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Roztoky deutsch Rostok ist eine Stadt in Tschechien Sie liegt zehn Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Prag an dessen Stadtgrenze und gehort zum Okres Praha zapad RoztokyRoztoky u Prahy Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk Praha zapadFlache 844 haGeographische Lage 50 10 N 14 24 O 50 161666666667 14 392222222222 237 Koordinaten 50 9 42 N 14 23 32 OHohe 237 m n m Einwohner 8 971 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 252 63Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Velke Prilepy PragBahnanschluss Prag DecinNachster int Flughafen Flughafen PragStrukturStatus StadtOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jaroslav Drda Stand 2022 Adresse Namesti 5 kvetna 2252 63 RoztokyGemeindenummer 539627Website www roztoky czLage von Roztoky im Bezirk Praha zapadBlick von Cimice auf RoztokyKirche Geburt Johannes des TaufersVUAB Pharma a s Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Stadtgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Stadtepartnerschaften 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 In Roztoky wirkten und lebten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenRoztoky befindet sich am Rande des Prager Kessels Prazska kotlina auf der Prager Hochflache Prazska plosina Die Stadt liegt linksseitig der Moldau an der Einmundung des Baches Uneticky potok Am gegenuberliegenden Flussufer erstreckt sich der Naturpark Dolni Povltavi Sudostlich erhebt sich der Klevetnik 265 m und im Sudwesten der Na Vrscich 297 m Entlang der Moldau verlauft die Bahnstrecke Praha Decin Durch Roztoky fuhrt die Staatsstrasse II 242 zwischen Velke Prilepy und Prag Zwischen Roztoky und Klecanky verkehrt eine Fahre uber die Moldau Nachbarorte sind Plavidlo Vetrusice Drasty und Hostice im Norden Klecany und Premysleni im Nordosten Klecanky Brnky Na Pekne Vyhlidce und Dolni Chabry im Osten Cimice Bohnice und Zamky im Sudosten Maximilianka Na Haji Za Hajem Sedlec Novy Suchdol und Stary Suchdol im Suden U Potucku Tresnovka Na Skale Horomerice und Unetice im Sudwesten Uholicky und Zalov im Westen sowie Levy Hradec Rez und Husinec im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen dass die Terrassen an der Mundung des Uneticky potok in die Moldau seit der Jungsteinzeit besiedelt waren Wahrscheinlich im 9 Jahrhundert liessen die Premysliden als neues Herrschaftszentrum die Burg Levy Hradec errichten Herzog Borivoj I liess nach seiner Taufe zwischen 882 und 884 bei der Burg die Rotunde des hl Kliment als erste christliche Kirche in Bohmen anlegen Im 12 Jahrhundert gaben die Premysliden die Burg und das zugehorige Stadtchen auf Die erste urkundliche Erwahnung von Roztoky erfolgte im Jahre 1233 im Zusammenhang mit Peter von Rostok Im Mundungsbereich des Uneticky potok entstand im 13 Jahrhundert als Sitz der Herren von Rostok eine Wasserfeste mit rundem Grundriss die von einem tiefen Graben umgeben war Daneben bestand ein dem Stift Brevnov gehoriges Abtshaus mit Vorwerkshof Zwischen 1360 und 1374 gehorte das Gut Rostok dem Prager Burger Simon Bohuslavuv Olbramovec Dessen Witwe Marketa verkaufte das Gut zum Ende des 14 Jahrhunderts an Eberhard von Reims z Remese 1381 beerbte ihn sein Bruder Reinhard der die Feste umbauen liess Nach dem Ausbruch der Hussitenkriege wurden die Guter des auf Seiten Konig Sigismund stehenden Reinhard von Reims durch die Prager Hussiten konfisziert In dieser Zeit erlosch auch der Rostocker Besitz des Stiftes Brevnov Besitzer des Gutes Rostok wurden verschiedene Burger der Prager Altstadt darunter der Schreiber Jan von Poresin Nach der Schlacht bei Lipan erhielt Reinhard von Reims das Gut zuruck nach seinem Tode fiel es an Konig Ladislaus