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Joseph Labitzky tschechisch Josef Labicky 4 Juli 1802 in Schonfeld in Westbohmen 18 August 1881 in Karlsbad Monarchie Osterreich Ungarn war ein deutsch bohmischer Kapellmeister und Komponist Lithographie von Gustav Friedrich SchlickJoseph Labitzky war ein Sohn des Tuchscherermeisters Christian Labitzky aus Kampern in Preussisch Schlesien der im Jahr 1800 nach Schonfeld bei Karlsbad kam und 1802 Maria Anna Gerstner Tochter des David Gerstner Tischler aus Petschau und der Maria Anna Preissdorfer aus Marburg in der Steiermark ehelichte Bereits in fruhester Jugend erhielt er in Petschau Musikunterricht Im zwolften Lebensjahr verlor er beide Eltern Mit vierzehn Jahren schloss er sich einer Orchestergruppe reisender Petschauer Musikanten an fand dann eine Anstellung beim Badeorchester in Marienbad im folgenden Jahr im Karlsbader Saisonorchester und begann mit funfzehn Jahren zu komponieren Da er nur in der Kursaison regelmassige Auftritts und Einkommensmoglichkeiten hatte suchte er im Winter anderweitig Geld zu verdienen was er auch zu seiner musikalischen Weiterbildung nutzte So spielte er im Winter 1821 22 bei der franzosischen Oper in Bern und im Winter 1822 23 als Musikus bei dem kaiserlich russischen Gesandten Graf Woronzoff Daschkoff in Munchen wo er eine weitergehende Ausbildung durch Peter von Winter erhielt Im September 1824 ehelichte er Antonie Herget eine Tochter des Seilermeisters Herget in Petschau Ihr Vater bestand darauf dass er bis zur Heirat ein ehrbares Handwerk erlernt hatte Nach einer Tuchmacherlehre legte Joseph Labitzky 1824 eine Meisterprufung dieses Handwerks ab Er unternahm dann mit einer selbstgebildeten Kapelle in den Wintern 1825 26 und 1826 27 zunachst Reisen nach Wien wo er im Gasthof Zur Kettenbrucke gastierte und auch Joseph Lanner und Johann Strauss personlich kennenlernte weitere Reisen mit seiner Kapelle fuhrten ihn nach Regensburg Augsburg Ulm Stuttgart Wurzburg und Nurnberg 1835 wurde Labitzky mit der Leitung des Karlsbader Kurorchesters betraut das er in den kommenden Jahren vergrosserte und zu anspruchsvolleren Darbietungen fuhrte Diese Position gab ihm die Moglichkeit vor prominenten Kurgasten aufzutreten so dass sich sein Ruf schnell in ganz Europa ausbreitete Kaiser Ferdinand von Osterreich liess ihn holen als er bei einem Treffen mit dem Zaren von Russland und dem Konig von Preussen in Teplitz einen Musiker zur Unterhaltung seiner Gaste suchte Daraufhin wurde er 1838 an den Zarenhof in Petersburg eingeladen Joseph Labitzky grundete 1842 den Karlsbader Musikverein wurde Musikdirektor forderte aus dieser Position das regionale Musikleben und popularisierte slawische Volkslieder vor allem im Karlsbader Posthof Joseph Labitzky leitete das Karlsbader Orchester bis 1868 und vereinbarte vertraglich mit der Stadt Karlsbad dass sein Sohn August Labitzky als sein Nachfolger die Leitung des Orchesters ubertragen bekam Labitzky konnte sich durch die Auftritte mit seiner Kurkapelle vor mondanem Publikum in Karlsbad durch seine Reisen in ganz Europa und seine bewunderten Tanzkompositionen einen europaweiten Ruf erwerben der ihn neben Johann Strauss und Joseph Lanner stehen liess so dass er als Walzerkonig von Bohmen bezeichnet wurde Ausser Tanzen komponierte er Streichquartette und Variationen fur Violine Flote Klarinette und Horn und einige Kirchenmusikstucke 1845 komponierte er fur den Karlsbader Kirchenchor eine grosse Messe ein Requiem und ein Deutsches Miserere Von seinen zehn Kindern ist uberliefert Eduard Labitzky 1828 1905 wurde Architekt und staatlicher Baurat in Troppau wo er u a das Stadttheater und die offentliche Wasserleitung errichten liess und in Karlsbad das dortige Kurhaus Wilhelm Labitzky 1829 1871 war zunachst Geiger im Kurorchester in Karlsbad ging nach Kanada und wurde Domkapellmeister in Toronto August Labitzky 1832 1903 trat als Musiker und Komponist hervor Toni Elisabeth Antonie Labitzky 1833 1894 Opernsangerin heiratete 1871 in Frankfurt den Unternehmer und Bankier Sigismund Kohn Speyer den spateren Prasidenten des Deutschen Buhnenvereins und Intendanten der Frankfurter Oper Inhaltsverzeichnis 1 Kompositionen Auswahl 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseKompositionen Auswahl BearbeitenKammermusik nach Teilen von Bellinis Oper Capuletti e Montecchi Tschechische polnische und russische Volkslieder Potpourris 1838 ff Seine um 1850 entstandenen Kompositionen haben die Titel Carlsbader Sprudel Galopp Hirschensprung Walzer Posthofklange Erinnerung an Carlsbad und Carlsbader Curtanze 1 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Labitzky Joseph In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 13 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1865 S 449 f Digitalisat Robert Eitner Labitzky Joseph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 467 M Kaufmann Musik und Musiker Karlsbader Heimatbucher Band 4 Karlsbad 1927 DNB 580344282 Schonfelder Heimatbrief 1 Oktober 1952 Maria Tarantova Labitzky Frantisek Josef In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 390 f Direktlinks auf S 390 S 391 Der Vorname Frantisek Franz ist im Geburtseintrag nicht nachweisbar Uwe Harten Labitzky Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 365 f Digitalisat Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Band II R Oldenbourg Verlag Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 S 363 Josef Weinmann Egerlander Biografisches Lexikon mit ausgewahlten Personen aus dem ehemaligen Reg Bezirk Eger Band 1 Druckhaus Bayreuth Verlags Gesellschaft Bayreuth 1985 ISBN 3 922808 12 3 S 298 mit Fotos von Joseph Labitzky 1802 1881 August Labitzky 1832 Toni Labitzky 1833 mit weiteren Quellenhinweisen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Labitzky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Joseph Labitzky im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Roswitha Schieb Bohmisches Baderdreieck Literarischer Reisefuhrer Deutsches Kulturforum ostliches Europa Potsdam 2016 ISBN 978 3 936168 59 4 S 38 Normdaten Person GND 116635983 lobid OGND AKS LCCN n89637693 VIAF 66733811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Labitzky JosephALTERNATIVNAMEN Labicky Josef tschechisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer TanzkomponistGEBURTSDATUM 4 Juli 1802GEBURTSORT SchonfeldSTERBEDATUM 18 August 1881STERBEORT Karlsbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Labitzky amp oldid 230983751