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Dieser Artikel behandelt die Stadt im Okres Karlovy Vary Zu weiteren Bedeutungen siehe Jachymov Begriffsklarung Jachymov deutsch Sankt Joachimsthal ist eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien Sie ist Namensgeber fur den hier im fruhen 16 Jahrhundert gemunzten Joachimstaler kurz Taler JachymovJachymov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryFlache 5110 4001 1 haGeographische Lage 50 22 N 12 55 O 50 366111111111 12 923333333333 672 Koordinaten 50 21 58 N 12 55 24 OHohe 672 m n m Einwohner 2 396 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 362 51 363 01Kfz Kennzeichen KStrukturStatus StadtOrtsteile 5VerwaltungBurgermeister Bronislav Grulich Stand 2008 Adresse nam Republiky 1362 51 JachymovGemeindenummer 555215Website www mestojachymov czLage von Jachymov im Bezirk Karlovy VaryDie alte Bergstadt entwickelte sich nach dem Fund betrachtlicher Silbervorkommen im Jahr 1516 sprunghaft aus einer vordem am Ort bestehenden bergmannischen Ansiedlung und stieg im 16 Jahrhundert zur bedeutendsten Bergstadt im gesamten Erzgebirge auf Die hohen Profite aus dem Silberbergbau trugen dazu bei dass sich in der Hochzeit des Bergbaus in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts ein bedeutender Komplex einer im spatgotischen und Renaissancestil gehaltenen Stadtarchitektur herausbildete der grosstenteils bis in die Gegenwart erhalten ist In der Umgebung von Jachymov existieren zudem Sachzeugen des Bergbau und Huttenwesens aus der Zeit des Silber und Buntmetallbergbaus vom 16 bis ins 19 Jahrhundert sowie des Uranbergbaus im 20 Jahrhundert Diese Sachzeugen sowie die 1992 erklarte stadtische Denkmalschutzzone sind Bestandteile der Montanen Kulturlandschaft Jachymov Sie gehort zur Montanregion Erzgebirge die 2019 in die Liste des UNESCO Welterbes eingetragen wurde Zu Beginn des 20 Jahrhunderts im Zuge des Bergbaus entdeckte radonhaltige Quellen begrundeten einen bis in die Gegenwart bedeutenden Kurbetrieb sowie den Status der Stadt als altestes Radiumsol Heilbad der Welt Seit 1996 ist die Stadt Jachymov Namensgeberin fur das im hiesigen Bergbaubezirk erstmals entdeckte Mineral Jachymovit Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Umgebung 1 2 Stadtgliederung 1 3 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Demographie 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Wappen 3 3 Stadtepartnerschaften 4 Heilbad 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museen 5 2 Sehenswurdigkeiten 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Umgebung Bearbeiten Die Stadt liegt in Westbohmen am steilabfallenden Sudhang des Erzgebirges an der Staatsstrasse Silnice I 25 vom Grenzubergang Oberwiesenthal Bozi Dar Gottesgab nach Karlsbad Der Stadtkern erstreckt sich im tief eingeschnittenen Tal des Jachymovsky potok Weseritz wobei der nordliche Ortseingang auf etwa 775 m n m liegt der Kurpark im Suden auf lediglich 600 m n m Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadt Jachymov besteht aus den Ortsteilen Jachymov Sankt Joachimsthal Marianska Mariasorg Nove Mesto Neustadt Sucha Durnberg und Vrsek Werlsberg 3 Grundsiedlungseinheiten sind Jachymov Radium Palace Jansky vrch Klinovec Sonnenwirbelhauser Marianska Mustek Rauschererb Nove Mesto Panorama Popov Pfaffengrun Sucha Svornost Einigkeit und Vrsek 4 Das Stadtgebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Jachymov und Popov u Jachymova 5 Nachbarorte Bearbeiten