www.wikidata.de-de.nina.az
Becov nad Teplou deutsch Petschau ist eine Stadt im tschechischen Verwaltungsbezirk Okres Karlovy Vary in der Region Karlsbad Becov nad TeplouBecov nad Teplou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryFlache 1981 4511 1 haGeographische Lage 50 5 N 12 50 O 50 084166666667 12 839166666667 532 Koordinaten 50 5 3 N 12 50 21 OHohe 532 m n m Einwohner 935 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 364 64Kfz Kennzeichen KVerkehrBahnanschluss Marianske Lazne Karlovy VaryRakovnik Becov nad TeplouStrukturStatus StadtOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Oľga Halakova Stand 2007 Adresse Nam 5 kvetna 1364 64 Becov nad TeplouGemeindenummer 554995Website www becov czLage von Becov nad Teplou im Bezirk Karlovy Vary Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 3 1 Demographie 4 Stadtepartnerschaften 5 Sehenswurdigkeiten 6 Tourismus 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt in westlichen Bohmen im Tal der Tepl im Naturschutzgebiet Slavkovsky les deutsch Kaiserwald Im Norden liegen Krasny Jez Schonwehr und Vodna Wasserhauseln im Osten Krasne Udoli im Sudosten Mechov und Tisova im Sudwesten Louka und das Naturschutzgebiet Pluhuv bor im Westen Stary Dvur und im Nordwesten Dolni Hluboka sowie Krasno Durch den Ort verlauft die Europastrasse 49 Mit ihrer auf einem Felssporn oberhalb der Tepl liegenden Burg Becov gehort Becov zu den malerischsten Orten der Region zwischen Karlsbad und Marienbad Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Becov nad Teplou besteht aus den Ortsteilen Becov nad Teplou Petschau Krasny Jez Schonwehr und Vodna Wasserhauseln 3 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Stadtansicht von 1899 nbsp Burg und Schloss Becov nbsp Platz des 5 Mai nbsp Schloss und Burg Becov nbsp BahnhofDie Burg Becov Petschau wurde vermutlich in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts errichtet und erstmals 1349 urkundlich erwahnt Damals war sie im Besitz des Boresch IV von Ossegg und Riesenburg Sie diente vermutlich als Zollstelle an der Kreuzung der Strassen von Elbogen nach Pilsen und von Tepl nach Schlackenwert Zusammen mit der darunter entstehenden Siedlung bildete sie ein Herrschaftszentrum 1354 erteilte Kaiser Karl IV den Brudern Boresch und Slavko von Riesenburg die Genehmigung Gold Silber und Zinn im angrenzenden Kaiserwald abzubauen Fur das Jahr 1357 ist ein Pfarrer von Petschau belegt und 1387 wurde Petschau als Stadtchen bezeichnet 1399 erteilten die Herren von Riesenburg ihren Untergebenen das Recht der Freizugigkeit das Erb Brau Holz Rode und Jagdrecht und befreiten sie vom Frondienst Im Jahr 1407 gelangte Petschau an die Herren von Hasenburg denen 1411 die Herren von Plauen folgten In den Hussitenkriegen wurde Petschau vom Hussitenhauptmann Jakob von Wrzessowitz belagert und niedergebrannt 1482 erteilte der bohmische Konig Vladislav II dem Marktort Petschau das Elbogener Stadtrecht das Befestigungsrecht und bewilligte einen Jahrmarkt 1495 gelangte Becov an die Herren Pflug von Rabenstein die die Burg umbauen liessen Wahrend ihrer Herrschaft kam es zu einer wirtschaftlichen Blute da sie den Zinnabbau forderten Da Kaspar Pflug von Rabenstein Kaspar Pluh z Rabstejna den Standeaufstand von 1547 angefuhrt hatte wurde sein Besitz vom Konig Ferdinand I konfisziert Danach gelangten Stadt und Herrschaft pfandweise an die Herren von Plauen spater an die Grafen Schlick 1573 an die Stadt Petschau und 1615 an die Stadt Schlackenwerth Bei einem Hochwasser der Tepl starben 1582 zwolf Personen und zahlreiche Hauser wurden beschadigt 1621 zerstorte ein Feuer fast die gesamte Stadt In der Gegenreformation kam es zu einem wirtschaftlichen Niedergang da die evangelischen Bergleute zu einer Konversion nicht bereit waren und nach Sachsen vertrieben wurden Im Dreissigjahrigen Krieg wurde 1648 die Burg vom schwedischen General Konigsmarck erobert und schwer beschadigt 1624 erwarben die aus Thuringen stammenden Questenberger Petschau 