www.wikidata.de-de.nina.az
Die Vogte von Plauen waren ein nach ihrem Sitz in Plauen im Vogtland benanntes Adelsgeschlecht Sie waren wie auch die Vogte von Gera eine abgezweigte Linie der Vogte von Weida Ein spaterer Abzweig der Plauener Vogte waren dann die Burggrafen von Meissen sowie die Reussen zu Greiz Letztere regierten als Haus Reuss noch bis 1918 in zwei deutschen Bundesfurstentumern Nach der Gesamtsippe der Vogte ist das Vogtland benannt Stammwappen um 1279 Wappen der Herren von Plauen im Scheibler schen WappenbuchRuine von Schloss Plauen Inhaltsverzeichnis 1 Belehnung mit Plauen 2 Abgrenzung der Vogte und Herren von Plauen gegenuber den Reussen 2 1 Die Vogte von Weida Plauen Gera und Greiz sowie die Reussen 1 3 Personlichkeiten 3 1 Vogte von Plauen 3 1 1 Haus Muhltroff 3 1 2 Haus Plauen 3 2 Burggrafen von Meissen 4 Wappen 5 Herren von Plauen aus dem Hause Everstein und Vogte von Plauen aus dem Hause Reuss Verwechslungsgefahr 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBelehnung mit Plauen BearbeitenAngehorige der aus dem Weserbergland stammenden Grafen von Everstein oder Eberstein hatten ab etwa 1100 als Lokatoren den Dobnagau um Plauen begrundet Ihr erster Burgsitz stand auf dem Dobenaufelsen im Syratal dann errichteten sie sich eine Stadtburg an der sudwestlichen Ecke des Plauener Mauerrings dessen Uberrest das heutige Malzhaus ist Die Ebersteiner belehnten Heinrich II den Reichen um 1209 aus dem Geschlecht der Vogte von Weida mit Plauen 1236 erscheint Plauen zum ersten Mal urkundlich im Besitz der Vogte von Plauen Heinrichs Enkel Heinrich I von Plauen erbaute sich die Plauener Burg als Sitz Am 25 Mai 1278 kam der bisherige Landesherr der niedersachsische Graf Konrad von Everstein personlich nach Plauen und uberschrieb seinem Schwager dem Vogt Heinrich I die Stadt Plauen und den Gau Dobena Heinrich verblieb aber offensichtlich in einem losen Lehnsverband zum Grafen von Everstein Sein alterer Sohn Heinrich II der Bohme begrundete die Linie der Vogte von Plauen der jungere Heinrich Ruthenus der Russe grundete die jungere Linie das spatere Furstenhaus Reuss Bis Mitte des 13 Jahrhunderts agierten die Haupter der gesamten Vogtsfamilie nach aussen hin einheitlich und erweiterten ihre terra advocatorum das Territorium der Vogte Im 14 Jahrhundert fielen sie jedoch den expansiven Bestrebungen ihrer Nachbarn der Markgrafen von Meissen und der Konige von Bohmen zum Opfer Die Vogtlinien schlossen teils gegeneinander zielende Bundnisse mit den beiden Nachbarn so begab sich das Haus Plauen 1327 unter bohmische Lehnsherrschaft wahrend die Vogte von Weida und die von Gera sich den Wettinern anschlossen Im Vogtlandischen Krieg von 1354 57 verloren die Vogte von Weida Gera und Plauen den Grossteil ihres Besitzes an Kaiser Karl IV und die Wettiner Abgrenzung der Vogte und Herren von Plauen gegenuber den Reussen Bearbeiten nbsp Herrschaftsgebiet der Vogte von Weida Gera und Plauen um 1350 in der Mitte die Enklave der Herrschaft Elsterberg der LobdeburgerDie Vogte von Plauen gingen aus dem Stamm der Vogte von Weida 1531 ausgestorben hervor ebenso wie die Linie der Vogte von Gera die 1550 erloschen ist Von dieser Grosssippe hat das Vogtland seinen Namen Die Linie der Vogte von Plauen teilte sich in die spateren Burggrafen von Plauen und die spateren Grafen und Fursten Reuss Die beiden Sohne Heinrichs I des ersten Vogts von Plauen die nach ihren Ehefrauen benannt wurden gelten als Grunder und Namensgeber neuer Linien Heinrich II der altere Sohn genannt der Bohme urkundl bis 23 April 1302 war Grunder der alteren Linie Plauen aus der die spatere burggrafliche Linie zu Plauen hervorging Heinrich