Bozi Dar Gottesgab OberwiesenthalAbertamy Abertham nbsp Loucna pod Klinovcem Bohmisch Wiesenthal Merklin Merkelsgrun Ostrov Schlackenwerth Krasny Les Schonwald Geschichte Bearbeiten nbsp Blick uber den sudlichen Teil des historischen Stadtkerns nbsp Blick uber den nordlichen Teil des historischen Stadtkerns nbsp Allerheiligenkirche nbsp Kirche St Joachim und St Anna erste lutherische Kirche Bohmens nbsp Rathaus von 1782 1784 nbsp Denkmal fur die Opfer der Zwangsarbeit Kreuzweg zur Freiheit16 Jahrhundert Bearbeiten 1516 wurden beim Ort Conradsgrun wo ein unbedeutender Bergbau betrieben wurde grosse Silbervorkommen entdeckt Bevor ist um dieses Thal grosse Wildnis gewesen darin die Meissner und Schlackenwerther gebaut An dem Platze wo jetzt der Predigtstuhl stehet war ein Wiesenfleck wo mancher Bar erschossen worden Am Brodmarkte eine Muhle und wo die beiden Wasser zusammenfliessen ein Hammer Die Gegend der Wiese hiess Konradsgrun 6 Daraufhin wurde der Ort 1517 in Anlehnung an die Bergstadt Sankt Annaberg in Sankt Joachimsthal umbenannt 1518 erschien in Leipzig die erste gedruckte eigene Bergordnung fur Sankt Joachimsthal 1520 erhielten die Grafen Schlick deren Pfandbesitz Joachimsthal war das Munzprivileg und Joachimsthal wurde vom bohmischen Konig Ludwig II zur freien Bergstadt erhoben 7 Uber der Stadt lag Burg Freudenstein Die vermutlich erstmals bereits 1519 geschlagenen Joachimstaler gaben spater dem Taler und dem Dollar ihren Namen 8 Die reiche Ausbeute machte die Grafen Schlick zu einem der reichsten Adelsgeschlechter Bohmens Seit 1517 hatte Graf Stefan Schlick mit seinen Brudern das Oberregiment uber das Thal Er war seit der Schlacht von Mohacs 1526 vermisst nominell bis 1528 Herr von Joachimsthal Nach Stephans Todeserklarung bewirkte der habsburgische neue bohmische Konig Ferdinand die Rucknahme des unter Vorbehalt des koniglichen Regals gewahrten Munzprivilegs Die Schlicks munzten in der Folge nur noch als Verweser im Namen des Konigs der Joachimstaler wurde nach 1528 nicht mehr gepragt Der Munzmeider Utz Gebhard war von 1527 bis 1530 in Joachimsthal tatig Seine bekannten talerformigen Amulettmedaillen die Pesttaler wurden im Talergewicht gepragt Auch Pesttaler Teilstucke und Pesttaler im Mehrfachpesttaler stammen von ihm 1533 erreichte der Silberbergbau mit 241 875 Talern seine grosste Ausbeute im folgenden Jahr hatte die Stadt 18 200 Einwohner in 1200 Wohnhausern und uber 900 Bergwerke mit ca 100 zugehorigen Gebauden in denen 9200 Bergleute arbeiteten Im Zuge dieses schnellen Wachstums war es wiederholt zu Aufstanden der Bergleute gekommen so bereits mit friedlichem Ausgang 1517 9 Ein weiterer folgte 1523 10 Als es zum Aufstand von Sankt Joachimsthal 1525 kam boten die Schlicks 2500 Bewaffnete auf um die Ordnung wiederherzustellen Seit 1523 hatten die Schlicks in Joachimsthal die Reformation eingefuhrt Im Schmalkaldischen Krieg 1546 1547 standen sie daher auf protestantischer Seite gegen Habsburg Joachimsthal war zeitweilig von verbundeten sachsischen Truppen besetzt Nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Muhlberg verloren die Schlicks Joachimsthal an Habsburg Fur das Jahr 1563 sind die stattlichen Zahlen von 109 Eheschliessungen und 396 Kindstaufen vermerkt 11 dann begann mit der zunehmenden Erschopfung der Silbervorkommen ein Niedergang der Stadt 1584 waren nur noch 200 Bergleute im Silberbergbau beschaftigt die Ausbeute betrug 1579 nur noch 6450 Taler 17 Jahrhundert Bearbeiten Von 1621 