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Kaspar Schlick um 1396 in Eger 19 Juli 1449 in Wien Graf von Passaun und Weisskirchen war Kanzler des Heiligen Romischen Reichs er war der erste Amtsinhaber der Laie und burgerlicher Herkunft war Der Freisinger Bischof Heinrich II Schlick war sein Bruder Kaspar Schlick Schedelsche Weltchronik 1493 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und fruher Lebensweg 1 2 Aufstieg zum Reichskanzler 1 3 Urkundenfalschungen 2 Familie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und fruher Lebensweg Bearbeiten Kaspar Schlick wurde als Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Heinrich Schlick und seiner Frau zuweilen als Constantia di Collalto Markgrafin von Treviso bezeichnet in Eger als zweitaltestes von acht Kindern geboren Die Herkunft seines Vaters aus dem frankischen Adel wie auch seiner Mutter aus dem italienischen Hochadel gelten seit dem 16 Jahrhundert als umstritten Moglicherweise handelt es sich um eine Abstammungslegende die Kaspar Schlick anlasslich seiner Vermahlung mit Herzogin Agnes von Oels feststellen liess um den deutlichen Rangunterschied auszugleichen Wahrscheinlicher ist eine Abstammung von Heinrich und seiner sonst namentlich nicht bekannten Frau aus dem Burgertum 1 Er besuchte die Universitat in Leipzig und trat danach in die Dienste des bohmischen Konigs Sigismund Von Dezember 1414 bis Ende Juli 1415 nahm er an dem Konzil von Konstanz teil 1415 bis 1417 begleitete er den Konig auf seinen Reisen nach Spanien Frankreich und England Aufstieg zum Reichskanzler Bearbeiten 1416 wird er zum Schreiber ernannt 1426 koniglicher Sekretar 1427 Protonotar 1429 zum koniglichen Vizekanzler 2 und 1433 zum Reichskanzler von Kaiser Sigismund Unmittelbar nach der Kaiserkronung Sigismunds erhielt Kaspar und sein Bruder Matthaus Schlick am 31 Mai 1433 auf der Tiberbrucke in Rom den Ritterschlag Als einflussreicher Politiker des Kaisers nahm er an mehreren Feldzugen gegen das Osmanische Reich und die Hussiten teil verhandelte im Namen des Konigs in Preussen Polen und Litauen und leitete innenpolitisch Verhandlungen mit den Hussiten Sigismund begleitete er zum Konzil von Basel In seiner Position fungierte er als Unterhandler mit dem Papst 1437 wurde er zum Reichsgrafen von Passaun Bassano in Norditalien und 1438 zum Grafen von Passaun und Weisskirchen erhoben 1435 erhielt Kaspar Schlick gemeinsam mit seinem Bruder Matthaus von Kaiser Sigismund Gut und Herrschaft Falkenau zum Geschenk 3 Erst durch die Bestatigung von Konig Albrecht II vom 22 Januar 1438 wurde die Ubereignung des Besitzes rechtmassig 1438 ubertrug ihm der Konig nach dem Aussterben der Familie des Stibor von Stibrowitz auch die ungarischer Herrschaft Weisskirchen Holic heute Slowakei Er war Erbe der Stadt und Herrschaft Elbogen die ihm als Entschadigung fur den Verlust der italienischen Stadt Bassano zugesprochen wurde Auch unter Konig Albrecht II den er bei der Durchsetzung der koniglichen Folge in Bohmen unterstutzte blieb Schlick trotz innenpolitischer Opposition in seinem Amt Schlick wurde 1442 in den koniglichen Rat Friedrichs III aufgenommen und 1443 wieder zum Kanzler ernannt Sein Einfluss nahm jedoch mit der Zeit ab da sich seine Vorstellungen nicht immer mit denen des Konigs deckten Er setzte sich dafur ein dass sein jungerer Bruder Heinrich zum Bischof von Freising ernannt wurde obwohl das dortige Domkapitel einen anderen Kandidaten gewahlt hatte 1449 zog er sich von seinem Amt zuruck beteiligte sich dann aber an der koniglichen Nachfolge des Konigs Ladislaus in dessen Namen er 1447 in Mailand verhandelt hatte Neben der Politik interessierte sich Schlick auch fur Kunst und Wissenschaft 4 Er unterstutzte begabte Kunstler und Wissenschaftler wie Enea Silvio Piccolomini Urkundenfalschungen Bearbeiten Die Titulaturen und Besitztumer sollen sich Kaspar Schlick und seine