob Koppel Frankel 1600 1670 reichster Bankier seiner Zeit Samuel Oppenheimer war einer der reichsten Bankiers seiner Epoche Samson Wertheimer ebenso war begunstigt durch die vielen Kriege der Zeit In Wien gab es an die 100 Hoffaktoren gleichzeitig Diego d Aguilar 1699 1759 finanzierte den Bau von Schloss Schonbrunn Karl Abraham Wetzlar von Plankenstern wurde als Millionenjude bekannt und nobilitiert Isaak Arnstein 1682 1744 finanzierte den kaiserlichen Hof Nathan Adam von Arnstein und Fanny von Arnstein Bankiersfamilie und Gesellschaftsmittelpunkt beim Wiener KongressWurzburg Bearbeiten Jakob von Hirsch war Hoffaktor fur Bayern und das Bistum Wurzburg Sein Sohn wurde als Jude in den Adelsstand erhoben Hirsch auf Gereuth Hoffaktoren im ubrigen Europa BearbeitenKopenhagen Bearbeiten Meyer Levi Jacob Meyer Goldschmidt Grunder der judischen Gemeinde und ab 1699 HofjuwelierMadrid Bearbeiten Abraham Senior finanzierte im 15 Jahrhundert den Krieg gegen die Mauren Lissabon Bearbeiten Isaak Abravanel David de Pury 1709 1786 kam aus dem damals preussischen Neuchatel an den portugiesischen Hof Wie Schimmelmann war er besonders in den Sklavenhandel und die Plantagenwirtschaft involviert Durch den preussischen Konig in den Adelsstand erhoben London Bearbeiten Moses Montefiore wurde 1837 geadelt Paul Julius Reuter den Queen Viktoria zum Baron ernannte brachte den Iran unter britische Kontrolle indem er Naser ad Din Schah in finanzielle Abhangigkeit brachte und von ihm 1872 mehrere Monopole auf die iranische Wirtschaft erhielt Das fur Tabak liess die Iraner sich landesweit erheben Schah Naser ad Din kaufte es mit aufgenommenem Geld zuruck Paris Strassburg Bearbeiten Dem in Strassburg lebenden Heereslieferanten Cerf Beer wurde 1775 die franzosische Staatsburgerschaft verliehen Stockholm Bearbeiten Der Graveur Aaron Isaak wurde Armee und 1789 Hoflieferant St Petersburg Bearbeiten Samuel Sinzheimer hatte einen Schutzbrief des Zaren Peter Schafirow 1669 1739 diente Zar Peter dem Grossen Venetien Bearbeiten In Gorz erhielt Joel Josef Pincherle 1624 von Kaiser Ferdinand II ein Privileg als Hoffaktor Literatur BearbeitenSelma Stern Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus Ein Beitrag zur europaischen Geschichte im 17 und 18 Jahrhundert 1 Aufl Philadelphia 1950 Aus dem Englischen ubertragen kommentiert und hrsg von Marina Sassenberg Tubingen 2001 ISBN 3 16 147662 X online verfugbar in books google de Vivian B Mann Richard I Cohen Hrsg From Court Jews to the Rothschilds Art Patronage and Power 1600 1800 Veroffentlicht in Verbindung mit der Ausstellung From Court Jews Jewish Museum New York Sept 1996 Jan 1997 Munchen New York 1996 Rotraud Ries J Friedrich Battenberg Hrsg Hofjuden Okonomie und Interkulturalitat Die judische Wirtschaftselite im 18 Jahrhundert Christians Verlag Hamburg 2002 ISBN 978 3 7672 1410 1 Weblinks BearbeitenInformation zu judischen Hoffaktoren in Frankfurt unter www judengasse de Fallstudie von Cathleen Burgelt Der judische Hoffaktor Berend Lehmann und die Finanzierung der polnischen Konigskrone fur August den Starken pdf 450 kB in medaon de Magazin fur judisches Leben in Forschung und Bildung Infos zu Hofjuden Hoffaktoren aus einem Schulerprojekt unter www judentum projekt de Artikel in Deutschlandfunk Kultur uber Hofjuden vom 13 Marz 2020 abgerufen am 7 April 2020Einzelnachweise Bearbeiten Dan Diner Hoffaktor In Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur Band 3 Springer Verlag 2016 ISBN 978 3 476 01218 0 google de abgerufen am 25 Marz 2020 a b Michael Toch Wirtschaftsgeschichte der mittelalterlichen Juden Fragen und Einschatzungen Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2016 ISBN 978 3 11 044649 4 google de abgerufen am 25 Marz 2020 SMOL VON DERENBURCH SAMUEL OF DERENBURG JewishEncyclopedia com Abgerufen am 25 Marz 2020 Kurt Schubert Judische Geschichte C H Beck 7 Aufl 2012 ISBN 978 3 406 44918 5 S 91 Hans Behrens Anpassung Abwehr Aufbruch Deutsch judische Literatur zwischen 1935 und 1947 am Beispiel der Erzahltexte Auf drei Dingen steht die Welt und Die Waage der Welt von Gerson Stern Igel Verlag 2017 ISBN 9783868157161 S 22 Heinz Gstrein Judisches Wien H Wien 1984 ISBN 9783700802648 S 14 Rotraud Ries Juden als herrschaftliche Funktionstrager In Werner Paravicini Hrsg Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Bilder und Begriffe bearb von Jan Hirschbiegel Jorg Wettlaufer T 1 2 1 Begriffe Sigmaringen 2005 Residenzenforschung 15 II T 1 S 303 306 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot resikom adw goettingen gwdg de John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 294 Hannah Arendt Elemente und Ursprunge totaler Herrschaft Antisemitismus Imperialismus totale Herrschaft Piper Munchen Zurich 1986 TB 11 Auflage 2006 ISBN 978 3 492 21032 4 S 158ff Heinrich Schnee Die Hoffinanz und der moderne Staat Geschichte und System der Hoffaktoren an deutschen Furstenhofen im Zeitalter des Absolutismus Nach archivalischen Quellen Bd 1 6 Berlin 1953 1967 Judengasse Speyer Abgerufen am 5 April 2020 Judengasse Haas auch Gerotwohl Abgerufen am 5 April 2020 Judengasse Kann Abgerufen am 5 April 2020 Hildesheim Judischer Friedhof Teichstrasse Abgerufen am 7 April 2020 Thomas Albrich Judisches Leben in Tirol und Vorarlberg von 1700 bis 1805 Judisches Leben im historischen Tirol Haymon Verlag 2014 ISBN 978 3 7099 7341 7 google de abgerufen am 5 April 2020 Monika Grubel Georg Molich Judisches Leben im Rheinland vom Mittelalter bis zur Gegenwart Bohlau Verlag Koln Weimar 2005 ISBN 978 3 412 11205 9 google de abgerufen am 6 April 2020 Erika Bucholtz Henri Hinrichsen und der Musikverlag C F Peters deutsch judisches Burgertum in Leipzig von 1891 bis 1938 Tubingen Mohr Siebeck 2001 Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 65 Zugl Berlin Techn Univ Diss 2000 ISBN 3 16 147638 7 S 18 Andreas Reinke Barbara Strenge Eine Bestandsubersicht Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2016 ISBN 978 3 11 095413 5 google de abgerufen am 7 April 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoffaktor amp oldid 234623947