an erfolgte die Rekatholisierung der Stadt viele protestantische Burger und Bergleute wanderten deshalb in das nahegelegene Kurfurstentum Sachsen aus 12 19 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert war die Stadt Sitz einer Bezirkshauptmannschaft eines Bezirksgerichts und einer Berg und Huttenverwaltung Der Bergbau wurde teils von staatseigenen teils von privaten Firmen betrieben Man gewann neben Silber 1885 227 Zentner auch Nickel Wismut und Pechblende Die Forderung abbauwurdiger Erze war rucklaufig Mitte des 19 Jahrhunderts hatte die Oberste Montanverwaltung in Wien die Absicht Gruben und das zugehorige Huttenwerk im Ort auch weiterhin in Betrieb zu halten um der Bevolkerung Verdienstmoglichkeiten zu sichern Die Bestrebungen gingen dahin eine Verwertungsmoglichkeit fur die bis dahin nur begleitend anfallende Pechblende zu finden Im Jahr 1852 wurde der Chemiker und Montanwissenschaftler Adolf Patera beauftragt Versuche zur Verbesserung bestehender Methoden zur Erzaufbereitung anzustellen und neue Verfahren zu entwickeln Ein Ergebnis davon war die Moglichkeit der Gewinnung von Uranfarben aus Pechblende 13 Patera erkannte dass Uranverbindungen in der Glas und Porzellanindustrie finanziell gewinnbringend verwendbar waren Die Verbesserung des Herstellungsverfahrens durch seine Versuchsergebnisse leitete eine Wende ein und 1853 begann in der Grube Einigkeit der planmassige Abbau von Uranerz fur die Farbenherstellung 14 Im Jahr 1856 wurde im Huttenwerk eine Uranfarbenfabrik eingerichtet die bis zum Ende des Ersten Weltkrieges der staatlichen Montanverwaltung in Wien unterstand Diese versorgte die weltweite Glas und Keramikindustrie mit zur Glasfarbung bzw Bemalung und Beschriftung notwendigen braunschwarzfarbenden Uranverbindungen Ab dem Jahr 1907 wurden aus den praktisch uranfreien Laugerzruckstanden Radiumverbindungen fur wissenschaftliche und medizinische Zwecke hergestellt 13 In der k k Tabakfabrik waren 1000 Arbeiterinnen beschaftigt Daneben gab es Handschuhmacherei Korkstopselfabrikation sowie Spitzenkloppelei Am 31 Marz 1873 brannte die Stadt fast ganzlich ab Am 4 September 1898 gestattete der Kaiser von Osterreich der Stadt Joachimsthal den Titel Kaiserliche konigliche freie Bergstadt Sanct Joachimsthal amtlich zu fuhren was der Statthalter Karl Graf Coudenhove am 23 September 1898 bekannt gab 15 Ende des 19 Jahrhunderts entdeckte Marie Curie im Joachimsthaler Uranerz das Element Radium wofur sie spater den Nobelpreis erhielt 16 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Joachimsthal 1919 Teil der neu geschaffenen Tschechoslowakei Im Oktober 1938 wurde der Ort von deutschen Truppen besetzt und anschliessend als Teil des Sudetenlands entsprechend dem Munchner Abkommen in das Deutsche Reich eingegliedert Unter dem Namen Radiumbad St Joachimsthal gehorte die Stadt bis 1945 zum Landkreis Sankt Joachimsthal im Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland Ortliches Uran wurde neben jenem welches man in Belgien 1940 gestohlen hatte ursprunglich stammte dieser belgische Vorrat aus Belgisch Kongo mit dem Uranverein bei den erfolglosen Versuchen verwendet eine Uranmaschine bzw spater eine Atombombe zu bauen Am 1 Dezember 1930 hatte die Stadt Sankt Joachimsthal 7316 Einwohner davon 445 Tschechen 17 am 17 Mai 1939 noch 6388 und am 22 Mai 1947 waren es 6806 Bewohner Vertreibung1945 erfolgte die Vertreibung Odsun der Deutschbohmen aus Joachimsthal Ihr Vermogen wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert das Vermogen der evangelischen Kirche durch das Benes Dekret 131 liquidiert und die katholischen Kirchen enteignet ZwangsarbeitWahrend des Zweiten Weltkriegs bestand dort ein deutsches Arbeitslager fur russische und franzosische Kriegsgefangene die in der Grube Einigkeit arbeiteten Nach dem Krieg begann das tschechoslowakische Bergbauunternehmen Jachymovske Doly JD mit der Erkundung und dem Abbau von Uranerzen in Jachymov und Umgebung Zweck war die Urangewinnung fur das sowjetische Atombombenprojekt und die entstehende sowjetische Atomindustrie Das Grubengebiet von Jachymov wurde zum Sperrgebiet erklart 18 Als Arbeitskrafte dienten Zwangsarbeiter Zunachst waren dies deutsche Kriegsgefangene und nichtvertriebene Einwohner nach dem Februarumsturz von 1948 politische Haftlinge inhaftiert durch das Regime der KP der Tschechoslowakei sowie zwangsverpflichtete Zivilarbeiter Zur Unterbringung dieser Arbeiter wurden im Gebiet mehrere tschechoslowakische Gulags 19 errichtet Mit knapp 50 000 darunter uber 10 000 politischen Haftlingen erreichten die 18 Lager um 1955 ihre hochste Belegungszahl Insgesamt durchliefen die Lager rund 100 000 politische Haftlinge und uber 250 000 Zwangsverpflichtete Vermutlich hat etwa die Halfte von ihnen die Bergarbeit nicht uberlebt 20 1964 wurde der Uranabbau eingestellt Demographie Bearbeiten Bis 1945 war Sankt Joachimsthal uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1520 0 5 000 21 1526 15 000 21 1533 18 000 21 1600 0 3 000 21 1783 0 k A 617 Hauser 22 1830 0 4 371 in 576 Hausern 23 1846 0 4 740 deutsche Einwohner in 582 Hausern 24 1857 0 5 641 am 31 Oktober 25 1890 0 7 046 in 762 Hausern davon 7025 Einwohner mit deutscher und zwolf mit tschechischer Umgangssprache 7014 Katholiken 22 Evangelische acht Israeliten und zwei Sonstige 26 1900 0 5 953 als Gemeinde 7358 deutsche Einwohner 27 1913 0 7 545 in 866 Hausern davon 7463 Einwohner mit deutscher und vier mit tschechischer Umgangssprache 26 1921 0 7 092 davon 6821 97 Deutsche 28 1930 0 7 216 davon 445 6 Tschechen 17 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 29 Jahr 2004 1 2007 1 2011 1 2014 1 2018 2019Einwohner 3 001 2 964 2 891 2 734 2 549 2 5111 1 JanuarPolitik Bearbeiten nbsp Wappen vor 1564 nbsp Wappen der Stadt Jachymov Burgermeister Bearbeiten Hauptartikel Liste der Burgermeister der Stadt Jachymov Wappen Bearbeiten Das Stadtwappen wurde verliehen zu Regensburg von Kaiser Ferdinand am 15 Juli 1546 Ein Schild in 4 gleiche Teile geteilt der obere linke und untere rechte diagonal in 2 Teile geteilt die unteren gelb oder gold und die oberen rot oder rubin Farb darinnen erscheint ein Lowe mit doppelter Schwanz und roten ausgeschlagenen Zungen habend auf seinem Kopf eine gelbe oder goldfarbene konigliche Krone In den zwei anderen Teilen des Schild ganz flab oder Lazurfarb zwei gespitzte Berg oder Felsen inzwischen erscheinend eine gelbe Gopel mit einem gespitzen Dach Im Kreuz des quartierten Schilds des Haus Osterreich Schild im ganzen Schild kreuzweisse 2 Berghammer Hinter dem Schild mit ihren Handen haltend St Joachim und St Anna Bildniss in ihrer Kleidung 30 Stadtepartnerschaften Bearbeiten Schneeberg Erzgebirge Stadtefreundschaft seit 28 April 2017 31 Heilbad Bearbeiten nbsp Kolorierte Ansicht des Kurbades um die Wende zum 20 Jahrhundert nbsp Kurhotel Radium PalaceZu Beginn des 20 Jahrhunderts bei der Behandlung von Hautkrankheiten erfolgreich angewandte radioaktive Praparate fuhrten seitens