1722 wurde die Strasse in Richtung Pilsen gebaut 1752 gelangte Petschau an die Herren von Kaunitz Sie vollendeten den von Johann Adam von Questenberg begonnenen Bau des Barockschlosses das unterhalb der verlassenen Burg errichtet wurde Nach dem grossen Stadtbrand von 1760 bauten sie neue Hauser und die Pfarrkirche wieder auf 1813 wurde Petschau vom belgischen Adligen Friedrich Beaufort Spontin erworben der 1817 starb 1829 31 wurde die Strasse von Karlsbad nach Marienbad ausgebaut Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Petschau ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Karlsbad 1872 74 legte Karl Alfred Beaufort Spontin unterhalb der Burg einen Park mit einem Alpinum an Da eine industrielle Entwicklung kaum stattfand gelang ein wirtschaftlicher Fortschritt nur langsam und die Bevolkerung ernahrte sich uberwiegend von Land und Forstwirtschaft sowie dem Handwerk Im November 1898 erhielt Petschau Eisenbahnanschluss Strecke nach Rakonitz im Dezember folgte die Bahnverbindung nach Karlsbad und 1903 wurde in der ehemaligen Muhle ein Kraftwerk eingerichtet Nach der Errichtung der Tschechoslowakei 1918 erhielt Petschau die amtliche Ortsbezeichnung Becov Am 1 Dezember 1930 hatte es 2384 Einwohner davon 168 Tschechen 5 Infolge des Munchner Abkommens musste es 1938 an das Deutsche Reich abgetreten werden 1939 lebten in Petschau 2158 Menschen 6 Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war das Dorf Teil des deutschen Landkreises Tepl Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Petschau Becov an die Tschechoslowakei zuruck Die deutschsprachige Bevolkerung wurde zu einem Grossteil vertrieben 7 Ihr Vermogen wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert das Vermogen der evangelischen Kirche durch das Benes Dekret 131 liquidiert die katholischen Kirchen in der Tschechoslowakei wurden enteignet Auch der Schlossbesitzer Beaufort Spont wurde enteignet Da die Besiedlung mit Neuburgern nur in geringem Umfang erfolgte waren zahlreiche Hauser dem Verfall preisgegeben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1900 2308 deutsche Einwohner 8 1921 2247 davon 2136 deutsche Einwohner 9 1930 2384 10 davon 168 Tschechen 5 1939 2156 10 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 11 Jahr 1970 1980 1991 2001 2003 2017Einwohner 1250 1138 1086 1002 976 950Stadtepartnerschaften BearbeitenSeit 2016 gibt es eine Stadtepartnerschaft mit Thalheim im Erzgebirge Sachsen 12 2018 kam Eschenburg in Hessen hinzu 13 Sehenswurdigkeiten BearbeitenBurg und Schloss Becov mit St Maurus Schrein aus dem 13 Jahrhundert ursprunglich aus dem Rhein Maas Gebiet seit 1888 auf dem Schloss Becov Die Pfarrkirche St Georg wurde im 15 Jahrhundert an der Stelle der ehemaligen Feste errichtet und nach einem Brand 1621 wieder aufgebaut Nach einem weiteren Brand im Jahre 1760 wurde 1763 1767 das heutige Gotteshaus nach Entwurf des Baumeisters Franz Popperl erbaut Den Hauptaltar schuf T Pistel aus Tepl das Hauptaltargemalde des hl Georg der Lutitzer Maler J Grimmer Der Kirchturm nach Entwurf des Theusinger Baumeisters Johann Schobert entstand erst 1885 Der Brunnen vor der Kirche stammt aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Das Pfarrhaus im Stil des Spatbarock entstand ebenfalls nach dem Brand von 1760 Die geschutzte Linde neben dem Pfarrhaus soll ungefahr 300 Jahre alt sein Das Rathaus nach Entwurf der Architekten Josef Moik und Norbert Heydl entstand nach 1760 an der Stelle eines Vorgangerbaus Beim Umbau 1898 erhielt es sein heutiges Aussehen Vor dem Rathaus steht ein Brunnen aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts dessen Wasserspeier einen Lowenkopf darstellt Die Mariensaule der Maria Immaculata mit dem Wappen der Herren von Questenberg wurde 1680 von diesen gestiftet 1891 sowie 1995 wurde sie renoviert Burgerhauser im Stil des Barock und des Klassizismus Judischer Friedhof Botanischer Garten Alpinum MHM Motorrad Museum 14 Tourismus BearbeitenDer Bahnhof Becov nad Teplou wird von