Ruthenus oder Heinrich der Russe vor dem 12 Dezember 1295 grundete die jungere Linie Erst sein Sohn nannte sich Heinrich II Reuss Mit ihm wurde 1307 Reuss zum Familiennamen Aus dieser Linie ging das spatere Furstenhaus Reuss hervor Die Namensgeber beider Linien starben noch vor ihrem Vater Heinrich I von Plauen Im Jahre 1306 wurde die Herrschaft Plauen unter die Enkel Heinrich I geteilt in die altere Linie die den Titel Vogt von Plauen und die jungere Linie die den Titel Vogt von Plauen zu Greiz trug und fortan ihren Sitz in Greiz nahm woraus die Reussen von Greiz und Gera hervorgingen Die altere Linie erlosch mit dem Tod Heinrich VI von Plauen am 22 Januar 1572 Sein Besitz fiel an die Reussen Die Vogte von Weida Plauen Gera und Greiz sowie die Reussen 1 Bearbeiten Heinrich II der ReicheVogt von WeidaHerr zu Weida Gera Plauen Greiz und Ronneburg um 1209 Heinrich III der AltereVogt zu Weida und Ronneburg um 1224 Heinrich IV der MittlereVogt zu Plauen und Gera 1249 1250 Heinrich V der JungereVogt zu Greiz und Reichenbach um 1240 Vogte und Herren von WeidaHerren zu Weida und Ronneburg 1531 Heinrich I der AltereVogt von PlauenHerr zu Plauen Greizund Reichenbach um 1303 Heinrich I der JungereVogt von GeraHerr zu Gera Tannaund Muhltroff 1269 1274 Heinrich II der BohmeVogt und Herr von Plauen altere Linie 1302 Heinrich I der ReusseVogt und Herr von Plauen jungere Linie 1295 Vogte und Herren von GeraHerren zu Gera Schleizund Lobenstein 1550 Vogte und Herren von PlauenHerren zu Plauen und Muhltroff Herren Reuss von PlauenHerren zu Greiz und Gera Teilung 1564 Vogte und Herren von PlauenHerren zu Muhltroff um 1380 Burggrafen von MeissenHerren zu Plauen 1572 Reuss altere Linie 1927 Reuss mittlere Linie 1616 Reuss jungere Linie seit 1930 Reuss 1 ROT Linie erloschen GRUN bluhende LiniePersonlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses Reuss Vogte von Plauen Bearbeiten Heinrich I von Plauen nach 7 Marz 1303 letzte urkundl Erwahnung Vogt von Plauen Heinrich II der Bohme Vogt von Plauen letzte urkundl Erwahnung 23 April 1302 Heinrich III der Lange Vogt von Plauen letzte urkundl Erwahnung 16 Februar 1347 1348 erfolgte eine Landesteilung in die Hauser Muhltroff altere Linie und Plauen jungere Linie Haus Muhltroff Bearbeiten Heinrich IV Vogt von Plauen Herr auf Muhltroff vor 8 Mai 1364 verliert im Vogtlandischen Krieg Voigtsberg Oelsnitz und Adorf an die Markgrafen von Meissen und tauscht 1357 seinen noch ubrigen vogtlandischen Besitz an dieselben Heinrich VII Vogt von Plauen Herr auf Muhltroff um 1380 sein alterer Sohn Heinrich der Altere von Plauen um 1370 1429 Hochmeister des Deutschen Ordens sein jungerer Sohn Heinrich der Jungere von Plauen um 1441 Ritter des Deutschen OrdensHaus Plauen Bearbeiten Heinrich V Vogt von Plauen nach dem 12 Dezember 1356 Heinrich VI VIII Vogt und Herr zu Plauen urkundl bis 25 August 1368 um 1370 ist der erste der sich Herr von Plauen nennt war der jungere Bruder Heinrichs V von Plauen Heinrich IX Herr zu Plauen besitzt Plauen als bohm Lehen und Auerbach Pausa Gefell und Liebau als thur meissnisches Lehen kauft 1387 die Herrschaft Konigswart in Bohmen um 1413 Burggrafen von Meissen Bearbeiten siehe auch Liste der Burggrafen von Meissen Heinrich I von Plauen 1446 47 eigentlich Heinrich X von Plauen als Heinrich I Burggraf von Meissen Herr auf Petschau und Konigswart Hofrichter des Heiligen Romischen Reiches Reichspfleger in Eger wird 1426 nach dem Tod Heinrich II Meinheringer durch Konig Sigismund zum Burggrafen von Meissen ernannt da die meissnischen Besitzungen der ausgestorbenen Meinheringer durch den sachsischen Kurfursten und die Herrschaft Hartenstein von den