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Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Zu einzelnen Namenstragern siehe auch Schlick Begriffsklarung Die Grafen Schlik tschechisch Slikove in der Fruhen Neuzeit auch Schlick geschrieben waren ursprunglich ein Patriziergeschlecht mit Wurzeln im bohmischen Eger Cheb Stammwappen derer Schlik im Wappenbrief von 1416Wappen der Grafen Schlik Siebmacher 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personen 3 Besitztumer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHypothesen zufolge stammte das Geschlecht ursprunglich aus dem Vogtland 1 Das alte Pradikat von Lasan konnte auf Oberlosa verweisen Anlasslich seiner Vermahlung mit Agnes der Tochter des Herzogs Heinrich V von Oels liess Kaspar Schlick die Abstammung seines Vaters Heinrich I Schlick aus dem frankischen Adel und seiner Mutter zuweilen als Constantia bezeichnet aus dem Italienischen Hochadel der Markgrafen von Collalto feststellen Diese Annahme die wohl lediglich den deutlichen Rangunterschied der Eheleute ausgleichen sollte gilt als umstritten 2 Gesichert ist dass der Tuchhandler Heinrich I Schlick seit dem ausgehenden 14 Jahrhundert in Eger nachweisbar ist Der Aufstieg der Familie begann in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts als Kaspar Schlick fur seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund geadelt und zum Freiherrn 1422 und Reichsgrafen 1437 erhoben wurde Er war ab 1433 Kanzler des Heiligen Romischen Reichs und als solcher der erste Amtsinhaber der Laie und burgerlicher Herkunft war Die Titulaturen und Besitztumer sollen sich Kaspar Schlick und seine Bruder durch Urkundenfalschung angeeignet haben 3 Den Schlik gehorten neben den Grafschaften Passaun Bassano in Norditalien und Weisskirchen Holic in der heutigen Westslowakei auch Falkenau an der Eger sowie Hofe bei Elbogen Loket und Eger Letztere Herrschaften erhielt die Familie von Kaiser Sigismund als Entschadigung fur den Verlust der italienischen Besitztumer Spater kamen Kunstat Kopidlno Welisch Ploschkowitz Wildstein und andere hinzu Quelle ihres Reichtums waren die Silberbergwerke bei St Joachimsthal und die Pragung von Munzen Joachimstaler Nach den Silberfunden zu Beginn des 16 Jahrhunderts hatten sie das konigliche Munzregal mit Zustimmung der bohmischen Stande beschlagnahmt Konig Ferdinand I konnte es den Schlik 1620 nach der Schlacht am Weissen Berg wieder entziehen Die weitverzweigte Adelsfamilie spielte im ersten Jahrhundert der Habsburgerherrschaft eine bedeutende Rolle im bohmischen Standestaat Sie bekleideten wichtige Positionen in der standischen Verwaltung oder waren Amtstrager der habsburgischen Herrscher Bereits seit 1520 schlossen sich viele Angehorige des Geschlechts der lutherischen Reformation an andere blieben katholisch Bedeutende Reprasentanten der Familie standen fur das Recht der Stande gegenuber dem Herrscher ein Sie nahmen aktiv an den Aufstanden gegen die Habsburger 1547 und 1618 1620 teil Nach der Schlacht am Weissen Berg verloren die evangelischen Schlik ihr Vermogen das vom Kaiser konfisziert wurde Einer der Fuhrer der bohmischen Aufstandischen Joachim Andreas von Schlick wurde 1621 hingerichtet Der Teil der Familie der den Habsburgern treu geblieben war erhielt einen Teil der Hofe der Herren von Waldstein nbsp Wappen der Grafen Schlick Wappenbuch um 1550 1574 Personen Bearbeiten nbsp Kaspar Schlick um 1396 1449 Kanzler des Heiligen Romischen Reichs Schedelsche Weltchronik 1493 Albrecht von Schlick Landvogt der Niederlausitz Franz Schlik zu Bassano und Weisskirchen 1789 1862 osterreichischer General der Kavallerie Heinrich I Schlick 1355 1416 Tuchhandler und Ratsherr in Eger verheiratet mit Constantia Tochter des Markgrafen Roland von Treviso 4 Heinrich II Schlick ca 1400 1448 Furstbischof von Freising Heinrich