Bruder durch zahlreiche Urkundenfalschungen angeeignet haben Dabei ist die genaue Anzahl der manipulierten Urkunden nicht festzustellen Unter anderen werden folgende in den kaiserlichen Registern fehlende Urkunden als Falschungen betrachtet Am 16 Juli 1422 erhob Sigismund Kaspar Schlick und seine Nachkommen in den erblichen Freiherrenstand ohne dass die Familie von diesem Titel Gebrauch machte Am 31 August 1431 verlieh Sigismund Kaspar Schlick die Festung und Stadt Bassano Dass Bassano je im Besitz der Schlicks war kann ausgeschlossen werden 1404 gelangte die Stadt von den Viscontis unmittelbar an die Venezianer Das Privileg der Munzpragung vom 30 August 1437 wird ebenfalls bezweifelt da ein solches nicht vor der Amtszeit Ferdinand II vergeben bzw bestatigt wurde 5 Familie BearbeitenSchlick war seit 1444 mit Agnes einer Tochter des Oelser Herzogs Konrad V Kanthner verheiratet Siehe auch BearbeitenSchlik Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenHeinrich Gradl Zur Herkunft der Schlicke Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 20 1882 Max Dvorak Die Falschungen des Reichskanzlers Kaspar Schlick MIOG 22 1901 Alfred Pennrich Die Urkundenfalschungen des Reichskanzlers Kaspar Schlick nebst Beitragen zu seinem Leben 1901 Otto Hufnagel Caspar Schlicks letztes Hervortreten in der Politik nebst einem kritischen Beitrag zu dem Falschungsproblem Diss Leipzig 1910 Otto Hufnagel Caspar Schlick als Kanzler Friedrichs III MIOG Erg Bd 8 1911 Rudolf Schreiber Die Elbogner Urbare der Grafen von Schlick Sudetendeutsches Historisches Archiv 1934 Artur Zechel Studien uber Kaspar Schlick Anfange Erstes Kanzleramt Falschungsfrage Ein Beitrag zur Geschichte und Diplomatik des 15 Jahrhunderts In Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte 15 1939 Paul Joachim Heinig War Kaspar Schlick ein Falscher In Falschungen im Mittelalter Teil III Diplomatische Falschungen I 1988 Peter Schmid Schlick Kaspar In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 277 280 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaspar Schlick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franz Fuchs Schlick Kaspar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 77 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Schlik Caspar I In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 30 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 106 f Digitalisat Franz Krones Schlick Kaspar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 505 510 Schlick Kaspar In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Gottingen Academy of Sciences and Humanities AdW Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Oktober 2020 abgerufen am 2 Oktober 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot adw goe de Offiziell gab es keinen Vizekanzler doch Schlick besass entsprechende Befugnisse Vgl Karl Schellhass Das Vicekanzellariat Kaspar Schlick s In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Band 3 1890 Schenkungsbrief von Kaiser Sigismund Freitag nach Simon und Juda 1435 Prag Stadtarchiv Falkenau Diether Krywalski Geschichte der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters in den bohmischen Landern Univerzita Palackeho v Olomouci 2009 ISBN 978 80 244 2113 1 google com abgerufen am 19 Januar 2022 Alfred Pennrich Die Urkundenfalschungen Des Reichskanzlers Kaspar Schlick BoD Books on Demand 2012 ISBN 978 3 8457 9026 8 google com abgerufen am 19 Januar 2022 Normdaten Person GND 118795139 lobid OGND AKS VIAF 84048236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlick KasparALTERNATIVNAMEN Schlick Caspar vonKURZBESCHREIBUNG Reichsgraf und Kanzler des Heiligen Romischen Reiches Deutscher NationGEBURTSDATUM 1396GEBURTSORT EgerSTERBEDATUM 19 Juli 1449STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaspar Schlick amp oldid 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