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Kromeriz kromɲɛr iːʃ 2 deutsch Kremsier ist eine Stadt im gleichnamigen Bezirk in der Region Zlin in Ostmahren Tschechien Sie liegt unmittelbar sudlich der Einmundungen der Hana und Mostenka in die March 1997 wurde Kremsier dessen Stadtzentrum unter Denkmalschutz steht zur schonsten historischen Stadt Tschechiens gewahlt Wegen seiner historischen kulturellen und politischen Bedeutung trug es den Beinamen Athen der Hanna Region KromerizKromeriz Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil MahrenRegion Zlinsky krajBezirk KromerizFlache 5561 haGeographische Lage 49 18 N 17 24 O 49 298888888889 17 393055555556 201 Koordinaten 49 17 56 N 17 23 35 OHohe 201 m n m Einwohner 28 185 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 767 01Kfz Kennzeichen ZVerkehrBahnanschluss Kojetin HulinKromeriz ZboroviceStrukturStatus StadtOrtsteile 10VerwaltungBurgermeister Jaroslav Nemec Stand 2014 Adresse Riegrovo nam 14976758 KromerizGemeindenummer 588296Website www mesto kromeriz cz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter der Stadt 4 2 Im Ort wirkten 4 3 Stolpersteine 5 Stadtteile 6 Gemeindepartnerschaften 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Siedlung reichen in die Zeit des Grossmahrischen Reiches zuruck Als Dorf wird Kremsier erstmals 1110 erwahnt als es durch den Olmutzer Bischof Johannes II erworben wurde Wegen seiner Lage am Schnittpunkt mehrerer Handelswege konnte es sich rasch entwickeln und wird 1207 als Marktflecken bezeichnet Um 1266 wurde es auf Anregung des Bischofs Bruno von Schauenburg der um diese Zeit eine Burg errichten liess durch Konig Premysl Otakar II zur Stadt erhoben und erhielt 1290 durch den Bischof Dietrich von Neuhaus das Brunner Stadtrecht Wahrend der Hussitischen Kriege wurde Kremsier 1423 und 1432 erobert und galt als die radikalste hussitische Stadt in Mahren Nachfolgend wechselten mehrfach die Besitzer von denen die Stadt auch verpfandet wurde Erst 1456 wurde Kremsier an das Olmutzer Bistum zuruckgegeben 1465 1471 war Kremsier das Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem bohmischen Konig Georg von Podiebrad und dem ungarischen Konig Matthias Corvinus die erst 1479 im Frieden von Olmutz beigelegt werden konnten Anfang des 16 Jahrhunderts wurde Kremsier unter Bischof Stanislaus Thurzo der die gotische Burg zu einem Renaissance Schloss umbauen liess Hauptresidenz der Olmutzer Bischofe Unter den Olmutzer Bischofen war Jan Pivec von Hratschein und Klimstein Ende des 16 Jahrhunderts Hauptmann der Stadt Unter den Bischofen Wilhelm Prusinovsky und Stanislaus Pavlovsky gelangte die Stadt zu Wohlstand wodurch sie zu einem wichtigen politischen und kulturellen Zentrum der Markgrafschaft Mahren wurde Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Kremsier nach Einnahme durch General Lennart Torstensson vollig zerstort Erst mit dem Regierungsantritt des Bischofs Karl II von Liechtenstein Kastelkorn erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung Er baute die Stadt wieder auf liess Strassen Wasserleitung und Kanalisation anlegen errichtete die Bischofliche Residenz und grundete ein Piaristengymnasium nbsp Kremsier 1830 nbsp Blick vom Schlossturm auf den Marktplatz nbsp Briefmarke der osterreichischen Wappenausgabe 1850 mit Ortsstempel von KremsierIm osterreichischen Erbfolgekrieg wurde Kremsier 1742 von der preussischen Armee besetzt und 1752 von einem Brand heimgesucht Eine neuerliche Besetzung musste es 1805 wahrend der Napoleonischen Kriege erdulden 1887 grundete Ignac Lorenz die Maschinenfabrik Lorenz die bis zur Verstaatlichung 1948 vor allem landwirtschaftliche Maschinen herstellte Geschichtliche Bedeutung erlangte die Stadt im Herbst 1848 Nach der blutigen Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstandes wurde der konstituierende Reichstag nach Kremsier verlegt und