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David Kaufmann hebraisch דוד קויפמן geboren 7 Juni 1852 in Kojetein Kaisertum Osterreich gestorben 6 Juli 1899 in Karlsbad Osterreich Ungarn war ein in Budapest lehrender osterreich ungarischer judischer Wissenschaftler mit breitem historischem und philosophischen Forschungsgebiet Bekannt wurde er vor allem durch das von ihm ins Leben gerufene Korrespondenznetz judischer Gelehrter David Kaufmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Beitrage zur Geschichte des Judentums 4 Zur judischen Kunst 5 Polemische Schriften 6 Kaufmanns Bibliothek 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon 1861 bis 1867 besuchte Kaufmann das Gymnasium in Kremsier Dort studierte er Bibel und Talmud bei Jakob Brull dem Rabbiner von Kojetein und mit dessen Sohn Nehemiah Seit 1867 besuchte er das Judisch Theologische Seminar in Breslau und studierte gleichzeitig an der Universitat Breslau Im Sommer 1875 habilitierte er sich an der Universitat Leipzig Am 29 Januar 1877 erfolgte seine Ordination zum Rabbiner Den Ruf auf eine Professur am Judisch Theologischen Seminar in Cincinnati nahm er nicht an Stattdessen ubernahm er einen Lehrstuhl fur Geschichte Religionsphilosophie und Homiletik am neugegrundeten Rabbinerseminar zu Budapest Dort lehrte er bis zu seinem Tode 1899 Den daneben erteilten Unterricht in Griechisch und Deutsch an der Budapester Elementarschule gab er in der von ihm rasch erlernten ungarischen Sprache Als Bibliothekar am Seminar erwarb er die grosse Bibliothek von Lelio Della Torre von Padua Dadurch wurde die Seminarbibliothek eine der reichsten europaischen Sammlungen hebraischer Literatur Als Lehrer war Kaufmann sehr erfolgreich seine Beziehung zu den Studierenden war die eines freundlichen Ratgebers Er fuhrte eine lebhafte Korrespondenz mit den wichtigsten judischen Gelehrten hieraus erwuchs das Kaufmanns Nachrichtendienst genannte Netzwerk und auch wichtigen Forschern anderer Disziplinen Er war korrespondierendes Mitglied der koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Madrid und Mitglied der Budapester Alliance Israelite Universelle Werke BearbeitenKaufmanns Veroffentlichungen sind vielseitig die Bibliographie seiner Studien angelegt von Markus Brann fur das Gedenkbuch zur Erinnerung an David Kaufmann hg M Brann und Franz Rosenthal Breslau 1900 umfasst 546 Titel aus allen Bereichen judischer Studien Zu seinen ersten und wichtigsten Arbeiten zahlen die Studien zur Religionsphilosophie darunter Die Theologie des Bachja ibn Pakuda Verfasser des חובות הלבבות ein Wettbewerbsaufsatz den er als Student am Seminar verfasste in Berichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien 1874 Geschichte der Attributenlehre in der Judischen Religionsphilosophie des Mittelalters von Saadia bis Maimuni Gotha 1877 78 sein Hauptwerk Es behandelte wichtige Aspekte der judischen und arabischen Religionsphilosophie des Mittelalters Die Spuren al Batlajusi s in der Judischen Religionsphilosophie Nebst einer Ausgabe der Hebr Uebersetzung Seiner Bildlichen Kreise Budapest 1880 auch auf ungarisch Die Sinne Beitrage zur Geschichte der Physiologie und Psychologie im Mittelalter Aus Hebraischen und Arabischen Quellen Budapest 1884 auch auf ungarisch Herausgabe der Minḥat Ḳena ot von Jehiel ben Samuel Pisa Berlin 1898 ein Teil der Meḳiẓe Nirdamim Sammlung Studien uber Salomon ibn Gabirol Budapest 1899 auch auf ungarisch eine grosse Zahl an Aufsatzen in verschiedenen Zeitschriften darunter Der Fuhrer Maimuni s in der Weltlitteratur Nachdruck aus dem Archiv fur Geschichte der Philosophie hg L Stein 11 3 Beitrage zur Geschichte des Judentums BearbeitenKaufmanns wichtigste Monographien sind Die Letzte Vertreibung der Juden aus Wien Ihre Vorgeschichte 1625 70 und Ihre Opfer Wien 1889 auch auf ungarisch Digitalisat Zur Geschichte Judischer Familien Samson Wertheimer der Oberhoffactor und Landesrabbiner 1658 1724 und Seine Kinder Wien 1888 Digitalisat Urkundliches aus dem Leben Samson Wertheimers Budapest 1891 auch auf ungarisch Die Familien Prags nach den Epitaphien des Alten Judischen Friedhofs in Prag Zusammengestellt von Simon Hock aus Dessen Nachlasse Herausgegeben