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Samson Wertheimer auch Samson Wertheimber geboren am 17 Januar 1658 in Worms gestorben am 6 August 1724 in Wien war kaiserlicher Hoffaktor Oberrabbiner und Forderer des Judentums Samson Wertheimer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken als Geschaftsmann 1 2 Wirken als Rabbiner 1 3 Nachkommen 1 4 Bestattung 2 Nachwirken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWirken als Geschaftsmann Bearbeiten Wertheimers Familie stammte ursprunglich aus Worms Er zog 1684 nach Wien wo er durch Vermittlung von Samuel Oppenheimer 1630 1703 dem damaligen Wiener Hofjuden und Fugger seiner Zeit zu den Finanzgeschaften am Wiener Hof zugelassen wurde Gemeinsam mit Oppenheimer unterstutzte er Kaiser Leopold I wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges Nach dem Tode Oppenheimers wurde Wertheimer der alleinige Kreditgeber der osterreichischen Regierung und zum kaiserlichen Hoffaktor ernannt Nach Abschluss der Zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 begrundete er in Wien eine der reichsten und angesehensten Familien des Heiligen Romischen Reiches Nach der Zerstorung der Stadt Worms im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 durch Truppen Konig Ludwig XIV gelang es Wertheimer in Wien fur die Stadt ein Schuldenmoratorium zu erwirken Im Gegenzug dazu liess er sich die dortige Rossmuhle verkaufen in der die Juden Frondienst leisten mussten und die fur sie ein Symbol der Unterdruckung war Wertheimer liess sie einfach nicht mehr aufbauen 1 1708 zog sich Samson Wertheimer vom Geldgeschaft zuruck und ubergab diese an seinen Sohn Wolf Wertheimer 2 Nach dem Grossbrand in der Frankfurter Judengasse vom 14 Januar 1711 wollte Samson Wertheimer fur seinen Stiefsohn Isaac Nathan Oppenheimer ein vierstockiges massives steinernes Haus in Frankfurt erbauen Funf Jahre lang verweigerte der Rat der Stadt die Baugenehmigung Erst 1717 konnte auf mehrfachem Druck des Kaisers mit dem Bau begonnen werden 1887 wurde es abgerissen Zwischen 1718 und 1719 entstand das nach Samson Wertheimer benannte Haus Wertheimer im frankischen Marktbreit Samson liess das Haus durch den Baumeister Joseph Greissing fur seinen Bruder Emanuel errichten Wirken als Rabbiner Bearbeiten Wertheimer verfugte uber ein grosses talmudisches Wissen und besass den Titel eines ungarischen Landesrabbiners Da aber seit 1670 eine judische Gemeinde in Wien nicht mehr zugelassen war siehe Vertreibung der Wiener Juden 1670 ubte er die rabbinischen Funktionen in Eisenstadt aus das zu den sieben Gemeinden gehorte in denen auf Einladung von Paul I Furst Esterhazy judisches Leben willkommen war Zu den Schulern von Samson Wertheimer gehorte der Talmudist und Kabbalist Jonathan Eybeschutz Nachkommen Bearbeiten nbsp Grabstein Wertheimers im Judischen Friedhof RossauSimon Wolf Wertheimer Lob oder Low Wertheimer gest 12 Februar 1763 spater Ehemann von Sara oder Serchen Lehmann gest 10 Dezember 1763 Tochter von Issachar Berend Lehmann 3 4 Serchen spater Schwiegertochter von Leffmann Behrens aus Halberstadt Tolze spater Ehefrau von David Oppenheimer 1739 in Hannover Chava Rivka Eskeles Rabbinerfamilie Channa Miriam spater Ehefrau des Bankiers Seligmann Kohn 1741 in Altona Bestattung Bearbeiten Wertheimer ist begraben im Judischen Friedhof Rossau in Wien Nachwirken BearbeitenEine Tochter Wertheimers lebte in Frankfurt am Main und war mit dem Bankier Moses Lob Isaak zur Kann aus der einflussreichen Frankfurter judischen Familie Kann verheiratet Bis ins 19 Jahrhundert blieben die Wertheimers fuhrend im Geldhandel Die Bank E amp L Wertheimer gehorte zu den wichtigsten Banken Frankfurts Auch ist eine neugotische grossburgerliche Villa Wertheimer in Frankfurter Zeppelinallee 69 bis heute erhalten Wertheimers ehemaliges Haus in Eisenstadt beherbergt heute das Osterreichische Judische Museum Siehe auch BearbeitenWertheimerhaus Eisenstadt Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Wertheimer Samson In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 55 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1887 S 130 f Digitalisat David Kaufmann Wertheimer Samson In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 487 490 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Samson Wertheimer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Reuter Warmaisa 1000 Jahre Juden in Worms 3 Auflage Eigenverlag Worms 2009 ISBN 978 3 8391 0201 5 S 136 Christoph Lind Juden in den habsburgischen Landern 1670 1848 In Herwig Wolfram Hrsg Osterreichische Geschichte Band 15 Eveline Bruggert Martha Keil Albert Lichtblau Christoph Lind Barbara Staudinger Geschichte der Juden in Osterreich Ueberreuter Wien 2006 ISBN 3 8000 7159 2 S 339 446 hier S 344 Berndt Strohbach Der Hofjude Berend Lehmann 1661 1730 Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 22 Oktober 2018 Familie Jehuda Lob Wertheimer Sarchen Sara Lehmann F737 Normdaten Person GND 130548677 lobid OGND AKS LCCN n87872223 VIAF 74962816 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wertheimer SamsonALTERNATIVNAMEN Wertheimber SamsonKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher Hoffaktor Oberrabbiner und Forderer des JudentumsGEBURTSDATUM 17 Januar 1658GEBURTSORT WormsSTERBEDATUM 6 August 1724STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samson Wertheimer amp oldid 238791747