Schlik zu Bassano und Weisskirchen 1580 1650 osterreichischer Feldmarschall und Hofkriegsratsprasident Hieronymus Schlick Graf zu Bassano Herr zu Weisskirchen 1612 kurbrandenburgischer Hofrat Joachim Andreas von Schlick 1569 1621 einer der Fuhrer der protestantischen Stande in Bohmen Joachim von Schlik Landvogt der Oberlausitz Johann Albin Schlick 1579 1640 Graf zu Passaun und Weisskirchen Herr auf Falkenau und Duppau war Vertreter der bohmischen Stande Anhanger des Winterkonigs Friedrich V von der Pfalz und letzter protestantischer Besitzer der Herrschaft Falkenau Kaspar Schlick ca 1396 1449 Graf von Passaun und Weisskirchen und Kanzler des Heiligen Romischen Reichs Erbt zusammen mit seinen Brudern Mathaus und Nikolaus aus dem Nachlass seiner Mutter die Herrschaft Bassano bei Treviso Leopold Schlik zu Bassano und Weisskirchen 1663 1723 osterreichischer Generalkriegskommissar Botschafter Feldmarschall und bohmischer Hofkanzler Lorenz Schlick ca 1495 1583 Reichsgraf koniglicher Rat und Hauptmann der Prager Altstadt Mathaus Schlick 1487 Reichsgraf zu Passaun Graf zu Weisskirchen Stefan Schlick 1487 1526 Graf von Bassano MontanunternehmerBesitztumer BearbeitenDie Familie besass zahlreiche Besitztumer in Bohmen so von 1434 bis 1585 die Herrschaft Schlackenwerth Ostrov mit den Bergwerken Silber Zinn Eisenerz und Blei von Sankt Joachimsthal und Heinrichsgrun wozu auch Neu Rohlau Salmthal Schindlwald und Stolzenhain gehorten ferner die Herrschaft Falkenau mit Sitz auf Schloss Sokolov Schloss Altenburg 1634 1906 und Schloss Jicineves 1634 1948 und infolge Restitution wieder seit 1992 Sodann gehorten der Familie zeitweise auch Burg Freudenstein Jachymov Hallerstein Schloss Hauenstein mit Medenec Hohenfinow Holic Weissenkirchen Ivanovice na Hane Kopidlno Krajkova Kuttenplan Lanz Liborice Burg Loket Elbogen Manetin Oels Pladen Plan Schloss Ploskovice Rabstejn nad Strelou Rabenstein Rostok Burg Schoneck Vogtland Burg Seeberg Srbec Velis u Jicina Burg Wildstein In Wien residierten sie im Palais Schlick im 9 Wiener Gemeindebezirk nbsp Schloss Ostrov fruher auch als Schlickschloss bezeichnet nbsp Schloss Altenburg Stare Hrady 1634 1906 im Besitz der Familie nbsp Schloss Jicineves seit 1634 bis heute im Besitz nbsp Palais Schlick in Prag nbsp Palais Schlick in WienLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Schlik die Reichsgrafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 30 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 102 106 Digitalisat Constantin von Wurzbach Schlik Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 30 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 116 Digitalisat Otakar Vinar Pet stoleti Sliku Klub pro ceskou heraldiku a genealogii Praha 1998 ISBN 80 902448 4 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammbaum der Familie von Schlick Anton Grassold Beschreibung der alten Burg zu Eger Eger 1831 Lebenslinien der Grafen Schlick im Egerer und Elbogener KreisEinzelnachweise Bearbeiten Ludek Brezina Der Landvogt der Niederlausitz zwischen Konigsmacht und Standen 1490 620 Ein Diener zweier Herren BWV Verlag 2017 ISBN 978 3 8305 3704 5 S 135 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 10 August 2020 Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Gottingen Academy of Sciences and Humanities AdW Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Oktober 2020 abgerufen am 29 September 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot adw goe de Alfred Pennrich Die Urkundenfalschungen Des Reichskanzlers Kaspar Schlick BoD Books on Demand 2012 ISBN 978 3 8457 9026 8 google de abgerufen am 30 Juli 2020 Prokl Vinzenz Eger und das Egerland Eger 1844 S 317 Normdaten Person GND 140708731 lobid OGND AKS LCCN sh2010014441 VIAF 107706831 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlik amp oldid 229571952