Postumus heim In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts liess der Besitzer des Gutes Friedrich von Dohna Bedrich z Donina die Feste im gotischen Stil umgestalten Zum Ende 15 und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts gehorte das Gut den Herren von Schlick und spater Elisabeth Smiricka von Smirice Deren Erben verkauften Rostok an Ludwig Scheradin von Schorndorf ihm folgte die Familie Cartesius die das Gut 1565 an den Hauptmann des Schlaner Kreises David Borinie Ritter von Lhota verkaufte Dieser liess die Feste zu einem zweigeschossigen Renaissanceschloss mit Arkadengang umgestalten Im Jahre 1606 kaufte sein Sohn David d J Borinie von Lhota den Hof und das Dorf Lichtendorf von Christoph von Leskow und schloss diese an Rostok an Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden David Borinies Guter konfisziert Die Hofkammer verkaufte die Guter Rostok und Lichtendorf an Karl von Liechtenstein der sie zu einem Familienfideikommiss erhob Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden das Schloss und das Dorf 1639 von schwedischen Truppen zerstort Im Jahre 1784 wurde Roztoky bej einem schweren Moldauhochwasser teilweise uberflutet Die Fursten von Liechtenstein verkauften den Fideikommiss Rostok 1803 an Josef Mader und dessen Schwiegersohn Joseph Lohner Mader verausserte seine Halfte des Besitzes 1807 an Lohner der damit alleiniger Eigentumer des Gutes Rostok mit Lichtendorf wurde Lohner verkaufte im selben Jahre den Hof Auholicky an den Prager Burger Martin Nowak und 1810 den Hof Hoschtitz Hostice an den Besitzer der Herrschaft Pakomeritz Pakomerice Friedrich Graf von Nostitz Seit 1807 besass Lohner auch das Gut Statenitz welches er 1821 an Barbara Grafin Khuenburg verausserte In diesem Zuge tauschte Lohner beim Gut Statenitz das Dorf und den Hof Lichtendorf gegen die Statenitzer Dorfer Husinetz Rez und Zalow mit Hradetz ein Er verbesserte die Landwirtschaft durch Anwendung wissenschaftlicher Methoden und Maschinen den Feldbau betrieb er anteilig in Wechsel bzw Koppelwirtschaft Ausserdem gestaltete er Odland und Berglehnen zu Wald und Garten um Wahrend der fruhere Weinbau kaum noch eine Rolle spielte erlangte der Obstbau unter Lohner grosse Bedeutung Joseph Lohner verstarb 1837 zwei Jahre spater wurde das Gut seinem Sohn Ludwig Edler von Lohner uberschrieben Dieser verkaufte es am 30 Janner 1839 an den Prager Burger Joseph Leder und dessen Frau Anna geborene Gerabek deren Nachkommen das Gut bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts hielten Im Jahre 1843 umfasste das Gut eine Nutzflache 1797 Joch 332 Quadratklafter von denen 715 Joch 489 Quadratklafter der Obrigkeit gehorten Zum Gut waren die Dorfer Rostok Zalow Husinetz und Rez sowie sieben Hauser von Klein Kletzan Klecanky untertanig Insgesamt lebten auf dem Gebiet 939 Personen darunter in Rostok zwei protestantische und eine israelitische Familie Das Dorf Rostok Rostoky bestand aus 76 Hausern mit 624 Einwohnern Unter herrschaftlichen Patronat standen die Lokalkirche des hl Johannes des Taufers das Lokalistenhaus und die Schule Ausserdem gab es in Rostok ein obrigkeitliches Schloss einen dominikalen Meierhof mit Schaferei ein dominikales Brauhaus ein dominikales Branntweinhaus ein dominikales Jagerhaus eine Moldau Uberfuhr ein Wirtshaus sowie zwei Muhlen an der Moldau und eine am Aunjetitzer Bach Rostok war Pfarrort fur Zalow die Kirche St Kliment in Hradetz gehorte als Filialkirche zur Pfarre 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Rostok das Amtsdorf des gleichnamigen Gutes Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Roztoky Rostok ab 1850 mit dem Ortsteil Zalov eine Gemeinde im Bezirk und Gerichtsbezirk Smichov Die zu dieser Zeit von der k k Nordliche