mit Anmerkungen Versehen und Biographisch Eingeleitet von Prof Dr D Kaufmann hebr Titelblatt Pressburg 1892 1 Zur Geschichte Judischer Familien I R Jair Chajjim Bacharach 1638 1702 und Seine Ahnen Trier 1894 Dr Israel Conegliano und Seine Verdienste um die Republik Venedigbis nach dem Frieden von Carlowitz Budapest 1895 auch auf ungarisch Die Ersturmung Ofens und Ihre Vorgeschichte nach dem Berichte Isaak Schulhofs Megillat Ofen 1650 1732 Herausgegeben und Biographisch Eingeleitet Trier 1895 Aus Heinrich Heine s Ahnensaal Breslau 1896 Digitalisat Die Memoiren der Gluckel von Hameln Frankfurt Main 1896 Edition des westjiddischen Originaltexts Die Chronik des Achimaaz aus Oria Nachdruck aus der Monatsschrift 1896 Zur judischen Kunst BearbeitenKaufmann behandelte als erster die Kunstgeschichte der Synagoge In diesen Bereich fallen die folgenden Werke Zur Geschichte der Kunst in den Synagogen Wien 1897 Zur Geschichte der Judischen Handschriften Illustration Beitrag zur Vorzugsausgabe von Die Haggada von Sarajewo hg D H Muller und I v Schlossar Wien 1898 Sens et Origines des Symboles Tumulaires de l Ancien Testament dans l Art Chretien Primitif R E J xiv 33 217 Polemische Schriften BearbeitenZu seinen polemischen Schriften zahlen Ein Wort im Vertrauen an Herrn Hofprediger Stocker von Einem Dessen Name Nichts zur Sache Thut Berlin 1880 Paul de Lagarde s Judische Gelehrsamkeit Leipzig 1887 eine Verteidigung seines Freundes und Lehrers Leopold Zunz Wie Heben Wir den Religiosen Sinn Unserer Madchen und Frauen Trier 1893 Einleitung zu S Hellers Die Echten Hebraischen Melodien Trier 1893 Kaufmanns Bibliothek BearbeitenKaufmann war ausserdem ein aktives Mitglied von Meḳiẓe Nirdamim einer Gesellschaft zur Publikation alter hebraischer Handschriften Er besass eine grosse Bibliothek mit zahlreichen wertvollen Handschriften Inkunabeln und Erstausgaben Die von ihm erworbene Marco Mortara Bibliothek bildete deren Kernbestand Literatur BearbeitenAdolf Brull Kaufmann David In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 81 84 Mirjam Thulin Kaufmanns Nachrichtendienst ein judisches Gelehrtennetzwerk im 19 Jahrhundert Gottingen u a Vandenhoeck amp Ruprecht 2012 Kaufmann David In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 13 Jaco Kerr Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 22693 4 S 306 314 F Rosenthal biography and bibliography In M Brann and F Rosenthal eds Gedenkbuch David Kaufmann 1900 i lxxxvii M Klein in M Brann and F Rosenthal eds Gedenkbuch David Kaufmann 1900 667 74 Samuel Krauss David Kaufmann Berlin 1902 H Bloch in Abendblatt of the Pester Lloyd 10 Juli 1899 D H Muller in Jahrbuch des Vereines fur Judische Geschichte und Literatur 3 Berlin 1900 196 206 L Blau in Jahresbericht der Landesrabbinerschule 1900 M Brann in D Kaufmann Gesammelte Schriften 1908 ix xii R Brainin in Sefer ha Shanah 1 1900 186 96 S A Horodezky in Ha Goren 2 1900 119 20 Jahresbericht der Landes Rabbinerschule in Budapest 22 1899 RMvai Nagy Lexikona 11 1914 365 Magyar Zsid Lexikon 1929 456 A Scheiber The Kaufmann Haggadah 1957 S Loewinger A Scheiber Hrsg Genizah Publications in Memory of Prof Dr David Kaufmann 1 1949 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons David Kaufmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jewish Encyclopedia article for David Kaufmann von Isidore Singer und Max Weisz Digitalisate der Werke David Kaufmanns in der Sammlung Judaica Frankfurt David Kaufmann and his collection of Medieval Hebrew Manuscripts in the Oriental Collection of the Library of the Hungarian Academy of Sciences Digitalisierte Werke von David Kaufmann in der Bibliothek des Leo Baeck InstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Digitalisierte Buch Memento des Originals vom 5 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kramerius mlp czNormdaten Person GND 119249197 lobid OGND AKS LCCN n87806822 VIAF 59072606 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaufmann DavidKURZBESCHREIBUNG osterreichischer RabbinerGEBURTSDATUM 7 Juni 1852GEBURTSORT Kojetein MahrenSTERBEDATUM 6 Juli 1899STERBEORT Karlsbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Kaufmann amp oldid 230011023