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Max Spielmann 3 April 1881 in Kremsier Osterreich Ungarn 20 Juni 1970 in Wiesbaden war ein deutschsprachiger Architekt Er wirkte uberwiegend in Osterreich Ungarn sowie in der ersten Tschechoslowakischen Republik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Palais Krizik in Prag Smichov 2006 nbsp Villa Otto Petschek in Prag Bubenec 2013 Max Spielmann war der Sohn des judischen Grundschullehrers Hermann Spielmann und der Augusta Spielmann geborene Kohn Er hatte neun Geschwister Die Familie war deutschsprachig und stammte aus Pohrlitz in der Nahe von Brunn Von 1901 bis 1905 studierte er Architektur an der Technischen Universitat Wien Sein Studium schloss er an der Deutschen Universitat in Prag ab wo er im Anschluss als Wissenschaftlicher Assistent bei Professor Franz Sablik arbeitete und eine Berufung zum k k Baurat erhielt Ferner arbeitete er aktiv in der Judischen Gemeinde Prag 1 2 Spatestens ab dem Jahr 1909 nahm Spielmann an Architektenwettbewerben selbstandig mit eigenen Entwurfen teil Zu seinen ersten Gebauden die noch vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurden zahlen unter anderem das Wohn und Geschaftshaus der Gebruder Pick in der Prager Neustadt am Karlsplatz das Haus der Judischen Vereinigung in der Prager Neustadt sowie das Palais Krizik von Frantisek Krizik in Smichov 3 Er war Mitglied im Osterreichischen Ingenieur und Architekten Verein Auf Grundlage dieser Verbindung wurden Spielmanns Entwurfe auch von anderen Architekten aufgekauft darunter seine Konstruktionsplane fur An und Umbauten der B nai B rith Tempel in Tetschen und Trautenau 4 Ein charakteristisches Merkmal seiner Entwurfe war schon sehr fruh der Historismus inspiriert vor allem vom Barock und Klassizismus Alle seine Gebaude sind gekennzeichnet durch Konservatismus Monumentalitat Pracht und Reprasentativitat 5 Im Jahr 1919 erregte Spielmann mit dem rigorosen Umbau der Villa Bianca heutige Residenz der kroatischen Botschaft in Prag Bubenec bei tschechoslowakischen Nationalisten nebst dazugehoriger Kunstlerkreise Aufmerksamkeit und Emporung Er verpasste der Fassade der erst im Jahr 1909 von Jan Kotera in tschechischer Volksarchitektur erbauten Villa eine neobarocke Erscheinungsform und entfernte dabei auch Skulpturen des tschechischen Bildhauers Jan Stursa 2 3 Max Spielmann arbeitete jedoch hauptsachlich fur eine wohlhabende deutschsprachig judische Kundschaft die seine monumentale Architektur bevorzugte 5 Zahlreiche prestigetrachtige Auftrage erhielt er von den Prager Petscheks eine der reichsten judischen Unternehmerdynastien Europas In Bubenec baute Spielmann in den 1920er Jahren fur die Familie funf Villen sowie in der Prager Neustadt den Hauptsitz des Bankhauses Petschek amp Co 6 Allein die Gesamtkosten fur den Bau der im Jahr 1930 fertiggestellten Villa Otto Petschek beliefen sich auf 300 Millionen Kronen 7 Tschechoslowakische Nationalisten und Kommunisten verachteten die Architektur auch dieser Burgervilla Nach ihrer Ansicht stellte sie eine direkte Verbindung zum Baustil und Geschmack der Habsburgermonarchie und somit einen versuchten Wiederbelebungsstil dar 8 6 Verheiratet war Spielmann mit Irene Stern geborene Freund 1889 1939 die in erster Ehe mit dem im Dezember 1917 verstorbenen Rechtsanwalt Wilhelm Stern liiert war Max Spielmann und Irene Stern hatten keine gemeinsamen Kinder 9 Ab dem Jahr 1934 arbeitete er in Brunn Im Herbst 1938 noch vor der Zerschlagung der Rest Tschechei floh Spielmann mit seiner Frau nach Frankreich Die nachsten Jahre lebte er in Nizza Irene Stern verstarb 1939 wahrend einer Reise in Bordeaux Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Spielmann gemass der Benes Dekrete als Deutscher ihm wurde die tschechoslowakische Staatsburgerschaft aberkannt und sein Besitz in Prag enteignet 10 6 Spatestens ab 1956 einigen Quellen zufolge ab 1961 lebte Spielmann in Wiesbaden wo er im Alter von 89 Jahren verstarb 5 2 Sein Grossneffe Dr Peter Spielmann leitete von 1972 bis 1997 das Kunstmuseum Bochum und war von 2004 bis 2007 Dekan der Fakultat fur Bildende Kunste in Brunn 11 12 Bauten Auswahl Bearbeiten nbsp Villa Budischowsky in Trebitsch 2014 1914 1915 Villa von Hans Budischowsky Carl Budischowsky amp Sohne in Trebitsch 1914 Villa Alice des judischen Geschaftsmannes Julius Sonnenschein erbaut fur seine Frau Alice in Rostok an der Moldau 1922 1924 Villa Dr Morawetz von Gottlieb Morawetz Bankdirektor der Kreditanstalt der Deutschen KdD in Prag Vinohrady 1923 1929 Palais Petschek Prager Neustadt 1924 1930 Villa Otto Petschek fur Otto Petschek in Bubenec 1925 Villa Stern in Bubenec 1927 1930 Villa Friedrich Petschek in Bubenec heute Botschaft der Russischen Foderation 1928 Haus des Textil Wirtschaftsverbandes Prager Altstadt 1929 Svornost Palast mit einem Kino heute Spejbl und Hurvinek Theater in Bubenec 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bauten von Max Spielmann Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Autorenkollektiv Westermanns 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