Staatsbahn hergestellte Bahnverbindung zwischen Prag Bodenbach und Dresden brachte zunehmend Ausflugler in die landschaftlich attraktive Gegend im Roztoky Damit begann der Wandel Roztokys von einem durch die Landwirtschaft gepragten Dorf zur Sommerfrische und zum Treffpunkt von Landschaftsmalern Im Tal Tiche udoli des Uneticky potok liessen wohlhabende Prager Burger Villen errichten Zugleich siedelten sich in Rostok auch Industriebetrieb an Dazu gehorten eine Olfabrik eine Dungemittelfabrik die Fabrik fur Farbholzextrakte E Oesinger 1867 loste sich Zalov von Roztoky los und bildete eine eigene Gemeinde 1870 entstand die Fabrik von J Felkl amp Sohn die der einzige Hersteller von Erdglobussen in der k k Monarchie war Im Jahre 1886 liess der Burgermeister Matej Vosahlik die Rostoker Serpentinen anlegen Wahrend seiner Amtszeit wurde Rostok 1893 zur Marktflecken erhoben Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kaufte der Agrarunternehmer Josef Wohanka eine stillgelegte Fabrik auf und errichtete darin eine Reinigungs und Trocknungsanlage fur Rubensaatgut Im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts begann mit dem Bau der Einfamilienhaussiedlung Horni Roztoky die Erweiterung von Roztoky auf die Hochflache uber dem Moldautal Zugleich entstanden Plane fur die Errichtung eines Stadtzentrums in Horni Roztoky 1927 wurde die Minderstadt dem Bezirk Praha venkov und dem Gerichtsbezirk Praha zapad zugeordnet Ab 1929 gehorte Roztoky zum Gerichtsbezirk Praha sever Im Jahre 1932 hatte Roztoky bereits 2954 Einwohner 1942 wurde Roztoky Teil des neu gebildeten Bezirkes Praha venkov sever Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Roztoky zum Gerichtsbezirk Praha zapad In den Jahren 1945 bis 1948 entstand die Penizillinfabrik aus der spater das Forschungsinstitut fur Antibiotika und Biotransformation Vyzkumny ustav antibiotik a biotransformaci hervorging Seit 1949 gehort Roztoky zum Okres Praha zapad Im Jahre 1960 wurde Zalov eingemeindet In den nachfolgenden Jahren wuchsen Zalov und Roztoky durch Bebauung der Hochflache zusammen 1968 wurde Roztoky zur Stadt erhoben und erhielt ein Wappen Aus dem Forschungsinstitut fur Antibiotika und Biotransformation ging in den 1990er Jahren die ICN Czech Republic hervor die heute als VUAB Pharma a s firmiert und das grosste Unternehmen in der Stadt ist Im Jahre 2002 uberflutete das Moldauhochwasser die hohen Damme am Schloss und der VUAB Pharma a s und verursachte schwere Schaden im Jahre 2005 entstand auf den Feldern nordwestlich des neuen Hauptplatzes in Horni Roztoky das neue Wohnviertel Solniky Roztoky ist heute eine Satellitenstadt von Prag mit Industrieansiedlungen und grossen Wohnsiedlungen Zwei Linien der Esko Prag verkehren uber bzw nach Roztoky Stadtgliederung BearbeitenFur die Stadt Roztoky sind keine Ortsteile ausgewiesen Sie gliedert sich in die Katastralbezirke Roztoky u Prahy und Zalov 3 Siedlungseinheiten sind Haje Horni Roztoky I Horni Roztoky II Na Dubecnici Pobrezi Prumyslovy obvod Roztoky stred und Zalov 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenBurgstatte Levy Hradec nordwestlich bei Zalov uber dem Moldautal Burgstatte Rivnac westlich von Zalov uber dem Moldautal Burgstatte Pravy Hradec nordlich der Stadt am gegenuberliegenden Moldauufer Kirche des hl Kliment in Levy Hradec Kirche Geburt Johannes des Taufers in Horni Roztoky sie entstand 1865 1867 durch Umbau eines alten Speichers Statue des hl Johannes von Nepomuk vor der Kirche in Horni Roztoky geschaffen 1845 nbsp Schloss RoztokySchloss Roztoky es entstand im 17 Jahrhundert anstelle eines wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zerstorten Vorgangerbaus und wurde im 19 Jahrhundert umgestaltet Seit der Zwischenkriegszeit befand