Schonburgern besetzt wurden regierte der Plauener nie als Burggraf er erhielt lediglich das Amt Frauenstein als wettinisches Lehen und fuhrte den Titel eines Burggrafen Heinrich II von Plauen 1484 war ab 1446 47 Burggraf wurde 1466 aus dem Vogtland vertrieben da er sowohl mit den sachsischen Kurfursten als auch mit dem bohmischen Konig in Fehde lag 1466 endete mit der Vertreibung Heinrichs II die Herrschaft der Plauener uber die Amter Plauen und Voigtsberg die der sachsische Kurfurst Ernst als bohmisches Lehen erhielt Sein Sohn Heinrich III leistete 1482 endgultig Verzicht auf seine Anspruche zu Gunsten der Wettiner erhielt aber weiterhin das Recht fur sich und seine Nachkommen den Titel eines Burggrafen von Meissen zu fuhren was eine Stimme auf dem Reichstag bedeutete Dies wurde ihm durch Kaiser Friedrich III 1490 urkundlich bestatigt Heinrich III von Plauen 1519 auf Neuhartenstein Landvogt der Niederlausitz Herr zu Konigswart und Petschau war ab 1482 Burggraf Heinrich IV von Plauen 24 August 1510 19 Mai 1554 1530 bohmischer Schenk 22 Januar 1542 Oberstkanzler der Krone Bohmens koniglicher Rat und Kammerer unter Konig Ferdinand erhielt 1547 bis 1550 das gesamte Vogtland eroberte 1553 54 Stadt und Amt Hof sowie das Amt Schauenburg Heinrich V von Plauen 1533 1568 regierte zuerst allein nach der Volljahrigkeit Heinrich VI gemeinsam mit ihm die ererbten Landereien erhielt bei der Landesteilung 1563 die bohmischen Besitzungen sowie die bereits 1559 an Sachsen verpfandeten Amter Plauen und Voigtsberg die er 1563 nicht mehr einlosen konnte 1567 verlor er den letzten bohmischen Besitz Heinrich VI von Plauen 1536 1572 erhielt bei der Landesteilung die Herrschaften Schleiz Lobenstein und Burg Posterstein sowie das Amt Pausa Mit dem Aussterben der alteren Linie der Vogte von Plauen im Jahr 1572 endete das Geschlecht der Burggrafen von Meissen Nachdem die Plauener nie als Burggrafen regiert hatten ging jetzt auch der Titel an die Kurfursten von Sachsen uber nbsp Schloss Plauen Sitz der Vogte von Plauen nbsp Burg Muhltroff bis 1357 im Besitz der Vogte nbsp Schlossturm zu Auerbach Vogtl Wappen Bearbeiten nbsp Hauptartikel Wappen und Siegel der Vogte Am 15 Dezember 1294 erteilte im Feldlager zu Borna Pfalzgraf Rudolf bei Rhein und Herzog von Bayern den Vogten Heinrich dem Alteren und Heinrich dem Jungeren von Plauen sowie den Vogten von Weida und Gera einen formlichen Wappenbrief worin er sagt dass die Vorfahren der Vogte Schild und Banner von seinen des Herzogs Vorfahren erhalten hatten Der pfalzgrafliche Lowe ist seit 1230 nachweisbar seit ca 1240 gekront Das erste Wappensiegel der Vogte von Weida ist von ca 1240 44 alle fruheren Siegel sind Gemmen Die Verleihung von Wappen und Banner musste also in diese Zeit fallen Den eigentlichen Ursprung durfte der Lowe von den Grafen von Everstein haben die das gleiche Wappenbild auch gleiche Helmzier fuhrten nur in anderen Tinkturen silbern blau Die Herrschaft Plauen gehorte 1122 den Grafen Everstein 1236 erscheint Plauen zum ersten Mal im Besitz der Vogte von Weida Eine Linie nannte sich danach Vogte von Plauen mit Plauen als eversteinischem Lehen Es ist also nicht ausgeschlossen dass das eversteinische Wappenbild der Reussen die pfalzgraflichen Tinkturen erhielt vielleicht um 1261 als die Vogte von Weida Gera und Plauen mit dem Vater des Pfalzgrafen Rudolf ein Kriegsbundnis abgeschlossen hatten Erst 1370 wechselt die Helmzier der Linie Gera zum Brackenhaupt das sie evtl dem Haus Zollern verdankt das Recht zu dieser Helmzier 1317 erkauft hatte die silbern schwarze Tinktur wurde dafur sprechen Um die Mitte des 15 Jahrhunderts wurde das Brackenhaupt von den Linien Reuss