am 22 November im Sitzungssaal des Erzbischoflichen Schlosses eroffnet Der Reichstag erstellte einen Verfassungsentwurf der die Habsburgermonarchie in einen foderalistischen Staat umwandeln sollte Kaiser Franz Joseph und sein Ministerprasident Felix Furst zu Schwarzenberg ignorierten jedoch den Kremsierer Entwurf fuhrten stattdessen die Oktroyierte Marzverfassung ein und losten den Reichstag mit militarischer Hilfe am 7 Marz 1849 auf 1885 trafen sich in Kremsier Kaiser Franz Joseph und Zar Alexander III zu politischen Gesprachen Im 20 Jahrhundert nahm die Einwohnerzahl durch Eingemeindung der umliegenden Dorfer stark zu Wappen BearbeitenDas Stadtwappen von Kromeriz zeigt das darin einbezogene Familienwappen des Adelsgeschlechtes Dietrichstein welches vor Ort begutert war Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Marktplatz und SchlossDas historische Stadtzentrum wurde 1978 zum stadtischen Denkmalreservat erklart Am Hauptplatz Velke namesti Das Erzbischofliche Schloss wurde 1998 in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen Burgerhauser mit gotischen Laubengangen und Barockgiebeln zum Teil mit Sgraffito Schmuck Renaissance Rathaus aus dem Jahre 1611 Barockbrunnen von 1655 Mariensaule nach der Pest von 1680 aufgestellt Dreifaltigkeitssaule von 1686 Riegrovo namesti Die St Mauritius Kirche chram sv Morice aus dem 13 Jahrhundert ist die alteste Kirche der Stadt Piaristenkirche Johannes der Taufer chram sv Jana Krtitele Kirche der Gesegneten Jungfrau Maria chram Blahoslavene Panny Marie Erzbischofliche Munze aus dem Jahre 1665 Stadtmuseum Etwa 500 Meter westlich des Hauptplatzes liegt der Blumengarten Kvetna zahrada der 1665 1675 von Filiberto Lucchese und Giovanni Pietro Tencalla nach Versailler Vorbild mit Grotten Labyrinthen und einem Pavillon gestaltet wurde Die Westseite des Gartens wird durch eine 233 m lange Kolonnade mit Standbildern antiker Gotter begrenzt Der Schlosspark KromerizPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Folgende Personlichkeiten sind in Kromeriz geboren Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr Ob sie ihren spateren Wirkungskreis in Kromeriz hatten oder nicht ist dabei nicht berucksichtigt Johannes Milicius zw 1320 u 1325 1374 bohmischer Prediger Ignaz Jakob Florian Casparides 1700 um 1773 Orgelbauer Ferdinand Laurencin 1819 1890 Musikschriftsteller und Musikkritiker Emanuel Mendel Baumgarten 1828 1908 osterreichisch ungarischer Schriftsteller Journalist Hebraist und Kommunalpolitiker in Wien Maximilian Freiherr Mayer von Wallerstain und Ahrdorff 1845 1928 romisch katholischer Geistlicher und Dichter Max Svabinsky 1873 1962 Maler und Graphiker Hermann Pokorny 1882 1960 osterreichisch ungarischer Kryptoanalytiker Max Spielmann 1881 1970 Architekt Vaclav Talich 1883 1961 Dirigent und Violinist Jan Rypka 1886 1968 Orientalist Ubersetzer und Inhaber des Lehrstuhls der Iranologie und Turkologie an der Karls Universitat Prag Robert Land 1887 1939 tschechisch osterreichischer Filmregisseur Eduard Zacek 1899 1973 Architekt Josef Silny 1902 1981 Fussballspieler Alexej Cepicka 1910 1990 Politiker Walter Staffa 1917 2011 deutscher Vertriebenenfunktionar Jaroslav Koutecky 1922 2005 Physiker Karel Prager 1923 2001 Architekt Milos Macourek 1926 2002 Autor Josef Karlik 1928 2009 Schauspieler Eva Zikmundova 1932 2020 Opernsangerin Milan Pitlach 1943 2021 Architekt und Fotograf Karel Kryl 1944 1994 Sanger Michal Peprnik 1960 Amerikanist Pavel Hapal 1969 Fussballspieler Pavel Novotny 1973 Fussballspieler Radek Vondracek 1973 Politiker Tomas Netopil 1975 Dirigent Jaromir Paciorek 1979 Fussballspieler Sarka Nakladalova 1985 Beachvolleyballspielerin Gabriela Guncikova 1993 Sangerin Filip Chytil 1999 EishockeyspielerIm Ort wirkten Bearbeiten Die Auflistung erfolgt alphabetisch Bretislav Bakala tschechischer Dirigent Chorleiter und Komponist besuchte hier das Gymnasium