der Medizin zu einem starken Interesse fur Radium was wiederum verstarktes Interesse an Untersuchungen zur Radioaktivitat von Erdboden Luft Regen und insbesondere Grund und Oberflachenwasser nach sich zog So fuhrte die Erkenntnis dass der Kurort Bad Gastein stark radioaktives Wasser besitzt zu einem regelrechten Boom in der Suche nach diesen Wassern Der Nutzen radioaktiver Bader verstarkte in der Offentlichkeit den Glauben an Radium als Rettung von jeglicher Krankheit Auch die westbohmischen Kurorte gelegen in einem Gebiet mit starker terrestrischer Strahlung ruckten in den Fokus Zu Beginn des Januars 1905 wurden die Grubenwasser in Joachimsthal untersucht 32 Im Marz 1906 besuchte der Joachimsthaler Bezirksarzt Gottlieb mit einer Delegation der Stadtverwaltung das zustandige Ackerbau Ministerium in Wien und trug dort die Forderung nach einer weiterhin kostenlosen Bereitstellung von Grubenwasser fur die von ihm angebotenen Bader vor Ausserdem wurden noch nicht eindeutige Uberlegungen uber eine Badeeinrichtung zu realisieren aus seinen eigenen sowie Mitteln der Stadtverwaltung vorgetragen Zudem gab es einen weiteren privaten Interessenten der eine Kurbadeanstalt errichten wollte und auch seitens des Ministeriums selbst gab es Uberlegungen dazu 33 Der Kurbetrieb begann 1906 mit ersten privaten Anstalten spater ubernahm der Staat die Hauptrolle 34 Das 1912 eroffnete Kurhotel Radium Palace galt als erstes Radium Kurhotel der Welt 35 Es werden hauptsachlich entzundliche Krankheiten des Bewegungsapparates sowie Krankheiten des peripheren Nervensystems behandelt Dazu gehoren u a rheumatische Arthritis Reiterkrankheit degenerative Zustande nach Entzundungskrankheiten der Gliedmassen Weichteilrheumatismus Neuralgien und Neuritiden bei rheumatischen Erkrankungen Als Heilmittel dienen radonhaltige Grubenwasser aus dem ehemaligen Uranerzbergwerk Dul Svornost Grube Einigkeit Naturgas und Moor Um den Therapieeffekt zu optimieren werden bestimmte Heilverfahren angewendet Thermalbader mit Radongehalt Curie Therapie sogenannte Joachimsthaler Schachteln Rontgentherapie Krankengymnastik Hydro und Physiotherapie Akupunktur und Akupressur Fur Personen mit akuten Infektionen Herz und Atembeschwerden sowie schwer einstellbarem Diabetes mellitus fur schwangere Frauen sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist diese Form der Therapie ungeeignet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten Kralovska mincovna Jachymov 50 371359 12 913223 mit der koniglichen Munze Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Erhaltener Batterieturm Schlickturm und Mauerrest der Burg FreudensteinDer historische Kern Jachymovs wurde 1992 zur Denkmalschutzzone erklart Zu den wertvollsten Baudenkmalern gehoren die Allerheiligenkirche aus dem Jahr 1516 die Kirche St Joachim und St Anna die in den Jahren 1534 bis 1540 als erste protestantische Kirche Bohmens errichtet wurde die Konigliche Munze das 1782 1784 errichtete Rathaus sowie eine Reihe imposanter Burgerhauser Ein Kreuzweg zur Freiheit Jachymov erinnert an die Opfer des kommunistischen Terrors Dort beginnt ein 8 5 km langer Lehrpfad mit 12 Stationen zur Geschichte des Uranbergbaus zwischen 1949 und 1964 Westlich des oberen Stadtkerns zeugen zwei erhaltene Turme von der Burg Freudenstein ehemals Residenz und Verwaltungssitz der Grafen Schlick Ebenfalls westlich des oberen Stadtkerns befindet sich das aufgelassene Silber und Uranerzbergwerk Grube Einigkeit tschechisch Dul