sich das Schloss in einem baufalligen Zustand Nachdem das Gut und Schloss nach der Verstaatlichung 1948 in die Tragerschaft des Staatsgutes ubergegangen war wurde das Schloss dem volligen Verfall preisgegeben und Teile der Anlage abgebrochen Seit den 1950er Jahren bemuhten sich Heimatkundler um die Rettung der Anlage und 1957 entstand ein Museum im Schloss Seit 1961 ist das Schloss offentlich zuganglich der Stredocesky kraj ubernahm 1974 das Museum als Ausstellung des Stredocesky muzeum Muhle Brauneruv mlyn Nr 5 aus dem 19 Jahrhundert Im Jahre 1856 kaufte der Politiker Frantisek August Brauner die Kleine Muhle Maly mlyn Nachfolgend wurde die Muhle neben Brauners Prager Haus Na Perstyne zu einem Zentrum der tschechischen Politik in der k k Monarchie In der Muhle befindet sich heute eine Ausstellung des Stredoceske muzeum zum Werk von Brauners Tochter der Malerin Zdenka Braunerova Naturreservat Udoli Unetickeho potoka mit Felssporn Holy vrch mit Aussichtspunkt Alsova vyhlidka ostlich des Dorfes Felskamm Kozi hrbety sudostlich von Unetice Tal Tiche udoli des Uneticky potok unterhalb des Dorfes bis zum Moldautal mit den vier Muhlen Roztocky Spaleny Tumuv und Trojanuv mlyn sowie mehreren Villen Villa Mia Nr 79 erbaut in den 1850er Jahren zu den Sommergasten gehorte u a Bedrich Smetana Klassizistisches Lobkowicz Schlosschen Nr 10 errichtet 1869 anstelle der Neuen Muhle Villa des Schriftstellers Joe Hloucha im japanischen Stil Ehemaliges Luxushotel Sakura erbaut in den 1920er Jahren neben der Villa Hloucha Der ebenfalls im japanischen Stil errichtete Bau wurde in den 1970er Jahren im Zuge seiner Umnutzung zum Krankenhaus architektonisch verunstaltet Villa Braf Nr 99 ehemaliger Sommersitz der Familie von Albin Braf der 1912 dort verstarbStadtepartnerschaften BearbeitenSkawina Polen seit 2005 5 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Ludwig von Lohner 1812 1852 osterreichischer Arzt Dichter und Politiker Emil Utitz 1883 1956 Philosoph Jana Koubkova 1944 Jazzsangerin Zdenek Jiskra 1928 2016 OnomastikerIn Roztoky wirkten und lebten Bearbeiten Frantisek August Brauner 1810 1880 tschechischer Politiker und Abgeordneter des Reichstages Zdenka Braunerova 1858 1934 Malerin Albin Braf 1851 1912 Volkswirt Politiker und Journalist Cenek Ryzner 1845 1923 der Arzt und Hobbyarchaologe gilt als Entdecker der Aunjetitzer und der Rivnac Kultur Joe Hloucha 1881 1957 tschechischer Japanologe und SchriftstellerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Roztoky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Roztoky tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 13 Rakonitzer Kreis 1845 S 169 173 http www uir cz katastralni uzemi obec 539627 Obec Roztoky http www uir cz zsj obec 539627 Obec Roztoky http www roztoky cz partnerska mestaStadte und Gemeinden im Okres Praha zapad Bezirk Prag West Bojanovice Bratrinov Brezova Olesko Bus Cernolice Cernosice Cerveny Ujezd Cicovice Cisovice Davle Dobroviz Dobric Dobrichovice Dolni Brezany Drahelcice Holubice Horomerice Hostivice Hradistko Hvozdnice Chotec Chrastany Chyne Chynice Jenec Jesenice Jilove u Prahy Jiloviste Jinocany Kamenny Privoz Karlik Klinec Knezeves Kosor Kytin Lety Libcice nad Vltavou Liber Lichoceves Lisnice Mechenice Mnisek pod Brdy Nucice Ohrobec Okor Okrouhlo Orech Petrov Pohori Pruhonice Psary Ptice Roblin Roztoky Rudna Revnice Ritka Slapy Statenice Stredokluky Svrkyne Stechovice Tachlovice Trnova Trebotov Tuchomerice Tursko Uholicky Uhonice Unetice Velke Prilepy Vestec Vonoklasy Vrane nad Vltavou Vsenory Zahorany Zbuzany Zlatniky Hodkovice Zvole Normdaten Geografikum GND 4500969 7 lobid OGND AKS LCCN n84113360 VIAF 157586146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roztoky u Prahy amp oldid 234824108