Zugen der Strecken Marianske Lazne Karlovy Vary und Rakovnik Becov nad Teplou bedient Der Radfernweg Euregio Egrensis fuhrt durch Becov nad Teplou Personlichkeiten BearbeitenNach Geburtsjahr geordnet Joseph Labitzky 1802 1881 Kapellmeister und Komponist verbrachte seine Jugend in Petschau Anton Stohr 1830 1906 Jurist Politiker Abgeordneter seiner Heimat Westbohmen im Reichsrat August Labitzky 1832 1903 Komponist und Kapellmeister in Karlsbad Josef Zitek 1832 1909 Architekt und Professor an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag war an der Restaurierung des Schlosses beteiligt Ludwig Pleier 1847 in Petschau Komponist Solo Cellist im Karlsbader Kurorchester Musikdirektor der Kurkapelle in Meran 1893 vom Sultan von Jahore zum Hofkapellmeister ernannt 1902 verlieh ihm der Schah von Persien das Ehrenzeichen des Lowen und Sonnenordens Josef Rieber 1862 1934 Priester Orientalist und Kirchenrechtler Rektor der Karl Ferdinands Universitat Alois Rieber 1876 1944 akademischer Bildhauer Herzog Heinrich Beaufort Spontin 1880 1966 Schlossherr von Petschau und Theusing Ehrenburger von Becov Ehrenritter des Malteser Ritterordens 1945 von der Tschechoslowakei enteignet verstarb in Kainach in der Steiermark Wenzel Kohler 1906 1987 deutscher Politiker GB BHE und GdP Thomas Windisch 1914 2005 Komponist Architekt Maler Lyriker und Pianist Eduard Gotzl 1921 1986 Politiker SED Reinhard Edmund Steiner 1930 1991 Musiker Komponist und MusikpadagogeLiteratur Bearbeitenin umgekehrter Reihenfolge des Erscheinens Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 443 Jan Sicha Eva Habel Peter Liebald Gudrun Heissig Odsun Die Vertreibung der Sudetendeutschen Begleitband zur Ausstellung Sudetendeutsches Archiv Munchen 1995 ISBN 3 930626 08 X Adolf Berger Eine Episode aus der Geschichte von Petschau In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 10 Prag 1872 S 1 21 J Mayer Zur Geschichte von Petschau In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 9 Prag 1871 S 80 84 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Becov nad Teplou Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Petschau in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Geschichte in Jahreszahlen tschechisch Geschichte tschechisch SehenswurdigkeitenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 554995 Becov nad Teplou Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 554995 Obec Becov nad Teplou http www uir cz katastralni uzemi obec 554995 Obec Becov nad Teplou a b Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Deutsche Landschaften im Lexikon 4 2 erweiterte Auflage Adam Kraft Mannheim 1985 ISBN 3 8083 1163 0 S 342 Stadt Petschau territorial de abgerufen am 4 Juni 2013 Franz Josef Sehr Vor 75 Jahren in Obertiefenbach Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2021 Limburg 2020 ISBN 3 927006 58 0 S 125 129 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 15 Leipzig und Wien 1908 S 673 Genealogie Netz Sudetenland a b Michael Rademacher Landkreis Tepl Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Tschechische Bevolkerungsstatistik Freie Presse vom 18 April 2016 Mittelhessen de vom 13 Mai 2018 Muzeum historickych motocyklu tschechisch Memento vom 12 Juni 2017 im Internet Archive Stadte und Gemeinden im Okres Karlovy Vary Bezirk Karlsbad Abertamy Andelska Hora Becov nad Teplou Bochov Bozi Dar Bozicany Brazec Brezova Cernava Cichalov Dalovice Depoltovice Doupovske Hradiste Hajek Horni Blatna Hory Hradiste TrUbPl Hroznetin Chodov Chyse Jachymov Jenisov Karlovy Vary Kolova Krasne Udoli Krasny Les Kyselka Merklin Mirova Nejdek Nova Role Nove Hamry Ostrov Otovice Otrocin Pernink Pila Potucky Psov Sadov Smolne Pece Stanovice Straz nad Ohri Struzna Semnice Stedra Teplicka Touzim Utvina Valec Velichov Verusicky Vojkovice Vrbice Vysoka Pec Zlutice Normdaten Geografikum GND 4233337 4 lobid OGND AKS LCCN n98097866 VIAF 132708827 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Becov nad Teplou amp oldid 237182527