Svornost Die Kurbetriebsgesellschaft als Eigentumer und Betreiber ermoglicht in unregelmassigen Abstanden eine Besichtigung In unmittelbarer Nahe zum Forderturm der Einigkeit Grube Dul Svornost befindet sich der Stollen Nr 1 Stola c 1 der seit 2008 als Schaubergwerk zugangig ist Einigkeit Grube und Stollen Nr 1 sind seit 2019 als Teil des Weltkulturerbes Montanregion Erzgebirge anerkannt Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Joachimsthal 1896 Von 1896 bis 1957 besass die Stadt durch die Lokalbahn Schlackenwerth Joachimsthal einen Bahnanschluss Aus dem Weseritztal fuhrt ein Sessellift zum 1244 m hohen Klinovec Keilberg hinauf MHD Jachymov betreibt mit Minibussen den Stadtverkehr Personlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt JachymovLiteratur BearbeitenFiedler Hornatova Jezek Borsi u a Jachymov mesto stribra radia a lecive vody Jachymov Stadt des Silbers des Radiums und der Heilquellen Atypo Praha 2011 ISBN 978 80 902378 1 0 tschechisch Jiri Majer Dolovani v Jachymove 1516 1966 Der Bergbau in Sankt Joachimsthal von 1516 bis 1966 Narodni technicke Muzeum Prag 1967 tschechisch Johannes Mathesius Sarepta oder Bergpostill Sampt der Joachimssthalischen kurtzen Chroniken Nurnberg 1564 auch Nurnberg 1562 und verschiedene spatere Auflagen darin ab Bl LI Chronika der Keyserlichen freyen Bergkstadt Sanct Joachimsthal der so zuvor die Conradsgrun genent war MDLXII Die detaillierte Chronik wurde in einer der zahlreichen spateren erweiterten Auflagen der Sarepta z B Leipzig 1618 und 1621 bis an die Schwelle des Dreissigjahrigen Krieges weitergefuhrt Digitalisat Nurnberg 1562 Karl Anton Rosler Johann Mayer Bergmannische Nachrichten uber die Gebirge und den Bergbau zu Joachimsthal Nebst einigen Nachrichten uber die Gebirge auf der Strasse von Prag bis Joachimsthal Walther Dresden 1792 Digitalisat Hanns Rudthart Vonn dem Weytberuffenem Berckwerg Sanct Joachimsthall Leipzig 1523 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jachymov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Joachimsthal in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 555215 Jachymov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 555215 Obec Jachymov http www uir cz zsj obec 555215 Obec Jachymov http www uir cz katastralni uzemi obec 555215 Obec Jachymov Bericht des Pastors Johannes Mathesius 1504 1565 in Umrisse einer Geschichte der bohmischen Bergwerke Kaspar Maria Graf v Sternberg Verlag Haase Prag 1837 S 317 Johannes Mathesius Sarepta oder Bergpostill Sampt der Joachimssthalischen kurtzen Chroniken Jahr 1520 Freyberg 1679 Digitalisat Hugo Rokyta Die bohmischen Lander Handbuch der Denkmaler und Gedenkstatten europaischer Kulturbeziehungen in den bohmischen Landern Bd 1 Bohmen Vitalis Prag 2 uberarbeitete und erweiterte Aufl 1997 ISBN 80 85938 23 5 S 102 Johannes Mathesius Sarepta oder Bergpostill Sampt der Joachimssthalischen kurtzen Chroniken Jahr 1517 Freyberg 1679 Digitalisat Die Jahreszahl ist Gegenstand der Debatte nach Mittenzwei soll sich der Aufstand bereits 1517 zugetragen haben Johannes Mathesius Sarepta oder Bergpostill Sampt der Joachimssthalischen kurtzen Chroniken Jahr 1523 Freyberg 1679 Digitalisat Johannes Mathesius Berg Postilla oder Sarepta darinnen von allerley Bergwerk und Metallen sampt dem Chronico der Freyen Bergstadt in S Joachimsthal Jahr 1548 Zacharias Beckern Freyberg 1679 slub dresden de Lukas M Vytlacil Pribeh renesancniho Jachymova The Story of renaissance Jachymov Evangelicus 2017 