Heinrich Ignaz Franz Biber Violinist war 1668 1670 im Dienst des Bischofs Karl Liechtenstein Kastelkorn Karel Leopold Klaudy tschechischer Rechtsanwalt und Politiker hier Mitglied des Reichstags bis zu dessen Auflosung Pavel Josef Vejvanovsky um 1633 1693 bohmischer Komponist Trompeter und Dirigent an der Sommerresidenz der Olmutzer Furstbischofe in Kremsier Stolpersteine Bearbeiten nbsp Judisches Rathaus Kromeriz Wohnort der Familie Astel am 6 November 2017 kurz vor der Steinverlegung In Kromeriz wurden bislang funf Stolpersteine fur durch die Naziverfolgung ermordete judische Burger verlegt fur Emil Brand sowie den Rabbiner in Kromeriz Joachim Astel und drei weitere Mitglieder seiner Familie Die letzte Verlegung erfolgte am 6 November 2017 In der Zeit des Protektorats Bohmen und Mahren wurden in der Stadt insgesamt 259 Juden in Konzentrationslager verschleppt und ermordet 3 4 Stadtteile Bearbeiten Stand 2001 Bilany dt Bielan 93 Hauser 292 Einwohner Drahlov dt Drahlow 48 Hauser 127 Einwohner Hradisko dt Hradisko 83 Hauser 221 Einwohner Kotojedy dt Kottoged 52 Hauser 126 Einwohner Kromeriz dt Kremsier 3532 Hauser 25 826 Einwohner Postoupky dt Postupek 202 Hauser 558 Einwohner Tesnovice dt Tischnowitz 137 Hauser 412 Einwohner Travnik dt Trawnik alter Traunitz 5 131 Hauser 392 Einwohner Vazany dt Waschan 289 Hauser 1 128 Einwohner Zlamanka dt Zlamanka 72 Hauser 143 EinwohnerGemeindepartnerschaften BearbeitenKromeriz unterhalt Partnerschaften mit folgenden Stadten und Gemeinden Chateaudun Frankreich Nitra Slowakei Krems an der Donau Osterreich Piekary Slaskie Polen Ramnicu Valcea RumanienSiehe auch BearbeitenSynagoge Kromeriz Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 Erhard Gorys Tschechische Republik Kultur Landschaft und Geschichte in Bohmen und Mahren DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Koln 1994 ISBN 3 7701 2844 3 Dagmar Gluxam Kremsier In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Tschechische Republik Slowakische Republik Droemer Knaur Munchen 1993 ISBN 3 426 26609 1 Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http de forvo com word kromeriz cs der Sprecher Skypi stammt aus dem Norden Tschechiens Frosty aus dem Sudosten wo auch Kromeriz liegt Dlazebni kostky v Kromerizi pripominaji obeti nacistickeho tazeni proti Zidum Bericht des tschechischen Rundfunks online auf rozhlas cz Jan Vondrasek Kromeriz ucti pamatku posledniho mestskeho rabina a jeho rodiny kameny zmizelych Portal der Stadt Kromeriz online auf mesto kromeriz cz Memento vom 9 Februar 2018 im Internet Archive http mapy mzk cz mzk03 000 907 223 2619267510 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kromeriz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Cremsir in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Offizielle Seiten der Stadt Schloss Kromeriz Kremsier und das Erzbischofliche Schloss ein Beitrag des Kirchenhistorikers Rudolf GrulichStadte und Gemeinden im Okres Kromeriz Bezirk Kremsier Barice Velke Tesany Bezmerov Blazice Borenovice Brusne Brest Bystrice pod Hostynem Cetechovice Drinov Holesov Honetice Horni Lapac Hostice Hulin Chomyz Chropyne Chvalcov Chvalnov Lisky Jankovice Jarohnevice Karolin Komarno Korycany Kostelany Kostelec u Holesova Kromeriz Kunkovice Kurovice Kvasice Kyselovice Lechotice Litencice Loukov Lubna Ludslavice Lutopecny Martinice Miskovice Morkovice Slizany Mrlinek Nemcice Nitkovice Nova Dedina Osicko Pacetluky Paclavice Pocenice Tetetice Podhradni Lhota Prasklice Pravcice Prusinovice Prilepy Rajnochovice Rataje Rosteni Rostin Rusava Rymice Skastice Slavkov pod Hostynem Sobesuky Strilky Strizovice Sulimov Selesovice Troubky Zdislavice Trebetice Uhrice Vezky Vitonice Vrbka Zahnasovice Zarici Zastrizly Zborovice Zdounky Zlobice Zalkovice ZeranoviceNormdaten Geografikum GND 4110390 7 lobid OGND AKS 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