und Plauen ebenfalls ubernommen 1 Das Stammwappen zeigte dann in Schwarz einen rot gekronten und bewehrten goldenen Lowen Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein von Silber und Schwarz gespaltener Brackenrumpf Dieses Wappen ist gleich fur alle Linien die sich von den Vogten von Weida ableiten die Weidaer selbst die Vogte und Herren von Gera die Plauener die Vogte und Herren von Plauen zu GreizAls Burggrafen fuhrten die Herren von Plauen das Wappen der Meinheringer weiter ein schwarzes Andreaskreuz auf goldenen Grund Auf dem Helm ein goldenes viereckiges Schirmbrett darauf das Kreuz das an den Ecken mit 5 Pfauenwedeln besteckt ist Die Decken sind Gold und Schwarz Herren von Plauen aus dem Hause Everstein und Vogte von Plauen aus dem Hause Reuss Verwechslungsgefahr BearbeitenSchon im Jahre 1378 verwechselten Zeitgenossen die Herren Reussen von Plauen mit den Herren von Plauen letztere Grafen von Everstein 2 Literatur BearbeitenTraugott Marcker Das Burggrafthum Meissen in Diplomatisch kritische Beitrage zur Geschichte und dem Staatsrechte von Sachsen 1 Bd Leipzig 1842 Berthold Schmidt Die Reussen Genealogie des Gesamthauses Reuss alterer und jungerer Linie sowie der ausgestorbenen Vogtslinien zu Weida Gera und Plauen und der Burggrafen zu Meissen aus dem Hause Plauen Schleiz 1903 Berthold Schmidt Burggraf Heinrich IV zu Meissen Oberstkanzler der Krone Bohmens und seine Regierung im Vogtland Gera 1888 Berthold Schmidt Geschichte des Reussenlandes 1 und 2 Halbband Gera 1923 und 1927 Berthold Schmidt Urkundenbuch der Vogte von Weida Gera und Plauen sowie ihrer Hauskloster Mildenfurth Cronschwitz Weida und zum Kloster Heiligkreuz Saalburg Heiligen Kreuz bei Saalburg Band I 1122 bis 1356 Band II 1357 bis 1427 In Thuringische Geschichtsquellen Neue Folge Jena 1885 und 1892 Robert Hansel Reussische Genealogie Erganzungen und Berichtigungen unter Benutzung der von Berthold Schmidt hinterlassenen Aufzeichnungen und mit eigenen Beitragen Beitrage zur mittelalterlichen und neueren Geschichte 13 Jena 1940 Johannes Richter Wie das Vogtland kursachsisch wurde Zur Geschichte der Vogte von Weida Gera Plauen und Reuss Plauen im Hoch und Spatmittelalter 3 Teile in Vogtlandische Heimatblatter H 4 1997 S 11 13 H 5 1997 S 4 6 H 6 1997 S 12 14 Johannes Richter Zur Genealogie und Geschichte der Burggrafen zu Meissen und Grafen zum Hartenstein aus dem alteren Hause Plauen in Sachsische Heimatblatter H 5 1992 Johannes Richter Burggraf Heinrich IV von Meissen Graf zu Hartenstein Herr zu Plauen und Gera Der Eroberer von Hof In Geschichte am Obermain Band 19 Lichtenfels 1993 94 S 47 55 Gerhard Billig Die Burggrafen von Meissen aus dem Hause Plauen ein Nachspiel zur reichsunmittelbaren Stellung und Herrschaft der Vogte von Weida Plauen und Gera Teil 1 In Mitteilungen des Vereins fur Vogtlandische Geschichte Volks und Landeskunde Plauen Bd 4 47 1995 S 13 48 Gerhard Billig Die Burggrafen von Meissen aus dem Hause Plauen ein Nachspiel zur reichsunmittelbaren Stellung und Herrschaft der Vogte von Weida Plauen und Gera Teil 2 In Mitteilungen des Vereins fur Vogtlandische Geschichte Volks und Landeskunde Plauen Bd 6 49 1998 S 51 82 Hans Jurgen Pohl Das Burggrafschloss zu Meissen Bauwerke des Burggrafenhofes einst und heute Meissen 2000 ISBN 3 9806962 0 0 Einzelnachweise Bearbeiten Hugo Gerard Strohl Deutsche Wappenrolle verlegt bei Julius Hoffmann Stuttgart 1897 S 9 Gerhard Billig Klaus Sollner Helmut Schwab et al 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 24Normdaten Person GND 129711675 lobid OGND AKS VIAF 25690765 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vogte von Plauen amp oldid 233511390