Praha 2016 s 42 45 on line a b Ernest A Kolbe Adolf Patera und seine Arbeiten betreffend die werksmassige Gewinnung von Uranverbindungen aus Pechblende in St Joachimsthal im bohmischen Erzgebirge vor 100 Jahren In Technisches Museum fur Industrie und Gewerbe in Wien Forschungsinstitut fur Technikgeschichte Hrsg Blatter fur Technikgeschichte Neunzehntes Heft Springer Verlag Wien 1957 S 73 76 Digitalisat abgerufen am 19 Juli 2018 Irena Seidlerova Jan Seidler Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19 20 Jahrhunderts Hrsg Rudolf Holze Universitatsverlag Chemnitz Chemnitz 2010 ISBN 978 3 941003 22 4 S 13 14 urn nbn de bsz ch1 qucosa 62259 Landes Gesetzblatt fur das Konigreich Bohmen 1898 S 100 Joseph Braunbeck Der strahlende Doppeladler Nukleares aus Osterreich Ungarn a b Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Band 4 Seite 386 Adam Kraft Verlag 1985 ISBN 3 8083 1163 0 In der Uran Holle von Jachymov Abgerufen am 13 April 2022 Rainer Karlsch Zbynek A Zeman Urangeheimnisse Das Erzgebirge im Brennpunkt der Weltpolitik 1933 1960 Links Berlin 2002 S 119 ISBN 978 3 86153 276 7 Schatzung vgl Otfrid Pustejovsky Stalins Bombe und die Holle von Joachimsthal Uranbergbau und Zwangsarbeit in der Tschechoslowakei nach 1945 Geschichte Bd 87 LIT Verlag Berlin Munster Wien Zurich London 2009 S 442 ISBN 978 3 8258 1766 4 a b c d Beschreibung der Stadt Sankt Joachimsthal Abgerufen am 14 Marz 2018 Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 2 Ellbogner Kreis Prag 1785 S 81 92 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 199 Ziffer 2 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis Prag 1847 S 111 Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich Wien 1859 S 40 linke Spalte a b Genealogie Netz Sudetenland Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 10 Leipzig und Wien 1907 S 258 Ziffer 1 Ernst Pfohl Ortslexikon Sudetenland Seite 497 Helmut Preussler Verlag Nurnberg 1987 ISBN 3 925362 47 9 Pocty obyvatel v obcich 2001 2013 Ministerstvo vnitra Ceske republiky 2015 abgerufen am 8 Januar 2016 tschechisch Dorothea Selig Beschreibung der Stadt Sankt Joachimsthal c Jachymov Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e V abgerufen am 15 April 2015 Freundschaftsurkunde zwischen den Stadten Joachimsthal und Schneeberg CZ Irena Seidlerova Jan Seidler Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19 20 Jahrhunderts Hrsg Rudolf Holze S 76 77 100 Irena Seidlerova Jan Seidler Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhunderts Hrsg Rudolf Holze S 110 112 Lecebne lazne Jachymov a s Die Geschichte des Bades Joachimsthal abgerufen am 3 April 2016 Rainer Karlsch Uran fur Moskau die Wismut eine populare Geschichte Ch Links Verlag 2007 ISBN 978 3 86153 427 3 S 15 google de abgerufen am 18 Marz 2023 Stadte und Gemeinden im Okres Karlovy Vary Bezirk Karlsbad Abertamy Andelska Hora Becov nad Teplou Bochov Bozi Dar Bozicany Brazec Brezova Cernava Cichalov Dalovice Depoltovice Doupovske Hradiste Hajek Horni Blatna Hory Hradiste TrUbPl Hroznetin Chodov Chyse Jachymov Jenisov Karlovy Vary Kolova Krasne Udoli Krasny Les Kyselka Merklin Mirova Nejdek Nova Role Nove Hamry Ostrov Otovice Otrocin Pernink Pila Potucky Psov Sadov Smolne Pece Stanovice Straz nad Ohri Struzna Semnice Stedra Teplicka Touzim Utvina Valec Velichov Verusicky Vojkovice Vrbice Vysoka Pec Zlutice Normdaten Geografikum GND 4096521 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jachymov amp oldid 237498139